- Dautenstein
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Ortenaukreis Höhe: 286 m ü. NN Fläche: 29,9 km² Einwohner: 5138 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 172 Einwohner je km² Postleitzahl: 77960 Vorwahl: 07823 Kfz-Kennzeichen: OG Gemeindeschlüssel: 08 3 17 127 Adresse der Gemeindeverwaltung: Hauptstraße 7
77960 SeelbachWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Schäfer Seelbach ist eine Gemeinde im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Der staatlich anerkannte Luftkurort Seelbach liegt im Tal der Schutter im mittleren Schwarzwald, südöstlich von Lahr und nördlich von Schuttertal, am Fuße der Burg Hohengeroldseck.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Friesenheim, im Osten an Biberach, im Süden an Schuttertal und die Stadt Ettenheim und im Westen an Kippenheim und die Stadt Lahr.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Seelbach besteht aus den Ortsteilen Seelbach, Schönberg und Wittelbach. Die räumlichen Grenzen des Ortsteils Schönberg sind identisch mit denen der ehemaligen Gemeinde. Die räumlichen Grenzen des Ortsteils Seelbach schließen die Gemarkung der ehemaligen Gemeinde und die eingegliederte Fläche am Steinbach (ehemals Gemarkung Lahr-Reichenbach) ein. Die Grenzen des Ortsteils Wittelbach schließen die Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Wittelbach, die von Schuttertal umgemeindeten Zinken Hubhof und Schmetterhof, sowie den Zinken Lenzlisberg, der früher zur Gemarkung Seelbach gehörte, ein. Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Gemeinde und durch Bindestrich getrennt nachgestellt das Wort „Ortsteil“ sowie der Name des jeweiligen Ortsteils. Die Ortsteile Schönberg und Wittelbach bilden zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender.[2]
Zu den drei Ortsteilen gehören 26 Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.[3]Siehe auch → Liste der Orte im Ortenaukreis
Geschichte
Seelbach ist im Jahre 1179 erstmals in einer Urkunde des Papstes Alexander III. (1159–1181) erwähnt, in der dem Kloster St. Georgen zahlreiche Besitzungen bestätigt werden, darunter auch die Ecclesia Sellebach. Die ersten Grundherren waren die Herren von Lützelhardt. Später übernahmen die Herren von Geroldseck die Grundherrschaft. Seit 1455 ist der Ort Marktflecken. 1634 starben die Geroldsecker aus und über verschiedene weitere Eigentümer kam Seelbach 1697 an die Grafen von der Leyen. Diese erhielten durch Napoléon Anfang des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Rheinbundakte zunächst den Status eines Fürstentums, das jedoch bereits 1819 im Großherzogtum Baden aufging. Dort war Seelbach - wie schon unter den von der Leyens, zunächst Sitz eines Amtes. 1834 verlor die Gemeinde den Status als Verwaltungssitz und wurde in das Oberamt Lahr, aus dem 1939 der Landkreis Lahr wurde, eingegliedert. Als dieser 1973 aufgelöst wurde, kam Seelbach zum Ortenaukreis.
siehe auch Schloss Dautenstein, Burg SeelbachReligionen/Konfessionen
In Seelbach gibt es die römisch-katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus mit der Filiale St. Peter und Paul in Wittelbach, die seit dem 30. September 2007 zusammen mit den Pfarrgemeinden Reichenbach und Kuhbach die Seelsorgeeinheit „St. Franziskus“ mit Sitz in Seelbach bilden, und eine evangelische Kirchengemeinde.
Eingemeindungen
- 1859: Dautenstein, Litschental, Hasenberg, Steinbach
- 1971: Schönberg
- 1975: Wittelbach
Ortsteile
Schönberg
Schönberg wird 1444 erstmals urkundlich erwähnt. Es unterstand damals den Herren von Geroldseck. Diese verloren 1486 ihren Besitz an die Pfalzgrafen.
Siehe auch Ruine Alt-GeroldseckWittelbach
Der Name bedeutet „Bach des Witilo“ (bzw. „Witilin“ oder „Witolin“). Die Mundartbezeichnung „Mittelbach“, die auch in Urkunden erscheint, ist etymologisch irreführend.
Die Alemannen besiedelten hauptsächlich die fruchtbare, waldfreie und trockene Vorbergzone und drangen kaum in die Schwarzwaldtäler vor. Die Franken dagegen begannen schon im 9. Jahrhundert mit der planmäßigen Erschließung des vorderen Schuttertals. Im oberen Schuttertal entstanden Siedlungen des Klosters Ettenheimmünster. Sein Einflussbereich reichte im 12. Jahrhundert bis zur Linie Wolfersbach - Kambach. Vom Wittelbacher Bann war der größte Teil im Besitz adeliger Herren, Lehensleuten der Zähringer, wie des zwischen 1108 und 1122 genannten Konrad von Lützelhardt. Ein kleiner Teil gehörte zu den verstreuten Besitzungen des Klosters St. Trudpert. Wahrscheinlich ist der Kirchenbau von 1132 und der Umbau von 1250 den Klöstern Ettenheimmünster und St. Trudpert zu verdanken.
Die erste sichere urkundliche Erwähnung Wittelbachs findet sich in einer päpstlichen Schirmbulle von 1144. Papst Lucius II. (1144–1145) bestätigt darin dem Abt Eberhard von St. Trudpert die Rechte und Besitztümer des Klosters St. Trudpert, darunter solche in Wittilunbach. 1185 erneuerte Papst Lucius III. (1181–1185) diese Bestätigung.
Im 13. Jahrhundert gehörte Wittelbach den Herren von Dautenstein. Im 14. Jahrhundert ging der Besitz an das Kloster Ettenheimmünster über, das bis zur Säkularisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 die Grundherrschaft ausübte. Anschließend kam es zum Großherzogtum Baden.
Politik
Seelbach ist Sitz der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Schuttertal.
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren direkt gewählt. Er ist zugleich Vorsitzender des Gemeinderats.
- 1831–1832: Vogt Schöttgen (unterzeichnet zum ersten Mal mit „Bürgermeister“)
- 1832–1838: Karl Obert
- 1838–1844: Michael Schäfer
- 1849–1875: Xaver Räpple
- 1875–1886: Franz Anton Benz
- 1886–1910: Christian Himmelsbach
- 1910–1919: Josef Heizmann
- 1919–1923: Wilhelm Brucker
- 1923–1945: Theodor Simon
- 1945–1946: Georg Hartmann
- 1946–1948: Alfred Himmelsbach
- 1948–1957: Josef Fehrenbach
- 1957–1977: Alfred Dreyer
- 1977–1993: Walter Dilger
- 1993–2007: Klaus Muttach
- seit 2008: Thomas Schäfer
Partnerschaften
Seit 1983 besteht eine Partnerschaft mit Zillebeke in Flandern, Belgien.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Seelbach liegt am Schwarzwald-Querweg Rottweil-Lahr, der an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Bauwerke
Sehenswert sind der im Ortskern gelegene Klosterplatz mit Klosterbrunnen, benannt nach dem ehemaligen Franziskanerkloster, die Anlage des einstigen Wasserschlosses Dautenstein, die historische Glatzenmühle, die Ruine der über dem Ort gelegenen Burg Lützelhardt und die Burgruine Hohengeroldseck sowie die wasserbetriebene Hammerschmiede im Litschental.
Wahrzeichen von Wittelbach ist die Chorturmkirche St. Peter und Paul aus dem 13. Jahrhundert.
Seelbach ist zudem der Ort der fünf Burgen von denen noch 4 erhalten sind.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der jedes Jahr im November am Wochenende (Samstag bis Montag) des Totensonntag stattfindende 553Jahre alte Katharinenmarkt führt bis zu 20.000 Besucher nach Seelbach.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bundesstraße 415 (Lahr/Schwarzwald - Biberach (Baden)) verbindet Seelbach mit dem überregionalen Straßennetz.
Seelbach war früher durch die Mittelbadischen Eisenbahnen (nach Lahr/Schwarzwald) an das überregionale Schienennetz angebunden. Die Strecke ist jedoch schon lange stillgelegt.
Bildungseinrichtungen
Seelbach verfügt über eine Realschule sowie eine Grund- und Hauptschule, die jeweils im Kooperativen Bildungszentrum untergebracht wurden. Außerdem gibt es zwei römisch-katholische Kindergärten und einen Kindergarten in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt.
Im Ort befindet sich zudem eine Zivildienstschule des Bundes, die jedoch Ende 2008 geschlossen wird.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Seelbach vom 20. Dezember 2004
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 418–421
Weblinks
- Offizielle Internetseite von Seelbach
- Landeskunde online: Seelbach mit Burg Lützelhard, Burg Geroldseck und Dautenstein
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