Departement du Weser

Departement du Weser
Lage (1807)
Lage 1807
Basisdaten (1807)
Bestehen: 1807–1810
Königreich: Westphalen
Präfektur: Osnabrück
Einwohner: 334.965 (1807)
Gliederung: Vier Distrikte
Präfekt: Philipp von Pestel
Aufgegangen in: Département der Oberen Ems
Departement der Fulda
Departement der Leine
Lage des Departements im Königreich Westfalen
Gliederung des Departements

Das Departement der Weser (frz. Département du Weser, kurz Weser-Departement oder Weserdepartement) war von 1807 bis 1810 ein Département des Königreichs Westphalen. Präfektur des Departements war Osnabrück.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Zur Zeit des Bestehens lag das Gebiet im Nordwesten des Königreichs Westphalen. Kleine Exklave waren Uchte, Thedinghausen und Freudenberg, die alle nördlich des Kernraumes des Departements lagen, Thedinghausen sogar nur unweit südlich von Bremen. Das Departement grenzte zunächst (um 1807) im Norden an Hannover, im Osten an Schaumburg-Lippe, im Süden an Lippe sowie das Departement der Fulda, das ebenfalls Teil des Königreichs Westfalen war, im Westen an das Großherzogtum Berg, im Nordwesten an das Herzogtum Arenberg sowie an das Herzogtum Oldenburg. Die Exklaven waren vom Kurhannover umschlossen, das vorübergehend vollständig ab 14. Januar 1810 ebenfalls zum Königreich Westphalen gehörte. Ab 1810 grenzte das Departement der Weser daher im Osten und Nordosten in Folge dieser Umgliederung u.a. auch an das Departement der Aller, das im ehemals hannoveranischen Gebiet lag. Größte Städte waren Osnabrück, Minden, Bielefeld und Herford. Im Osten des Gebiets durchfloss die namensgebende Weser das Gebiet von Süd nach Nord. Von West nach Ost durchzogen das Wiehengebirge und in Fortsetzung das Wesergebirge sowie etwas südlich davon der Teutoburger Wald das Departement.

Das Departement lag im Wesentlichen im heutigen nördlichen Ostwestfalen, im Osnabrücker Land sowie im Schaumburger Land. Es umfasste im Wesentlichen die heutigen niedersächsischen Landkreise Osnabrück und Schaumburg (Süd- und Ostteil) sowie die nordrhein-westfälischen Kreise Minden-Lübbecke, Herford, Gütersloh (Nordteil) sowie die kreisfreie Stadt Bielefeld.

Gliederung

Das Departement wurde durch Königliches Decret vom 24. Dezember 1807 festgelegt. Es umfasste folgende Departements (auch Unterpräfektur oder Distrikt genannt) und zugehörige Kantone:[1]

Distrikt Einwohner
(1807)
Kantone
Osnabrück 124.441 Anckum, Berge, Bissendorf, Bramsche, Fürstenau, Glandorf, Gehrde, Dissen, Iburg, Melle, Buer, Neuenkirchen, Kanton Osnabrück, Land-Kanton Osnabrück, Ostercappeln, Quakenbrück, Schledehausen, Uffeln, Vörden
Minden 76.203 Haddenhausen, Hausberge, Hille, Levern, Lübbecke, Minden, Oldendorf, Petershagen, Rahden, Reineberg, Windheim
Bielefeld 91.802 Bielefeld, Brackwede, Bünde, Enger, Halle, Heepen, Herford, Schildesche, Versmold, Vlotho, Werther
Rinteln 37.773 Rinteln, Oldendorf, Obernkirchen, Rodenberg, Sachsenhagen, Ucht, Freudenberg, Thedinghausen

Geschichte

Nach Errichtung des de facto unter französischer Herrschaft stehenden Königreichs Westphalen wurde sein Territorium in mehrere Departements eingeteilt, darunter auch das Departement der Weser, das neben dem Departement der Fulda das einzige Departement war, das nach heutiger und damaliger Definition wirklich westfälische Gebiete umfasste. Es umfasste die ehemaligen preußischen Territorien Grafschaft Ravensberg, Fürstentum Minden, sowie den Teil des hannoverischen Territoriums, das bis 1802 dem Territorium Hochstift Osnabrück (ohne Amt Reckenberg) entsprach. Weiterhin gehörten zum Departement die ehemals zu Hessen-Kassel zählenden Anteile an Schaumburg (Grafschaft Schaumburg), und das Amt Thedinghausen. An Bewohnern umfasste das Gebiet Stand Dezember 1807 334.965 Einwohner[1]

Bis auf kleinere Ausnahmen spiegelten die Distrikte in etwa die alten Territorien wider:

  • Der Distrikt Rinteln entsprach den zu Hessel-Kassel zählenden schaumburgischen Gebieten. Nur Auburg (ehemals schaumburgische Exklave beim heutigen Wagenfeld) wurde dem Kanton Rahden (Distrikt Minden) angegliedert.
  • Der Kanton Osnabrück bestand aus den ehemals hannoverschen Gebieten.
  • Die Kantone Minden und Bielefeld entsprachen im Wesentlichen, sieht man von kleineren Korrekturen (Oldendorf z. B. zum Kanton Minden) ab, den alten Territorien des Fürstentums Minden und der Grafschaft Ravensberg.

Als der territoriale Zuschnitt des Königreichs ab 1811 verändert wurde, fielen große Teile des Departements - nämlich die Gebiete nordwestlich von Weser, Werre, Johannisbach und Schwarzbach - direkt an das Kaiserreich Frankreich mit Wirkung zum 1. Januar 1811. Die Städte Herford und Bielefeld blieben also westfälisch. Die angegliederten Gebiete wurden unter der Bezeichnung Département der Oberen Ems Teil der neu errichteten hanseatischen Departements. Der restliche Teil, also im Wesentlichen die Distrikte Bielefeld (Südteil), Rinteln ohne die Exklaven und die Gebiete rechts der Weser des Distrikts Minden, wurden dem Departement der Fulda (Distrikt Bielefeld) bzw. dem Departement der Leine (Distrikte Rinteln und mindener Kantone Windheim und Hausberge) eingegliedert.

Präfekten

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.), Projekt Westfälische Geschichte: Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird, mit: Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs (PDF)

52.1199998.3839427Koordinaten: 52° N, 8° O


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