Dehnkamp

Dehnkamp
Willy Dehnkamp

Willy Dehnkamp (* 22. Juli 1903 in Hamburg-Altona; † 12. November 1985 in Bremen) war Bremer Politiker (SPD), Präsident des Senats, Bürgermeister und Senator.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Beruf und Jugend

Er wurde 1903 als Sohn eines Hafenarbeiters in Hamburg-Altona geboren und wollte zunächst Seemann werden, aber er lernte das Schlosserhandwerk. Mit 16 Jahren wurde er Mitglied im Deutschen Metallarbeiter-Verband und kurz danach Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.

Dehnkamp wurde mit 23 Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Groß-Hamburgs und übernahm 1928 die Führung der SPD im Landkreis Blumenthal. Bei der Kommunalwahl am 12. März 1933 schlug er als Spitzenkandidat der SPD die Nationalsozialisten. Zehn Tage nach der Wahl wurde er verhaftet und sieben Monate inhaftiert. Nach seiner Haftentlassung begann er mit dem Aufbau der Untergrundorganisation der SPD. Im März 1935 verhaftete ihn die Gestapo und er wurde zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Weihnachten 1936 wurde er entlassen und 1942 zum Kriegsdienst eingezogen. Als Panzerjäger wurde er verwundet und geriet für dreieinhalb Jahre in russische Gefangenschaft.

Bremer Politiker

1949 bestellte ihn der Bremer Senat zum Ortsamtsleiter in Bremen-Blumenthal. Am 29. September 1951 wurde er Bildungssenator in Bremen. Dieses Amt hatte er 14 Jahre lang inne. Dabei wirkte er auch als Mitglied im Wissenschaftsrat, war Vertreter der Bundesrepublik zum Obersten Rat der Europäischen Schulen und Leiter der Delegation auf der Konferenz der Europäischen Erziehungsminister in London.[1] Er hatte Anteil am Zustandekommen des Honnefer Modells, eines Vorläufers des BAföG. Er förderte und unterstützte alle Einrichtungen der Weiterbildung und widmete sich der Gründung einer Universität in Bremen. Vom 26. November 1963 bis zum 19. Juli 1965 war er Bürgermeister und Stellvertretender Präsident des Senats. Am 20. Juli 1965 wurde Dehnkamp als Nachfolger von Wilhelm Kaisen Präsident des Senats des Landes Bremen. Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit der SPD 1967 wurde er von Hans Koschnick abgelöst. Dehnkamp zog sich anschließend fast vollkommen aus der Politik zurück, hatte aber noch andere Ämter inne.

Weitere Ämter und Funktionen

Dehnkamp blieb bis 1972 Mitglied des Deutschen Bildungsrates.
Er war 1. Vorsitzender des Fördervereins Bremer Hanse-Kogge, der unter seiner Führung von Bremen nach Bremerhaven umsiedelte. Dies war eine der entscheidenden Voraussetzungen für die Gründung des Deutschen Schiffahrtsmuseums im Jahre 1971.[2] Er wurde Mitglied des Verwaltungsrates der zugehörigen Stiftung.
Weiterhin war er Mitglied im Vollzugsausschuss der deutschen UNESCO-Kommission und Vorsitzender der Gerhard-Marcks-Stiftung.

Tod und Ehrungen

Nach einem Staatsakt im Bremer Rathaus am 19. November 1985 wurde Willy Dehnkamp auf dem Waldfriedhof in Lüßum beigesetzt. Die Willy-Dehnkamp-Straße verläuft direkt am Weserufer im Blumenthaler Ortsteil Rönnebeck.

Literatur

  • Willy Dehnkamp: Die sozialistische Arbeiterbewegung in Blumenthal-Vegesack (Bremen-Nord). Verlag Neue Gesellschaft, Bonn 1986, ISBN 978-3878314257

Einzelnachweise

  1. [1] Mitteilung der Bremer Senatspressestelle
  2. [2] Info-Service des Deutschen Schifffahrtmuseums, Seite 1 unten

Siehe auch

Weblinks


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