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DIGIC (Digital Image Core) nennt Canon seine proprietären Bild- und Videoprozessor-Chips, die seit 2002 in vielen Digitalkameras dieses Unternehmens eingesetzt werden. 2004 folgte die verbesserten Version DIGIC-II, 2006 die wiederum verbesserte Version DIGIC-III. Mit der Canon EOS 50D wurde im Oktober 2008 der DIGIC-4-Prozessor eingeführt. Die aktuelle Generation, DIGIC-5, wurde am 15. September mit der Präsentation der PowerShot S100 eingeführt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die DIGIC-Bildprozessoren (zumeist mit ARM-Kern) übernehmen alle Aufgaben der digitalen Bildbearbeitung und der Kamerasteuerung. Während bei DIGIC drei ICs verwendet werden (für Kamerasteuerung, Bildbearbeitung, Videobearbeitung), sind bei DIGIC II alle Funktionen auf nur einem Chip implementiert. Dazu zählen insbesondere die JPEG-Komprimierung, Steuerung der Speicherkartenfunktionen, Ansteuerung des LC-Bildschirms, automatische Belichtungsmessung und Belichtungssteuerung, Autofokus und automatischer Weißabgleich. Das Konzept der hardwareseitigen Kamerasteuerung mit einem Chip bringt laut Hersteller Vorteile wie schnellere Reaktionszeiten bzw. kürzere Auslöseverzögerung, bessere Bildverarbeitung, schnelleren und präziseren Autofokus sowie längere Akkulaufzeiten.
Die leistungsfähigen DIGIC-Bildprozessoren sind darüber hinaus die Basis für Canons iSAPS-Technik (Intelligent Scene Analysis based on Photographic Space). Dabei werden unmittelbar vor dem Auslösen wesentliche fotografische Parameter der Aufnahmeszene wie Brennweite, Helligkeit und Tonwertverteilung automatisch analysiert und die dafür optimalen Kameraeinstellungen auf Basis eines statistischen Modells „vorhergesagt“. Die mit DIGIC/iSAPS ausgestatteten Kameras erreichen dadurch eine schnellere und präzisere Funktion von Autofokus, Belichtungssteuerung und Weißabgleich und daraus resultierend auch bessere Bildqualität.
Alternativer Firmware-Aufsatz
Für einige Kameras mit DIGIC-II-, III- und 4-Prozessor ist ein alternativer Firmware-Aufsatz erhältlich. Unter dem Namen CHDK („Canon Hack Development Kit“) wird eine freie Software entwickelt, die auf die Speicherkarte geschrieben wird und die ursprüngliche Firmware um zahlreiche Funktionen ergänzt. Wahlweise kann CHDK beim Einschalten automatisch oder manuell geladen werden. Die Speicherkarte muss für den automatischen Start von CHDK startfähig gemacht werden. Diese Änderung ist nicht permanent und kann jederzeit durch Austausch der Speicherkarte deaktiviert werden. Die ersten Kameras mit DIGIC-III-Prozessor verwendeten das Betriebssystem VxWorks, die neueren Canons Eigenentwicklung DryOS. Die alternative Firmware bietet viele diverse Zusatzfunktionen, wie etwa eine Batteriefüllstandanzeige, Unterstützung von RAW-Dateien, zusätzliche Einstellmöglichkeiten, erweiterte Informationen auf dem Monitor. Zur Automatisierung von fototechnischen Abläufen können Skripte (in Lua und uBasic) eingesetzt werden.
Für die Canon EOS 5D Mark II existiert mit der Magic-Lantern-Firmware ein ähnliches Open-Source-Projekt. Diese Spiegelreflexkamera besitzt einen DIGIC-4-Prozessor und setzt ebenfalls DryOS ein, verfügt jedoch von Haus aus über die gängigsten Funktionen, die auf den Kompaktkameras mittels CHDK nachgerüstet werden. Das Magic-Lantern-Projekt hat sich darauf spezialisiert, die Filmfunktionen dieser Kamera zu verbessern und auszubauen.
Weblinks
Einzelnachweise
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