Departement der Elbe- und Weser-Mündung

Departement der Elbe- und Weser-Mündung
Departement der Elbe- und Weser-Mündung
Norddepartement
Département des Bouches de l'Elbe et du Weser
Basisdaten (1810)
Bestehen: 1. März 1810 - 31. Dezember 1810
Königreich: Westphalen
Präfektur: Stade
Einwohner: 214.180 (Dezember 1810)
Distrikte: Stade
Bremervörde
Verden
Präfekt:  ??

Das Departement der Elbe- und Weser-Mündung, auch Nord-Departement genannt, (französisch: Département des Bouches de l'Elbe et du Weser) war zwischen März und Dezember 1810, also für neun Monate, Teil des Königreichs Westphalen. Der Name Nord-Departement war, vor der Eroberung Belgiens (1795), das des nördlichsten französischen Departement.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Vereinigungsurkunde vom 14. Januar 1810 wurde zwar nicht bekannt gemacht, dennoch verkündete Hieronymus, König von Westphalen, am 1. März 1810 von Kassel aus, die Eingliederung des Churfürstentums Hannover in sein Königreich.

Ausgenommen wurde Lauenburg, welches dem Kaiser Napoleon gehörte und am 23. März eine eigene Administraiton (incl. Postwesen) erhielt. Die neue Hannoversche Administration sollte am 1. September 1810 seine Arbeit aufnehmen. Der Code Napoleon trat in Kraft. Das Rechnungsjahr, nun im westphälischen Steuerfuß. sollte Anfang 1811 beginnen.

Notwendig war auch eine neue Territorial Einteilung der 25.410 km2 mit 647.000 Einwohnern. Das Fürstenland bildete einen Teil, der Uferstrich der Elbe ein zweites und der fruchtbare Landstrich zwischen Aller und Leine mit dem Land an der Weser den dritten Teil [1].

Integriert wurden das Fürstentum Calenberg, das Herzogtum Lüneburg, die Herzogtümer Bremen und Verden, die Grafschaften Hoya und Diepholz, das Land Hadeln, die Herrschaft Spiegelberg und das Fürstentum Lauenburg, mit insgesamt 218.615 Seelen.

Nun umfasste das Königreich etwa 2,6 Millionen Untertanen, wodurch es zum zweitgrößten Land im Rheinbund aufstieg. Unter mehreren Veränderungen der älteren Departemente kamen die Departemente der Elbe- und Weser-Mündung, Departement der Nieder-Elbe und das Departement der Aller hinzu.

Als neugeschaffenes Departement entstand am 1. September 1810 das Departement der Elbe- und Weser-Mündung. Es wurde gebildet aus dem Herzogtum Bremen, (ohne die sogenannte “Dritte Meile” mit der Stadt Buxtehude) kamen ins Departement der Nieder-Elbe), aus dem Land Hadeln, aus dem größten Teil des Fürstentums Verden, aus den drei Lüneburgischen Ämtern Walsrode, Ahlden und Rethem, aus dem nördlichsten Teil der Grafschaft Hoya, die Ämter Westen und Syke, und aus dem Departement der Weser des Königreichs Westphalen, der Rinteln und der Thedinghausen. Hauptort des Departements wurde Stade.

Distrikt Kantone
Stade Ottendorf, Neuenkirchen (Altes Land), (Hadeln), Neuhaus (Oste), Obernhof, Lamstedt, Osten, Freiburg, Drochtersen, Stade, Himmelpforten, Steinkirchen (Altes Land), York, Hornsburg, Harsefeld, Silfingen (?) und Zeven
Bremervörde Lilienthal, Osterholz, Ritterhude, Blumenthal, Hagen, Stade, Lehe, Berderkesa, Dorum, Beverstedt, Bremervörde, Ottersberg und Hanstedt.
Verden Alt- und Neu Syke, Thedinghausen, Mart(e)feld, Achim, Rotenburg, Verden, Rethem, Westen, Walsrode, und Hudemühlen (Hodenhagen)

Schon am 1. Januar 1811 gab es das Departement der Elbe- und Weser-Mündung nicht mehr. Es kam nun größtenteils in die neu geschaffenen französischen hanseatischen Departements.

Postmeister im Departement der Niederelbe

Das Königreich Westpalen hatte die Posthoheit im Lande [2] (siehe Postgeschichte des Königreichs Westphalen)

  • Brockhagen Expediteur: Meyer-Elmendorf (1810-13)
  • Dahlenburg Expediteur Buhlert

Literatur

  • 1810 (78) Königliches Decret vom 16. Julius 1810, welches die Zusammensetzung der drei Departements, die aus den vormaligen Hannöverschen Provinzen gebildet werden, und die Vereinigung einiger anderer Theile des Königreichs mit jenen verfügt. dito (79) welches den Zeitpunkt bestimmt.
  • J.A.Damin: “Statistik der Rheinbundstaaten”, Barrentrapp und Söhn, 1812, 1. Band.
  • Dr. Heinrich Berghaus: “Deutschland seit hundert Jahre”, Leipzig, bei Voigt & Günter, 1862.
  • Helmut Stubbe da Luz: Franzosenzeit in Norddeutschland (1803-1814). Napoleons Hanseatische Departements. Temmen, Bremen 2003 ISBN 978-3-86108-384-9

Einzelnachweis

  1. Venturini, Dr. Karl: “Geschichte unserer Zeit”, 2 Band, Leipzig bei Erdmann Ferdinand Steinacker, 1813
  2. “Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Westpahlen”, Hannover, 1811, S. 246 ff.

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