- Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen
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Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen ist die zweite Arie der Königin der Nacht in Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Die Zauberflöte.
Inhaltsverzeichnis
Die Arie
Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen, gewöhnlich abgekürzt als Der Hölle Rache, wird oft als die „Arie der Königin der Nacht“ oder auch „Rachearie“ bezeichnet, obwohl die Rolle früher im Stück auch eine weitere Arie, O zittre nicht, mein lieber Sohn, singt. Die Arie gehört zu den berühmtesten Arien der Opernwelt.
Die Arie ist Teil des 2. Akts der Zauberflöte. Von Rachsucht getrieben, gibt die Königin der Nacht ihrer Tochter Pamina ein Messer und trägt ihr auf, ihren Rivalen Sarastro zu ermorden. Andernfalls verstoße und verlasse sie ihre Tochter Pamina. („Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen, so bist du meine Tochter nimmermehr.“)
Musik
Die Arie ist in d-Moll geschrieben und für Flöte, Oboe, Fagott, Waldhorn, Trompete, Pauke und Streicher instrumentiert. Die Orchesterbegleitung fällt hier größer aus als bei O zittre nicht; bis auf die Posaunen ist das ganze Orchester beteiligt.
Der Hölle Rache ist als besonders anspruchsvolles Stück bekannt. Der Tonumfang geht über zwei Oktaven, vom f1 bis zum f3. Die Arie fordert eine – auch für Sopranistinnen – besonders hohe Tessitur.
Text
Das Libretto wurde von Emanuel Schikaneder geschrieben, der in der Uraufführung auch den Papageno spielte.
Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen,
Tod und Verzweiflung flammet um mich her!
Fühlt nicht durch dich Sarastro Todesschmerzen,
So bist du meine Tochter nimmermehr.
Verstossen sei auf ewig,
Verlassen sei auf ewig,
Zertrümmert sei'n auf ewig
Alle Bande der Natur
Wenn nicht durch dich Sarastro wird erblassen!
Hört, Rachegötter, hört der Mutter Schwur!Der Text beginnt mit einem Vierzeiler im jambischen Pentameter – ungewöhnlich für die Zauberflöte, die zum Großteil aus jambischen Tetrametern besteht. Darauf folgen vier Verse im jambischen Trimeter, das abschließende Couplet besteht wiederum aus Pentametern. Das Reimschema ist ABAB-CCCD-ED.
Interpretinnen
Die erste Sängerin, die die Arie auf der Bühne sang, war Mozarts Schwägerin Josepha Hofer, die zu diesem Zeitpunkt 33 Jahre alt war. Es heißt, dass Hofer eine besonders bewegliche Stimme mit einem ausgeprägten hohen Register hatte. Um das zu zeigen, schrieb Mozart ihr die beiden Arien der Königin der Nacht „auf den Leib“.
In einem Brief aus dem Jahr 1840 schrieb der Komponist Ignaz von Seyfried:
- „Am Abend des 4. Dezember lag Mozart schon in Fantasien und wähnte im Wiednertheater der Zauberflöte beyzuwohnen; fast die letzten, seiner Frau zugeflüsterten Worte waren: ‚Still! still! jetzt nimmt die Hofer das hohe F; – jetzt singt die Schwägerin ihre zweyte Arie: »Der Hölle Rache«; wie kräftig sie das B anschlagt und aushält: »Hört! hört! hört! der Mutter Schwur!«‘“[1]
Literatur
- Deutsch, Otto Erich (1965) Mozart: A Documentary Biography. Stanford University Press.
Weblinks
- Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen: Partitur in der Neuen Mozart-Ausgabe
- Text der Arie
Einzelnachweise
- ↑ Mozarts Fieberphantasien. Abgerufen am 28. Februar 2009.
Kategorien:- Werk von Wolfgang Amadeus Mozart
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