- Cresta Run
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Cresta-Rennen, auch Cresta Run oder kurz Cresta ist eine Wintersportart, die dem Skeleton sehr ähnlich ist und als dessen Vorläufer gilt. Auch die Austragungsbahn wird Cresta Run genannt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge der Crestarennen reichen bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. Sie wurden in St. Moritz betrieben und sind nach dem Ortsteil Cresta von Celerina benannt. Mit diesem Ort blieb das Rennen für immer verbunden und wurde in dieser Form nie anderswo ausgetragen. Das Besondere an dieser Sportart ist, dass hier Skeleton auf einer Natureisbahn betrieben wird. Erste Crestarennen wurden auf der klassischen Bahn in der Wintersaison 1884/85 ausgetragen. Initiiert wurde diese Rennen von einer Gruppe Briten um Major W. H. Bulpett. Noch heute wird traditionell auf der Bahn englisch gesprochen. Zunächst stand die Teilnahme auch Frauen offen, die allerdings später wegen eines angeblichen großen Brustkrebsrisikos wieder ausgeschlossen wurden. Bis heute wurde das Verbot nicht aufgehoben. Männliche Freizeitpiloten dürfen die Bahn benutzen. Anlässlich der 2. und 5. Olympischen Winterspiele in St. Moritz galten Cresta-Rennen als Demonstrations-Disziplin.
Einige Cresta-Piloten haben es zu einer internationalen Skeleton-Karriere gebracht, darunter der dreimalige Europameister Nico Baracchi. Höhepunkt der Saison ist das „Grand National“. Rekordsieger dieses Rennens sind Nino Bibbia (Italien) und Franco Gansser (Schweiz) mit je acht Siegen.
Bahndaten
Die Streckenlänge beträgt 1214 m und der Höhenunterschied 157 m. Das Gefälle beträgt 1 zu 2,8 bis 1 zu 8,7 (Höhenmeter zu Streckenmeter). Die Strecke verläuft zwischen St. Moritz und Celerina, bleibt aber im Gegensatz zum Olympia Bobrun St.Moritz-Celerina näher an der Falllinie.
Es gibt zwei Startpunkte, die „Top“ (volle Streckenlänge) und „Junction“ (um 1/3 verkürzt) heißen. Anfänger dürfen nur von „Junction“ starten. Es gibt zehn Kurven, deren berühmteste (eher berüchtigste) „Shuttlecock“ genannt wird. Da das Profil der Strecke eher ein breites, oben offenes „U“ ist, können die Schlitten auch die Bahn verlassen. Die genannte Kurve dient als Sicherheitsventil für zu schnelle, unkontrollierte Schlitten, damit diese nicht bis in den unteren, gefährlicheren Teil der Bahn kommen. Die Abflugzone wird mit Strohballen gesichert. Fahrer, die diese Ausflugszone erreichen, werden im „Shuttlecock Club“ aufgenommen.
Höhepunkt der Aktivitäten vom Shuttlecock Club ist das jährliche Shuttlecock dinner. Dieses wird vom jeweiligen Shuttlecock Präsident, einem prominenten Cresta Mitglied organisiert. Bekannte Past Presidents waren: Prinz Tino Liechtenstein, Gianni Agnelli, Gunter Sachs, Sir Dudly Cunliffe-Owen, Rolf Sachs, Lord Dalmeny, Graf Luca Marenzi, Marc M.K. Fischer, Lord Wrottesley und Sven Ley.
Es werden Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h erreicht, die durchschnittliche Geschwindigkeit für einen Lauf kann bis zu 90 km/h betragen. Der Streckenrekord von Top beträgt 50,09 s und wird von dem Briten James Sunley seit 1999 gehalten.
Die Saison beginnt je nach Wetter um Weihnachten und schließt Ende Februar. Volljährige Gaststarter dürfen an „freien“ Tagen trainieren. Frauen sind als Starter nicht zugelassen.
Berühmte Fahrer (Auswahl)
- Nico Baracchi
- Nino Bibbia
- Billy Fiske
- Franco Gansser
- Marcel Melcher
- Gunter Sachs
Literatur
- Mary Blume: Taking the Skeleton Route in St. Moritz - International Herald Tribune vom 7. Februar 1998 (engl.)
Weblinks
- Homepage der Cresta-Bahn St. Moritz (englisch)
- Beschreibung auf der Webpräsenz von St. Moritz
- Shuttlecock Club - (engl.)
- Streckenskizze - (engl.; PDF-Format)
- Video auf BBC.co.uk - (engl.; RealPlayer erforderlich)
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