Croy-Teppich

Croy-Teppich

Bei dem Croÿ-Teppich handelt es sich um eine 6,80 Meter lange und 4,32 Meter (6,90 × 4,46 m nach anderer Quelle) hohe Bildwirkerei, die sich im Eigentum der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald befindet. Er gilt aufgrund seiner Größe, der Darstellung und der Qualität der Ausführung als ein einzigartiges kulturhistorisches Zeugnis aus der Zeit der Reformation.

Datei:Croy-Teppich Greifswald.png
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Das Werk wurde 1554 von Herzog Philipp von Pommern in Auftrag gegeben und nach einem Entwurf aus der Cranach'schen Werkstatt von Peter Heymanns, einem niederländischen Bildwirker, in Stettin angefertigt. Es wurde die Basselisse-Wirktechnik angewendet. Auf dem Teppich befindet sich eine Darstellung des pommerschen Herzogs mit seiner Familie sowie der Familie seiner Frau Marie, des kursächsischen Fürstenhauses. Die Figuren sind rings um den predigenden Martin Luther angeordnet. Außerdem finden sich im Hintergrund die Reformatoren Philipp Melanchthon und Johannes Bugenhagen.

Ernst Bogislaw von Croÿ, er war der Sohn der Herzogin Anna von Pommern, schenkte die Tapisserie 1687 der Greifswalder Universität. Mit der Schenkung war die Auflage verbunden, sie alle zehn Jahre, zum Todestag der Herzogin Anna, im großen Hörsaal der Universität auszuhängen.

Während des 2. Weltkrieges war das Werk zunächst nach Lübeck, dann nach Celle ausgelagert worden, bevor es zum 500-jährigen Bestehen der Universität 1956 an den Ort seiner testamentarischen Bestimmung zurückgeführt wurde.

Seit 2005 befindet sich der Croÿ-Teppich als Leihgabe der Universität Greifswald im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald.

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