DECCA-Sender Madfeld

DECCA-Sender Madfeld
Ansicht der 2009 noch sichtbaren Bauten
Teilansicht der 2009 noch sichtbaren Bauten

Der DECCA-Sender Madfeld (auch DECCA-Sender Brilon) war die Masterstation der deutschen DECCA-Kette in Madfeld bei Brilon.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 24. Dezember 1943 wurde auf dem Gelände der späteren DECCA-Station eine Luftnachrichtenstelle eingerichtet.[1] In ihr befanden Horch- und Navigationsgeräte der Luftwaffe. Sie dienten der Steuerung der „V1“ und „V2“. [2] Am 29. März 1945 sprengten deutsche Truppen diese Geräte. Die Arbeitsmaiden und Luftwaffenhelferinnen blieben vorerst in Madfeld oder den umliegenden Dörfern. [1]

Im Auftrag der Decca-Navigator Company Ltd. errichtete 1952 Telefunken den Sendemast. Die ersten Mitarbeiter waren deutsche Staatsangehörige, sie wurden aber von britischen Technikern ersetzt. Der DECCA-Sender Madfeld wurde wie die gesamte deutsche DECCA-Kette nach der deutschen Wiedervereinigung überflüssig und im Frühjahr 1992 abgeschaltet. [2]

Der Sendemast wurde 1994 abgebaut.[2] Allerdings sind die Gebäude der Sendeanlage und die Fundamente des Antennenmasts direkt an der Landstraße L 956 von Madfeld nach Bleiwäsche immer noch vorhanden.

Technik

Der DECCA-Sender Madfeld wurde auf der Frequenz 84,7400 kHz betrieben. Gemeinsam mit den Sendern Lautertal (rot), Zeven (grün) und Stadtkyll (purple) bildete er die deutsche DECCA-Kette. Er diente zur Funknavigation beim Flugverkehr in den drei Luftkorridoren von und nach West-Berlin. Gleichzeitig wurde er für die Schifffahrt genutzt. [2]

Er verwendete als Sendeantenne einen 105 Meter hohen, gegen Erde isolierten, abgespannten selbststrahlenden Sendemast. Dieser Turm war befeuert. Außerdem standen auf dem Gelände drei weitere kleinere Sendemasten. [2]

Literatur

  • H. H. Christiansen, Arthur Watson: Decca-Station Madfeld. In: Vorstand des Dorfvereins „1000 Jahre Madfeld e. V.“ (Hrsg.): 1000 Jahre Madfeld. Brilon Dezember 2010, S. 467–471.
  • Susanne Schmidt: „Watsons Turm“ hat ausgedient. Der Madfelder Sendemast steht nicht mehr. In: Westfalenpost.

Weblinks

Einzelnachweis

  1. a b Vorstand des Dorfvereins „1000 Jahre Madfeld e. V.“ (Hrsg.): Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. In: 1000 Jahre Madfeld. Brilon Dezember 2010, S. 414.
  2. a b c d e H. H. Christiansen, Arthur Watson: Decca-Station Madfeld. In: Vorstand des Dorfvereins „1000 Jahre Madfeld e. V.“ (Hrsg.): 1000 Jahre Madfeld. Brilon Dezember 2010, S. 467–471.
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