Datsun Sunny

Datsun Sunny

Der Nissan Sunny, Vorläufer des Almera, ist ein Personenkraftwagen, der von Nissan zwischen Herbst 1966 (ursprüngliche Bezeichnung Datsun 1000/1200, später Datsun Sunny, auch Datsun 120Y/140Y/160Y) und Sommer 2004 in neun Modellreihen gebaut wurde. In Nordamerika wurde der Sunny Anfang der 1980er-Jahre in Nissan Sentra umbenannt, in Mexiko wird er seit den frühen 1990er-Jahren als Nissan Tsuru angeboten und verkauft[1].

Inhaltsverzeichnis

Übersicht über die Baureihen

  • Sunny B10 (1966-1969): Limousine, Coupé und Kombi, 1,0 Liter, Hinterradantrieb. Kein Export nach Deutschland.
  • Sunny B110 (1970-1974): Limousine, Fließheck-Coupé und Kombi, 1,2 Liter, Hinterradantrieb. Ab 1972 auch in Deutschland angeboten.
  • Sunny B210 (1974-1977): Limousine, Schrägheck-Coupé und Kombi, 1,2 bis 1,5 Liter, Hinterradantrieb.
  • Sunny B310 (1977-1981): Limousine, Coupé und Kombi, 1,2 bis 1,5 Liter, Hinterradantrieb.
  • Sunny B11 (1981-1985): Limousine und Kombi, Frontantrieb. Bezeichnung in den USA ab jetzt Nissan Sentra.
  • Sunny B12 (1986-1990): Kein Export nach Deutschland, mit Ausnahme von Coupé/Kombi; hier wurde stattdessen der Nissan Pulsar N13 als Nissan Sunny verkauft.
  • Sunny B13 (1990-1995): Kein Export nach Deutschland, mit Ausnahme des Coupés; hier wurde der Nissan Pulsar N14 als Nissan Sunny verkauft.
  • Sunny B14 (1994-1998): Kein Deutschland-Export mehr.
  • Sunny B15 (1998-2004): 1,3 bis 1,8 Liter, Nissan Sentra in den USA 1,8 bis 2,4 Liter.

B110, B210, B310 und B11 wurden auch in Europa angeboten, ab 1985 verkaufte Nissan in Europa die Schrägheckvarianten des Nissan Pulsar N13/N14 unter der Bezeichnung Sunny, dazu das Coupé und den Kombi der B12-Reihe, später der B13-Reihe. 1995 wurde der Sunny in Europa durch den Nissan Almera abgelöst, blieb aber in Asien und Nordamerika weiter im Angebot.

Sunny (B10)

Datsun Sunny (B10), 1966–1969

Im Herbst 1966 führte Datsun als Konkurrenten zum Toyota Corolla den Datsun Sunny (auf den Exportmärkten auch Datsun 1000 genannt) ein.

Dabei handelte es sich um einen technisch konventionellen Kleinwagen mit Einliter-Vierzylindermotor und Hinterradantrieb, lieferbar anfangs als zwei- und viertürige Limousine und Kombi, ab 1968 auch als zweitüriges Coupé mit leicht erhöhter Leistung.

Sunny (B110)

Datsun Sunny/1200 (B110), 1970–1974

Anfang 1970 präsentierte Datsun den Sunny der zweiten Generation mit 1,2 Liter-Motor und etwas größeren Abmessungen. Im Angebot standen weiterhin Limousine, Kombi und eine Coupé-Variante. 1971 ließ das Werk den Sunny Excellent auf 4 cm längerem Radstand folgen, der einen 1,4-Liter-Vierzylinder erhielt. Beide Motoren waren auch in einer leistungsstärkeren GX-Ausführung lieferbar.

Ab Juni 1972 (Gründung von Nissan Deutschland) wurde der Sunny B110 als Datsun 1200 in allen drei Karosserieversionen in Deutschland angeboten, zu Preisen zwischen DM 6.990 und 7.790.

Sunny (B210)

Datsun Sunny Coupé (B210), 1974–1978

Der im Mai 1974 erschienene Sunny (B210) war ein B10 mit neuer Karosserie. Das im Export Datsun Sunny oder Datsun 120Y, in den USA Datsun B-210 genannte Modell gab es als zwei- und viertürige Stufenhecklimousine, als Schrägheck-Coupé und als dreitürigen Kombi mit Motoren von (je nach Markt) 1,2 bis 1,5 Liter Hubraum. Der Sunny Excellent wurde in Japan als Baureihe KB210 weitergeführt.

Der Sunny B210 wurde ab März 1974 als Datsun 120Y auch in Deutschland verkauft. Angeboten wurden zwei- und viertürige Limousine und das Fließheck-Coupé; der 1171 ccm-Motor aus dem Vorgänger leistete im B210 38 kW/52 PS. Die Limousine kostete ab DM 7.995, das Coupé DM 9.390.

Sunny (B310)

Datsun Sunny/140Y Limousine (B310), 1977–1981

Beim von Herbst 1977 bis Herbst 1981 gebauten Sunny der Baureihe B310 (im Export wiederum Datsun Sunny oder 120Y/140Y/150Y, je nach Motorisierung) handelte es sich um einen überarbeiteten B210 mit schrauben- statt blattgefederter starrer Hinterachse. Neu im Programm waren der Sunny California, ein fünftüriger Schrägheckkombi, sowie ein regulärer Fünftüren-Kombi mit Steilheck.

Ab September 1978 wurde der B310 als Limousine und Coupé, ab April 1979 auch als fünftüriger Kombi namens Traveller in Deutschland angeboten. Ab Herbst 1980 wird der 1,4-Liter (49 kW/67 PS) durch einen 1,5-Liter-Vierzylinder (51 kW/70 PS) ersetzt, zugleich erfolgt ein Facelift mit Rechteckscheinwerfern und schwarzem Kunststoff-Kühlergrill. Die Preise lagen bei Einführung bei DM 9.950 bis 11.290.

Sunny (B11)

Nissan Sunny Limousine (B11), 1981–1985

Der 1981 bis 1985 gebaute Sunny B11 (in Nordamerika Nissan Sentra genannt) mit Frontantrieb wurde ab Juni 1982 in Deutschland in GL-Version als viertürige Limousine, dreitüriges Kombicoupé und fünftüriger Kombi (Traveller) angeboten, angetrieben von einem 1,5-Liter-Vierzylinder (55 kW/75 PS). Limousine und Kombi waren ab Februar 1985 auch mit einem 1,7 Liter großen Vierzylinder-Diesel (40 kW/54 PS) erhältlich, ab März 1985 gab es eine 1600-Kat-Variante (54 kw/74 PS). Die Preise bewegten sich zwischen DM 12.995 (GL Limousine bei Einführung) und DM 16.995 (Kombi Kat 1986).

Auf dem B11 basierte der in Japan angebotene Nissan Laurel Spirit, eine Luxusausführung mit anderem Kühlergrill und gehobener Ausstattung.


Sunny (B12)

Nissan Sunny Limousine (B12), 1985–1990

Von der Ende 1985 bis 1990 gebauten Sunny-Baureihe B12, die es als viertürige Stufenhecklimousine, fünftürigen California-Kombi und als dreitüriges Fließheck Coupé (in Japan Sunny RZ-1 genannt) gab, wurde in Deutschland nur das Coupé angeboten; die übrigen in Europa unter der Bezeichnung Sunny angebotenen Modelle entstammten der japanischen Nissan Pulsar-Baureihe (siehe eigenen Abschnitt unten). Vom Sunny abgeleitet war das im Herbst 1986 erschienene und hauptsächlich in den USA verkaufte Sportcoupé Nissan EXA.


Sunny (B13)

Nissan Sunny Limousine (B13), 1990–1994

Den 1990 bis 1994 hergestellten Sunny B13 gab es nur noch als viertürige Limousine mit Motoren von 1,3 bis 1,8 Litern Hubraum, auf Wunsch mit Dieselmotor und mit Allradantrieb. Als Kombi fungierte eine Facelift-Version des Vorgängermodells, die bis 1996 im Programm blieb. Das Coupé auf Sunny-Basis wurde als Nissan 100NX zur selbstständigen Baureihe. In Europa wurde wiederum der Nissan Pulsar als Sunny verkauft.

Der Sunny/Sentra B13 wurde aus mexikanischer Produktion auf einigen mittel- und südamerikanischen Märkten noch 2008 angeboten[2].

Sunny (B14)

Nissan Sunny Limousine (B14), 1994–1998

Den im Januar 1994 vorgestellten Sunny der Serie B14 gab es nur als viertürige Stufenhecklimousine; die im Mai nachgeschobene Coupévariante war der Nissan Lucino. Zur Wahl standen Benzinmotoren mit zwei obenliegenden Nockenwellen von 1,3 bis 1,8 Liter Hubraum sowie ein Zweiliter-Dieselmotor. Nach Europa wurde der B14 nicht exportiert.


Sunny (B15)

Nissan Sunny (B15) Limousine, 1998–2004

Der letzte Sunny (Baureihe B15) wurde ab 1998 nur noch in Asien und in Nordamerika (als Nissan Sentra) und als viertürige Limousine mit 1,8- oder Zweiliter-Vierzylinder angeboten. Als Nachfolger des eingestellten Sunny-Kombi diente in Japan der Nissan Wingroad, vom B15 abgeleitet war als luxuriösere Variante der Nissan Bluebird Sylphy der ersten Generation (im Export auch Nissan Sunny Neo genannt). In Europa wurde seit 1995 der auf dem Nissan Pulsar basierende Nissan Almera verkauft. Im September 2004 wurde die Sunny-Produktion eingestellt, den nordamerikanischen Sentra gab es bis 2006.

Nachfolger ist der Nissan Tiida, in Nordamerika wiederum Sentra genannt.

Sunny B11, B12/N13 und B13/N14 in Europa

Die letzten Modellwechsel in Deutschland erfolgten 1986 und 1990 – mit deutlicher optischer Veränderung. Der erste frontgetrieben Sunny (Code B11) erschien 1982 als zwei- und viertürige Limousine, fünftüriger Kombi und als dreitüriges Coupé auf dem deutschen Markt. Im Ausland gab es auch dreitürige Kombilieferwagen mit und ohne hintere Seitenscheiben) und PickUps. Zum Modellwechsel 1986 wurde die Modellreihe aufgesplittet: nun gab es drei- und fünftürige Limousinen mit Steilheck sowie viertürige Limousinen als Stufenheck (Code N13 - als Nachfolger des Cherry) und den fünftürigen Kombi (Code B12, Traveller genannt) und das dreitürige Coupé (Code B12 als Nachfolger des B11). Der neue Modellaufbau wirkt nicht ganz so homogen wie noch der Vorgänger, der auf einem Baumuster basierte. Im Gegensatz dazu wirkte das neueste Modell (Code N14), mit seinem insgesamt viel runderen Aussehen, wesentlich moderner. Wiederum gab es drei und fünftürige Limousinen mit Steil- (Dreitürer) oder Schrägheck (Fünftürer), eine viertürige Limousine mit Stufenheck, einen Kombi (Code Y10) und ein Coupé 100NX (Code B13) und einen dreitürigen Kleinlieferwagen (Code Y10L, der "Hundefänger") ohne hintere Seitenfenster. Der Sunny Traveller blieb noch bis 2000 im Programm, da für den Nachfolger Nissan Almera kein Kombi vorgesehen war.


Die Motorisierung des Sunny reichte bei den Benzinern von der 1,3-l-Maschine mit 60 PS bis hin zum Sunny GTI-R (RNN14), dessen Serienmotor mit 220 PS aus zwei Litern Hubraum bestückt wurde. Die Diesel, beim B11 und beim N13 1,7 Liter Hubraum mit 54 PS und beim N14 2,0 Liter mit 75 PS, überzeugten durch Sparsamkeit und Fleiß. Generell gelten die Motoren aller Sunnys als robust und arbeitsam, zumal auch sämtliche Benziner im N14 mit 16 Ventilen ausgestattet wurden (was eine gewisse Spritzigkeit garantierte). Die häufigsten Gründe für einen Werkstattaufenthalt lagen bei allen Modellen in kaputten Lichtmaschinen, schnell zerfahrener Kupplung und Karosserieschäden (meist Rost durch undichte Fensterdichtungen, an der Bodengruppe und in den Radhäusern). Dies erklärt sich leicht dadurch, dass der Großteil der Motoren praktisch wartungsfrei Hunderttausende von Kilometern schaffte, die weiche und „typisch japanische“ Karosse jedoch für einen vorzeitigen Export nach Afrika sorgte, wo das Auto ohne HU noch einige Jahre seinen Dienst tat.

Motoren nach Modellreihen:

B11: 1,3 und 1,5 ltr OHC mit 44 bzw. 55 kW (60 bzw. 75 PS) ohne Kat, 1,6 ltr OHC mit 54 kW/73 PS mit Kat, 1,7 ltr. Diesel (40 kW/54 PS), Coupé nur mit 1,5 und 1,6 ltr.-Benzinmotoren, 4- und 5-Gang-Schaltgetriebe, Automatik

N13: 1,3 ltr OHC mit 44 kW/60 PS ohne Kat, 1,4 ltr (55 kW/75 PS), 1,6 ltr (54, 66 und 81 kW/ 73, 90 und 110 PS), 1,7 ltr. Diesel (40kW/54PS), 1,8 ltr. (92kW/125PS), GTI Varianten mit 1,6 ltr (81kW/110PS) und 1,8 ltr (92 kW/125 PS) nur im dreitürigen Steilheck (oder Coupé B12), teilweise Kombination mit Automatik oder Allrad möglich, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe

B12: alle oben genannten Modelle außer 1,3 ltr, Kombi nur 1,6 ltr OHC (54 und 66 kW/73 und 90 PS), Kombi auch mit Allradantrieb erhältlich, teilweise Kombinationen auch mit Automatik möglich, serienmäßig 5-Gang-Schaltung

N14: 1,4 ltr (55 kW/75 PS), 1,6 ltr (66 kW/90 PS), 2,0 ltr (105 kW/143 PS - nur im dreitürigen Hatchback und viertürigen Schrägheck), 2,0 ltr Diesel (55 kW/75 PS), 2,0 ltr. DOHC/Turbo/LLK (162 kW/220 PS), Allrad, teilweise Kombination auch mit Automatik, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe

B13: 1,6 ltr. mit 66 und 75 kW/ 90 und 102 PS, 2,0 ltr mit 105 kW/143 PS, kleine Motorvariante auch mit Automatik, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe

Y10: 1,6 ltr mit 66 kW/90 PS und 2,0 ltr Diesel mit 55 kW/75 PS

Y10L: 1,7 ltr Diesel mit 40 kW/54 PS

Der meistverkaufte Sunny in Deutschland ist der N14 in der kleinsten Benziner-Motorisierung.

Quellen

  • Automobil Revue, Katalognummern 1966, 1973, 1995 (Daten und Preise)
  • auto katalog, Ausgabe 1985/86 (Daten und Preise)
  • Joachim Kuch: Japanische Automobile. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01365-7, S.163-171.

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. z.B. [2], Stand 16.02.08

Weblinks


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