Deidesheim

Deidesheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Deidesheim
Deidesheim
Deutschlandkarte, Position der Stadt Deidesheim hervorgehoben
49.40758.1863888888889120
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Dürkheim
Verbandsgemeinde: Deidesheim
Höhe: 120 m ü. NN
Fläche: 26,53 km²
Einwohner:

3.692 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 139 Einwohner je km²
Postleitzahl: 67146
Vorwahl: 06326
Kfz-Kennzeichen: DÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 32 009
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Bahnhof 5
67146 Deidesheim
Webpräsenz: www.deidesheim.de
Stadtbürgermeister: Manfred Dörr (CDU)
Lage der Stadt Deidesheim im Landkreis Bad Dürkheim
Bad Dürkheim Grünstadt Grünstadt Haßloch Meckenheim (Pfalz) Niederkirchen bei Deidesheim Ruppertsberg Forst an der Weinstraße Deidesheim Wattenheim Hettenleidelheim Tiefenthal (Pfalz) Carlsberg (Pfalz) Altleiningen Ellerstadt Gönnheim Friedelsheim Wachenheim an der Weinstraße Elmstein Weidenthal Neidenfels Lindenberg (Pfalz) Lambrecht (Pfalz) Frankeneck Esthal Kindenheim Bockenheim an der Weinstraße Quirnheim Mertesheim Ebertsheim Obrigheim (Pfalz) Obersülzen Dirmstein Gerolsheim Laumersheim Großkarlbach Bissersheim Kirchheim an der Weinstraße Kleinkarlbach Neuleiningen Battenberg (Pfalz) Neuleiningen Kirchheim an der Weinstraße Weisenheim am Sand Weisenheim am Sand Weisenheim am Sand Erpolzheim Bobenheim am Berg Bobenheim am Berg Dackenheim Dackenheim Freinsheim Freinsheim Herxheim am Berg Herxheim am Berg Herxheim am Berg Kallstadt Kallstadt Weisenheim am Berg Weisenheim am Berg Landkreis Alzey-Worms Worms Ludwigshafen am Rhein Frankenthal (Pfalz) Rhein-Pfalz-Kreis Landkreis Germersheim Neustadt an der Weinstraße Landkreis Südliche Weinstraße Landau in der Pfalz Kaiserslautern Landkreis Kaiserslautern Donnersbergkreis Kaiserslautern Landkreis SüdwestpfalzKarte
Über dieses Bild

Deidesheim ist eine Kleinstadt mit rund 3700 Einwohnern, die im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim im Nordwesten der Metropolregion Rhein-Neckar liegt. Seit dem 1. Januar 1973 gehört die Stadt der Verbandsgemeinde Deidesheim an, deren Verwaltungssitz sie auch ist.

Der Ortsname wurde im Jahr 699 erstmals urkundlich erwähnt, allerdings ist die Siedlung an ihrer heutigen Stelle vermutlich erst im 13. Jahrhundert um das ehemalige fürstbischöfliche Schloss herum entstanden. Im Jahr 1395 bekam Deidesheim vom böhmischen und deutschen König Wenzel die Stadtrechte verliehen und gilt seither – mit Ausnahme der Jahre 1819 bis 1838 – als Stadt. Seit 770 wird hier nachweislich Weinbau betrieben. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts war Deidesheim der erste Ort der Pfalz, dessen Weingüter damit begannen, Qualitätsweinbau zu betreiben. Heute ist Deidesheim eine der größten Weinbaugemeinden des Weinbaugebietes Pfalz, und der Weinbau ist Deidesheims wichtigster Wirtschaftsfaktor neben dem Tourismus.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Deidesheim, von Nordwesten gesehen
Der Pfälzerwald ist Deidesheim westlich vorgelagert

Lage

Deidesheim liegt in der Pfalz im Bereich der Region Weinstraße. Das 26.53 km² große Areal des zu Deidesheim gehörenden Gebietes erstreckt sich über die drei morphologischen und landschaftsökologischen Einheiten Pfälzerwald, Hügelzone der Region Weinstraße und Rheinniederung: 23,8 % dieser Fläche werden landwirtschaftlich genutzt, zumeist für Weinbau, 68,1 % davon sind Waldfläche, 0,6 % Wasserfläche, 7,5 % Siedlungs- und Verkehrfläche; 0,1 % des Areals passen in keine dieser Kategorien.[2] Der Ort selbst liegt etwa 1 km östlich der Haardt. Deidesheim befindet sich im Nordwesten der Metropolregion Rhein-Neckar, inmitten des Weinbaugebietes der Pfalz und wird von der Deutschen Weinstraße durchzogen. Die Nachbarstädte und -gemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Forst an der Weinstraße, Friedelsheim, Rödersheim-Gronau, Niederkirchen bei Deidesheim, Meckenheim (Pfalz), Ruppertsberg, Neustadt an der Weinstraße, Lindenberg (Pfalz), Lambrecht (Pfalz), Frankeneck, Neidenfels und Wachenheim an der Weinstraße.

Klima

Makroklimatisch wird Deidesheim vom Relief der Umgegend mitgeprägt: Die Regengebiete, die von Westen und Südwesten heranziehen, müssen wegen des westlich vorgelagerten Pfälzerwaldes aufsteigen und sich dabei abregnen. Danach fällt die trocken gewordene Luft östlich des Pfälzerwaldes wieder herab, wo sie sich erwärmen kann. Aufgrund dessen ist im Lee des Pfälzerwaldes die Niederschlagsmenge recht gering, die Sonnenscheindauer dagegen relativ hoch: Die Niederschlagshöhen von etwas über 500 mm im Jahr unterschreiten den Richtwert von 600 mm für Trockengebiete in Deutschland und die Zahl der Sommertage übersteigt mit 40 bis 50 den Bundesdurchschnitt deutlich.[3]

Lokalklimatisch gesehen ist Deidesheim Teil der klimatisch begünstigten Vorhügelzone der Weinstraße. Mit einer mittleren Höhenlage von 235 m ü. NN am Waldrand reicht das Gelände der Deidesheimer Umgegend bis etwa 130 m ü. NN zum unteren Mittelhangsbereich der Vorhügelzone herab. Die Ausläufer des Madentals und des Sensentals, sowie nordwestlich von Deidesheim auch des Einsteltals bilden Abflussbahnen für die von der Haardt kommenden Kaltluftströme. Daneben haben auch kleine Mulden und Dellen, in denen sich Kaltluft sammeln kann, lokalklimatische Wirkung.

Die klimatischen Verhältnisse in Deidesheim haben beinahe mediterrane Züge, was sich durch das Reifen von Feigen, Mandeln, Maulbeeren und Bitterorangen in der Gegend zeigt. Von der Klimagunst profitieren insbesondere wärmeliebende Kulturpflanzen wie die Weinrebe; dies begünstigt den hier in großem Stil betriebenen Qualitätsweinbau: Durch die lange Vegetationsperiode kann der Wein voll ausreifen, durchgegorene Weine haben eine hohe Qualität, und Frostschäden sind selten.[4]

Geologie

Übergang der Haardt zum Oberrheingraben

Wichtigstes Ereignis in der Landschaftsentwicklung der Deidesheimer Umgegend, sowie der ganzen Vorderpfalz, war der Einbruch des Oberrheingrabens gegenüber der Haardt, der im Alttertiär vor etwa 65 Mio. Jahren einsetzte und bis heute andauert. Die Fläche vor dem Haardt-Gebirge wurde im Laufe der Zeit von Bächen zerschnitten, die im Pfälzerwald entspringen. Während der Eiszeiten kam es zu allmählichen Abgleitbewegungen der Hänge und zur Abschleifung durch den Wind. Diese Vorgänge führten zu einer Umformung des ursprünglichen Oberflächenreliefs, infolge derer sich eine Schwemmfächerebene mit Aufschüttungs- oder Abtragungsterrassen bildete. In trockenkalten Phasen der Würmeiszeit entstanden in der Deidesheimer Umgegend durch Windeinflüsse Lössschichten; dabei sammelte sich der Löss vor allem an Verwerfungen sowie im Lee von Kleinmulden an.

Westlich und nordwestlich von Deidesheim stellt der im mittleren Pfälzerwald vorherrschende Voltziensandstein aus der Trias die älteste stratigraphische Einheit auf Deidesheimer Gemarkung dar, die so genannte Rehbergschicht. Im Südwesten Deidesheims sind pleistozäne Ablagerungen zu finden; sie entstanden vor etwa 1,5 Mio. Jahren. Im Norden ist Deidesheim von einem Band pliozäner Ablagerungen umgeben, die sich vor etwa 3 Mio. Jahren gebildet haben. Im Osten von Deidesheim finden sich mit holozänen Ablagerungen die jüngsten stratigraphischen Einheiten. Mit Fremdmaterial wie Basalt, Ziegeln und Stallmist hat der Mensch den natürlichen Aufbau der Böden verändert. Die wichtigsten Bodentypen bei Deidesheim sind unterschiedliche Rigosole, Rendzina, Parabraunerde und kalkhaltige Terra-fusca.[5]

Geschichte

Mittelalter und frühe Neuzeit

Entstehung

Zum ersten Mal erwähnt wurde der Ortsname 699 in einer Urkunde, in welcher der lothringische Adlige Erimbert dem Kloster Weißenburg Güter aus seinem Besitz vermachte. Weitere Nennungen erfolgten in Urkunden des Klosters Fulda (770/71) und des Klosters Lorsch (791), wobei in letzteren Deidesheim bereits als weinbautreibend genannt wurde. Urkundliche Erwähnungen im Früh- und Hochmittelalter bezogen sich aber verschiedene Siedlungsplätze innerhalb einer größeren Gemarkung um Deidesheim, die nicht an derselben Stelle des heutigen Ortes waren; fränkische Gräberfelder in und um den Nachbarort Niederkirchen bei Deidesheim lassen darauf schließen, dass es hier einzelne Siedlungen schon mindestens seit dem 6. Jahrhundert gab, die teilweise später wüst wurden. Der erste urkundliche Erwähnung bezog sich vermutlich auf den Nachbarort Niederkirchen.[6][7] Wann das heutige Deidesheim als Siedlung neben Niederkirchen entstanden ist, lässt sich nicht genau feststellen; die einzelnen Siedlungen verselbständigten sich erst mit dem Bau der fürstbischöflichen Burg in Deidesheim, auf die es im Jahr 1292 den ersten Hinweis gab. Die erste nachweisliche Unterscheidung zwischen Niederdeidesheim, dem heutigen Niederkirchen, und Oberdeidesheim, dem heutigen Deidesheim, gab es erst im 13. Jahrhundert.

Deidesheim fällt an das Hochstift Speyer

Deidesheim war im frühen Mittelalter im Wesentlichen im Besitz des lothringischen Adligen Erimbert, der für die erste urkundliche Erwähnung Deidesheims durch seine Schenkung sorgte, und dessen Nachfahren – darunter einige Grafen von Metz, oberlothringische Herzöge und Salier. Diese hatten in Deidesheim fast 400 Jahre lang Besitzungen, bis sich Heinrich IV. (1056) und die Markgräfin Mathilde von Tuszien (1086) von ihrem Deidesheimer Besitz trennten und diesen dem Speyerer Domkapitel bzw. dem Stift St. Guido (Speyer) schenkten. Wenig später ging Deidesheim dann in die Hände der Speyerer Fürstbischöfe über und gehörte fortan zum Fürstbistums Speyer.[8] Weiteren, aber weniger bedeutenden Besitz in Deidesheim hatten im Frühmittelalter auch die Abtei Lorsch und das Bistum Worms.[9]

Deidesheim wird Stadt
Die Krone am Geschichts- und Brauchtumsbrunnen verweist auf König Wenzel
Die Stadtmauergasse orientiert sich am Verlauf der Stadtmauer

Wie Aufzeichnungen des Speyerer Hochstifts belegen, entwickelte sich Deidesheim schnell zu einem wirtschaftlich bedeutenden Ort, wozu auch die Niederlassung finanzkräftiger Juden beitrug, die bis zu den Pogromen während der Pestzeit um 1349 eine eigene Gemeinde in Deidesheim hatten. Ein Zeugnis für die Finanzkraft der Stadt ist auch die Tatsache, dass Deidesheim von 1430 bis 1439 und von 1465 bis 1472 vom Speyerer Bischof verpfändet wurde, weil dieser große Geldbeträge aufbringen musste. Dieser Entwicklung entsprechend entstand damals der Wunsch der Deidesheimer, dem wirtschaftlich florierenden Ort größeren Schutz vor Angriffen zu bieten, dem schließlich vom Speyerer Bischof Gerhard von Ehrenberg durch die Vergabe der Befestigungsrechte an Deidesheim im Jahr 1360 entsprochen wurde; damals wurde bereits das Ziel angestrebt, Deidesheim zur Stadt zu machen, um einen Zentralort im nördlichen Teil des Speyerer Hochstifts zu schaffen.[10]

Es dauerte allerdings 35 Jahre, bis Deidesheim die Stadtrechte gewährt wurden: Dies geschah auf Initiative des Speyerer Bischofs Nikolaus von Wiesbaden, dem am Valentinstag (14. Februar) des Jahres 1395 – neben der Bestätigung seiner Besitzungen und Rechte in Deidesheim – vom böhmischen König Wenzel auch die für Deidesheim erbetenen Stadtrechte förmlich verliehen wurden. Wurde durch die Stadtwerdung Deidesheims vor allem der neue Stadtherr, der Speyerer Bischof begünstigt, so bewirkte diese auch für die Deidsheimer Positives: Im Unterschied zu den Dörfern der Umgegend wurde auf deren Leibeigenschaft faktisch verzichtet; diese trat erst bei einem Wegzug wieder in Kraft. Außerdem war das Außmaß der Frondienste, die der Obrigkeit zu entrichten waren, beschränkt. Diese Privilegierung galt bis in das 18. Jahrhundert hinein, als die Einwohner des Speyerer Hochstifts rechtlich gleichgestellt wurden.

Kriegszeiten und Folgen

Ein weiterer positiver Aspekt der Stadtwerdung Deidesheims war die Tatsache, dass die Befestigung, welche die Stadt in Kriegszeiten zwar nur bedingt schützen konnte, im Alltag Schutz gegen umherziehendes Gesindel bot.[11] In den Jahren 1396, 1460, 1525 (Deutscher Bauernkrieg), 1552 beim Rückzug des Albrecht Alcibiades in das Hochstift Speyer erlitt Deidesheim infolge von Kriegshandlungen nennenswerte Schäden. Auch während des Dreißigjährigen Krieges blieb Deidesheim nicht verschont: 1621 wurde Deidesheim von protestantischen Truppen unter Peter Ernst II. von Mansfeld eingenommen und ausgeplündert; 1631 wurde Deidesheim wieder von protestantischen Truppen erobert, als der Schwedenkönig Gustav II. Adolf mit seinen Truppen in der Pfalz einfiel und wurde schließlich ein weiteres Mal 1639 von protestantischen Truppen eingenommen und geplündert. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Deidesheim 1689 von französischen und 1693 von deutschen Truppen erobert, dabei teilweise geplündert und gebrandschatzt; am Schlimmsten traf es Deidesheim 1689, als es am 6. September von französischen Truppen unter Ezéchiel de Mélac beinahe vollständig niedergebrannt wurde und danach zu großen Teilen von Grund auf neu aufgebaut werden musste.[12]

Die zahlreichen Kriege, die Deidesheim überstehen musste, verhinderten, dass Deidesheim im Spätmittelalter eine noch positivere Entwicklung nehmen konnte; dennoch kann Deidesheim unter allen Städtegründungen der Speyerer Bischöfe als die erfolgreiste gesehen werden, wozu auch der Umstand beitrug, dass aufgrund der Klimagunst der Deidesheimer Wein wegen seiner Qualität geschätzt war, weswegen viele weltliche Herrschaften in Deidesheim tätig waren und für die Entwicklung der Stadt positive Impulse gaben.[13] Gegen Ende des Heiligen Römischen Reiches und der Herrschaft der Speyerer Bischöfe in Deidesheim konnte die Stadt schließlich administrativ und wirtschaftlich ein zentraler Ort im nördlichen Teil des Speyerer Hochstifts werden, wie es schon im 14. Jahrhundert beabsichtigt war; dies hing allerdings auch damit zusammen, dass das Gebiet des Speyerer Hochstifts seit damals etwas zusammengeschrumpft war.

Französische Revolution

Verlust der städtischen Vorrechte
Fürstbischof Wilderich von Walderdorf

Während des 18. Jahrhunderts wuchs die Deidesheimer Bevölkerung stark, so dass die Stadtmauer allmählich zu klein wurde; weil sie deswegen ihre Schutzfunktion nicht mehr richtig erfüllen konnte und nicht in Stand gehalten wurde, begann sie langsam zu verfallen. Ebenfalls im 18. Jahrhundert beschnitten die Speyerer Bischöfe die städtischen Rechte der Deidesheimer, welche diese mit der Verleihung der Stadtrechte Ende des 14. Jahrhunderts erworben hatten, wozu der faktische Verzicht ihrer Leibeigenschaft, das Recht auf Freizügigkeit und die Beschränkung der Frondienste zählte. Dies führte zu zahlreichen Beschwerden bei der bischöflichen Regierung des Hochstifts; zum wiederholten Male – auch unter dem Eindruck der revolutionären Vorgänge in Frankreich – 1789, zusammen mit Bruchsal, das auch zum Hochstift gehörte. Der Bischof Speyers, August von Limburg-Stirum, äußerte daraufhin gegenüber dem römisch-deutschen Kaiser Joseph II. die Befürchtung von revolutionären Unruhen und forderte diesen auf, gegen revoltierende Untertanen vorzugehen. Tatsächlich hielt Joseph II. mittels einer Nachricht, die per Eilboten verschickt wurde, die Deidesheimer und Bruchsaler dazu an, das Ergebnis ihrer Petition in Ruhe abzuwarten. Nach dem Tod Josephs im Februar 1790 nutzte August von Limburg-Stirum das entstandene Machtvakuum, um alle Deidesheimer Forderungen abzulehnen. Erst dessen Nachfolger, Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf, der letzte Fürstbischof Speyers, befreite unter den Vorzeichen der Auflösung des Heiliges Römisches Reiches die Deidesheimer 1798 schließlich von ihrer Leibeigenschaft.

Erster Koalitionskrieg

Eine schlimme Zeit für Deidesheim begann am 20. April 1792 mit dem Beginn des Ersten Koalitionskrieges, in dessen Verlauf das Kriegsglück im Raum der heutigen Pfalz sehr häufig wechselte. Am 18. Februar 1793 erreichten erstmals französische Volksheere Deidesheim; sie brachten neue revolutionäre Parolen mit und forderten von den Deidesheimern eine Eidleistung, der diese aber nur widerwillig nachkamen. Bereits am 2. April desselben Jahres eroberten preußische Truppen Deidesheim zurück. Nach der Niederlage der koalierten Truppen bei Wissembourg am 26. Dezember 1793 eroberten französische Truppen Deidesheim und das gesamte linksrheinische Gebiet; dabei wurde Deidesheim von den lax geführten französischen Truppen massiv ausgeplündert, was zu einer akuten Notlage der Deidesheimer Bevölkerung führte (in der Pfalz sprach man vom „Plünderwinter“). Am 23. Mai 1794 kam es schließlich zu einem Gefecht direkt bei Deidesheim, bei dem sich preußische Truppen unter Wichard von Möllendorff, Friedrich Ludwig Fürst zu Hohenlohe-Ingelfingen und Gebhard Leberecht von Blücher und französische Truppen gegenüberstanden und in dessen Folge die Franzosen vertrieben werden konnten; einige Teile Deidesheims wurden beim Rückzug des französischen Heeres zerstört. Nach einem neuerlichen Großangriff der Franzosen im Juli 1794 wurden die koalierten Truppen wieder zum Rückzug über den Rhein gezwungen und Deidesheim war wieder in französischer Hand. 1795 wurde Deidesheim ein letztes Mal von kaiserlichen Trupper erobert, die aber bald darauf wieder ins Rechtsrheinische verlegt wurden. Der Frieden von Campo Formio (1797) regelte schließlich formell die französische Herrschaft zwischen Bingen und Landau; Deidesheim gehörte von nun an bis 1814 zum Département du Mont-Tonnerre. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts erholte sich Deidesheim wirtschaftlich von den Schäden des Ersten Koalitionskrieges; seine Rolle als Zentrum der Verwaltung, die es vor der Revolution innehatte, war danach jedoch an Dürkheim übergegangen.

19. Jahrhundert

Vormärz

Nach dem Zusammenbruch der napoléonischen Herrschaft 1814 besetzten koalierte Truppen den linksrheinischen Teil Deutschlands. Zwischen 1814 und 1816 stand Deidesheim unter österreichischer und bayerischer Verwaltung, seit dem 30. April 1816 ist Deidesheim – infolge der territorialen Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress – als Teil des Rheinkreises, der ab 1835 den Namen „Rheinpfalz“ trug, Teil des Königreichs Bayern. Im Jahr 1819 wurde Niederkirchen, das bislang ein Ortsteil Deidesheims war, zur eigenständigen Gemeinde erhoben, wodurch Deidesheim beinahe ein Drittel seiner Einwohner verlor und von einer Stadt zu einer Gemeinde herabgestuft wurde. Erst 1838 hatte die Einwohnerzahl Deidesheims wieder einen Stand erreicht, der es zuließ, dass es am 20. März 1838 den verfassungsmäßigen Bestimmungen Bayerns gemäß wieder zur Stadt erhoben wurde.

Das ganze 19. Jahrhundert hindurch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein überstiegen die landwirtschaftlichen Berufsgruppen die übrigen zahlenmäßig bei weitem; der einzige „Industriezweig“ von Bedeutung war die Früchtekonservierung. Vorreiter war hier Franz Peter Buhl, später kam noch die „Deidesheimer Conservernfabrik J. Biffar & Cie“ dazu. In den 1820er Jahren hatten Deidesheimer Winzer unter einem Preisverfall infolge der Ausdehnung des Weinbaus und unter der Erhebung von Zöllen an innerdeutschen Grenzen zu leiden; das bayerische Zollgesetz vom 22. Juli 1819 schrieb vor, dass Waren auch beim Import vom links- ins rechtsrheinische Bayern zollpflichtig waren. Aufgrund dessen trugen beim Hambacher Fest im Mai 1832 teilnehmende Winzer aus Dürkheim eine schwarze Protestfahne mit sich; auch die Deidesheimer Delegation fiel bei dem Protestzug aus dem Rahmen, da sie als einzige Gruppe die weiß-blaue bayerische Nationalflagge mit sich führte, was einige Burschenschafter empörte: Diese führten alle schwarz-rot-goldene Trikoloren als Symbol der Deutschen Einheitsbewegung mit sich und sahen die bayerische Flagge der Deidesheimer als Zeichen der Zerrissenheit an. Man hieß die Deidesheimer, die Flagge zusammenzurollen; diese wurde daraufhin auch nicht mehr gezeigt. Mit der Entstehung des Deutschen Zollvereins am 1. Januar 1834 fielen die Zollschranken um die heutige Pfalz schließlich, was die Situation der Deidesheimer Winzer nachhaltig verbesserte.[14]

Pfälzischer Aufstand

Dem Pfälzischen Aufstand und seiner Zielsetzung standen die Deidesheimer zunächst positiv gegenüber; so wurden am 15. Mai 1849 von Deidesheim 500 Gulden in die Kasse des Landesverteidigungsausschusses eingezahlt, Bürgermeister Ludwig Andreas Jordan meldete dem Neustadter Bürgermeisteramt, dass Deidesheim eine Bürgerwehr aufgestellt habe und der Stadtrat beschlossen hätte, mit allen Mitteln für die Paulskirchenverfassung einzutreten. Nachdem am 17. Mai in Kaiserslautern eine provisorische Regierung gebildet worden war, die die Deidesheimer Beamten aufforderte, einen Eid auf die Paulskirchenverfassung zu leisten, wurde dies von Bürgermeister Ludwig Andreas Jordan jedoch bis zum Eintreffen preußischer Truppen immer wieder hinausgezögert, so dass Deidesheim von späteren Sanktionen weitgehend verschont wurde. Dennoch sahen die Deidesheimer, vor allem die Gutsbesitzer, das Streben nach der Deutschen Einheit mit Sympathie: Am 23. Juli 1852 kam der frühere bayerische König Ludwig I., der 1848 abgedankt hatte, nach Deidesheim. Bei diesem Besuch erregten einige Deidesheimer Gutsbesitzer den Zorn des Regierungspräsidenten, weil sie schwarz-rot-goldene Flaggen gehisst hatten, obwohl dies im Vorfeld ausdrücklich verboten worden war.[15]

Nach der Reichsgründung

Ab den 1850er Jahren erlebte der Weinbau in Deidesheim eine Blütezeit, nachdem sich erst durch den Zollverein und dann die Reichseinheit ein immer freierer Wettbewerb entfalten konnte und neue Absatzmärkte in Russland und Nordamerika erschlossen wurden. In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts jedoch änderte sich das Bild und der Weinbau rutschte infolge von künstlicher Herstellung von Weinen, dem Import von Billigweinen in großem Stil und dem massenweisen Auftreten von Schädlingen wie dem Sauerwurm und der Reblaus in eine tiefe Krise, so dass der Weinbau in Deidesheim vorübergehend rückläufig war.[16]

Am 6. Mai 1865 erhielt Deidesheim Anschluss an die Bahnstrecke Neustadt–Dürkheim und entwickelte sich zu einem bedeutenden Umschlagplatz in der Rheinpfalz; 1890 lag Deidesheim beim Empfang von Dünger mengenmäßig noch vor Ludwigshafen am Rhein und allen übrigen Orten mit Bahnhöfen in der Pfalz. 1886 wurde in Deidesheim das erste Schwimmbad der Pfalz eröffnet. Um die Jahrhundertwende hielten einige wichtige industrielle Errungenschaften Einzug: 1894 bekam Deidesheim eine Gasanstalt, 1896 eine elektrische Beleuchtung, 1897 ein örtliches Stromnetz, und 1898 wurde der Ort an eine allgemeine Wasserleitung angeschlossen. Des Weiteren besaßen Ende des 19. Jahrhunderts alle bedeutenden Gutshöfe einen Telefonanschluss.

Weimarer Republik und Drittes Reich

Französische Besatzung im Rheinland

Die Entwicklung Deidesheims zwischen den Weltkriegen stimmt im Wesentlichen mit derjenigen der Pfalz überein, wenngleich dies im Vergleich mit anderen Teilen der Region weniger intensiv war.[17] Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 rückten französische Truppen in Deidesheim ein und es wurden Truppenteile hier einquartiert – zeitweise mehr als 2500 Mann. Im August 1921 gab es einen großen Waldbrand bei Deidesheim, bei dem etwa 300 ha Wald verbrannten, davon 130 ha des Deidesheimer Stadtwaldes. Zur Brandbekämpfung wurden alle männlichen Einwohner Deidesheims rekrutiert, die älter als 17 Jahre waren; insgesamt waren etwa 500 Einsatzkräfte für Löscharbeiten aufgeboten, die später noch von 300 französischen Besatzungskräften unterstützt wurden. Die Löscharbeiten zogen sich drei Tage und drei Nächte lang hin.

Die Politik der französischen Besatzung war es, die Bewohner des Rheinlandes politisch und kulturell dem übrigen Reich zu entfremden und den Separatismus zu befördern, der sich 1919 (Ausrufung der Pfälzischen Republik) und besonders im Jahr der Hyperinflation 1923 (Ausrufung der Autonomen Pfalz) durchzusetzen drohte. Es bildete sich 1923 eine provisorische Regierung in der Pfalz, die alle Ortsvorsteher ersuchte, diese formell anzuerkennen; unter der Führung des Deidesheimer Bürgermeisters Arnold Siben wiesen zahlreiche Ortsvorsteher diese Aufforderung jedoch zurück und forderten eine Volksabstimmung. Dem Wirken Sibens war es auch zu verdanken, dass Deidesheim, im Unterschied zu den meisten pfälzischen Gemeinden, nicht von Separatisten besetzt wurde.[18] Im Juli 1930 wurde das Rheinland von französischen Truppen geräumt, was intensiv gefeiert wurde; im Zuge der Feierlichkeiten besuchte Reichspräsident Paul von Hindenburg im Juli 1930 das Rheinland und kam dabei auch nach Deidesheim.

Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg
Denkmal für die Gefallenen Deidesheims

Im Unterschied zur übrigen Pfalz, die überdurchschnittlich viel zum Aufstieg der NSDAP beitrug, wählten die Deidesheimer noch bis 1933 bei den Reichstagswahlen die Zentrumspartei mit absoluter Mehrheit; vor der Machtergreifung 1933 waren 17 Deidesheimer der Partei beigetreten und spätestens seit dem April 1931 gab es eine Ortgruppe der NSDAP in Deidesheim, zu der auch Forst an der Weinstraße, Ruppertsberg und Niederkirchen gehörten. Bei den Novemberpogromen 1938 am 9. November 1938 gab es in Deidesheim keine Zerstörungen, aber einen Tag später wurden die Häuser zweier jüdischer Familien und der Jüdische Friedhof verwüstet. Die Deidesheimer Synagoge war bereits 1936 von der jüdischen Gemeinde verkauft worden und deshalb der Zerstörung entgangen. Während des Zweiten Weltkrieges blieb Deidesheim von Kriegsschäden zunächst verschont, aber am 9. März 1945, kurz vor Kriegsende, wurde das Deidesheimer Spital von einer Bombe getroffen; dabei verloren acht Menschen ihr Leben. Am 21. März 1945 rückten amerikanische Verbände kampflos in Deidesheim ein, obwohl man bereits im Herbst 1944 eine Panzersperre vorbereitet hatte, deren Schließung allerdings von einigen Deidesheimer Bürgern verhindert worden war.[19]

Seit Gründung der Bundesrepublik

Bauliche Entwicklung

Mit der Bildung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz 1946 gehörte Deidesheim zu diesem und nicht mehr zu Bayern. Nach dem Krieg wurden einige Verbesserung an der Infrastruktur angegangen: So wurden die Straßenbeleuchtung und das Schwimmbad modernisiert und eine Kanalisation geschaffen; die Grundschule wurde 1960 neu errichtet, 1964 wurde die Stadthalle „Paradiesgarten“ gebaut, einige Jahre später eine Hauptschule. Deidesheims Bevölkerung überstieg die 3000er-Marke; weil sich Deidesheim nicht weiter nach Westen ausdehnen konnte, ohne für die Bebauung beste Weinlagen zu opfern, wurde am 4. Dezember 1978 ein neuer Flächennutzungsplan beschlossen, der die bauliche Entwicklung Richtung Osten lenkte, so dass der Ort sich fortan vor allem östlich der Bahnstrecke Neustadt–Dürkheim ausdehnte. Mit Forst an der Weinstraße, Ruppertsberg, Niederkirchen bei Deidesheim und Meckenheim (Pfalz) bildet Deidesheim seit dem 1. Januar 1973 die Verbandsgemeinde Deidesheim. 1974 wurde bei Niederkirchen eine Gemeinschaftskläranlage für die Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde fertiggestellt und 1978 die Bezirkssportanlage der Verbandsgemeinde Deidesheim errichtet, die 1993 um eine Sporthalle ergänzt wurde.

Staatsgäste in Deidesheim

Große mediale Aufmerksamkeit erlangte Deidesheim durch die Besuche hoher ausländischer Staatsgäste, die Bundeskanzler Helmut Kohl zwischen 1989 und 1997 bei Staatsbesuchen nach Deidesheim einlud. Häufig bekamen die Staatsgäste dann im Deidesheimer Hof das Gericht Pfälzer Saumagen serviert. Die Staatsgäste, die mit Kohl nach Deidesheim kamen, waren die britische Premierministerin Margaret Thatcher (30. April 1989), der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow (10. November 1990), der kanadische Premierminister Brian Mulroney (16. Juni 1991), der amerikanische Vizepräsident Dan Quayle (9. Februar 1992), der tschechische Präsident Václav Havel (14. Oktober 1993), der russische Präsident Boris Jelzin (12. Mai 1994), der britische Premierminister John Major (1. Oktober 1994) und das spanische Königspaar Juan Carlos I. (Spanien) und Sophia von Griechenland (17. Juli 1997).[20]

Einwohnerentwicklung

Schuhe am Königsgarten erinnern an Auswanderer
Jahr 1530 1618 1667 1702 1737 1774 1815 1849 1871 1895 1917 1933 1953 2006
Einwohner[21][22] etwa 500 etwa 630 561 444 895 1.241 1.760 2.729 2.697 2.783 2.197 2.559 3.100 3.739

Aus der Zeit des Mittelalters gibt es keine überlieferten Angaben über die Einwohnerzahl Deidesheims. Zum Teil erhebliche Schwankungen der Einwohnerzahl im 17. und frühen 18. Jahrhundert waren die Folge zahlreicher Kriege; besonders der Dreißigjährige Krieg und der Pfälzische Erbfolgekrieg trafen Deidesheim hart. Im relativ friedlichen späteren 18. Jahrhundert erlebte Deidesheim ein rasches Bevölkerungswachstum, so dass die Bevölkerungszahl zu Zeiten der Französischen Revolution nahezu dreimal so groß war wie zum Ende des Mittelalters.

Nach dem zunächst weiter raschen Bevölkerungswachstum bis zum Jahr des Pfälzischen Aufstandes 1849 stieg die Einwohnerzahl Deidesheims in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht wesentlich weiter – entgegen dem allgemeinen Trend in Deutschland zu Zeiten der Industrialisierung – und verminderte sich um die Wende zum 20. Jahrhundert gar, so dass Deidesheim 1917 weniger Einwohner hatte als 1823; Ursache dafür war die Emigration zahlreicher Deidesheimer nach Nordamerika und eine Abwanderung in Industrieorte. Erst Jahre nach dem Ersten Weltkrieg erreichte die Einwohnerzahl Deidesheims wieder Werte wie Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Einwohner infolge zahlreicher Zuzüge nochmals kräftig an und überstieg erstmals die Marke von 3.000 Einwohnern. In den letzten Jahren ist die Einwohnerzahl relativ konstant und beträgt etwa 3.800 Einwohner.[23]

Religion

Katholische Gemeinde St. Ulrich

Pfarrzentrum St. Bernhardushof

An gleicher Stelle wie die Pfarrkirche St. Ulrich befand sich früher eine Marienkapelle. Eine erste Erwähnung dieser Kapelle findet sich um 1300. Wegen der Verlegung des Pfarrsitzes von Niederkirchen bei Deidesheim nach Deidesheim (zwischen 1437 und 1460) wurde der Neubau einer geräumigen Kirche notwendig. Die Neubauarbeiten wurden noch vor der Jahrhundertmitte begonnen (ca. 1444). 1473 waren sie weitestgehend abgeschlossen. Die Deidesheimer Pfarrkirche St. Ulrich mit ihrem 62,70 m hohen, etwas schiefen Turm ist der einzige größere Kirchenbau des mittleren 15. Jahrhunderts in der Pfalz.

Die Reformation konnte sich im Fürstbistum Speyer, zu dem Deidesheim gehörte und dessen Bischof der Stadtherr Deidesheims war, nicht durchsetzen (cuius regio, eius religio). Allerdings bewirkte sie erhebliche Schwierigkeiten bei der Besetzung der Deidesheimer Pfarrstelle in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Im Jahre 1750, 1820 respektive, wurden die Filialen Niederkirchen und Forst wieder ausgegliedert und zu eigenständigen Pfarreien erhoben. Für kurze Zeit, nach der französischen Annexion des linken Rheinufers, gehörte die Deidesheimer Pfarrei von 1802 bis 1817 zum Bistum Mainz, danach wieder zum Bistum Speyer. Im 19. Jahrhundert wirkten unter anderem der Speyerer Bischof Konrad Reither (1838) und der Mainzer Bischof Ludwig Maria Hugo (1897–1900) als Kaplan in der Pfarrei Deidesheims.[24]

Bei der Neuordnung der Dekanate im Speyerer Bistum im Jahr 1980 wurde Deidesheim dem Dekanat Bad Dürkheim zugeteilt. Aufgrund zunehmenden Priestermangels bildet die Pfarrei St. Ulrich seit 2006 mit den beiden Pfarreien St. Margareta (Forst) und St. Martin (Ruppertsberg) eine Pfarreiengemeinschaft, deren Pfarrsitz in Deidesheim ist. Im Frühjahr 2010 waren 2123 Einwohner Deidesheims römisch-katholisch; das entsprach einem Anteil von 56,03 % der Deidesheimer Bevölkerung.[25]

Zur katholischen Gemeinde gehören unter anderem folgende Sakral- und Profanbauten[26]:

  • Pfarrkirche St. Ulrich (erbaut zwischen 1444 und 1473)
  • Spitalkapelle beim Deidesheimer Spital (erbaut 1496)
  • Michaelskapelle auf dem Martensberg (errichtet um 1470, zerstört 1794, wieder aufgebaut 1951)
  • Friedhofskapelle (erbaut 1619)
  • Liebfrauenkapelle (erbaut anlässlich des Jubeljahres 1950)
  • Pfarrzentrum St. Bernhardushof (errichtet 1979)
  • Katholischer Kindergarten St. Hildegard (errichtet 1981)

Evangelische Gemeinde

Der Anteil der Protestanten an der Deidesheimer Bevölkerung war lange Zeit sehr gering, so gab es 1788 erst vier Protestanten in Deidesheim, 1863 waren es 38. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Protestantische Gemeinde, auch infolge zahlreicher Zuzüge, stark an. 1950 verzeichnete Deidesheim 420 Protestanten, im Frühjahr 2010 waren 923 Deidesheimer evangelisch, das waren 24,60 % der Deidesheimer Bevölkerung.[25] In den Jahren 1874 und 1875 entstand die protestantische Kirche durch den Umbau einer ehemaligen Scheune, 1891 erhielt diese ihren Turm. 1957 wurde die Kirche erweitert und im selben Jahr ein Gemeindehaus errichtet. 1960 erhielt die Kirche drei neue Glocken und 1964 eine neue Orgel. Seit 1957 bildet Deidesheim zusammen mit, Niederkirchen bei Deidesheim und Ruppertsberg eine Filiale der Gemeinde von Wachenheim an der Weinstraße; zwar hatte schon seit 1876 ein aus fünf Personen bestehendes Presbyterium, war aber als Filialgemeinde vom Landeskirchenrat noch nicht anerkannt. Auf Beschluss des Kultusministeriums Rheinland-Pfalz am 8. März 1957 wurde der Deidesheimer Kirchengemeinde der Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts zuerkannt. 1973 kam dann noch Forst an der Weinstraße zur Deidesheimer Kirchengemeinde dazu. Die Deidesheimer Kirchengemeinde gehört zur Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), hat seit 1984 eine eigene Pfarrstelle und wurde 1988 von einer Filialgemeinde Wachenheims zur selbständigen Pfarrei erhoben.

Jüdische Gemeinde

Ehemalige Synagoge

Schon im Hochmittelalter, nachweislich seit 1309, hatten sich Juden in Deidesheim angesiedelt; aus der Existenz einer Synagoge in Deidesheim, die es seit spätestens 1350 gab, kann gefolgert werden, dass es mindestens 50 Juden gab, die Mitte des 14. Jahrhunderts in Deidesheim lebten. Die Juden wurden im Hochstift Speyer nur toleriert und hatten keine Bürgerrechte, wurden aber vom Landesherrn, dem Speyerer Bischof beschützt, da sie diesem wiederholt Geld geliehen hatten. Die jüdische Gemeinde Deidesheims erlosch, als nach dem Judenpogrom in Straßburg 1349 alle Deidesheimer Juden aus dem Ort vertrieben wurden; die Synagoge ging in den Besitz des Stifts St. Guido (Speyer) über. Spätestens im 17. Jahrhundert bildete sich erneut eine jüdische Gemeinde.[27]

1817 lebten 48 Juden in Deidesheim, die meisten waren Kleinhändler. Weil der bisherige Gebetssaal wegen Baufälligkeit nicht mehr genutzt werden konnte, wurde 1854 eine neue Synagoge errichtet. Die Gemeinde wuchs bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts auf 95 Personen an, schrumpfte dann aber bis 1926 aufgrund von Abwanderung auf zwölf zusammen, zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus 1933 lebten noch drei jüdische Familien mit elf Personen in Deidesheim. 1935 wurde die renovierungsbedürftige Synagoge verkauft. Sieben in Deidesheim geborene oder länger dort ansässig gewesene Juden wurden 1940 bei der Bürckel-Wagner-Aktion deportiert; bis auf Frau Reinach, die das Konzentrationslager Gurs überlebte, fielen sie dem Holocaust zum Opfer.[28]

Der ehemalige Jüdische Friedhof am Platanenweg ist etwa 800 m² groß und steht unter Denkmalschutz. Insgesamt konnten dort 1946 noch 95 Grabsteine aus der Zeit zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert nach deren Zerstörung von 1938 restauriert werden.

Politik

Wappen

Deidesheimer Wappen

Das Deidesheimer Wappen zeigt ein schwebendes, gleicharmiges, weißes, angetatztes Kreuz auf blauem Grund. Im heraldisch oberen rechten und unteren linken Feld weist es je einen sechsstrahligen, gelben Stern auf. Das älteste Deidesheimer Siegel aus dem Jahr 1410 zeigte noch ein Wappen mit einem durchgehendem Kreuz, es stand für das Hochstift Speyer, und einem sechsstrahligen Stern im heraldisch oberen rechten Feld. Der Stern war vermutlich ein Symbol für die Heilige Maria[29], die Patronin einer Marienkapelle war, welche vor der Erbauung der Pfarrkirche an deren Stelle stand. Mit diesem Siegel beglaubigten der Schultheiß, der Rat und das Gericht von Deidesheim von ihnen ausgestellte Urkunden. Das Siegel trug die Umschrift „Gericht von Deidesheim“. Nach der Zerstörung Deidesheims im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1693 wurde ein neues Typar beschafft. Dieses trug die Umschrift „Der * Stat * Deidesheim * Insigel“. Im Schild trug es seit 1699 ein schwebendes Kreuz und wurde Ende des 18. Jahrhunderts von zwei Sternen im heraldisch ersten und vierten Feld bewinkelt, die achtstrahlig waren; die Stadt Deidesheim stellte den Antrag, das Wappen mit zwei sechs- statt achtstrahligen Sternen führen zu dürfen, dem entsprochen wurde – seit damals ist das Wappen mit dem heutigen identisch.[30][31]

Stadtpolitik seit dem 19. Jahrhundert

Stadtratsitzungen finden noch heute im Historischen Rathaus statt
Bürgermeister Deidesheims seit 1895
Amtszeit Name
1895 bis 1905 Johann Julius Siben
1905 bis 1914 Ludwig Bassermann-Jordan
1914 bis 1920 Karl Kimich
1920 bis 1933 Arnold Siben
1933 bis 1945 Friedrich Eckel-Sellmayr
1945 bis 1948 Michael Henrich
1948 Ernst Fürst
1948 bis 1972 Norbert Oberhettinger
1972 bis 1975 Erich Gießen
1975 bis 2004 Stefan Gillich
2004 bis heute Manfred Dörr
Vor dem Ersten Weltkrieg

Anfang des 19. Jahrhunderts bildete sich in Deidesheim eine einflussreiche Schicht von Weingutsbesitzern, die bis zum Ende der Weimarer Republik den ehrenamtlichen Bürgermeister stellten und im Stadtrat deutlich überrepräsentiert waren. Die tatsächliche Bevölkerungsstruktur spiegelte die Besetzung des Stadtrates in dieser Zeit nicht wider. Nach dem Ersten Weltkrieg galt die bayerische Gemeindeordnung von 1869 zunächst weiter und der 1914 gewählte Stadtrat mit 23 Mitgliedern bestand unverändert fort. Für den 1914 als Kriegsfreiwilliger gefallenen Bürgermeister Ludwig Bassermann-Jordan wurde dessen Beigeordneter Karl Kimich zum Bürgermeister gewählt. Bei der nächsten Gemeineratswahl 1920 kandidierte Kimich nicht mehr.

Weimarer Republik

Als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge Kimichs galt Arnold Siben, dessen Vater Johann Julius Siben bereits von 1895 bis 1905 Bürgermeister Deidesheims gewesen war. Auf Siben einigte sich die „Unparteiische Bürgerliste“, die Angehörige der Zentrumspartei und der Liberalen vereinigte. Die zu den Linksliberalen tendierende „Bürgerliste“ und die SPD-nahe „Volksliste“ einigten sich auf den Spitzenkandidaten Josef Eid. Siben konnte die Wahl für sich entscheiden und erhielt einen Anstellungsvertrag für zehn Jahre.

Während die Kommunalwahlen 1920 und 1924 relativ ruhig verliefen, fand 1929 eine regelrechte Wahlschlacht statt. Grund hierfür ein Antrag des Bürgermeisteramtes an den kurz vor der Neuwahl stehenden Stadtrat, Siben für die kommenden Jahre zum hauptamtlichen Bürgermeister zu ernennen. Dies fanden viele Deidesheimer empörend, denn zum einen wäre damit der Wählerschaft vorgegriffen worden und zum anderen erschien vielen das Jahresgehalt von 12.000 Reichsmark vor dem Hintergrund der gerade ausgebrochenen Weltwirtschaftskrise unverhältnismäßig hoch. Dennoch wurde Siben mit knapper Mehrheit der Stimmen der „Unparteiischen Bürgerliste“ für fünf Jahre zum Berufsbürgermeister bestimmt. Bei der kurz darauf folgenden Stadtratswahl verlor die „Unparteiische Bürgerliste“ bei einer ungewöhnlich hohen Wahlbeteiligung nahezu die Hälfte ihrer Wähler, viele an die Protestbewegung „Fortschritt und Freiheit“, deren Spitzenmann Friedrich Schreck nach Siben zum stellvertretenden Bürgermeister aufstieg.

Drittes Reich

In Deidesheim fand die „Machtergreifung“ im Wesentlichen am Abend des 15. März 1933 statt, als vor dem Haus Sibens mehrere hundert Personen eine Demonstration veranstalteten und die Menge drohte, das Haus zu stürmen, falls Siben nicht bereit sei, das Bürgermeisteramt niederzulegen. Siben erklärte daraufhin gegenüber zweier anwesender Stadträte, dass er zurücktrete, allerdings unter Vorbehalt seiner Rechte. Nun wäre der zweite Bürgermeister Friedrich Schreck zum Bürgermeister Deidesheims aufgestiegen; dieser kam jedoch für die neuen Machthaber nicht infrage, weil er schon zweimal wegen Widerstands gegen die NSDAP verhaftet worden war. Das Neustadter Bezirksamt verfügte schließlich am 20. März, dass der Gutsbesitzer Friedrich Eckel-Sellmayr Bürgermeister werden solle; er hatte schon seit 1924 als Abgeordneter der von Linksliberalen und dem Gewerbeverein gebildeten „Bürgerliste“ einen Sitz im Stadtrat inne. Eckel-Sellmayr versah das Bürgermeisteramt bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945.

Nach dem Zweiten Weltkrieg
Wahl zum Stadtrat am 7. Juni 2009
Partei Ergebnis in Prozent[32] Anzahl der Sitze im Stadtrat
CDU 55,9 (−3,3) 11 (−1)
FWG 24,3 (+0,1) 5 (=)
Grüne 11,5 (+1,8) 2 (=)
SPD 5,3 (−1,6) 1 (=)
FDP 3,0 (+3,0) 1 (+1)

Nachdem die Amerikaner zum Ende des Zweiten Weltkrieges im März 1945 Deidesheim besetzt hatten, bestimmten sie den pensionierten Oberlehrer Michael Henrich zum Bürgermeister, zweiter Bürgermeister wurde Ernst Fürst. Am 1. Juli 1948 übernahm letzterer für ein halbes Jahr das Amt des Bürgermeisters. Bei der ersten Stadtratswahl nach dem Zweiten Weltkrieg am 15. September 1946 errang die CDU 62 % der abgegebenen Stimmen; sie konnte sich seitdem bei den Kommunalwahlen stets über 50 % halten und stellte alle Bürgermeister. Bei der nächsten Kommunalwahl Ende 1948 zogen erstmals zwei Wählergruppen in den Stadtrat ein; sie spielten in der Stadtpolitik fortan eine wichtige Rolle[33] und schlossen sich später zur Freien Wähler-Gruppe zusammen.

Am 1. Dezember 1948 wurde der CDU-Kandidat Norbert Oberhettinger zum Bürgermeister gewählt. Als im Herbst 1972 der Besitzer des Weinguts Reichsrat von Buhl, Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, verstorben war, verunglückten Norbert Oberhettinger und dessen Frau bei der Rückfahrt von dessen Beerdigung tödlich. Seine Nachfolge im Amt des Bürgermeisters trat der Weingutsbesitzer Erich Gießen an, der das Amt bis 1975 verrichtete. Danach wurde Stefan Gillich zum Bürgermeister Deidesheims gewählt, der zu diesem Zeitpunkt bereits das Amt des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Deidesheim innehatte. Der derzeit amtierende Stadtbürgermeister Manfred Dörr (CDU) wurde am 13. Juni 2004 als Nachfolger von Stefan Gillich gewählt und bei der Kommunalwahl 2009, bei der er keinen Gegenkandidaten hatte, mit 81,9 % der Stimmen wiedergewählt.

Das Ergebnis der jüngsten Stadtratswahl inklusive der Veränderungen zur vorhergenden Wahl ist in der nebenstehenden Tabelle angeführt. Mit diesem Ergebnis hat die Fraktion der CDU die absolute Mehrheit im Stadtrat.

Deidesheimer in Landes- und Reichspolitik

Andreas Deinhard
Ludwig Andreas Jordan

Viele Deidesheimer Gutsbesitzer konnten ihre starke finanzielle Basis für Aktivitäten in der „großen Politik“ nutzen. Seit den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts versammelten Ludwig Andreas Jordan und Franz Peter Buhl liberale Politiker in ihren Häusern, die großdeutsch gesinnt waren. Die Zusammensetzung dieses „Deidesheimer Kreises“ wechselte häufig; ihm gehörten unter anderem Adam von Itzstein, Ludwig Häusser, Heinrich von Sybel, Carl Theodor Welcker, Heinrich von Gagern, Karl Mathy, Friedrich Daniel Bassermann, Carl Joseph Anton Mittermaier und Georg Gottfried Gervinus an.[34] Im März 1848 saßen Buhl und Jordan in Frankfurt im Vorparlament. Bei den Tagungen der Frankfurter Nationalversammlung waren sie jedoch nicht dabei: Buhl, weil er nicht gewählt wurde und Jordan, weil er Bürgermeister von Deidesheim bleiben wollte. Spätestens nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 wandelte sich die Gesinnung des „Deidesheimer Kreises“ zugunsten einer kleindeutschen Lösung.

Nach der Reichsgründung 1871 wurden zwei Deidesheimer als Reichstagsabgeordnete in den Reichstag des neugegründeten Deutschen Reiches gewählt: Ludwig Andreas Jordan, er war bis 1881 Abgeordneter im Reichstag, und Franz Armand Buhl; dieser hatte bis 1893 ein Mandat und fungierte drei Jahre lang Vizepräsident des Reichstages. Er wirkte an der Bismarckschen Sozialgesetzgebung und der Weingesetzgebung mit. Mit Andreas Deinhard gelangte noch ein dritter Deidesheimer als Abgeordneter in den Reichstag. Er hatte von 1898 bis 1903 ein Mandat. Buhl, Jordan und Deinhard waren Mitglieder der Nationalliberalen Partei.

Drei Deidesheimer hatten in der Kammer der Reichsräte des Königreichs Bayern einen Sitz inne: Franz Armand Buhl (von 1885 bis 1896), Eugen Buhl (von 1896 bis 1910) und Franz Eberhard Buhl (von 1911 bis 1918).[35] In der bayerischen Kammer der Abgeordneten waren insgesamt acht Deidesheimer vertreten: Andreas Jordan (von 1831 bis 1843), Ludwig Andreas Jordan (von 1848 bis 1852 und von 1863 bis 1871), Franz Peter Buhl (von 1855 bis 1861), Eugen Buhl (von 1875 bis 1896), Franz Eberhard Buhl (von 1907 bis 1911), Andreas Deinhard (von 1881 bis 1904), Johann Julius Siben (von 1899 bis 1907), und Josef Siben (von 1907 bis 1920)[35]. Bis auf die letztgenannten Brüder Siben, welche der Zentrumspartei angehörten, waren alle Angeordneten liberal oder nationalliberal gesinnt. Neben den acht in Deidesheim ansässigen Abgeordneten gelangten noch zwei gebürtige Deidesheimer in die Kammer der Abgeordneten: Josef Giessen (von 1907 bis 1918) und Franz Tafel (von 1840 bis 1843, von 1849 bis 1858 und von 1863 bis 1869); letztgenannter hatte auch einen Sitz in der Frankfurter Nationalversammlung inne[35].

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam wieder ein Deidesheimer in die Landespolitik: Der in Bruchmühlbach geborene und im Heimatort seiner Frau ansässig gewordene Hanns Haberer war 1946/47 Wirtschafts- und Finanzminister in der ersten Regierung von Rheinland-Pfalz und fungierte von 1947 bis 1955 als Staatssekretär. Schließlich gelangte mit der Grünen-Politikerin Ruth Ratter eine weitere Deidesheimerin die Landespolitik – sie wurde im Frühjahr 2011 in den 16. Rheinland-Pfälzischen Landtag gewählt.

Städtepartnerschaften

Deidesheim unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:[36]

Konsularische Vertretung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Übersicht

Barockes Gutshaus beim Ketschauer Hof

Die mittelalterlichen Stadtstrukturen sind in Deidesheim noch erkennbar, trotz teils massiver Kriegszerstörungen im 17. und 18. Jahrhundert, denen viele mittelalterliche Bauten zum Opfer gefallen sind und durch Neubauten ersetzt wurden. Das Netz aus Gassen und Straßen in Deidesheims Altstadt ist seit dem Mittelalter nahezu unverändert geblieben. Als Ganzes gesehen bildet das Straßenbild Deidesheims eine einheitliche Struktur, in der Bauten des 18. und frühen 19. Jahrhunderts dominieren, zu der aber auch einige markante Gebäude aus der Zeit vom 15. bis 17. Jahrhundert beitragen.[38] Die Bauwerke Deidesheims wurden in früheren Zeiten beinahe alle von auswärtigen Architekten geschaffen. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit dominierte dabei der Einfluss des Hochstifts Speyer, zu dem Deidesheim bis zur Französischen Revolution gehörte, ab dem 18. Jahrhundert gab es neben speyerischen auch kurpfälzische Einflüsse.[39] Wegen der Adelshöfe in Deidesheim, die nach der Französischen Revolution versteigert und umgebaut wurden, und der regen Bautätigkeit der Gutsbesitzer, die unter anderem durch die Einführung des Qualitätsweinbaus zu großem Wohlstand gelangt waren, hatte Deidesheim im 19. Jahrhundert ein Ortsbild, das laut zeitgenössischer Literatur eine „beträchtliche Zahl“ an Häusern hatte, die „selbst in einer großen Stadt an ihrem Platz wären“, und seine Villen und Gutshäuser sind in jener Zeit als „palastähnlich“ bezeichnet worden.[40] In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden einige barocke Gutshäuser, wogegen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Gutsbesitzern die Stilrichtung der Neurenaissance bevorzugt wurde. Um das Ende des Ersten Weltkriegs war jedoch ein Ende größerer Bauvorhaben der Gutsbesitzer Deidesheims erreicht, was unter anderem den Kriegsfolgen, Absatzschwierigkeiten im Weinbau und der Hyperinflation von 1923 geschuldet war.

Denkmalzonen

Im Zentrum der Historischen Altstadt: Pfarrkirche St. Ulrich
Zierte einst das „Wormser Tor“: die Madonna vor dem Chor der Pfarrkirche

Deidesheim hat sechs Denkmalzonen: Den Historischen Stadtkern, die mittelalterliche Stadtbefestigung Deidesheims, den Deidesheimer Friedhof, die Schloßstraße mit dem früheren fürstbischöflichen Schloss, den Jüdischen Friedhof und schließlich außerhalb der Stadt, auf der Gemarkung Deidesheims, das Areal der Heidenlöcher auf dem Martensberg.[41]

Deidesheims Historischer Stadtkern wurde 1991 als Ganzes zur Denkmalzone erklärt[42]; die Denkmaltopographie des Landes Rheinland-Pfalz zählt diesen aufgrund der Vielfalt und Qualität zu einem der bedeutendsten Denkmäler im Landkreis Bad Dürkheim.[43] Die Denkmalzone umfasst die gesamte Fläche des mittelalterlichen Deidesheims. Den Historischen Marktplatz, das Zentrum der Stadt, säumen die Pfarrkirche St. Ulrich, das Historische Rathaus mit seiner zweiläufigen Freitreppe und einige historische Gasthäuser. Südlich des Zentrums schließt sich das Deidesheimer Spital an, nördlich davon das Deidesheimer Schloss. Entlang der Deutschen Weinstraße finden sich noch einige der mittelalterlichen Adelshöfe, stattliche Bürgerhäuser und barocke Weingüter; weiter Richtung Ortsrand folgen weitere Villen und Weingüter aus dem 19. Jahrhundert. Der Baubestand reicht bis ins 12./13. Jahrhundert zurück, stammt jedoch vor allem wegen der massiven Zerstörungen vom 26. September 1689 während des Pfälzischen Erbfolgekriegs größtenteils aus dem 18. Jahrhundert und später.

Die Denkmalzone „Stadtbefestigung“ zieht sich wie ein Ring um das mittelalterliche Deidesheim. Begonnen wurde mit dem Bau der Stadtmauer, den Wehrtürmen und Gräben um 1350. Nach der Fertigstellung boten ein Tor im Norden, das „Wormser Tor“, und das „Landauer Tor“ im Süden Einlass in die Stadt; eine Madonnenstatue, die beim „Wormser Tor“ aufgestellt worden war, steht heute am Chor der katholischen Pfarrkirche. Im Westen Deidesheims führte eine Umgehungsstraße vorbei, die auch bei geschlossenen Stadttoren Passage bot. Nachdem in der Zeit nach 1818 große Teile der Stadtmauer, sowie die Stadttore mit ihren Zwingern abgerissen wurden, sind nur noch wenige Teile der Mauern übrig; von den ursprünglich 14 Wehrtürmen sind nur sechs erhalten geblieben, die heute mit Wohngebäuden verbaut sind und deren Dächer nicht mehr ihr ursprüngliches Aussehen haben.[44] Noch erhalten geblieben ist dagegen der Stadtgraben, der außen an der Stadtmauer entlangführte; obwohl mittlerweile an vielen Stellen überbaut, ist er heute noch fast überall begehbar.

Die Denkmalzone längs der Schloßstraße umfasst Reste des immer noch als geschlossene Gesamtanlage erkennbaren ehemaligen fürstbischöflichen Schlosses und Reste der Wasserburg, durch deren Umbau Ende des 18. Jahrhunderts – unter der Leitung des Architekten Johann Georg Stahl – das Schloss entstanden ist. Zur Denkmalzone zählen zwei fluchtende Wohnbauten mit Hofanlagen und ein stattliches klassizistisches Wohnhaus, die alle drei anfangs des 19. Jahrhunderts entstanden sind.

Der Deidesheimer Friedhof wurde 1539 erstmals erwähnt und 1849 erweitert; seine Ummauerung stammt aus dem 18. und 19. Jahrhundert, ist teilweise womöglich älter. Im Jahr 1619 wurde die dortige Friedhofskapelle errichtet, ein barocker Saalbau, der Josef von Nazaret, dem Patron der Sterbenden, geweiht ist. Die Kapelle wurde 1849 und 1956–1958 restauriert und bekam bei der letzten Renovierung ein kleines Türmchen aufgesetzt. Auf dem Friedhof selbst finden sich zahlreiche Grabanlagen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, die eine breite Diversität an Baustilen aufweisen.

Der Jüdische Friedhof Deidesheims wurde 1718 erstmals erwähnt und 1908 erweitert, das Eingangsportal stammt aus dem Jahr 1888. Nach der Verwüstung des Jüdischen Friedhofs in der Zeit des Nationalsozialismus konnten bei dessen Wiederherstellung 1946 insgesamt 95 Grabsteine erhalten werden, die aus der Zeit von 1712 bis 1933 stammen. Der Jüdische Friedhof wurde 1988 unter Denkmalschutz gestellt.[45]

Die Denkmalzone „Heidenlöcher“ auf der Kuppe des Martensberges liegt etwa 2,5 km nordwestlich von Deidesheim. Bei den Heidenlöchern handelt es sich um eine Fliehburg, die vermutlich im 9. oder 10. Jahrhundert errichtet worden ist. Sie wurden bereits im frühen 19. Jahrhundert vom Historiker Ludwig Schandein kartografiert und beschrieben, aber erst 1907/08 von einem Team um Friedrich Sprater ausgegraben. Die Fliehburg mit einer Fläche von etwas über einem Hektar war von einer ringförmigen, etwa 450 Meter langen Mauer umgeben, deren Überreste noch erhalten sind. Ebenfalls erhalten sind die Reste von 65 Häusern im Inneren der Fliehburg, deren Wände teils aus großen Findlingen, teils aus Bruchstein-Trockenmauern geschaffen wurden.

Einzeldenkmäler

Gasthaus „Zur Kanne“
Weingut Kimich
Fachwerkerker beim Weingut Dietz-Matti

In Deidesheim gibt es 104 Einzeldenkmäler, von denen sich 89 in Deidesheim selbst und 15 auf der Gemarkung Deidesheims befinden.[46] Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über einige markante Einzeldenkmäler in Deidesheim, eine Inventarisation findet sich in der Liste der Kulturdenkmäler in Deidesheim.

Die spätgotische katholische Pfarrkirche St. Ulrich wurde zwischen 1444 und 1473 als Nachfolgerin einer Muttergotteskapelle erbaut[47], von der 1984 Überreste bei Bauarbeiten an der Sakristei gefunden wurden. Die Pfarrkirche ist eine dreischiffige, kreuzgewölbte Säulenbasilika und der einzige erhaltene größere Kirchenbau des mittleren 15. Jahrhunderts der Pfalz. Die Kirche wird von der Denkmaltopographie des Landkreises Bad Dürkheim zu den bedeutendsten Zeugnissen spätgotischer Architektur in der Pfalz gezählt.

Das Gasthaus „Zur Kanne“ gegenüber dem Historischen Rathaus wurde um das Jahr 1160 als ein Wirtschaftshof der Zisterzienser-Abtei Eußerthal errichtet, in dem Durchreisende beherbergt und bewirtet wurden; es wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 niedergebrannt und als spätbarocker Mansardgiebeldachbau wiedererrichtet.[48] Die ehemaligen Filiale der Zisterzienser-Abtei wandelte sich früh in ein Gasthaus, dessen Wirte und Pächter lückenlos seit 1374 urkundlich bis zum heutigen Tag nachgewiesen werden können. Das Gasthaus gilt damit als das älteste Gasthaus der Pfalz.[49]

Das Deidesheimer Spital ist ein Kurzzeit-Domizil für Senioren mit einer über 500-jährigen wechselvollen Geschichte. Es wurde 1494 von dem Deidesheimer Ritter Nikolaus von Böhl gestiftet und diente zwischenzeitlich auch als Krankenhaus und als Lazarett. Mit der spätgotischen Spitalkapelle und dem von einer viereckigen Laterne bekrönten spätmittelalterlichen Teil des Spitals gibt es noch zwei Gebäude, die im Wesentlichen aus der Zeit der Gründung des Spital im Jahr 1494 stammen; ein weiterer Teil des Gebäudekomplexes ist im Stil des Barock in den Jahren 1742/43 errichtet worden.

Das Historische Rathaus wurde im Jahr 1532 erbaut; nach massiven Zerstörungen im Pfälzischen Erbfolgekriegt wurde es Anfang des 18. Jahrhunderts im Barockstil wieder aufgebaut. Seine zweiläufige Freitreppe mit Baldachinüberbau stammt aus dem Jahr 1724. Der historische Ratssaal im Innern ist 1912 im Renaissancestil eingerichtet worden, Glasmalereien in den Fenstern aus demselben Jahr zeigen die Wappen ortsansässiger Gutsfamilien.

Das Gutshaus beim ehemaligen Ketschauer Hof, der auf einen Adelssitz der Freiherrn von Ketschau zurückgeht und zum Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan gehört, wurde in den Jahren 1770–1772 unter dem kurpfälzischen Baumeister Franz Wilhelm Rabaliatti erbaut. Nach Beschädigungen in den Revolutionskriegen und einem Brand 1815 wurde es zwischen 1816 und 1820 wieder aufgebaut. 1849 wurde das Gebäude vom Koblenzer Architekten Hermann Nebel umgebaut und erweitert. Das repräsentative Winzergut, ein großvolumiger Walmdachbau mit barocken und spätklassizistischen Motiven, beherbergt heute ein Hotel.

Das Weingut Kimich ist einer der wenigen klassizistischen Wohnungsbauten in Deidesheim. Zuvor lag an dieser Stelle der Leyssersche Hof, das Anwesen einer Adelsfamilie, das nach der Französischen Revolution an die Familie Kimich versteigert wurde. Der spätklassizistische Putzbau mit seiner zweiläufigen Freitreppe, dessen hölzernes Dachgesims auf Konsolen liegt, wurde 1816 errichtet.

Der Fachwerkbau des ehemaligen Weinguts Dietz-Matti, ein großvolumiges Eckwohnhaus gegenüber dem Historischen Rathaus, ist um 1700 neu errichtet worden und birgt im Kern möglicherweise noch Reste des spätgotischen Vorgängerbaus. Zwischen 1496 und 1843 war hier das Gasthaus „Zum Schwanen“. Der Fachwerkerker an der Nordostecke des Gebäudes wurde im 18. Jahrhundert angebracht.

Die Ehemalige Synagoge, ein Walmdachbau aus Gelbsandsteinquadern mit hohen Rundbogenfenstern, wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von der jüdischen Gemeinde gebaut. Ende der 1980er Jahre wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und später von der Stadt Deidesheim gekauft. Seit ihrer Sanierung um die Jahrtausendwende wird die Ehemalige Synagoge für kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Brunnen

  • Der Geißbockbrunnen aus dem Jahr 1985 wurde vom Bildhauer Gernot Rumpf geschaffen. Er befindet sich am Deidesheimer Stadtplatz gegenüber der Stadthalle und thematisiert die Geißbockversteigerung, die alljährlich am Pfingstdienstag in Deidesheim stattfindet.
  • Der denkmalgeschützte Andreasbrunnen auf dem Deidesheimer Marktplatz stammt aus dem Jahr 1851 und wurde von Ludwig Andreas Jordan und dessen Verwandten gestiftet. Er ist nach dessen Vater Andreas Jordan (1775-1848) benannt, dem ehemaligen Bürgermeister Deidesheims und Vorreiter beim Produzieren von Qualitätsweinen in der Pfalz. Der Brunnen wurde von der Gienanthschen Hütte in Eisenberg gegossen und ist italienischen Vorbildern der Renaissance nachempfunden.
  • Der Becherbrunnen vor dem Altenzentrum St. Elisabeth wurde Mitte der 1980er installiert. Der damalige Bürgermeister Stefan Gillich hatte ihn 1983 auf der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) in München entdeckt; der Brunnen wurde der IGA vom Bayerischen Kunstgewerbe-Verein zur Verfügung gestellt. Mit den Künstlern Berhard und Michael Krauss, die ihn geschaffen haben, wurde die Regelung getroffen, dass – falls die Stadt München den Brunnen nach dem Ende der IGA nicht selber haben möchte – dieser in Deidesheim aufgestellt werden soll. Nachdem der Brunnen nach dem Ende der IGA einige Zeit vor dem Deutschen Museum in München aufgestellt worden war, gelangte er schließlich 1984 nach Deidesheim. Die Partnerstadt Deidesheims in der Schweiz, Buochs, hat seit einiger Zeit vor ihrem Altenzentrum einen Nachbau dieses Brunnens stehen.[50]
  • Der Geschichts- und Brauchtumsbrunnen am Königsgarten zeigt zum einen wichtige Stationen der Geschichte Deidesheims auf, wie die Zuerkennung der Stadtrechte Deidesheims oder der Zugehörigkeit zum Fürstbistum Speyer, zum anderen würdigt er hiesige Vereine, die sich der Brauchtumspflege widmen, wie die Trachtenvolkstanzgruppe und die Kerwebuwe. Der Brunnen wurde vom Bildhauer Karl Seiter gestaltet und 2003 fertiggestellt.

Grenzsteine und Loogfelsen

Die Grenze des Deidesheimer Stadtwaldes im Pfälzerwald wurde früher von Grenzsteinen und Loogfelsen gekennzeichnet, die heute als Kulturdenkmal schützenswert sind.[51] Einige davon liegen direkt an Wanderwegen. Die Grenzsteine sind mit Nummerierungen versehen, die aus der Zeit zwischen dem 15. und 20. Jahrhundert stammen; daneben sind auch die Initialen von Bürgern zu finden, die beim Aufstellen der Grenzsteine beteiligt waren. Ebenfalls auf den Steinen zu finden sind Zeichen, die anzeigen, zwischen welchen Gemeinden eine Grenze verlief: Das Speyerer Kreuz stand für Deidesheim, das Rautenschild für den ehemaligen kurpfälzischen Staatswald und schließlich das verzierte Kreuz mit einem Hirschgeweih für Königsbach, das zwischen 1353 und 1634 den Herren von Hirschhorn gehörte.[52]

Parks

Der Schlosspark, der 1976 in seiner heutigen Form fertiggestellt wurde, ist eine Parkanlage im Schlossgraben des ehemaligen fürstbischöflichen Schlosses im Zentrum Deidesheims. Bis 1739 war der Graben noch mit Wasser gefüllt. Der Schlosspark wurde 1988 mit dem Ehrenpreis im Wettbewerb „Gartenkulturen“ des Arbeitskreises Deutsche Weinstraße als schönste Parkanlage an der Deutschen Weinstraße ausgezeichnet. Im Schlosspark ist unter anderem ein Taschentuchbaum zu finden, dessen Heimat in Westchina ist.[53]

Der Stadtgarten mit seinem „mediterranen Hügel“ wurde in den frühen 1980er Jahren angelegt. Dort sind vor allem südländische Blumen, Sträucher und Bäume zu finden, die sonst selten in Deutschland anzutreffen sind. Einige tausend erste Setzlinge wurden kostenlos nach deren Ende von der Internationalen Gartenbauausstellung 1983 in München erworben, die dort nicht mehr gebraucht wurden. Zu den exotischen Pflanzen im Stadtpark zählen unter anderem Bitterorangen, Mandarinen, Orangen, Zitronen, Kiwis, Granatäpfeln, Kakteen, Bougainvillea-Arten, Feigen und verschiedene Palmenarten.[54][55]

Regelmäßige Veranstaltungen

Mit dem Stellen des „Kerwebaums“ wird die Weinkerwe eröffnet
Der Geißbock am Geschichts- und Brauchtumsbrunnen erinnert an die Geißbockversteigerung
Deidesheimer Weinkerwe

Die Deidesheimer Weinkerwe ist ein Weinfest und mit 100.000–150.00 Besuchern[56] das größte Deidesheimer Volksfest. Sie wird seit 1972 in ihrer gegenwärtigen Form gefeiert und hat sich schnell zu einem der größten Weinfeste an der Weinstraße entwickelt. Das Fest findet immer am zweiten und dritten Wochenende des August statt, jeweils von Freitag bis Dienstag. Bei der Weinkerwe betreiben Weingüter und Vereine aus der Verbandsgemeinde Deidesheim Ausschankstellen.

Geißbockversteigerung

Die Geißbockversteigerung ist ein Volksfest in Form eines Historienspiels, das jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten gefeiert wird. Festanlass ist ein altes Abkommen mit der Nachbargemeinde Lambrecht, nach der jedes Jahr zur Abgeltung für Holz- und Weiderechte auf Deidesheimer Gemarkung von Lambrecht ein Geißbock geliefert werden muss, der in Deidesheim versteigert wird und dessen Erlös der Stadt Deidesheim zugute kommt. Diese historische Gegebenheit hat sich im Laufe der Zeit zu einem Volksfest entwickelt.

Deidesheimer Advent

Der „Deidesheimer Advent“ ist ein Weihnachtsmarkt, der an den vier Adventwochenenden stattfindet. Er wird seit 1975 veranstaltet. Über 100 Beschicker aus Deidesheim und Umgebung betreiben dabei ihre Stände, die stilistisch in zum Gesamtbild des Marktes passen müssen. Das Kunsthandwerk, wie Goldschmiede-, Keramik- und Textilkunst, Holzschnitzerei und Glasbläserei, spielt beim Deidesheimer Advent eine wichtige Rolle. Für den Glühwein, der ausgeschenkt wird, dürfen als Zutat nur Weine aus der Verbandsgemeinde Deidesheim verwendet werden, was entsprechend auch für die Weinkerwe gilt.

Kleinere Veranstaltungen
  • INTONATION – Deidesheimer Kunsttage ist ein jährlich wiederkehrendes, mehrtägiges Treffen bekannter keramischer Bildhauern aus ganz Europa, die ihre Werke ausstellen und sich beim Arbeiten über die Schulter blicken lassen.[57]
  • Die Pfälzer Mineralienbörse wird alljährlich seit 1971 am Wochenende nach Pfingsten in der Stadthalle veranstaltet.
  • Der Deidesheimer Orgelherbst, eine Konzertreihe unter der Leitung der Kirchenmusikerin Elke Voelker, findet seit 1996 jedes Jahr im Oktober auf mehrere Sonntage verteilt in der katholischen Pfarrkirche statt.
  • Seit über 80 Jahren findet alljährlich an Christi Himmelfahrt auf dem Wallberg bei Deidesheim ein vom Turngau Rhein-Limburg veranstaltetes Bergturnfest statt[58]
  • Einmal im Jahr im Oktober wird in Deidesheim ein Radkriterium ausgetragen, der „Große Weinpreis von Deidesheim“
  • Zweimal im Jahr findet in der Stadthalle die Film- und Fotobörse statt, bei der Objekte aus den Bereichen Foto, Film und Projektion ausgestellt und gehandelt werden.

Museen

Museum für Weinkultur
  • Das Museum für moderne Keramik ist das älteste der drei Deidesheimer Museen; es wurde 1971 eröffnet. Den Kern der Exponate bilden Arbeiten der Privatsammlung von Jakob Wilhelm Hinder. Daneben zeigt das Museum Werke von Beate Kuhn. Das Museum ist in der Stadtmauergasse gelegen und wird von der Keramikkünstlerin Lotte Reimers geführt.
  • Das Museum für Weinkultur ist im Historischen Rathaus im Stadtzentrum beherbergt; es wurde im Mai 1986 eröffnet. Die Ausstellungsstücke des Museums spiegeln die Kulturgeschichte des Weins und seinen Einfluss auf Bereiche wie Literatur, Wissenschaft, Kunst, und Religion wider. Das Museum wird unter anderem durch Beträge der Rebstockpächter des Prominenten-Weinbergs im Deidesheimer Paradiesgarten finanziert.
  • Das Deutsche Film- und Fototechnik-Museum befindet sich leicht schräg gegenüber dem Historischen Rathaus in den Räumen des Deidesheimer Spitals angesiedelt; es wurde im Dezember 1990 eröffnet. Auf etwa 300 m² werden über 4000 Exponate aus allen Epochen der Kameratechnik ausgestellt. Das Museum erhält unter anderem Sachspenden von Agfa, Kodak und Arri, aber auch von Fernsehsendern wie dem ZDF und dem Südwestrundfunk.

Deidesheimer Turmschreiber

Symbolische Residenz des Deidesheimer Turmschreibers
Die Feder beim Geschichts- und Brauchtumsbrunnen steht für den Turmschreiber

Die seit 1978 bestehende Stiftung zur Förderung der Literatur in der Pfalz lädt im Turnus von einem bis fünf Jahren bekannte Literaten nach Deidesheim ein, damit sie hier „pfalzbezogen“ schreiben und die Früchte ihrer Arbeit anschließend publizieren. Finanziert wir die Stiftung von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, dem Südwestrundfunk, dem Land Rheinland-Pfalz, und von der Stadt Deidesheim. Kandidaten für das Amt werden von den Stiftungsmitgliedern ausgewählt. Weil die Literaten, wenigstens symbolisch, während ihres Schaffens in einem kleinen Türmchen im Schlosspark des früheren Deidesheimer Schlosses residieren, werden sie als Turmschreiber bezeichnet. Das Stipendium ist mit 7.500 Euro dotiert. Außerdem gibt es für den Stipendiat als Entgelt einen freien Aufenthalt in Deidesheim für die Dauer von vier Wochen und drei Flaschen „Deputatwein“ pro Tag; daneben wird jeder Turmschreiber automatisch Rebstockpächter im „Promi-Weinberg“ des Deidesheimer Paradiesgartens. Im Folgenden sind die bisherigen Turmschreiber mit ihren Werken und dem jeweiligen Jahr angeführt, in dem sie Turmschreiber in Deidesheim gewesen sind:[59]

Sport

Im Osten Deidesheim befindet sich die Bezirkssportanlage der Verbandsgemeinde Deidesheim. Sie wurde im September 1978 eingeweiht und umfasst heute einen Rasenplatz, einen Hartplatz und eine Kunststofflaufbahn. Im September 1993 wurde nebenan die „Halle für Sport und Spiel“ eingeweiht. Daneben gibt es auf dem Wallberg einen Sportplatz für Leichtathletik-Wettkämpfe und einen Trimm-Dich-Pfad. Alljährlich zu Christi Himmelfahrt findet auf dem Wallberg-Sportplatz ein Bergturnfest statt, das vom Turngau Rhein-Limburg veranstaltet wird. Einmal im Jahr findet in Deidesheim ein Radkriterium statt, der „Große Weinpreis von Deidesheim“, der 2009 zum 59. Mal ausgetragen wurde.

Die TSG Deidesheim umfasst Abteilungen für die Sportarten Basketball, Fußball, Judo, Leichtathletik, Tischtennis, Turnen und Schach.[60] Beim Tennisclub Deidesheim e. V. kann Tennis als Einzel- oder Mannschaftssport gespielt werden. Des Weiteren gibt es bei Deidesheim zehn verschiedene, vom Deutschen Skiverband zertifizierte Nordic-Walking-Strecken mit unterschiedlichen Anforderungsprofilen, die zusammen eine Streckenlänge von etwa 90 km haben.[61] Die Kolpingsfamilie Deidesheim veranstaltet seit Mitte der 1950er Jahre den „Clemens-Dick-Gedächtnislauf“, einen 4.000 Meter Geländelauf durch die Weinberge; er findet alljährlich im November am Buß- und Bettag statt.

Vereine

Bis zur Reichsgründung 1871

Das Vereinswesen begann sich in Deutschland sich zu Anfang des 19. Jahrhunderts von größeren Städten auch auf kleinere Gemeinden auszubreiten. Der erste Verein, der in Deidesheim schriftlich Erwähnung fand, war ein Musikverein, der anlässlich des Besuchs des Bayerischen Königs Ludwig I. 1829 in Deidesheim eine Darbietung gab; der Verein löste sich aber noch im Laufe des 19. Jahrhunderts wieder auf. Im Jahr 1845, in einer Zeit, in der sich zahlreiche Gesangvereine bildeten, wurde der Männergesangverein „Liederkranz“ gegründet; es gibt ihn noch heute – er ist damit der älteste der gegenwärtig existierenden Deidesheimer Vereine; zu seinen Vorsitzenden zählten Persönlichkeiten wie Franz Peter Buhl, Andreas Deinhard, Julius Siben, Franz Eberhard Buhl und Georg Enoch Freiherr von und zu Guttenberg.[62] Bernhard Klug, Mitglied des Deidesheimer Liederkranzes, war der Verfasser des inoffiziellen „Deidesheimer Liedes“[63], das bei zahlreichen Deidesheimer Festen gesungen wird.

Am 31. August 1846 wurde eine Lesegesellschaft gegründet, der fast ausschließlich die wohlhabenden Deidesheimer Gutsbesitzer als Mitglieder und in seiner Anfangszeit den Politiker Franz Peter Buhl als Vorsitzenden hatte. Der Verein, der in Deidesheim „Casino“ genannt wurde, hatte vermutlich bereits einen Vorgängerverein, der bereits 1835 gegründet worden war. Das „Casino“ löste sich 1939 kurz vor dem Zweiten Weltkrieg auf. Im Jahr 1849 wurde in Deidesheim erstmals ein Turnverein gegründet, der jedoch 1850, kurz nach dem Pfälzischen Aufstand, von der bayerischen Regierung – wie alle Turnvereine im Königreich Bayern – wieder verboten wurde, weil Turnvereine als politische Vereinigungen galten. 1860 wurde der Turnverein wiedergegründet; er existiert bis heute und heißt seit 1958 „Turn- und Sportgemeinde 1849 Deidesheim“. Mit fast 1.400 Mitgliedern[64] ist er heute der größte Deidesheimer Verein. Vermutlich 1859 wurde der Cäcilienverein gegründet – damals als reiner Männergesangsverein – der ebenfalls noch heute existiert und als Kirchenchor in der katholischen Gemeinde tätig ist.

Bis zum Zweiten Weltkrieg
Der Dreispitz am Geschichts- und Brauchtumsbrunnen ist ein Hinweis auf die Tracht der Trachtenvolkstanzgruppe
Der Zylinder steht für die „Deidesheimer Kerwebuwe“

Nach der Deutschen Reichsgründung 1871 bildete sich in Deidesheim ein Kriegerverein, der laut seiner Satzung „die Erinnerung an die große Zeit der Jahre 1870/71 wach halten“ wollte, alljährlich Sedanfeiern veranstaltete und zur 100-jährigen Wiederkehr der Völkerschlacht bei Leipzig zur Erinnerung an die Befreiungskriege ein Höhenfeuer auf dem Wallberg veranstaltete. Einer der Vorsitzenden des Kriegervereins war der Reichsrat Eugen Buhl. 1906 wurde die Ortsgruppe Deidesheim des Pfälzerwald-Vereins gegründet, die 2006 ihr 100-jähriges Jubiläum feiern konnte. Als erstes Mitglied auf der Gründerliste ist der Gutsbesitzer Ludwig Bassermann-Jordan geführt. 1893 bildete sich in Deidesheims erster Radsportverein, der jedoch nicht lange existierte; 1911 wurde ein Nachfolgeverein namens „Torpedo“ gegründet, der jedoch während des Ersten Weltkriegs wieder aufgelöst wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg entstand wieder ein Nachfolgeverein, der Radfahrverein „Edelweiß“, der noch heute existiert. Während des Ersten Weltkriegs war das Vereinsleben fast völlig erloschen; viele Vereine lösten sich auf und wurden danach nicht wiederbelebt. Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Vereinsleben nur langsam wieder in Gang. 1927 wurde der noch heute existierende Schwimmverein Deidesheim gegründet, 1930 ein katholischer Gesellenverein, der sich während der Zeit des Nationalsozialismus auflösen musste und 1946 wieder als Kolpingsfamilie wiedergegründet wurde, die es noch heute gibt.

Das Vereinsleben erlebte mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten eine Zäsur: die Vereinsvorstände mussten der NSDAP genehm sein; beim Katholischen Frauenbund Deidesheims wurde die Vereinskasse beschlagnahmt und viele Vereinsversammlungen mussten vom Ortsgruppenleiter der NSDAP genehmigt werden. 1938 mussten sich der Turnverein, der Schwimmverein und der Radsportverein „Edelweiß“ auflösen und als gemeinsamer Verein wiedergründen. Die einzige wirkliche Neubildung eines Vereins in dieser Zeit stellt die 1935 gegründete Trachtenvolkstanzgruppe dar, die bei der Einweihung der Deutschen Weinstraße im Oktober 1935 ihren ersten Auftritt hatte; die altpfälzischen Trachten, die beim Auftritt getragen wurden, hatte man sich beim Weingut Reichsrat von Buhl ausgeliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte die Trachtenvolkstanzgruppe mit Auftritten in anderen Ländern zahlreiche Kontakte knüpfen und feiert 2010 ihr 75-jähriges Jubiläum.

Weitere Entwicklung bis heute

Während des Zweiten Weltkriegs kam das Vereinsleben nahezu ganz zum Erliegen und entfaltete danach erst langsam wieder seine Aktivitäten. 1954 wurde der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes gegründet; er hatte Ende des 19. Jahrhunderts einen Vorläuferverein, dem damals nur Frauen angehörten. Im Jahr 1972 wurde die Gruppe „Deidesheimer Kerwebuwe“ gegründet, die mit einer Rede und dem Stellen des Kerwebaums die Deidesheimer Weinkerwe eröffnen.[65] Seit 1983 ist der Ortsvervein des DRK in seinem Heim im Osten Deidesheims untergebracht. 1969 wurde der Tennisclub Deidesheim e. V. gegründet, ein Jahr später der Verein „Heimatfreunde Deidesheim und Umgebung“, der Vorträge zu geschichtlichen Themen rund um Deidesheim anbietet und eine Reihe von „Heimatblättern“ herausgegeben hat. 1994 bildete sich der „Freundeskreis ehemalige Synagoge Deidesheim. e. V.“, der sich für die Wiederherstellung der Deidesheimer Synagoge einsetzte und nun deren würdevolle Nutzung zum Ziel hat.

Deidesheim hat heute durch seine zahlreichen Vereine ein lebendiges Gemeinwesen und wird durch diese auf sozialer, kultureller und sportlicher Ebene mitgeprägt. Beim Gestalten von Festen, aber auch auf dem Gebiet des Alltäglichen wirken die Deidesheimer Vereine gestalterisch mit und sind damit für das gesellschaftliche Leben in Deidesheim ein bestimmender Faktor.[66][67]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Weinbau

Weinlagen
Blick auf die Lage „Deidesheimer Kalkofen“
Der Weinstock als zentrales Element des Geschichts- und Brauchtumsbrunnens dokumentiert die Bedeutung des Weinbaus in Deidesheim

Die Deidesheimer Weinlagen gehören zum Weinbaugebiet Pfalz und hier wiederum zum Anbaubereich Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße. Hiesige Lagenamen waren früher in Besitzurkunden geführt, welche die Lage der Grundstücke und den Verlauf ihrer Grenzmarkierungen beschrieben. Etwa 170 Weinlagen und Gewannen sehr unterschiedlicher Größe sind in den Gemarkungen von Deidesheim, Niederkirchen, Forst und Ruppertsberg bekannt; sie erstreckten sich teilweise über die Gemarkungsgrenzen, denn erst 1829 bekamen die Orte Gemarkungsgrenzen zugewiesen. Mit der Novellierung des Weingesetzes von Rheinland-Pfalz 1971 wurden die Deidesheimer Weinlagen neu eingeteilt. Heute gibt es elf Deidesheimer Einzellagen und eine Großlage: Zu den Einzellagen zählen Grainhübel, Herrgottsacker, Hohenmorgen, Kalkofen, Kieselberg, Langenmorgen, Leinhöhe, Letten, Mäushöhle, Nonnenstück und Paradiesgarten; die Großlage heißt Hofstück.[68] Die Einzellagen haben zusammengenommen eine Fläche von 523,58 ha, die Großlage, zu der zahlreiche Einzellagen anderer Gemeinden zählen, hat eine Fläche von 1401 ha (Stand: 1994).[69] Weitere Informationen zu den Deidesheimer Weinlagen gibt es in der Liste der Weinlagen der Pfalz. Nicht mehr zu finden sind seit der Neugliederung der Deidesheimer Weinlagen Namen früherer Weinlagen wie „Geheu“, „Hahnenböhl“, „Kränzler“, „Reiß“, „Rennpfad“, „Vogelsang“ und „Weinbach“.

Weinbaugeschichte
Andreas Jordan

Bereits lange Zeit bevor diese kultiviert wurden, wuchsen Wildreben im Gebiet um Deidesheim. Hiervon zeugen etwa 4,5 Mio. Jahre alte Rebenreste, die circa 10 km nördlich von Deidesheim bei Ungstein gefunden wurden. Es gilt jedoch als sicher, dass Wein in Mitteleuropa erst nach der Zeitenwende angebaut wurde. Ob dies bei Deidesheim noch zu römischen Zeiten der Fall war, ist spekulativ[70]: Funde von Weinamphoren und einer Glaskanne in Fassform aus der Römerzeit bei Deidesheim und Ruppertsberg lassen zwar auf Weingenuss in dieser Zeit schließen, eindeutige Hinweise auf Weinbau zu römischen Zeiten direkt bei Deidesheim gibt es jedoch nicht.

Über den mittelalterlichen Weinbau ist wenig überliefert. 770 wurde Deidesheim zum ersten Mal in einer Urkunde des Klosters Fulda als weinbautreibend genannt. Die heutigen Deidesheimer Weinberge wurden erst nach der Jahrtausendwende gerodet; auf die veränderte Nutzung dieses Areals deuten die Namen der Nachbargemeinden Forst und Haardt hin. Mit dem so genannten „Ungeld“, einer Steuer auf Wein, dessen Erhebung der Speyerer Fürstbischof 1360 gestattete, wurden Bau und Instandhaltung der Stadtmauer finanziert. Die früheste Nennung einer Rebsorte in Deidesheim war 1504 die Rebsorte Gänsfüßer.[71]

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts vollzog sich im Weinbau in der Pfalz eine bedeutende Wandlung: Der Deidesheimer Gutsbesitzer Andreas Jordan war hier als erster dazu übergegangen, Qualitätswein zu produzieren. Der 1775 auf Schloss Johannisberg (heute Stadtteil von Geisenheim) erkannte Wert der Spätlese edelfauler Trauben war ihm bekannt, und dieses Ausleseprinzip führte er auch in seinem Weingut ein. Des Weiteren benutzte er 1802 erstmals neben Jahrgang und Rebsorte die Lage „Deidesheimer Geheu“ zur Kennzeichnung seiner Weine. Infolge dieser Qualitätsbestrebungen, die sich später auch die übrigen Winzer des Ortes zu Eigen machten, erlangten Deidesheimer Weine im 19. Jahrhundert große Bekanntheit.

Deidesheimer Winzerverein
Größte
Weinbaugemeinden
im Anbaugebiet
Rang unter allen
rheinland-pfälzischen
Weinbaugemeinden
nach Rebfläche
Bestockte
Rebfläche
(in ha)
Rebsorten
weiße  rote 
(in %)
Pfalz   23.363 59,3 40,7
Landau (Pfalz) 1 2.039 59,8 40,2
Neustadt (Weinstr.) 2 2.012 60,8 39,2
Bad Dürkheim 4 855 62,8 37,2
Billigheim-Ingenheim 5 818 56,6 43,4
Kirrweiler 14 594 65,0 35,0
Edesheim 17 500 55,3 44,7
Deidesheim 18 486 83,7 16,3
Wachenheim (Weinstr.) 19 477 71,1 28,9
Göcklingen 22 456 62,5 37,5
Freinsheim 26 432 54,0 46,0
Bockenheim (Weinstr.) 29 415 54,4 45,6
Heuchelheim-Klingen 31 400 57,1 42,9
Ruppertsberg 32 397 74,2 25,8

Durch die erfolgreiche Umsetzung seiner Ideen bei Produktion und Vermarktung konnte Andreas Jordan Qualitätsweinpreise erzielen, gelangte so zu großem Wohlstand und konnte sein Weingut beträchtlich vergrößern. Als er 1848 verstarb, kam es zur Aufteilung seiner Hinterlassenschaft, die Jordansche Teilung genannt wurde. Dabei entstanden die drei größten Weingüter Deidesheims, die sich fortan unabhängig entwickelten und noch heute existieren. Heute tragen die Weingüter die Namen Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, Reichsrat von Buhl und von Winning.

Weil infolge von Billigweinimporten und Verteuerung des Arbeitslohnes durch die aufkommende Industrialisierung zum Ende des 19. Jahrhunderts die wirtschaftliche Lage für viele Kleinwinzer in Deidesheim schwierig geworden war, wurde 1898 auf Initiative des Lehrers Johannes Mungenast der Deidesheimer Winzerverein gegründet. Es war der erste Winzerverein der Pfalz. Den angeschlossenen Winzern wurde eine gemeinsame Kellerei und Vermarktung geboten. Einen weiteren Zusammenschluss von Deidesheimer Kleinwinzern stellte die 1913 gegründete Winzergenossenschaft dar, die 1966 mit dem Winzerverein fusionierte.

Ab 1972 – und damit etwas später als in anderen Bereichen der Pfalz – begann bei Deidesheim ein Flurbereinigungsverfahren, das der Deidesheimer Umgegend ein neues Aussehen verlieh; das letzte Flurbereinigungsverfahren wurde 2007 abgeschlossen. Durch die Flurbereinigung ließen sich für die Winzer Bewirtschaftungskosten einsparen, da das Lesen der Trauben besser von Traktoren und Erntemaschinen unterstützt werden konnte.

Weinbau heute

Wie das zweite wirtschaftliche Standbein Deidesheims, der Tourismus, profitiert auch der Weinbau in hohem Maße von der naturräumlichen Besonderheit der Region Weinstraße, nämlich der außerordentlichen Klimagunst. In Deidesheim gibt es zahlreiche Weingüter, eine Sektkellerei und einen Winzerverein. 2007 gab es 74 Weinbau-Betriebe, die im Schnitt eine Rebfläche von 3,7 ha bewirtschafteten. Die gesamte bestockte Rebfläche Deidesheims belief sich 2009 auf 490  ha. Im selben Jahr wurden zu 84,2 % Weißweinsorten angebaut und zu 15,8 % Rotweinsorten[2], wobei der Anteil der roten Sorten in den vergangenen Jahren angestiegen ist; Anfang der 1980er lag der Anteil der roten Sorten noch unter 2 %. Die mit Abstand meistangebaute Rebsorte ist der Riesling, daneben werden hauptsächlich aus den Sorten Rivaner, Grüner Silvaner, Blauer Portugieser, Blauer Spätburgunder, Blauer Trollinger, Blauer Limberger, Gewürztraminer und Weißer Gutedel Weine produziert.[72]

Tourismus

Deidesheim ist eine Fremdenverkehrsgemeinde, ist seit 1964 mit dem Fremdenverkehrsprädikat Erholungsort und seit 1968 mit dem Fremdenverkehrsprädikat Luftkurort ausgezeichnet. Des Weiteren ist Deidesheim seit 2009 als erste Stadt in Rheinland-Pfalz Mitglied der Cittàslow-Bewegung, zu deren Zielen die Verbesserung der Lebensqualität und die Steigerung der kulturellen Diversität in Städten zählen; auf dem Tourismus bezogen streben die Mitglieder von Cittàslow eine Abkehr vom Massentourismus hin zum Individualtourismus an.[73]

In Deidesheim hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg ein ausgeprägtes Gastronomie- und Beherbergungsgewerbe entwickelt, was als Folge des in Deidesheim praktizierten Qualitätsweinbaus gesehen werden kann, der erheblich an der Fremdenverkehrseignung Deidesheims teil hat. Da Weinbau und Tourismus voneinander profitieren, sind beide Wirtschaftszweige zu einem gewissen Grad wechselseitig abhängig.[74] In Deidesheim gibt es zahlreiche Hotels und Pensionen, das größte Hotel ist eines des Unternehmens Steigenberger Hotels, das 1994 eröffnet wurde. Belief sich die Zahl der angebotenen Betten in Deidesheim 1954 noch auf 55 und 1969 auf 420, so standen 2009 706 Betten für Übernachtungen zu Verfügung. Mit der Entwicklung in Einklang verlief die Tendenz bei der Zahl der Übernachtungen: 1950 gab es 899 Übernachtungen von Gästen, 1960 waren es 12.000; 2009 gab es 102.279 Gästeübernachtungen von 42.891 Gästen. Zu diesen kommt noch eine große Anzahl an Tagesgästen – im Jahr 2000 wurde diese auf 600.000 geschätzt.[2][75] Der Tourismus bietet derzeit die meisten Arbeitsplätze im Ort; die dahingehende Entwicklung ist auch den Rationalisierungsmaßnahmen im Weinbau geschuldet. Neben dem Weinbau und den damit verbundenen Weinfesten wie die Deidesheimer Weinkerwe und die Geißbockversteigerung hat auch der nahegelegene Pfälzerwald mit seinem ausgeprägten Wegenetz und zahlreichen Wanderparkplätzen eine wichtige Bedeutung für den Tourismus und die Naherholung.[76]

Bildung und Erziehung

In Deidesheim gibt es zwei Kindergärten. Zum ersten den städtischen Kindergarten „Vogelnest“, der auf eine Stiftung der Politiker Ludwig Andreas Jordan und Franz Peter Buhl zurückgeht. Er war zunächst im Deidesheimer Spital untergebracht und nahm 1853 erstmals Kinder zu Betreuung auf. Am 6. Januar 1908 wurde das neue Gebäude eingeweiht, in dem der Kindergarten noch heute untergebracht ist. Zur selben Zeit ging die Verwaltung des Kindergartens vom Spital an die Stadt Deidesheim über. 1972 wurde die Stiftung aufgelöst und der Kindergarten als städtischer Kindergarten weitergeführt.[77] Der zweite Kindergarten Deidesheims ist der katholische Kindergarten „St. Hildegard“, der 1981 eingeweiht wurde.

Neben den beiden Kindergärten hat Deidesheim auch zwei Schulen. 1556 wurde erstmal eine Pfarrschule und 1666 erstmals ein Lehrer in einem Ratsprotokoll erwähnt. 1766 wurde mithilfe eines großen finanziellen Zuschusses des Speyerer Fürstbischofs ein neues Schulgebäude erbaut, das 1831 ein zweites Stockwerk erhielt. Im Jahr 1960 wurde die heutige Grundschule im Stadtzentrum von Grund auf neu erbaut und am 3. November 1962 eingeweiht.[78] Etwa zehn Jahre später wurde im Osten Deidesheims eine Hauptschule gebaut, die heute eine Realschule Plus ist. Deidesheims Grundschule wurde im Schuljahr 2009/10 von 238, die Realschule Plus von 310 Schülerinnen und Schülern besucht.[2]

Bei der seit 1920 bestehenden katholischen öffentlichen Bücherei Deidesheims können Bücher und CD-ROMs ausgeliehen werden, daneben werden dort ab und an Buchausstellungen veranstaltet. Die Bücherei verzeichnete 2006 knapp 12.000 Ausleihen.[79]

Behörden

Rathaus der Verbandsgemeinde
Deidesheimer Bahnhof
Deidesheimer Bahnhof mit Zug
Diese Embraer 190 der Lufthansa CityLine ist nach Deidesheim benannt

Als Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde beherbergt das Rathaus der Verbandsgemeinde Deidesheim seit der Aufnahme der Verwaltungstätigkeit am 1. Januar 1973 deren Verwaltung. Hier gibt es unter anderem das „Bürgerbüro“, eine Anlaufstelle für die Bürger der Verbandsgemeinde bei Fragen und Anliegen an die öffentliche Hand, wie beispielsweise Angelegenheiten des Melderechts, Ausstellen von Personalausweisen und Reisepässen, Ausgabe von Lohnsteuerkarten und Briefwahlunterlagen. Außerdem gibt es hier Vordrucke für Anträge jeder Art und ein Fundbüro.

Verkehr

Geschichte des Bahnverkehrs

Nachdem im Jahr 1849 die erste Bahnstrecke in der Pfalz zwischen Ludwigshafen und Bexbach ihren Betrieb aufnahm, bemühten sich auch Dürkheim, Deidesheim und die übrigen Gemeinden an der Mittelhaardt um einen Eisenbahnanschluss. Ein Lokalkomitee reichte 1860 einen Vorschlag zum Bau einer Bahnstrecke Neustadt–Dürkheim in Frankenthal ein, dem am 3. Februar 1862 von der Verwaltung der Pfälzischen Ludwigsbahn entsprochen wurde. Einer der acht Unterzeichner des Lokalkomitees war der Deidesheimer Gutsbesitzer Ludwig Andreas Jordan. Der bayerische König Maximilian II. erteilte schließlich dem Komitee die Allerhöchste Concessions-Urkunde zur Bildung einer Actien-Gesellschaft für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Neustadt a. H. nach Dürkheim. Zur Realisierung des Projekts wurde eine eigene Gesellschaft gegründet, die Neustadt-Dürkheimer Eisenbahn-Gesellschaft (NDE), die später in der Gesellschaft der Pfälzischen Nordbahnen aufging.

Im Jahr 1865 wurde die Bahnlinie Bad Dürkheim–Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße) fertiggestellt, deren Züge auch in Deidesheim Halt machten. Am 6. Mai 1865 konnte der erste Zug die etwa 15 km lange Strecke befahren. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Deidesheim zu einem bedeutenden Güterbahnhof. Wichtige Güter, die hier umgeschlagen wurden, waren Dünger, Holz, Kohle, Wein.[80] Außerdem wurde Basalt verladen, der beim Pechsteinkopf gefördert und mit einer Drahtseilbahn zum Deidesheimer Bahnhof transportiert wurde. Der Güterverkehr war bis zu den 1980er Jahren wieder rückläufig und wurde schließlich ganz eingestellt, seitdem verrichtet die Bahn nur noch Personenbeförderung.

Nachdem im Jahr 1911 die Lokalbahn Ludwigshafen–Dannstadt bis Meckenheim verlängert wurde, wäre es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll gewesen, die Strecke noch bis Deidesheim weiterzuführen, was allerdings vom Deidesheimer Stadtrat im Vorfeld abgelehnt wurde, weil man eine Abwanderung der Arbeitskräfte in die aufkommenden Industrien in Ludwigshafen am Rhein und Mannheim befürchtete. Obwohl der Stadtrat diesbezüglich noch vor der Vollendung der Verlängerung der Bahnstrecke nach Meckenheim seine Meinung geändert hatte, wurde die Lokalbahn nie bis Deidesheim weitergebaut. [81]

Öffentlicher Verkehr

Durch Anbindung an die Bahnstrecke Neustadt–Bad Dürkheim lassen sich beide Städte in etwa 10 Minuten per Bahn erreichen. Die Züge verkehren in beide Richtungen tagsüber im Halbstundentakt. Vom Neustadter Hauptbahnhof aus sind dann nach Umsteigen Mannheim und Kaiserslautern in etwa 30 Minuten per S-Bahn erreichbar. Durch die Einführung des Rheinland-Pfalz-Taktes und den Anschluss an die S-Bahn RheinNeckar ist Deidesheim sehr gut in den sich anschließenden Zugverkehr eingebunden. Deidesheim ist außerdem an die beiden Buslinien Neustadt–Bad Dürkheim und Deidesheim–Ludwigshafen angeschlossen. Der ÖPNV in Deidesheim gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN).

Straßenverkehr

Deidesheim wird in Nord-Süd-Richtung von der Deutschen Weinstraße durchzogen, die früher mit der Bundesstraße 271 identisch war. Von der neu gebauten B 271 wird Deidesheim heute nur im Osten gestreift, seit sie im Jahr 2000 als Ortsumgehung freigegeben wurde. Die B 271 bietet in südlicher Richtung eine schnelle Anbindung an die Bundesautobahn 65 (Anschlussstelle 11 Deidesheim), über die in etwa 25 Minuten Ludwigshafen oder in etwa 50 Minuten Karlsruhe erreicht werden kann. In nördlicher Richtung können über die B 271 Bad Dürkheim und die dortige Anschlussstelle der Bundesautobahn 650 (Bad Dürkheim–Ludwigshafen) erreicht werden.

Radfernwege

Durch Deidesheim hindurch führt der Radweg Deutsche Weinstraße, der in Schweigen-Rechtenbach beginnt und in Bockenheim an der Weinstraße endet. Der Radfernweg, der ca. 95 km lang ist und dessen Verlauf sich an der Deutschen Weinstraße orientiert, durchzieht Deidesheim in Nord-Süd-Richtung. Er verläuft durch die Rebenlandschaft des Weinbaugebietes Pfalz und verbindet die wichtigsten Weinbaugemeinden miteinander.

Einen Kilometer östlich von Deidesheim verläuft der Kraut-und-Rüben-Radweg, er berührt den Nachbarort Niederkirchen bei Deidesheim und hat eine Gesamtlänge von etwa 140 km. Der Kraut-und-Rüben-Radweg ist als landwirtschaftlicher Themenradweg konzipiert und durchzieht verschiedene landwirtschaftiche Nutzflächen wie Gemüse- und Getreidefeldern, Obstplantagen und Weinberge.

Sonstiges

Eine Embraer 190 der Lufthansa CityLine mit der Registrierung D-AECA trägt den Namen „Deidesheim“.

Medien

Deidesheim erhält den Lokalteil Mittelhaardter Rundschau der Tageszeitung Die Rheinpfalz; die Mittelhaardter Rundschau ist neben dem Raum Deidesheim auch in Haßloch, in Neustadt an der Weinstraße und im Raum Lambrecht (Pfalz) als Teil der Rheinpfalz erhältlich. Wöchentlich erscheinen die Anzeigenblätter Stadtanzeiger (in den Verbandsgemeinden Deidesheim, Maikammer und Lambrecht, sowie in Neustadt an der Weinstraße) und Rund um die Mittlere Weinstraße (in den Verbandsgemeinden Deidesheim und Wachenheim). Ebenso wöchentlich wird allen Deidesheimer Haushalten das Amtsblatt der Verbandsgemeinde Deidesheim zugestellt. Über das Kabelnetz können die regionalen Fernsehsender Offener Kanal Neustadt/Weinstraße[82] und Rhein-Neckar Fernsehen empfangen werden.

Ansässige Unternehmen

Deidesheimer Hof
Ketschauer Hof
Buhlsches Gutshaus
Deidesheimer Hof
Das Hotel Deidesheimer Hof mit seinem Nobelrestaurant Schwarzer Hahn, das früher von dem Spitzenkoch Manfred Schwarz geführt wurde, ist vor allem durch die Besuche des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl bekannt geworden, der hier häufig Staatsgäste bewirten ließ. Margaret Thatcher, Michail Gorbatschow, Boris Jelzin und andere lernten dabei das traditionelle Pfälzer Gericht Saumagen kennen. Der Deidesheimer Hof wurde 2001 als zweites Fünf-Sterne-Hotel in Rheinland-Pfalz seit Einführung der Hotelklassifikation 1996 ausgezeichnet.[83]
Ketschauer Hof
Der Ketschauer Hof liegt im Zentrum des Weinguts Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan, das 2002 durch den Unternehmer Achim Niederberger aus Neustadt an der Weinstraße übernommen wurde. Nach Umbauarbeiten wurden 2006 das Gourmet-Restaurant Freundstück, das einen Michelin-Stern aufzuweisen hat, und das Weinbistro Bassermännchen eröffnet. Seit 2009 wird das Ensemble durch ein Boutique-Hotel mit insgesamt 18 Zimmern und Suiten ergänzt.[84]
Weingut Reichsrat von Buhl
Begründer des Weinguts Reichsrat von Buhl war Franz Peter Buhl (1809–1862); 1849 entstand es bei der so genannten Jordanschen Teilung, der Erbteilung der Jordanschen Weingüter. Heute bewirtschaftet das Weingut eine Rebfläche von etwa 52 ha, hauptsächlich auf Deidesheimer und Forster Gemarkung und ist Mitglied des VDP. 1989 wurde das Haus an japanische Investoren verpachtet, seit 2005 gehört es zur Unternehmensgruppe Niederberger.
Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan
Den Grundstein zum Aufstieg des Weinguts Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan legte Andreas Jordan (1775–1848), der mit seinen Ideen Produktion und Vermarktung von Pfälzer Qualitätsweinen voranbrachte. Das Weingut bewirtschaftet heute etwa 49 ha Rebfläche, darunter viele Weinlagen auf Deidesheimer und Forster Gemarkung. Das Weingut ist Mitglied des VDP; es wurde im Jahr 2002 vom Neustadter Unternehmer Achim Niederberger gekauft und gehört zu dessen Unternehmensgruppe.
Weingut von Winning
Das Weingut von Winning entstand bei der so genannten Jordanschen Teilung, der Erbteilung der Jordanschen Weingüter; sein erster Besitzer und Gründer war der Koblenzer Friedrich Deinhard (1812-1871), dessen Vater Johann Friedrich Deinhard die Deinhard KG gegründet hatte. Das Weingut bewirtschaftet etwa 40 ha Rebfläche auf Deidesheimer, Ruppertsberger und Forster Gemarkung und gehört dem VDP an. Seit Ende 2007 gehört es zur Unternehmensgruppe Niederberger.
J. Biffar & Co. GmbH
Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben die einzige verbliebene Kandiermanufaktur Deutschlands, die kandierte Früchte und Pralinen aus solchen herstellt.[85] Gegründet wurde das Unternehmen 1890 von Josef Biffar, der sich viel mit dem Prozess des Kandierens befasst hatte. Mit dem Betrieb ist das Weingut Josef Biffar verbunden, das Gründungsmitglied des VDP ist und diesem noch heute angehört.[86]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Friedrich von Bassermann-Jordan (1872−1959), Weinbau-Historiker
  • Heinrich Hartz (1886–1965), Stadtpfarrer Deidesheims und päpstlicher Geheimkämmerer (Ehrenbürgerwürde verliehen am 14. September 1956)[87]
  • Hanns Haberer (1890−1967), Minister für Wirtschaft und Finanzen in Rheinland-Pfalz (Ehrenbürgerwürde verliehen am 28. Mai 1960)[88]
  • Helmut Kohl (* 1930), Bundeskanzler (Ehrenbürgerwürde verliehen am 19. Februar 1995)[89]

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die vor Ort gewirkt haben

Literatur

  • Kurt Andermann, Berthold Schnabel (Hrsg.): Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen, 1995, ISBN 3-7995-0418-4.
  • Horst Müller: Berühmte Weinorte – Deidesheim. Falken Verlag, Niedernhausen/Taunus, 1976.
  • Karl Heinz Himmler, Berthold Schnabel, Paul Tremmel; Amt für Fremdenverkehr, Deidesheim (Hrsg.): Dienstag nach Pfingsten – Der Höhepunkt im Leben des Deidesheimer Geißbocks. D. Meininger Verlag, Neustadt/Weinstraße, 1982, ISBN 3-87524-023-5.
  • Fanny Morweiser: Deidesheimer Elegie oder wie man keinen Krimi schreibt. Verlag Pfälzer Kunst, Landau in der Pfalz, 2004, ISBN 3-922580-97-1.
  • Heinz Schmitt; Die Stadt Deidesheim mit Unterstützung der Frank-Leyden-Stiftung und der Stadtwerke Deidesheim (Hrsg.): Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren. Verlag Pfälzer Kunst, Landau in der Pfalz, 2000, ISBN 3-922580-82-3.
  • Hans-Jürgen Wünschel: Ein vergessenes Kapitel. Deidesheim nach dem Ende der Diktatur. Knecht Verlag, Landau in der Pfalz, 1994, ISBN 3-930927-00-4.

Weblinks

 Wikisource: Deidesheim – Quellen und Volltexte
 Commons: Deidesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. a b c d Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, abgerufen am 14. Mai 2010
  3. Peter Frankenberg, Martin Kappas: „Der Naturraum um Deidesheim“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 18 (s. Literatur)
  4. Peter Frankenberg, Martin Kappas: „Der Naturraum um Deidesheim“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 23 (s. Literatur)
  5. Peter Frankenberg, Martin Kappas: „Der Naturraum um Deidesheim“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 14–17 (s. Literatur)
  6. Franz Staab: „Frühes und Hohes Mittelalter“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 55 (s. Literatur)
  7. Kurt Andermann: „Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 82 (s. Literatur)
  8. Franz Staab: „Frühes und Hohes Mittelalter“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 72 (s. Literatur)
  9. Franz Staab: „Frühes und Hohes Mittelalter“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 79 (s. Literatur)
  10. Kurt Andermann: „Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 103 (s. Literatur)
  11. Kurt Andermann: „Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 92 (s. Literatur)
  12. Heinrich Hartz; Kath. Pfarramt Deidesheim (Hrsg.): 500 Jahre Pfarrkirche Deidesheim. Deidesheim 1964, S. 16f
  13. Kurt Andermann: „Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 107 (s. Literatur)
  14. Joachim Kermann: „Wirtschaftliche und soziale Entwicklung 1816 bis 1914“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 218 – 221 (s. Literatur)
  15. Joachim Kermann: „Wirtschaftliche und soziale Entwicklung 1816 bis 1914“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 222 – 226 (s. Literatur)
  16. Joachim Kermann: „Wirtschaftliche und soziale Entwicklung 1816 bis 1914“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 266 (s. Literatur)
  17. Stefan Ph. Wolf: „Weimarer Republik und Drittes Reich“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 298 (s. Literatur)
  18. Stefan Ph. Wolf: „Weimarer Republik und Drittes Reich“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 282 (s. Literatur)
  19. Heinz Schmitt: „Deidesheim im 19. und 20. Jahrhundert“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 27f (s. Literatur)
  20. Heinz Schmitt: „Deidesheim im 19. und 20. Jahrhundert“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 89–91 (s. Literatur)
  21. Kurt Andermann: „Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 93 (s. Literatur)
  22. Heinz Schmitt: „Deidesheim im 19. und 20. Jahrhundert“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 13 (s. Literatur)
  23. Heinz Schmitt: „Deidesheim im 19. und 20. Jahrhundert“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 13 (s. Literatur)
  24. Kath. Pfarramt Deidesheim (Hrsg.): 500 Jahre Pfarrkirche Deidesheim. Deidesheim 1964, S. 53
  25. a b Online-Gemeindestatistik Deidesheims, abgerufen am 11. April 2010
  26. Kath. Pfarrgemeinde Deidesheim (Hrsg.): Pfarrkirche St. Ulrich Deidesheim. Deidesheim, Februar 1987, S. 19
  27. Kurt Andermann: „Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 99f (s. Literatur)
  28. Geschichte der jüdischen Gemeinde Deidesheims auf alemannia-judaica.de, abgerufen am 11. April 2010
  29. „Heraldry of the World“ – Deidesheimer Wappen auf ngw.nl, abgerufen am 11. April 2010
  30. Manfred Dörr, Landkreis Bad Dürkheim (Hrsg.): „Vom Wein geprägt – der Kultur verpflichtet“. In: Heimatjahrbuch 1992. Druckerei u. Verlag Englram GmbH. Haßloch/Pfalz 1991. S. 34
  31. Kurt Andermann: „Spätes Mittelalter und frühe Neuzeit“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 101 (s. Literatur)
  32. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, abgerufen am 11. Juni 2009
  33. Heinz Schmitt: „Deidesheim im 19. und 20. Jahrhundert“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 30 (s. Literatur)
  34. Heinz Schmitt: „Politik aus Deidesheim“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 53 (s. Literatur)
  35. a b c Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 2. März 2009
  36. Einige Erläuterungen zu den Partnerschaften bietet Stadt Deidesheim (Hrsg.) in: Partnerschaften. Die Stadt Deidesheim und ihre Partnergemeinden, Deidesheim 2002
  37. Konsulate Togos in Deutschland auf togo.de, abgerufen am 23. Dezember 2009
  38. Berthold Schnabel; Verbandsgemeinde Deidesheim (Hrsg.): Kunsthistorischer Führer durch die Verbandsgemeinde Deidesheim. Deidesheim 1976. S. 30
  39. Markus Weis: „Kunst und Architektur“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 164 ; S. 180 (s. Literatur)
  40. Heinz Schmitt: „Deidesheim baut“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 59 (s. Literatur)
  41. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler: Kreis Bad Dürkheim Seite 13f
  42. Heinz Schmitt: „Deidesheim baut“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 66 (s. Literatur)
  43. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler: Kreis Bad Dürkheim Seite 13
  44. Berthold Schnabel; Verbandsgemeinde Deidesheim (Hrsg.): Kunsthistorischer Führer durch die Verbandsgemeinde Deidesheim. Deidesheim 1976. S. 30
  45. Jüdischer Friedhof in Deidesheim auf alemannia-judaica.de, abgerufen am 9. Mai 2010.
  46. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler: Kreis Bad Dürkheim Seite 14–17
  47. Berthold Schnabel; Verbandsgemeinde Deidesheim (Hrsg.): Kunsthistorischer Führer durch die Verbandsgemeinde Deidesheim. Deidesheim 1976. S. 16
  48. Berthold Schnabel; Verbandsgemeinde Deidesheim (Hrsg): Kunsthistorischer Führer durch die Verbandsgemeinde Deidesheim. Deidesheim 1976. S. 31
  49. Horst Müller: „Ein Blick in die Geschichte“, in: Berühmte Weinorte – Deidesheim, S. 23 (s. Literatur)
  50. Becherbrunnen auf deidesheim.de, abgerufen am 10. April 2010
  51. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler: Kreis Bad Dürkheim Seite 17
  52. Berthold Schnabel; Verbandsgemeinde Deidesheim (Hrsg.): Kunsthistorischer Führer durch die Verbandsgemeinde Deidesheim. Deidesheim 1976. S. 33f
  53. Schlosspark auf deidesheim.de, abgerufen am 15. Mai 2010
  54. Seltene Gewächse auf deidesheim.de, abgerufen am 15. Mai 2010
  55. Botanischer Garten auf deidesheim.de, abgerufen am 15. Mai 2010
  56. Heinz Schmitt: „Fest und Alltag“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 334 (s. Literatur)
  57. Deidesheimer Kunsttage auf intonation-deidesheim.de, abgerufen am 9. Mai 2010
  58. Geschichte des Turngau Rhein-Limburg auf turngau-rhein-limburg.de, abgerufen am 13. Mai 2010
  59. Die Turmschreiber Deidesheims auf deidesheim.de, abgerufen am 11. April 2010
  60. Sportabteilungen der TSG 1849 Deidesheim auf tsg-deidesheim.de, abgerufen am 8. Mai 2010
  61. Nordic Walking in Deidesheim auf deidesheim.de, abgerufen am 8. Mai 2010
  62. Kurt Egenberger; MGV Liederkranz 1845 Deidesheim (Hrsg.): Festschrift zum 125-jährigen Jubiläum. Deidesheim 1970. S. 34
  63. Geschichte des MGV Deidesheim auf mgv-deidesheim.de, abgerufen am 14. Mai 2011
  64. Geschichte der TSG 1849 Deidesheim auf tsg-deidesheim.de, abgerufen am 8. Mai 2010
  65. Kerwebuwe Deidesheim auf kerwebuwe.de, abgerufen am 14. Mai 2011
  66. Heinz Schmitt: „Fest und Alltag“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 350 (s. Literatur)
  67. Heinz Schmitt: „Vereinsleben“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 101–141 (s. Literatur)
  68. Weinlagenkarte der Urlaubsregion Deidesheim auf deidesheim.de, abgerufen am 14. Mai 2010
  69. Fritz Schumann: „Von der Wildrebe zur Winzergenossenschaft“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 303 (s. Literatur)
  70. Fritz Schumann: „Von der Wildrebe zur Winzergenossenschaft“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 300 (s. Literatur)
  71. Fritz Schumann: „Von der Wildrebe zur Winzergenossenschaft“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 301–304 (s. Literatur)
  72. 1x1 der Rebsorten in und um Deidesheim auf deidesheim.de, abgerufen am 14. Mai 2010
  73. Deidesheim wird cittaslow auf deidesheim.de, abgerufen am 14. Mai 2010
  74. Achim Piske: „Kulturlandschaft“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 363 (s. Literatur)
  75. Heinz Schmitt: „Ortsverschönerung und Fremdenverkehr“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 101–141 (s. Literatur)
  76. Achim Piske: „Kulturlandschaft“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 358 (s. Literatur)
  77. Berthold Schnabel: „Geschichte des Spitals“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 151 (s. Literatur)
  78. Heinrich Hartz; Kath. Pfarramt Deidesheim (Hrsg.): 500 Jahre Pfarrkirche Deidesheim. Deidesheim 1964, S. 21
  79. Katholische öffentliche Bücherei St. Ulrich Deidesheim auf st-ulrich-deidesheim.de, abgerufen am 13. Mai 2010
  80. Joachim Kermann: „Wirtschaftliche und soziale Entwicklung 1816 bis 1914“. In: Deidesheim – Beiträge zu Geschichte und Kultur einer Stadt im Weinland, S. 227f (s. Literatur)
  81. Heinz Schmitt: „Deidesheim im 19. und 20. Jahrhundert“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 16 (s. Literatur)
  82. Offener Kanal Neustadt an der Weinstraße auf ok-nw.com, abgerufen am 11. April 2010
  83. Geschichte auf deidesheimerhof.de, abgerufen am 14. Mai 2010
  84. Ketschauer Hof: Historie. Abgerufen am 11. Juni 2001.
  85. Tradition trifft neueste Technik auf biffar.com, abgerufen am 14. Mai 2010
  86. Das sind wir! auf weingut-biffar.de, abgerufen am 14. Mai 2010
  87. Heinz Schmitt: „Deidesheim im 19. und 20. Jahrhundert“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 31 (s. Literatur)
  88. Heinz Schmitt: „Politik aus Deidesheim“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 56 (s. Literatur)
  89. Heinz Schmitt: „Hoher Besuch“. In: Geißbock, Wein und Staatsbesuche – Deidesheim in den letzten 150 Jahren, S. 91 (s. Literatur)

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