Der Marner

Der Marner
Der Marner (Abbildung aus dem Codex Manesse)

Der Marner (* 13. Jahrhundert in Schwaben; † ?) war ein Wanderdichter und Sänger, der in seinen Texten eine solide Schulbildung erkennen lässt. Laut Rumelant von Sachsen erblindete er im Alter und wurde vor 1287, wahrscheinlich während des Interregnums, ermordet. Er verfasste Minnelieder, später auch gnomische Dichtungen. Auch fünf lateinische Dichtungen hat er hinterlassen.

Das mittelhochdeutsche marner leitet sich aus dem Mittellateinischen marinarius ab und bedeutet Seemann.[1] Die Vornamen Konrad, Ludwig oder Hans Ludwig sind eine spätere Hinzufügung durch den Meistersang des 16. und 17. Jahrhunderts, wo Marner zu den zwölf alten Meistern gezählt wurde. Der tatsächliche Name ist nicht überliefert.

Inhaltsverzeichnis

Werke

  • Der Marner. Herausgegeben von Philipp Strauch. Photomechanischer Nachdruck der 1876 bei Trübner, Straßburg, erschienenen Ausgabe. de Gruyter, Berlin 1965.
  • Der Marner. Lieder und Sangsprüche aus dem 13. Jahrhundert und ihr Weiterleben im Meistersang. hg., eingel., erl. und übers. von Eva Willms, de Gruyter, Berlin/New York 2008.

Literatur

  • Kurt Franz: Studien zur Soziologie des Spruchdichters in Deutschland im späten 13. Jahrhundert. Kümmerle, Göppingen 1974, ISBN 3-87452-222-9.
  • Horst Brunner: Die alten Meister. Studien zu Überlieferung und Rezeption der mittelhochdeutschen Sangspruchdichter im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit. Beck, München 1975, ISBN 3-406-05184-7. (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters, Bd. 54)
  • B. Wachinger: Der Marner. In: Die Deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Band 6, Spalte 70-79.
  • Jens Haustein: Marner-Studien. Niemeyer, Tübingen 1995, ISBN 3-484-89109-2. (Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters, Bd. 109)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.woerterbuchnetz.de/Lexer?bookref=1,2051,43

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