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Der (auch Dêr, Dêru oder Diri) war eine historische Stadt im östlichen Mesopotamien, die zeitweilig Sitz eines selbständigen Königtums war. Sie konnte noch nicht lokalisiert werden, lag aber sicher in der nordwestlichen Grenzregion Elams. Sie wird in vielen Quellen von etwa 2300 v. Chr. bis zur Seleukidenzeit (4. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) erwähnt.
Sargon von Akkad (2340-2284 v. Chr.) besetzte die Stadt auf Grund von Omina, sein Sohn Rimuš (2284-2275 v. Chr.) nahm den Priesterkönig von Dêr gefangen und zerstörte die Stadt. Nachdem sie ca. 2005 v. Chr. von der Dritten Dynastie von Ur unabhängig wurde, regierte wieder ein autonomer König.
Dêr wird später sehr häufig als Grenzstadt Elams erwähnt. So benutzte Nebukadnezar I. von Babylon (1125-1104) die Festung Dêr als Sprungbrett für seinen Feldzug gegen Elam. Die Seltenheit der Erwähnungen von Eroberungen Dêrs durch assyrische Herrscher zeigt, wie stark diese Stadt zwischen Assyrern und Elamitern umkämpft war. Auch die berühmte Schlacht von 720 v. Chr. zwischen Humbanigash I. von Elam und Marduk-Apla-Iddina II. von Babylon auf der einen sowie Sargon II. von Assyrien auf der anderen Seite fand hier statt.
Dêr war dem An geweiht und fand weithin als kultisches Zentrum Beachtung.
Literatur
- Erich Ebeling, Bruno Meissner u. a. (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie (und vorderasiatischen Archäologie). Berlin, Leipzig 1932-2005 (bisher 10 Bde.)
- Michael Roaf: Mesopotamien. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998.
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