Adgame

Adgame

Werbespiele sind Spiele, die in unterhaltsamer Form der Werbung dienen, man spricht in diesem Zusammenhang auch von Advertainment. Neuerdings handelt es sich dabei zumeist um Computerspiele die auch als Ad-Games − Ad steht für Advertising (engl. Werbung) − bezeichnet werden. Viele Werbespiele sind zur Steigerung der Attraktivität und um mit ihnen Daten sammeln zu können mit Gewinnspiel gekoppelt.

Das wohl bekannteste Werbespiel dürfte das Moorhuhn-Spiel sein. Viele namhafte Unternehmen nutzen Werbespiele als Werbemittel, sowohl zur Kundenbindung als auch zur Neukundengewinnung. Aber auch nicht kommerzielle Unternehmen und Institutionen nutzen Werbespiele um ihre Botschaften zu verbreiten. So existieren auch Werbespiele die von Bildungseinrichtungen gefördert werden, wenn sie zum Beispiel für die Verwendung von Kondomen werben.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Werbeformen, beschäftigen sich die Kunden freiwillig und in aktiver Form mit der Werbebotschaft. Dadurch wirkt die Werbung in andere Weise als zum Beispiel Fernsehwerbung (TV-Spots) oder Postwurfsendungen (Mailings), die passiv wahrgenommen, und daher nicht selten als lästig empfunden werden. Zu diesem Ergebnis kam das Bochumer Institut für angewandte Kommunikationsforschung: „Während beinahe 90% aller Testpersonen TV-Spots als störend beurteilen, stößt die Werbung in Werbespielen bei mehr als der Hälfte auf Sympathie.“[1]

Neben der Kommunikation von Marke und Werbebotschaft verfolgen Unternehmen mit Ad-Games zumeist das Ziel der Adressgenerierung von bestehenden und potenziellen Kunden. So müssen sich Konsumenten von Werbespielen häufig registrieren, um den vollen Funktionsumfang der Spiele nutzen oder an verknüpften Gewinnspielen teilnehmen zu können. Die generierten Daten werden in der Regel für weitere Marketingmaßnahmen genutzt.

Werbespiele für Personal Computer lassen sich grob in zwei Gruppen einzuteilen, Online-Spiele und herkömmliche Computerspiele, es gibt aber auch Mischformen.

  • Online-Spiele werden im WWW angeboten und sollen die Aufmerksamkeit des Spieler für einen längeren Zeitraum auf die Werbebotschaft lenken und gegebenenfalls zu einem häufigeren Besuch der Webseite ermuntern. Meistens sind solche Spiele in Adobe Flash, Macromedia Director (Shockwave) oder Java (seltener auch mit leistungsfähigeren Autorensystemen wie Virtools oder Wild Tangent) geschrieben und können so plattformunabhängig gespielt werden.
  • Offline Computerspiele werden zum Herunterladen (Download) oder auf CD angeboten. Diese Ad-Games dienen zumeist der Imagepflege, dem Marketing oder um ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung ausführlich vorzustellen und dessen Bekanntheit zu erhöhen. Beispiele für diese Form des Werbespiels sind u. a. „Polit 1“ der FPÖ, das anlässlich der österreichischen Nationalratswahl 1999 auf einer so genannten Shape-CD verteilt wurde sowie „America's Army“, welches von der U. S. Army für die Suche nach Rekruten für Army und die Special Forces eingesetzt wurde. Spiele die für eine bestimmte Sportorganisation, wie die NFL oder FIFA werben, fallen ebenfalls in diese zweite Gruppe.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Josef König auf innovations-report.de: RUB-Forscher untersuchen Adgames: Werbebotschaften im sympathischen Umfeld

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bayeux — French commune nomcommune=Bayeux région=Basse Normandie département=Calvados arrondissement=Bayeux canton=Bayeux insee=14047 cp=14400 maire= mandat= intercomm=Bayeux Intercom longitude= 0.702778 latitude=49.279445 alt moy= alt mini= alt maxi=… …   Wikipedia

  • Elizabeth Magie — Elizabeth Lizzie J. Phillips nee Magie (1866 ndash;1948) was the inventor of The Landlord s Game, the precursor to Monopoly.Early lifeShe was born in Canton, Illinois in 1866, and later became a follower of the economist Henry George.Invention of …   Wikipedia

  • Castígame — Saltar a navegación, búsqueda Castígame Álbum  de Lucía Méndez Publicación 1986 Grabación 1986 …   Wikipedia Español

  • Dígame — Saltar a navegación, búsqueda Dígame, es el nombre de una revista semanal publicada en la España del franquismo, fundada y dirigida por K Hito y el dibujante Tilu. Es considerada la primera publicación moderna en España por la fórmula gráfica que …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”