- Cäcilienverein
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Der Begriff Cäcilianismus bezeichnet eine nach der angeblich im 3. Jahrhundert lebenden Märtyrerin und als Patronin der Musik geltenden Heiligen Cäcilia benannte katholische kirchenmusikalische Restaurationsbewegung des 19. Jahrhunderts. Sie verlangte eine Rückbesinnung und Orientierung auf einen an Palestrina angelehnten a cappella-Stil, für den die Anhänger des Cäcilianismus den Begriff der altklassischen Vokalpolyphonie prägten. Auf evangelischer Seite war Ludwig Schöberlein, die Persönlichkeit, die sich durch Herausgabe der Zeitschrift Siona und durch Überarbeitung einstimmiger Choräle zu mehrstimmigen, polyphonen A-cappella-Stücken große Verdienste erworben hat.
Die literarischen, musikwissenschaftlichen und praktischen musikalischen Bemühungen in dieser Richtung ab Beginn des 19. Jahrhunderts mündeten schließlich in die Gründung des Allgemeinen Cäcilienverein für die Länder deutscher Sprache durch den Theologen und Kirchenmusiker Franz Xaver Witt (1834−1888) im Jahre 1868. Aufgrund des Breve „Multum ad movendos animos“ von Pius IX. vom 16. Dezember 1870 wurde es eine Organisation päpstlichen Rechtes.
Heute gibt es für Deutschland, Österreich und die Schweiz jeweils einen eigenen Cäcilienverband. Sie arbeiten zusammen als Ständige Konferenz der Allgemeinen Cäcilienverbände der Länder deutscher Sprache.
Literatur
- Udo Wagner: Franz Nekes und der Cäcilianismus im Rheinland. Köln: Volk 1969 (Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte; H. 81) Zugl.: Diss., Köln
- Josip Gregur: Ringen um die Kirchenmusik: die cäcilianische Reform in Italien und ihre Rezeption bei den Salesianern Don Boscos. München: Don Bosco 1998 (Benediktbeurer Studien; Bd. 5) Zugl.: Graz, Univ., Diss., 1998 ISBN 3-7698-1089-9
- Carena Sangl: Der Cäcilianismus in Salzburg unter Erzbischof Johannes Kardinal Katschthaler. Sinzig: Studio 2005 (Kirchenmusikalische Studien; Bd. 8 / Schriftenreihe des Salzburger Konsistorialarchivs; Bd. 7) Zugl.: Salzburg, Univ., Diss. ISBN 3-89564-113-8
Weblinks
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