- Containerwohnung
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Ein Wohncontainer ist ein wärmegedämmter Container, der dafür vorgesehen und ausgestattet ist, dass Menschen über eine Dauer von wenigen Tagen bis zu mehreren Jahren in ihm leben, wohnen und arbeiten können.
Inhaltsverzeichnis
Einsatz
Zum Einsatz kommen Wohncontainer überwiegend dann, wenn ortsfeste Gebäude zu teuer wären, bzw. nicht rechtzeitig oder gar nicht zur Verfügung stehen oder der Wohncontainer aufgrund seiner Modularität und Mobilität gegenüber festen Gebäuden Vorteile hat.
Anwendung finden sie vor allem auf Großbaustellen, als Übergangsbauten bei Gebäudeerweiterungen sowie als Flüchtlingsunterkunft oder in Militärlagern.
Bauformen
Wohncontainer gibt es in vornehmlich in zwei Bauarten: in den Abmessungen der ISO-Container-Normen werden sie bevorzugt für in Modulbauweise hergestellte Bauten verwendet. Dabei wird nach Randcontainern (mit stärker isolierten Außenwänden) und Innencontainern unterschieden. Es sind auch mehrgeschossige Modulbauten möglich. Typisch für solche Bauten ist, dass sie für von vornherein zeitlich begrenzte Zwecke errichtet werden (z. B. Baustellenunterkünfte, Studios für Mediengroßereignisse usw.).
Die zweite Bauart für Wohncontainer sind Abrollcontainersysteme. Vorteil ist hierbei die schnellere Umsetzbarkeit, da bei diesen Systemen außer dem Transportfahrzeug (Abrollcontainerfahrzeug) kein zusätzliches Hebezeug (Autokran oder dergleichen) benötigt wird. Die Möglichkeit zur Modulbauten sind hierbei begrenzt (insbesondere vertikal). Container für Abrollsysteme werden häufig auch nur in Breiten von 2,20 m angefertigt.
Die hier benannten Charakteristika treffen auch für Bürocontainer zu.
Merkmale
Die übliche Ausrüstung für einen deutschen Standard-Wohncontainer besteht in folgenden Merkmalen verglichen mit einem Transportcontainer:
- Wärmeisolation (Mineralwolle oder geschäumte Platten)
- Windfang,
- Fenster an der schmalen Stirnseite,
- Tür an der schmalen Rückseite,
- Heizung (Gas/Elektro),
- 2-4 Schlafplätze (Stahlrohr-Stockbetten),
- Kühlschrank,
- Kochnische mit 2 Herdplatten sowie einer Spüle,
- Strom- und Wasseranschlüsse,
- ein kleiner Tisch und zwei Stühle
Langfristigkeit
Höhere Komplexe von mehreren großen Wohncontaineranlagen werden oft Containerdorf genannt, wobei diese durchaus auch dauerhafte Baugenehmigungen erhalten können, insbesondere wenn örtliche Gestaltungssatzungen keine besonderen Anforderungen an die Architektur von Bauwerken stellen (z. B. in Gewerbegebieten). Diese Anlagen können mit verhältnismäßig einfachen Mitteln so angepasst werden, dass sich die Lebensdauer deutlich verlängert, die Transportfähigkeit dabei allerdings leiden kann. Hierzu gehören:
- nivelliertes Fundament
- Vordach / Satteldach
- befestigte Zuwege (um Verschmutzung und das Eindringen von Feuchtigkeit möglichst zu verhindern
Durch Fassadenverblendungen kommen zum Teil ästhetisch recht ansprechende Lösungen zustande.
Die Errichtung von Bauwerken in Containermodulbauweise stellen oftmals eine sehr kostengünstige Lösung für Funktionsbauten wie Arbeitsämter, Auffanglager, mobile Kliniken, Labore etc. dar. Außerdem werden sie gerne zur Errichtung von entlegenen Außenposten von Forschungseinrichtungen benutzt (z. B. die Polarforschungsstationen Filchner-Station und Neumayer-Station II des Alfred-Wegener-Instituts). Sie werden dafür so aus- bzw. umgerüstet, dass die dauerhafte Benutzung des Containers teilweise über Jahrzehnte hinweg gewährleistet ist.
Auch als Sendergebäude werden, sofern die Anlage nicht zu groß ist und auf keine am Senderstandort vorhandene Bausubstanz Rücksicht genommen werden soll, häufig Container verwendet. In diesem Fall kann der komplette Sender bei der Herstellerfirma zusammengebaut werden und braucht dann nur noch aufgestellt und angeschlossen zu werden.
Zweifelhafte Bekanntheit erlangten die Wohncontainer durch die Fernsehshow "Big Brother" bei denen ausgewählte Kandidaten in einer von Videokameras rund um die Uhr überwachten Wohncontaineranlage zusammenleben.
Weblinks
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