Der Pennäler Schnitzelbank

Der Pennäler Schnitzelbank
Versliste der Schwarzen Schar von 1901

Der Pennäler Schnitzelbank (oder auch "Schwarze Schar") ist ein Fastnachtsbrauch in Ellwangen (Jagst) bei dem die in Dominos gehüllte "Schwarze Schar" die Vergehen und Schwächen der örtlichen Prominenz in Versform anprangert.

Geschichte

Gegründet wurde die "Schwarze Schar" 1851 durch Schüler des Peutinger Gymnasiums in Ellwangen. Seitdem gehen alljährlich am Abend des Fastnachtssonntags in der Ellwanger Innenstadt die Lichter aus, um die Bevölkerung auf den Umzug der Pennäler Schnitzelbank einzustimmen. Diese ziehen - fackeltragend, verhüllt in Schwarze Dominos und mit Schärpen, die als Rangabzeichen dienen - in die Ellwanger Innenstadt ein. Den ganzen Abend über besuchen sie die Ellwanger Gasthäuser und stellen dort alljährlich ihre Versliste vor, die am Umzug auch zum Verkauf angeboten wird. Einen weiteren Höhepunkt stellt an diesem Abend die Verleihung des Tanzstundenbandes dar.

Der besondere Reiz der "Schnitzelbank" liegt darin, dass niemand in Ellwangen die Mitglieder der Schwarzen Schar kennt, und die Beteiligten sich auch zu strengstem Stillschweigen verpflichten müssen. Um die Aufnahmekriterien ranken sich dementsprechend zahlreiche Mythen. Einer davon lautet, dass nur männliche Absolventen des Peutinger Gymnasiums, die den Altsprachlichen Zug der Schule absolviert haben, aufgenommen werden.

Orden der "Goldenen Sau"

Zum 100. Jubiläum „der Pennäler Schnitzelbank“ wurde 1951 erstmals der Orden der Goldenen Sau verliehen. Damit werden herausragende Persönlichkeiten der Ellwanger Fastnacht ausgezeichnet. Da sich nicht jedes Jahr eine Person findet, die des Ordens würdig wäre, findet die Verleihung in unregelmäßigen Abständen statt. Der Goldene Orden hängt an einem Band in den Ellwanger Stadtfarben und verpflichtet den Geehrten, ihn während der Ellwanger Fastnacht zu tragen. Insgesamt wurden bisher 24 Personen mit dem Orden der "Goldenen Sau" geehrt, dies sind:

Jahr Name
1951 Julius Zimmerle
1951 Josef Veit
1952 Anne Fischer
1954 Josef Ostertag
1955 Anton Eberle
1958 Hans Karl Stengle
1962 Alois Rothmaier
1964 Albert Maier
Jahr Name
1968 Engelbert Hölzle
1971 Hans Widmann
1973 Max Steinacher
1976 Rudolf Burkhardt
1976 Richard Burkhardt
1979 Eberhard Veit
1981 Monika Willand
1985 Walter Hach
Jahr Name
1991 Roland Mendler
1994 Gunda Bieg
1994 Ute Dostal
1995 Dieter Mendler
1997 Peter Kirsch
2001 Hermann Sperrle
2004 Ursula Legner
2010 Franz Brenner[1]

Einzelnachweise

  1. Das Gericht der Schwarzen Schar, abgerufen 18. Februar 2010

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