Admiral Makarow (1934)

Admiral Makarow (1934)
Schiffsdaten
Kiellegung: 4. November 1933
Stapellauf (Schiffstaufe): 8. Dezember 1934
Indienststellung: 2. November 1935
Bauwerft: Deutsche Werke Kiel
Baunummer: 234
Besatzung: 900 Mann
Baukosten: 40 Mio. Reichsmark
Schiffswappen:
Technische Daten
Verdrängung: offiziell: 6.750 ts
Standard: 7.150 ts
Konstruktion: 8.060 ts
Maximal: 9.040 ts
Länge: KWL: 170 m
über alles: 181,3 m
Breite: 16,4 m
Tiefgang: 4,88 - 5,69 m
Maschinenanlage: 2 Satz Getriebeturbinen
6 ölgefeuerte Doppelenderkessel
Motorenanlage: 4 doppeltwirkende 7-Zyl.-Zweitakt-Diesel von MAN mit 1 zentralen Vulcan-Getriebe
Turbinenleistung: 65.585 PSw maximal
60.000 PSw Dauerlast
Motorenleistung: 12.600 PS
Anzahl der Propeller: 2 dreiflügelig Ø 4 m
1 dreiflügelig Ø 3,4 m
Leistung an den Wellen:  ???WPS (Wellenpferdestärke)
Höchstgeschwindigkeit: 32 kn mit Turbinen
16,5 kn mit Motoren
Fahrbereich mit Turbinen: 2.800 sm bei 16,5 kn
Fahrbereich mit Motoren: 3.900 sm bei 10 kn
Fahrbereich zusammen: 5.600 sm bei 19 kn
Brennstoffvorrat: 1.100 t Heizöl
25 t Diesel
Panzerung
Panzergürtel: oberer Gang: 20–50 mm
unterer Gang: 35–50 mm
Bug: 18 mm
Deck: horizontal: 20 mm
Böschungen: 25 mm
Kommandoturm: Decke: 50 mm
Boden: 30 mm
vertikal: 100 mm
Schacht: 60 mm
Basisgerät: 15 mm
Vormars: 20 mm
Geschütztürme: Fronten: 80 mm
Decken: 35 mm
Seiten: 20–32 mm
Barbetten: 60 mm
Bewaffnung
Seezielartillerie: 9 x 15 cm SK L/60 C/25 in
je drei Drillingstürmen mit Drehscheibenlafetten
Schwere Flak: 8 x 8,8 cm L/76 in Doppellafetten C/30 (nach Umbau 10,5 cm)
Leichte Flak: 8 x 3,7 cm L/38 C/30 in Doppellafetten
14 x 2-cm-L/65 C/38 in Einzellafetten C/30
Torpedorohre: 12 × Ø 50 cm
(ab 1934: Ø 53,3 cm) in Drillingssätzen
Minenkapazität: bis zu 120
Kommandant
KzS Schmundt November 1935 bis Oktober 1936
KzS Riedel Oktober 1936 bis Oktober 1937
KzS Krastel Oktober 1937 bis November 1938
KzS Degenhardt November 1938
FK Hennecke November 1938
KzS Klüber November 1938 bis August 1940
KzS Kreisch August 1940 bis März 1941
KzS von Studnitz März 1941 bis Juni 1943
KzS Böhmig Juni 1943 bis Oktober 1944
KzS Gießler Oktober 1944 bis Januar 1946

Der leichte Kreuzer Nürnberg war der modernste 6000-Tonnen-Kreuzer der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.

Er und der leichte Kreuzer Leipzig unterschieden sich von ihren Vorgängern, der K-Klasse, äußerlich dadurch, dass sie nur einen Schornstein hatten und die beiden hinteren 15-cm-Drillingstürme nicht mehr seitlich versetzt sondern hintereinander aufgestellt waren. Dies wurde durch die verbesserte Maschinenanlage ermöglicht, die auf drei Wellen wirkte statt nur auf zwei (wie bei den Vorgängern). Der Marschdiesel wirkte hierbei auf die Mittelwelle, während die Außenwellen von den Turbinen angetrieben wurden.

Geschichte

Nach der Indienststellung fand die Nürnberg ihren ersten militärischen Einsatz als Teil der deutschen Legion Condor in der Unterstützung der nationalistischen Putschisten im Spanischen Bürgerkrieg. Es wurden u. a. republikanische Einrichtungen bei Valencia beschossen.

Nach dem Polenfeldzug wurde die Nürnberg in die Nordsee verlegt, um dort Minenunternehmungen zu sichern. In der Nacht vom 12. zum 13. Dezember 1939 wurden sowohl die Nürnberg wie auch die Leipzig von dem britischen U-Boot HMS Salmon torpediert und beschädigt. Darauf kam die Nürnberg zwischen Dezember 1939 und Mai 1940 in die Werft. Nach Abschluss der Reparaturen wurde der Kreuzer nach Trondheim verlegt, wo sich bereits die Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau und der Schwere Kreuzer Admiral Hipper befanden. Am 25. Juli 1940 geleitete das Schiff die beschädigte Gneisenau nach Kiel und blieb dann zwischen August 1940 und November 1942 in deutschen Gewässern. Danach verlegte das Schiff nach Norwegen und traf am 2. Dezember 1942 in Narvik ein. Ab Mai 1943 befand sie sich wieder in heimischen Gewässern. Auf dem Heimweg bei Stavanger stieß sie auf zwei britische Schnellboote, die sie jedoch abwehren konnte. Ab Mitte 1943 wurde die Nürnberg in der Ostsee eingesetzt, bis sie dann 1945 im Skagerrak bei einem Minenunternehmen eingesetzt wurde. Danach wurde sie nach Kopenhagen verlegt. Hier wehrte der Kreuzer in den letzten Kriegstagen Versuche dänischer Partisanen ab, das Schiff zu entern.

Vom 26. bis zum 29. Mai 1945 fuhr das Schiff zusammen mit mehreren Minensuchbooten, der Prinz Eugen und britischen Kreuzern nach Wilhelmshaven. Dort wurde die Besatzung in britische Kriegsgefangenschaft genommen.

Admiral Makarow

Nach Kriegsende der Roten Armee als Kriegsbeute zugesprochen, wurde das Schiff am 5. November 1945 in die sowjetische Marineliste eingetragen und der Baltischen Flotte zugeordnet. Anfang Januar 1946 fuhr es, zusammen mit fünf anderen ehemals deutschen Schiffen (dem Zerstörer Erich Steinbrinck, den Torpedobooten T 33 und T 107, dem alten Linienschiff/Zielschiff Hessen und dessen Steuerungsboot Blitz) nach Libau. Dort wurde der Kreuzer am 5. Januar 1946 in Admiral Makarow umbenannt, zu Ehren von Stepan Ossipowitsch Makarow. Bis 1955 diente die Admiral Makarow als Flaggschiff der 8. Flotte in der Ostsee, mit Heimathafen Tallinn (Reval). Nachdem die Hauptkessel im Februar 1957 ernsthaften Schaden erlitten hatten, wurde die Admiral Makarow zum Schulschiff umfunktioniert und in Kronstadt stationiert, ehe sie schließlich im Februar 1959 außer Dienst gestellt wurde. Das Schiff wurde am 15. Februar 1961 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und danach abgewrackt.


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