- Culottes
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Culotte (von frz. cul = Gesäß) ist die französische Bezeichnung für eine Kniebundhose. Im engeren Sinne ist damit die typische Männerhose des späten 17. und des 18. Jahrhunderts gemeint.
Die historische Culotte reichte bis kurz unter das Knie und lag nach 1700 sehr eng an. Um den Einstieg zu erleichtern, war die Außennaht am unteren Ende geschlitzt. Dieser Schlitz wurde mit Knöpfen verschlossen, das Bundband mit einer Knieschnalle. Frühe Culottes (vor 1750) hatten meist einen geknöpften Hosenschlitz, während sie später einen von Hüfte zu Hüfte reichenden Latz in der Art bayrischer Lederhosen hatten, der am Bund festgeknöpft wurde. Beide Varianten hatten zwei große Taschen vorn, die mit einem Knopf geschlossen wurden, sowie eine kleine Uhrentasche rechts im Bund. Der Adel trug Culotten aus Samt oder Seide, zum Reiten aus Leder, das einfache Volk solche aus Leinen oder Wolle.
Die Culotte war das ganze 18. Jahrhundert hindurch im gesamten westlichen Europa und in fast allen Bevölkerungsschichten die allgemein übliche Hose. Daher ist sie noch in vielen Volkstrachten erhalten, etwa als alpine Lederhose. Die Revolutionäre der Französischen Revolution trugen dagegen lange Hosen, weshalb sie Sansculottes genannt wurden. Der europäische Adel und konservative Bürgerliche hielten bis etwa 1820 an der Culotte fest. In der höfischen Galakleidung war sie noch bis zum Ersten Weltkrieg üblich.
Außerdem kann in der Sport- / Tanzbekleidung „Culotte“ auch eine hüftnahe Gymnastikhose (Slip) gemeint sein.
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