- Dabendorf
-
Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Brandenburg Landkreis: Teltow-Fläming Höhe: 38 m ü. NN Fläche: 179,57 km² Einwohner: 17.441 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km² Postleitzahl: 15806 Vorwahl: 03377 Kfz-Kennzeichen: TF Gemeindeschlüssel: 12 0 72 477 Stadtgliederung: 7 Orts- und 9 Gemeindeteile Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 20/21
15806 ZossenWebpräsenz: Bürgermeisterin: Michaela Schreiber (parteilos) Lage der Stadt Zossen im Landkreis Teltow-Fläming Zossen ist eine Stadt im Landkreis Teltow-Fläming am Nottekanal in Brandenburg, südlich von Berlin an der B 96 gelegen. Der Stadt wurden im Jahre 2003 mehrere kleine Nachbarorte eingemeindet. Zossen ist wie sehr viele Ortschaften in Brandenburg ursprünglich eine slawische Gründung.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Stadtgliederung
Seit der Gemeindegebietsreform 2003 besteht Zossen aus folgenden Orts- und Gemeindeteilen
- Glienick mit den Gemeindeteilen Horstfelde, Schünow und Werben
- Kallinchen
- Nächst Neuendorf
- Nunsdorf
- Schöneiche
- Wünsdorf mit den Gemeindeteilen Neuhof und Waldstadt
- Zossen mit Dabendorf (6.886 Einwohner)
- Lindenbrück ist seit 2006 selbständiger Ortsteil von Zossen mit den Ortsteilen Funkenmühle und Zesch am See [1]. Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt vom 6. März 1442 als Jaxinbrucke[2]. Möglicherweise wurde das Dorf nach dem Slawenfürsten Jaxa von Köpenick benannt[3]. 1874 wurde Funkenmühle eingemeindet. 1937 wurde das Dorf in Lindenbrück umbenannt. Die Eingemeindung von Zesch am See erfolgte 1974. 1999 hatte das Dorf mit seinen zwei Gemeindeteilen 388 Einwohner.[4]
Geschichte
Der Name Zossen leitet sich vermutlich von der slawischen Bezeichnung für die Kiefer ab. Die genaue Bedeutung ist unbekannt.
Zwischen Berlin-Marienfelde und Zossen wurden zwischen 1901 und 1904 verschiedene Schnellfahrtversuche mit elektrischen Lokomotiven und Triebwagen durchgeführt. Diese Fahrzeuge wurden mit Drehstrom von 15 kV und variabler Frequenz angetrieben. Die Stromzuführung erfolgte über drei übereinander angeordnete Oberleitungen.
In Zossen (Ortsteil Wünsdorf) liegt ein großes Areal, das von 1945 bis 1994 als sowjetische Militäranlage diente und seit 1994 zivil genutzt wird. Es war schon im Ersten Weltkrieg eine militärische Anlage, wo im so genannten „Halbmondlager“ muslimische Kriegsgefangene untergebracht wurden, die bei der russischen, britischen und französischen Armee gekämpft hatten. Diese Gefangenen kamen aus Innerasien, Nord- und Westafrika und Indien. Für sie wurde sogar eine Moschee aus Holz errichtet. Man wollte die Gefangenen durch gute Behandlung und propagandistische Beeinflussung für die deutsche Seite einnehmen. Fernziel war auch die Auslösung von Aufständen in der moslemischen Welt gegen Deutschlands Kriegsgegner. Diese Pläne wurden allerdings dann aufgegeben. Im Weinbergelager wurden sonstige französische und russische Kriegsgefangene untergebracht. Von 1943 bis 1945 hatte das Oberkommando des deutschen Heeres sein Hauptquartier in Zossen (Ortsteil Wünsdorf).
Zeittafel
- 1809/1810 werden der Kietz und Weinberge zu Zossen eingemeindet,
- 1885 Auf dem Kietz wird ein Denkmal für die Gefallenen der Kriege 1864, 1866 und 1870/1871 eingeweiht,
- 1906 Durch einen Anbau wird die Schule am Kirchplatz vergrößert,
- 1910 Entwicklung des Militärgebiets zwischen Zossen und Wünsdorf,
- 1932 Flugblatt des Stadtverordneten und Diakons Emil Phillip zur drohenden Veränderung der evangelischen Gemeinde und der Stadt Zossen,
- 1933 in Folge der Machtübernahme durch die NSDAP werden in Zossen 60 Sozialisten und Kommunisten inhaftiert und auf dem Schulhof am Kirchplatz von SA-Mannschaften misshandelt, die dort ein frühes Konzentrationslager einrichteten. 32 von ihnen wurden kurze Zeit später in das KZ Oranienburg überführt, darunter Alfred Schulz und Alfred Heintz. Emil Phillip wurde auf Betreiben Pastor Eckerts versetzt
- 1934 wird das Rathaus erweitert,
- 1939 Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs entwickelt sich der Militärstützpunkt Zossen zu einer militärischen Zentrale,
- 1956 Der Stadtpark wird erstellt,
- 1992 Der Heimatverein „Alter Krug“ Zossen e. V. wird gegründet,
- 1993 nachdem der Kietz 1906 den Namen „Bismarckplatz“ und nach dem Zweiten Weltkrieg „Leninplatz“ erhielt, heißt er nun wieder „Am Kietz“; dies ist sein historischer Name,
- 1994 Entstehung des Landkreises Teltow-Fläming aus den Altkreisen Jüterbog, Luckenwalde und Zossen,
- 1995 Der „Alte Krug“ mit seiner Schwarzküche wird restauriert
- 1996 wird der 450. Jahrestag der Verleihung weitreichender Gerechtigkeiten und Privilegien durch Kurfürst Joachim II. gefeiert
- 2007 Fund eines Urnengrabes aus der Bronzezeit nördlich der Weinberge
Politik
Städtepartnerschaften
Partnerstädte der Stadt sind Wittlich in Rheinland-Pfalz und die Stadt Delbrück aus dem Kreis Paderborn in Nordrhein-Westfalen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist in Zossen die barocke als Quersaalkirche ausgeführte Dreifaltigkeitskirche, deren Grundstein am 24. Mai 1734, auf dem Fundament der Vorgängerin, einer Fachwerkkirche, gelegt wurde. Kanzel und Altar der Kirche stehen in der Mitte des Raumes, gegenüber dem Turm. 1938 wurde die Kirche renoviert, wobei eine Zwischendecke nicht verwirklicht wurde, so dass die „sarg“ähnliche Holzdecke weiter sichtbar ist.
Vom ehemaligen Militärbahnhof Zossen aus starten seit 2003 Draisinen ihre Fahrt auf der ehemaligen Königlich Preußischen Militär-Eisenbahn. Unter dem Namen Erlebnisbahn Zossen-Jüterbog gehört diese Bahnstrecke neben der Flaeming-Skate zu den touristischen Attraktionen der Region. Mit 40 Kilometern Strecke ist sie die längste Draisinenstrecke Deutschlands. Die Bahnstrecke wurde 1875 gebaut und wurde zu Beginn vom Militär genutzt. 1903 stellte eine AEG-Versuchsbahn mit 210 km/h den damaligen Geschwindigkeitsrekord für Fahrzeuge auf.[5]
Im Ortsteil Wünsdorf befindet sich innerhalb des ehemals von den sowjetischen Streitkräften genutzten Areals eine der wenigen Bücherstädte Deutschlands. Am Großen Wünsdorfer See liegt das Strandbad Zossen-Wünsdorf.
Berühmte Personen, die aus Zossen stammen: Louis Günther (3. Juni 1896 bis 11. Oktober 1946)
Bauwerke
81 Meter hoher Fernmeldeturm aus Stahlbeton östlich von Glienick bei 52°15'16"N 13°23'52"E, erbaut zu DDR-Zeiten.
Das Gelände um den Turm, der durch die Bundesnetzagentur betrieben und bewirtschaftet wird, soll zu einem Freizeit-, Sport- und Erholungspark umgestaltet werden.
Söhne und Töchter der Stadt
- Franz Rieger (1812-1885), Orgelbaumeister und der Begründer der Orgelbaufirma Franz Rieger & Söhne, Jägerndorf
- Karl Friedrich August Lehmann (1843-1893), Stenograf und Systemerfinder der Stenotachygraphie
- Walter Budeus (1902-1944), Widerstandskämpfer und Kommunist
- Roy Präger (* 1971), ehemaliger Fußballprofi
- Niklas Birr (* 1974), Rallyefahrer
- Ina Paule Klink (* 1979), Schauspielerin und Sängerin
- Katharina Wüstenhagen (* 1983), Rallyebeifahrerin
- Stefan Lupp (* 1978), Fußball-Schiedsrichter
Weblinks
Fußnoten
- ↑ http://www.zossen.de/index.php?id=38000000
- ↑ http://www.zossen.de/index.php?id=3811912500
- ↑ Märkische Oderzeitung, 13. Sept. 2006, S. 11
- ↑ http://www.zossen.de/index.php?id=3811912500
- ↑ Märkische Oderzeitung/Frankfurter Stadtbote, 17. August 2006, S. 17
Städte und Gemeinden im Landkreis Teltow-FlämingAm Mellensee | Baruth/Mark | Blankenfelde-Mahlow | Dahme/Mark | Dahmetal | Großbeeren | Ihlow | Jüterbog | Luckenwalde | Ludwigsfelde | Niederer Fläming | Niedergörsdorf | Nuthe-Urstromtal | Rangsdorf | Trebbin | Zossen
Wikimedia Foundation.