Demokratische Sozialisten Amerikas

Demokratische Sozialisten Amerikas

Die Democratic Socialists of America (DSA, dt.: Demokratische Sozialisten Amerikas), sind eine sozialdemokratische, linkssozialistische amerikanische Partei. Derzeitiger Vorsitzender ist Frank Llewellyn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) gab es in den 1960ern bis 1970ern starke ideologische Streitigkeiten. Die posttrotzkistische Gruppe um Max Shachtman, die den Vietnamkrieg sowie den demokratischen Präsidentschaftskandidaten "Scoop" Jackson" unterstützte, gewann dabei die Oberhand. Sie benannte die Partei 1973 in Social Democrats USA (Sozialdemokraten Vereinigte Staaten von Amerika/SDUSA) um.

Das Demokratisch-Sozialistische Organisationskomitee

Es spalteten sich zwei Gruppen ab: die Sozialistische Partei der USA (SPUSA) und das Democratic Socialist Organizing Committee (Demokratisch-Sozialistisches Organisations-Komitee/DSOC). Mitgründer des DSOC waren Michael Harrington, Irving Howe, and Bogdan Denitch. Sie verstanden sich als eine sozialistische Interessensgemeinschaft innerhalb der Demokratische Partei. Sie stellten einige Kongressabgeordnete wie Ron Dellums sowie einige Gewerkschaftsführer wie den Vorsitzenden der Maschinenbauergewerkschaft William W. Winpisinger. Der DSOC gehörten Anfang der 1980er Jahre etwa 5.000 Mitglieder an.

Die Neue Amerikanische Bewegung

1971 wurde die New American Movement (Neue Amerikanische Bewegung) gegründet, eine aus Intellektuellen der neuen und traditionellen Linken bestehende Oppositionsgruppe. Sie vertrat pazifistische, neoleninistische und kommunistische Thesen, lehnte jedoch einen Führungsanspruch für die Arbeiterklasse ab. Zu Beginn der 1980er Jahre wandelte sich die Neue Amerikanische Bewegung langsam zu einer demokratisch-sozialistischeren Gruppe hin. Ihr gehörten circa 1.000 Mitglieder an.

Die Fusion

Im Jahr 1982 fusionierte das Demokratisch-Sozialistische Organisations-Komitee mit der Neuen Amerikanischen Bewegung zur Partei der Democratic Socialists of America. Als Vorsitzende wählte die neue Partei die Doppelspitze Michael Harrington und Barbara Ehrenreich.

Die Jugendorganisation der DSA sind die Young Democratic Socialists.

Politik heute

Die Demokratischen Sozialisten Amerikas vertreten eine sozialistische, ökologische und feministische Politik. Sie lehnen eine kapitalistische Wirtschaftsordnung ab und treten für eine demokratisch organisierte Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ein. Ihre Politik richtet sich gegen Rassismus und Sexismus.[1] Sie ist eng mit zahlreichen Gewerkschaften verbunden.

Die Demokratischen Sozialisten Amerikas übten gleichzeitig lange Zeit innerhalb der Demokratischen Partei Druck auf die Politik aus. Sie standen dabei in Opposition zu Bill Clintons Politik. 2000 sprachen sie sich jedoch für keinen Kandidaten aus, viele DSA-Mitglieder favorisierten jedoch den grünen Ralph Nader. 2004 unterstützten die DSA jedoch wieder den demokratischen Präsidentschaftskandidaten, John Kerry. 2008 begleiteten die DSA den Wahlkampf von Barack Obama kritisch-solidarisch.

Internationale Beziehungen

Die DSA ist die amerikanische Partei in der Sozialistische Internationale, einem internationalem Zusammenschluss sozialistischer und sozialdemokratischer Parteien, dem auch die SPD, die SPÖ und die SP angehören. Die Young Democratic Socialists sind Mitglied in der Sozialistischen Jugendinternationale IUSY.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Selbstverständnis auf dasusa.org

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