Cölom

Cölom

Mit Zölom (griech coiloma Vertiefung, Hohlraum) bezeichnet man die sekundäre Leibeshöhle zahlreicher Tiere, etwa der Chordatiere oder der Ringelwürmer. Es handelt sich dabei um einen flüssigkeitsgefüllten Hohlraum, der von einem mesodermalen Epithel umgeben ist und als Flüssigkeitspolster bei vielen Protostomiern die Funktion eines Hydroskelettes übernimmt.

Bei etlichen Tiergruppen ist das Zölom reduziert und nur noch unvollständig als Rest erhalten. Bei den Weichtieren existiert es noch in Form des Herzbeutels und der Gonadenhöhle, bei den Gliederfüßern ist es in ein Mixocoel übergegangen, wobei ebenfalls noch deutliche Reste erhalten sind (z. B. als Umhüllung der Metanephridien, das sogenannte Nephrocoel).

Das Zölom wird im Verlauf der Ontogenese durch Abfaltung vom Urdarm oder aus besonderen, dem Entoderm entstammenden mesodermalen Zellen erst etwas später gebildet und verdrängt die aus der Furchungshöhle entstandene primäre Leibeshöhle oft ganz.

Bei Säugetieren entstehen aus dem Zölom die Brusthöhle, die Bauchhöhle und die Herzbeutelhöhle. Das Zölomepithel bildet die Tunica serosa (Pleura, Peritoneum).

Man unterscheidet in acoelomate, pseudocoelomate coelomate und mixocoelomate Organisation.

Acoelomate Organisation

Es gibt keinen einheitlichen extrazellulären Hohlraum. Zwischen der basalen Matrix der Epidermis und jener des Darmes und der inneren Organe ist der Körper nur mit Bindegewebe (Mesenchym, „Parenchym“) und bindegewebiger Muskulatur ausgefüllt. Mesenchymatisches Gewebe füllt den Raum zwischen den Derivaten von Ekto-und Entoderm völlig aus, allenfalls Interzellularspalten bilden ein Schizozoel. Die primäre Leibeshöhle ist auf die extrazelluläre Matrix zwischen den mesodermalen Zellen beschränkt. Der Verdauungstrakt, der sich ontogenetisch vom Gastralraum ableitet, ist die einzige durchgehende Körperhöhle.

Pseudocoelomate Organisation

Die mesodermalen Zellverbände nehmen den Raum zwischen ektodermalen und entodermalen Bildungen nicht vollständig ein, die primäre Leibeshöhle bleibt auch adult erhalten und kann sogar zum formbestimmenden Körperhohlraum (Pseudocoel) werden. Die primäre Leibeshöhle ist als flüssigkeitsgefüllter Hohlraum zwischen Körperwand und Darm ausgedehnt. Ein Hohlraum zwischen Epidermis und Darm ist vorhanden aber nicht von einem eigenen Epithel ausgekleidet.

Coelomate Organisation

Die primäre Leibeshöhle wird durch die sekundäre Leibeshöhle auf den Raum zwischen den Coelothelien bzw. zwischen Coelothelien und Körper- oder Darmwand eingeengt. Das Coelom ist von einem echten Epithel begrenzt. Es verdrängt mehr oder minder vollständig die primäre Leibeshöhle, deren Rest nur in Blutgefäßen vorhanden sind.

Mixocoelomate Organisation

Embryonal werden Mesodermalstreifen und Coelomsäckchen noch angelegt, in der Folge werden aber die Coelomwände zur Bildung verschiedener Organsysteme (z.B. Muskulatur) aufgelöst. Dadurch kommt es zur Verschmelzung von primärer und sekundärer Leibeshöhle, der so entstandene Hohlraum wird Mixocoel (Hämocoel) genannt. Ermöglicht wird dies durch die Chitin-Cuticula, die die angenommene Hydroskelettfunktion der Coelomräume überflüssig macht. Als Folge der Mixocoelbildung entstand ein offenes Blutgefäßsystem mit einer einheitlichen Flüssigkeit, der Hämpolymphe.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Colom — puede referirse a: La isla de Colom en el archipiélago de las Baleares. El apellido Colom. Personajes con el apellido Colom: Álvaro Colom, presidente actual de Guatemala; Àngel Colom, político español; Antonio Colom, ciclista español; Cristòfor… …   Wikipedia Español

  • Colom — is a common surname in Catalan language. It is a word meaning dove . It may refer to: Contents 1 People 1.1 Given name 1.2 Surname …   Wikipedia

  • Colom — ist der Familienname folgender Personen: Álvaro Colom Caballeros (* 1951), Präsident von Guatemala Antonio Colom (* 1978), spanischer Radrennfahrer Teresa Colom (* 1973), andorranische Lyrikerin Siehe auch: Colón, Coloma …   Deutsch Wikipedia

  • Colom — Colomb Le nom Colom est très fréquent en Catalogne. On le trouve aussi dans la région lyonnaise, tout comme la forme Colomb. Il s agit en principe d un surnom désignant un éleveur de pigeons (latin columbus), éventuellement d un sobriquet métaph …   Noms de famille

  • Cölōm — (griech. lat.), die Leibeshöhle der Tiere …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Colóm — Antonio Colom Antonio Colom Mas (* 11. Mai 1978 in Bunyola) ist ein spanischer Radrennfahrer. Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 2 Erfolge …   Deutsch Wikipedia

  • Colom —  Cette page d’homonymie répertorie des personnes (réelles ou fictives) partageant un même patronyme. Álvaro Colom (1951 ), homme politique guatémaltèque ; Antonio Colom (1978 ), coureur cycliste espagnol ; Joan Colom (1921 ),… …   Wikipédia en Français

  • Colom Keating — Colom L. Keating is an American actor, author, comedy writer, and creator of the radio personality Mr. Manly. He has appeared in three films. In 1985 he played a detective in Confessions of a Serial Killer, in 1994 he played a cop in the movie… …   Wikipedia

  • Colom Island — Colom Island, Minorca Colom Island (Illa d en Colom, official name in Catalan) is a small island of 143 acres (0.58 km2), located about 200 meters from the north east coast of Minorca. In the past it was used as a pesthouse and later as… …   Wikipedia

  • colom — co|lom Mot Agut Nom masculí …   Diccionari Català-Català

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”