Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff

Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff
Filmdaten
Deutscher Titel: Augen ohne Gesicht
Originaltitel: Les yeux sans visage
Produktionsland: Frankreich/Italien
Erscheinungsjahr: 1960
Länge: 88 Minuten
Originalsprache: Französisch
Altersfreigabe: FSK 18
Stab
Regie: Georges Franju
Drehbuch: Pierre Boileau,
Thomas Narcejac
Produktion: Jules Borkon
Musik: Maurice Jarre
Kamera: Eugen Schüfftan
Schnitt: Denise Natot
Besetzung

Augen ohne Gesicht (auch:Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff oder Schreckenshaus des Dr. Rasanoff) ist ein französisch-italienischer Spielfilm von Georges Franju. Er wurde 1959 in Schwarzweiß gedreht und am 2. März 1960 in Paris uraufgeführt. Am 11. März 1960 lief er in Deutschland unter dem reißerischen Verleihtitel „Das Schreckenshaus des Dr. Rasanoff“ an. In den USA wurde er erstmals am 24. Oktober 1962 als „The Horror Chamber of Dr. Faustus“ gezeigt.

Augen ohne Gesicht gilt heute als ein Klassiker des Horrorfilms.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Tochter des bekannten Chirurgen Dr. Génessier gilt als vermisst. Eine am Ufer der Seine angeschwemmte Mädchenleiche wird von ihrem Vater als seine Tochter Christiane identifiziert und auch als diese bestattet. Tatsächlich aber lebt Christiane. Sie wird von ihrem Vater in seiner abgelegenen Villa versteckt gehalten. Durch einen Autounfall, den er selbst verschuldet hat, ist sie im Gesicht entsetzlich entstellt und muss daher ständig eine Maske tragen. Er setzt nun alles daran, seiner Tochter ein neues Gesicht zu geben. Zuvor hat er an Hunden bereits erfolgreich getestet, wie man fremde Haut verpflanzt. Für die vorgesehene Transplantation benötigt er aber die Haut junger Mädchen. Seine ihm treu ergebene Assistentin Louise soll ihm helfen, diese zu beschaffen. In Paris lauert sie daher jungen Mädchen auf. Eines ihrer Opfer ist die junge Studentin Edna, die ein Zimmer sucht und so lockt sie sie in die Villa. Das Mädchen wird betäubt und in ein Operationszimmer gebracht. In einer aufwendigen Operation entfernt Dr. Génessier die Gesichtshaut von Edna und transplantiert sie seiner Tochter. Doch die Transplantation misslingt: schon nach wenigen Tagen wird die fremde Haut wieder abgestoßen.

Inzwischen stellt die Polizei Nachforschungen über die seltsamen Vermisstenfälle an. Sie vermutet, dass Dr. Génessier mit diesen zu tun haben könnte und lässt die Ladendiebin Paulette zum Schein in seine Klinik einweisen. Nach ihrer Entlassung wird sie von Louise in ihrem Wagen mitgenommen, in die Villa gebracht und für eine erneute Operation vorbereitet. Doch diese muss unterbrochen werden, da die Polizei die Klinik aufsucht und sich nach dem Verbleib von Paulette erkundigt. Christiane erwacht aus ihrer Narkose und befreit die bereits auf dem OP-Tisch fixierte Paulette mit einem Skalpell. Als Louise dies mitbekommt stößt Christiane ihr das Skalpell in den Hals. Die Gehilfin ihres Vaters bricht tot zusammen. Anschließend lässt Christiane die Versuchshunde frei, die ihren Vater regelrecht zerfleischen.

Hintergrund

  • 1976 wurde vom ZDF eine neue Synchronfassung hergestellt, in der Günter König Pierre Brasseur sprach. Als Alida Valli war Monika Barth zu hören. In der deutschen Kinofassung von 1960 wurde Valli von Renate Küster synchronisiert. Der spekulative Verleihtitel wurde später durch "Augen ohne Gesicht" ersetzt, unter dem der Film heute in der Regel gezeigt wird.
  • Für das deutsche Publikum wurde die für damalige Zeiten recht harte Operationsszene offenbar etwas entschärft. Da zum Teil alternatives Filmmaterial verwendet wurde, fallen die vorgenommenen Schnitte nicht so stark auf.

Kritiken

  • Franju investierte in diese mit Sentiments überkrustete Gänsehautproduktion seine dekorative Kunstfertigkeit. Ein phantastischer Horrorfilm, dem eines fehlt: Ironie. Lexikon des internationalen Films, Ausgabe 1990, Seite 3314

DVD-Ausgabe

  • Die 2008 von der Firma Eyecatcher Movie für den deutschen Markt herausgegebene DVD ist in drei alternativen Hüllen erhältlich. Zwei Cover sind mit dem Titel "Augen ohne Gesicht" versehen, das dritte, wohl in Anlehnung an die den alten Kino-Verleihtitel mit „Das Schreckenhaus des Dr. Génessier“. Der Inhalt aller drei DVDs ist identisch. Enthalten sind jeweils die französische Originalfassung und die deutsche Synchronfassung von 1976. Die OP-Szene liegt in der ungeschnittenen Fassung vor.

Weblinks


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