- Dark Pools
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Als Dark Pools (auch Dark pools of liquidity) werden, meist im außerbörslichen Bereich angesiedelte, alternative Handelsplattformen für Finanzprodukte bezeichnet, bei denen Anbieter und Käufer großer Wertpapierpakete sowie institutionelle Investoren, Hedge Fonds und Investmentbanken anonym bleiben. Auch werden die Order-Details nicht offengelegt[1].
Inhaltsverzeichnis
Hintergründe
Im Gegensatz zu geregelten- oder regulierten Märkten müssen Dark Pools keine oder nur marginale Transparenzanforderungen erfüllen. Dadurch bleiben Käufer und Verkäufer quasi unerkannt in der Dunkelheit, wodurch sich der Namen dieser Handelsplattformen ableitet. Großes Risiko dieser Dark Pools ist jedoch genau diese Dunkelheit, die zu mehr Ungewissheit und höherem Risiko führen kann.
Während es in Europa im Sommer 2008 noch keine gut funktionierenden Dark Pools gab, gibt es in den USA bislang nur wenige[1]. Jedoch gewinnt das Thema Dark Pools auch in Europa zunehmend an Bedeutung, da viele Investoren mit großem Ordervolumen lieber anonym bleiben wollen. Während viele Börsen überlegen gemeinsam mit großen Investmentbanken neue Dark Pools zu initiieren, hat sich die Deutsche Börse aus Neutralitätsgründen bisher gegen die Schaffung eines solchen Angebots ausgesprochen[2].
Weltweit existierende Dark Pools
NYSE Euronext, HSBC und BNP Paribas betreiben seit Ende 2008 einen Darkpool mit dem Namen SmartPool[3]. Dieser wickelt sein Clearing über EuroCCP und settelt über LCH.Clearnet.
Crédit Agricole betreibt über das Tochterunternehmen CLSA einen Dark Pools mit dem Namen BlocSec.
Darüber hinaus gibt es mit Liquidnet einen Dark Pools-Betreiber in New York, der in Japan, Hongkong, Südkorea und Singapur Zugriffspunkte hat.
Auch Goldman Sachs betreibt in Hongkong seit März 2009 einen Dark Pools unter dem Namen Sigma X.
Die London Stock Exchange ist dabei derzeit (April 2009) gerade im Aufbau eines Dark Pools namens Baikal inbegriffen, der aller Voraussicht nach von dem Systembetreiber Fidessa aufgebaut wird.
Siehe auch
Einzelnachweise
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