Danischewski

Danischewski

Karl Juli Danischewski (lettisch: Kārlis Jūlijs Daniševskis; russisch Карл Юлий Христианович Данишевский; * 3. Maijul./ 15. Mai 1884greg.; † 8. Januar 1938 in Moskau oder 1941) war ein lettischer Funktionär der SDAPR und Amtsträger der UdSSR.

Leben

Der in Lettgallen geborene Danischewski, Sohn einer adligen polnischen Familie, betätigte sich schon früh in der revolutionären Bewegung in Russland. Seit dem Jahr 1900 war er Mitglied der SDAPR. Ins Zentralkomitee der SDAPR wurde er 1907 auf dem V. Parteikongress gewählt.

In den Jahren von 1907 bis 1914 arbeitete er als Funktionär in mehreren Städten, so in St. Petersburg, Riga, Moskau, Warschau, Baku und Tiflis. Mehrmals verhaftete man ihn und schließlich wurde er verbannt. Im Jahre 1917 flüchtete er aus dem Exil nach Moskau, wo er illegal sich aufhielt.

In Moskau gehörte er nach der Februarrevolution 1917 dem Komitee der SDAPR und dem Moskauer Sowjet an. Im Mai 1917 nahm er in Lettland eine Tätigkeit als Redakteur bei der sozialdemokratischen Zeitung Zinja (Cina) und der Zeitung Okopnaja Prawda, die von der SDAPR gestützt wurde, auf.

Auf dem 5. Kongress der lettischen SDAPR wurde er in das Zentralkomitee der Partei gewählt. In Lettland arbeitete er bis Juni 1918 illegal in Riga im Rahmen des Iskolat (Exekutivkomitee des Sowjets der Arbeiter-, Soldaten- und Landlosendeputierten Lettlands). Im Juli 1918 nahm er als Delegierter am 5. Gesamtrussischen Sowjetkongress teil.

Von Januar bis Mai 1919 gehörte er als stellvertretender Vorsitzender der lettischen Sowjetregierung an und nahm Aufgaben im Revolutionären Militärrat Lettlands und ab Juli 1919 an der Ostfront wahr. Er beteiligte sich auch an der Niederschlagung der Revolte der Sozialrevolutionäre in Moskau, wobei er ab September 1919 dem Revolutionären Militärrat der RSFSR als Mitglied angehörte.

Auf dem 8. Parteikongress der SDAPR wurde er Kandidat des Zentralkomitees der SDAPR. Ab 1921 gehörte er dem sibirischen Büro der SDAPR als Sekretär an. Dabei übernahm er Aufgaben in der staatlichen Leitung des Konzern für die nördliche Holzindustrie, die zugehörige Handelsbank und den Holzexport. Von 1932 bis 1937 gehörte er dem Volkskommissariat für die Holzindustrie an.

Im Zuge der stalinistischen Verfolgungen wurde er 1937 (1938) verhaftet und inhaftiert. Während dieser Gefangenschaft verstarb er 1938 (andere Angaben: 1941). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er rehabilitiert.

Referenzen

  • Heinrich E. Schulze et al. (Hrsg.), Who was who in the USSR, New Jersey 1972
  • G.N. Golikow, M.I. Kusnezow, Enciklopedija Velikaja Oktjabrskaja socialisticeskaja revoljucija, Moskau 1977

Weblinks


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