Czarny Bor

Czarny Bor
Czarny Bór
Wappen von Czarny Bór
Czarny Bór (Polen)
DEC
Czarny Bór
Czarny Bór
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Landkreis: Wałbrzych
Geographische Lage: 50° 46′ N, 16° 8′ O50.77138888888916.1297222222227Koordinaten: 50° 46′ 17″ N, 16° 7′ 47″ O
Einwohner: 2.000
Postleitzahl: 58-379
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DBA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: WałbrzychKamienna Góra
Nächster int. Flughafen: Breslau
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Fläche: 66,31 km²
Einwohner: 4.787 (30. Juni 2008[1])
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Andrzej Chmielewski
Adresse: ul. XXX-lecia PRL 18
58-379 Czarny Bór
Webpräsenz: www.czarny-bor.bazagmin.pl/

Czarny Bór (deutsch Schwarzwaldau) ist ein Dorf im Powiat Wałbrzyski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es liegt westlich der Stadt Wałbrzych und ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Czarny Bór liegt im Waldenburger Bergland an der Woiwodschaftsstraße 367, die von Wałbrzych nach Kamienna Góra führt. Nachbarorte sind Witków im Norden, Jabłów im Nordosten, Grzędy im Süden, Czadrów (Oberzieder) im Südwesten sowie Borówno (Grüssauisch Hartau) und Jaczków (Hartmannsdorf) im Nordwesten.

Geschichte

Für das Jahr 1355 ist am nordwestlichen Rand des Dorfes Schwarzwaldau die Burg Liebenau nachgewiesen, die auch als Burg Schwarzwaldau bezeichnet wurde. Sie entstand vermutlich um 1293 unter Herzog Bolko I. und diente der Sicherung der Grenze gegenüber Böhmen. Wahrscheinlich sollte sie ursprünglich den Weg von Politz in Böhmen über Friedland oder Schömberg durch das Tal der Lässig in die schlesische Ebene sperren. Nachdem sie ein Raubritternest geworden war, wurde sie 1355 von Herzog Bolko II. gestürmt. Er übergab die Burg und die zugehörige Herrschaft an die Brüder von Hackenborn (von Honkenberg). Beides gehörte zum Herzogtum Schweidnitz und gelangte mit diesem zusammen 1392 an die Krone Böhmen. Um 1400 gehörte die Herrschaft Schwarzwaldau drei Brüdern von Seydlitz und gelangte schließlich 1437 an Hermann von Czettritz d. J., der bereits Konradswaldau und die Burg Vogelgesang eignete. Da Hermann von Czettritz ein Sympathisant der Hussiten war, wurde die Burg Liebenau durch ein Breslauer Söldnerherr angegriffen und beschädigt und 1509, nachdem den von Czettritz wiederum ein Friedensbruch vorgeworfen wurde, zerstört. Seither blieb die Burg eine Ruine.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Schwarzwaldau zusammen mit Schlesien an Preußen. Die Herrschaft Schwarzwaldau blieb bis 1830 im Besitz der von Czettritz. In diesem Jahr wurde sie zusammen mit Konradswaldau von Otto Freiherr von Zedlitz-Neukirch erworben. 1851 gelangte sie an dessen Schwiegersohn Bernhard von Portatius kam, bei dessen Nachkommen sie bis 1945 verblieb. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Schwarzwaldau seit 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Landeshut eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Seit 1874 war die Landgemeinde Schwarzwaldau Sitz des gleichnamigen Amtsbezirks, zu dem auch die Landgemeinden Mittel Conradswaldau, Ober Conradswaldau und Vogelgesang sowie die Gutsbezirke Conradswaldau und Schwarzwaldau gehörten. Für das Jahr 1900 sind für Schwarzwaldau 1.986 Einwohner nachgewiesen, 1939 waren es 1.834 Einwohner.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Schwarzwaldau 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Czarny Bór umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1975–1998 gehörte Czarny Bór zur Woiwodschaft Wałbrzych.

Gemeindegliederung

Die Landgemeinde Czarny Bór umfasst ein Gebiet von 66,31 km². Sie besteht aus folgenden Ortschaften:

  • Borówno (Grüssauisch Hartau)
  • Czarny Bór (Schwarzwasser)
  • Grzędy (Konradswaldau)
  • Grzędy Górne (Oberkonradswaldau)
  • Jaczków (Hartmannsdorf) und
  • Witków (Wittgendorf)

Sehenswürdigkeiten

  • Ruine der Burg Liebenau am Fluss Lässig (Reste des steinernen Rundturms)
  • An der Stelle des 1775 abgebrannten alten Schlosses errichtete 1775–1784 die Familie von Czettritz auf Neuhaus eine neue Schlossanlage im frühklassizistischen Stil. Sie wurde im 19. Jahrhundert erweitert und stilistisch verändert. Im Obergeschoss befinden sich zwei repräsentative Säle. Das Schloss ist nicht zugänglich.
  • Südwestlich des Schlosses befinden sich zwei Nebengebäude von 1777 mit Mansarddach. Der westlich gelegene Anbau im Stil des Neubarock ist aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts.
  • Im Südosten dreigeschossiger Speicher aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Persönlichkeiten

Verweise

Literatur

  • Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten Schlesien. Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 490
  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen Schlesien. München·Berlin 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 250–251

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008

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