- Delaborierung
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Unter Laborierung wird das Zusammenstellen eines Sprengkörpers oder einer Granate in seinen gebrauchsfähigen Zustand verstanden. Dabei werden die normalerweise getrennt gelagerten und transportierten Bestandteile im gewünschten Verhältnis zusammengestellt.
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Militärtechnik
Bei Granaten wird durch das Laborieren die Granathülle aus Metall mit Sprengstoff gefüllt. Bei kleineren Kalibern wird die Sprengstofffüllung mit einer Übertragungsladung versehen und der Zünder aufgeschraubt, die Granate selbst ist damit schußfertig. Sie wird danach mit der Patronenhülse, in der sich die Treibladung und der Treibladungsanzünder befinden, zu einer verschießbaren Patrone verbunden. Bei Granaten größerer Kaliber wird die Granate erst unmittelbar vor dem Schuss mit dem Zünder versehen, Diese Munition wird getrennt geladen (erst die Granate, dann auf die erforderliche Schußweite abgestimmt die Treibladung)
Analog werden beim Laborieren die Hüllen von Bomben, Minen etc. mit Sprengstoff gefüllt, für Raketentriebwerke werden die Treibsätze in die Raketenmotoren eingebracht.
Munition für Handfeuerwaffen
Bei Munition für Handfeuerwaffen wird mit der Laborierung die Menge und die Art des Pulvers (meist Nitrozellulosepulver) bezeichnet das z. B. beim Wiederladen in die Hülse gefüllt wird. Hierfür gibt es meist vom Hersteller des Pulvers genaue Ladedaten wie die Laborierung für eine bestimmte Art von Munition (z. B. 9 mm Parabellum) sein muss, um einerseits keinen Schaden an der Waffe herbei zu führen und andererseits eine optimale Schussleistung erzielen zu können.
Eine Angabe des Geschossgewichtes und -typs gehört zu den zweckdienlichen Angaben, die der Käufer oder Verwender der Patronen erwartet.
Delaborierung
Unter Delaborierung versteht man den Rückbau einer gefährlichen, scharfen Einheit (Geschoss, Granate, Bombe usw.) in Einzelteile, die für sich genommen wieder ungefährlich sind.
Der Ausdruck Delaborierung wird uneinheitlich verwendet. Bei der Polizei sind Delaborierer Fachkräfte, die ausschließlich für Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtung (USBV) zuständig sind. Wenn es um Militär-Themen geht, bezieht sich Delaborierung dagegen zumeist auf das Auseinandernehmen von industriell gefertigten Sprengkörpern.
Ein Problem taucht auf, wenn eine Einheit delaboriert werden soll, deren Aufbau nicht bekannt ist. Dieses kommt beispielsweise bei Bomben vor, die von anderen (meistens feindlichen) Personen und Gruppierungen gelegt wurden sowie bei der Bombenentschärfung von Fliegerbomben des zweiten Weltkriegs (siehe auch: Blindgänger). Das bevorzugte Vorgehen sieht dann so aus: Mit einer Röntgenaufnahme wird der technische Aufbau der Granate ermittelt. Wenn der Aufbau bestimmt wurde, kann festgelegt werden, welches Verfahren zum Öffnen der Granate angewandt werden soll – Auffräsen, Anbohren oder Aufsägen. Nach dem Öffnen der Granate werden der Sprengstoff und/oder der Kampfstoff sowie der Zünder entnommen und anschließend separat gelagert (bzw. separat vernichtet).
Ein weiteres Problem bei der Delaborierung von Weltkriegsmunition ist das Alter und der Zustand der Munition: Zwar ist der Aufbau der Munition prinzipiell bekannt, allerdings sind Zünder und Bombenkörper durch den Aufschlag und/oder die jahrzehntelange Liegezeiten oft schwer beschädigt oder ihr Zustand ist nicht mehr erkennbar. In diesen Fällen ist eine Delaborierung nicht möglich, die Munition muss an Ort und Stelle vernichtet werden. Dazu werden Sprengladungen verwendet, die die Munition zwar zur Detonation bringen, aber nur mit geringer Intensität („Low order“). Bei größeren Bomben ist auch möglich, den Bombenkörper mit Hohlladungen so zu öffnen, dass der enthaltenen Sprengstoff nur deflagriert („verbrennt“) statt detoniert.
Im Falle einer Fliegerbombenentschärfung arbeiten in Deutschland Kampfmittelräumdienst, Feuerwehr, THW und Katastrophenschutz mit der Polizei zusammen, um einen möglichst reibungslosen Ablauf bei der Evakuierung des Gefahrenbereiches, dem Brandschutz und der Entsorgung der Bombe zu gewährleisten.
Siehe auch
Weblinks
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