- Cuiabá
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Cuiabá Symbole Wappen Flagge Basisdaten Staat Brasilien Bundesstaat Mato Grosso Höhe 165 m Fläche 3.985 km² Einwohner 508.156 (Juli 2003) Dichte 127,5 Ew./km² ISO 3166-2 BR-MT Webauftritt www.cuiaba.mt.gov.br/ Politik Bürgermeister Francisco Bello Galindo Filho Partei PSDB Verwaltung Adresse der Stadtverwaltung Prefeitura Municipal de Cuiabá Palácio Alencastro Cuiabá - MT
Postleitzahl (CEP) 78000-000 -15.598889-56.100278Koordinaten: 15° 36′ S, 56° 6′ WCuiabá ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Mato Grosso. Sie hat eine Bevölkerung von rund 500.000 Menschen, im Ballungszentrum leben 800.000 Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Cuiabá rühmt sich dafür, im geographischen Zentrum Südamerikas zu liegen. Gleichzeitig ist sie eines der Tore ins Pantanal. Groß-Cuiabá umfasst auch die Gemeinde Várzea Grande, die mit der Stadt praktisch zusammengewachsen ist. Der Rio Cuiabá teilt die Stadt in zwei Teile. Das Territorium ist flach bis hügelig, bei einer Höhe von 150 bis 250 Metern über dem Meeresspiegel.
Klima
Cuiabá hat ein heißes und feuchtes Klima.
In den heißesten Monaten steigt die Temperatur auf bis zu 43 Grad Celsius, das Minimum liegt bei 12 bis 14 Grad Celsius.
Cuiaba Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 21033231993323171332312333225432201631189.63217113418583422115341715431231943323Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: WMO Verkehr
Bundesstraßen verbinden die Stadt mit Campo Grande im Süden und über die BR-070 mit Goiânia im Osten sowie Cáceres im Westen. Eine weitere Bundesstraße führt in Richtung Norden, um kleinere Gemeinden im Norden des Bundesstaats ans Straßennetz anzubinden und um eine Verbindung zum Bundesstaat Pará zu erstellen.
Cuiabá hat einen in Várzea Grande gelegenen Flughafen, den Aeroporto Internacional Marechal Rondon, der fast ausschließlich von Inlandsflügen bedient wird, aber auch eine Drehscheibe für den Lokalverkehr im Mittleren Westen Brasiliens ist.
Wirtschaftliche Bedeutung hat der Schiffsverkehr auf den Flüssen der Region, insbesondere dem Río Paraná und dem Río Paraguay.
Cuiabá besaß ab dem 30. April 1891 eine von Maultieren gezogene Straßenbahn. Sie wurde ein Jahr von der Companhia Progresso Cuiabano des Unternehmers Manoel da Silva Monteiro, dann von der Empreza Cuiabana Ferro Carril e Matadouro betrieben. Die Streckenlänge betrug im Jahre 1911 6,5 km, vierzig Maultiere zogen acht Passagier- und vier Frachtfahrzeuge. Der schlechte Service erregte 1896 sogar einen Skandal, als der Polizeichef Posten vor dem Depot platzierte, um die Fahrzeuge am Fahren zu hindern. Er und der Gouverneur des Staates mussten nach diesem Vorfall zurücktreten. Pläne, das System zu elektrifizieren, wurden nicht umgesetzt, 1935 wurde die Straßenbahn stillgelegt. Seitdem gab es in Cuiabá nie wieder Schienenverkehr.[1]
Bildung
Cuiabá ist Sitz mehrerer Universitäten, deren Name UFMT (Universidade Federal de Mato Grosso) ist.
Wirtschaft
Cuiabá lebt vor allem davon, ein Handelszentrum für die riesigen Rinderzuchtgebiete des Staates Mato Grosso zu sein. Daneben gibt es ein Industriegebiet, in dem vor allem Betriebe der Leichtindustrie arbeiten.
Geschichte
Im 18. Jahrhundert wurde die Region um Cuiabá von Bandeirantes erforscht, die auf der Suche nach Gold und Sklaven den Rio Tietê heraufkamen. Die Stadt selbst wurde 1719 gegründet, wobei der Name auf das indianische Wort „Ikuiapá“ zurückgeht und so viel wie „Ort der Harpune“ bedeutet. Die Rosário-Kirche im Zentrum der Stadt war damals die Fundstelle einer reichen Goldader. Durch die Goldfunde kam eine große Anzahl von Migranten in die Stadt. 1746 wurde die Stadt durch ein Erdbeben weitgehend zerstört.
Nachdem die Ausbeutung der Goldvorkommen nicht mehr gewinnbringend war, war die Landwirtschaft der einzige Wirtschaftszweig von Cuiabá und Umgebung. Die Entwicklung der Stadt stagnierte somit einige Jahrzehnte.
Im Jahr 1818 wurde Cuiabá zur Stadt und 1835 zur Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso erklärt. In den 1850er-Jahren bekam sie eine strategische Bedeutung während des Paraguaykrieges, doch dann stagnierte die Entwicklung wieder bis in die 1930er-Jahre, als im Rahmen des „Marsches in den Westen“ die Entwicklung des Hinterlandes Brasiliens gezielt gefördert wurde. Besonders seit den 1960er-Jahren konnte sich die Stadt als „Tor nach Amazonien“ etablieren, ein Prozess, der bis heute andauert.
Aktuelle Projekte, die die Bedeutung Cuiabás noch steigern werden, sind der Paraguay-Kanal, die Eisenbahnverbindung nach Porto dos Santos und der Bau der Bundesstraße Richtung Norden; sie soll bei ihrer Vollendung bis Santarém gehen.
Erzbistum Cuiabá
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt selbst hat einige Kirchen, die aus der Gründungszeit stammen, wie die 1722 errichtete Rosário-Kirche im Barockstil mit dem goldenen Altar. Die Igreja Nossa Senhora do Bom Despacho wurde im Stil von Notre Dame in Paris gebaut. Neben dieser Kirche gibt es auch ein Museum der sakralen Kunst.
Das Pedras-Ramis-Bucair-Museum stellt ungefähr 4000 Stücke aus, darunter die Reste eines 120 Millionen Jahre alten Tyrannosaurus und Steinäxte aus der Jungsteinzeit.
Das Rondon-Museum beschäftigt sich mit dem brasilianischen Nationalhelden und Entdeckers Candido Rondon.
In der Umgebung von Cuiabá ist Chapada dos Guimarães sehenswert, ein kleines Sandsteingebirge, in das Flüsse und Bäche Täler eingeschnitten haben.
Águas Quentes hat heiße Thermalquellen zu bieten.
Cuiabá ist auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge ins Pantanal.
Volksfeste
Während des Karnevals wird in Cuiabá der Brauch des „Boi-à-Serra“ gepflegt. Dabei ziehen sich die Akteure spezielle unförmige Kostüme an, die meistens Ochsen (aber auch andere Tiere) darstellen; diese Kostüme sehen den Bumba-meu-boi des Nordostens nicht unähnlich. Die verkleideten Akteure greifen dann während des Karnevalsumzuges spielerisch die Zuschauer an. Das Ganze wird begleitet von der Musik des Cururu.
Söhne und Töchter der Stadt
- Francisco de Aquino Correia (1885–1956), brasilianischer Bischof
- José de Mesquita (1892–1961), brasilianischer Dichter
- Hugo Alcântara (* 1979), brasilianischer Fußballspieler
- Éder Bonfim (* 1981), brasilianischer Fußballspieler
Einzelnachweise
- ↑ Allen Morrison: The Tramways of Brazil: A 130-Year Survey, New York 1989, ISBN 0-9622348-1-8, S.65 (online).
Kategorien:- Ort in Mato Grosso
- Hauptstadt eines brasilianischen Bundesstaates
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