- Des Adlers Horst
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Des Adlers Horst ist eine „romantisch-komische“ Oper von Franz Gläser zu einem Text von Karl von Holtei, die am 29. Dezember 1832 im Königsstädtischen Theater Berlin uraufgeführt wurde.
Die Mischform aus Rührstück, Melodram, Liedvortrag und opernhaften Ensembleszenen war typisch für die Darbietungen im Königsstädtischen Theater. Der Schluss lebt von einer sehr eindrücklichen Bühnentechnik. Realistische Milieuschilderung und Märchen gingen hier zusammen. Damals gab es viele Stücke dieser Art. Heute ist von ihnen nur noch Carl Maria von Webers Der Freischütz (1821) bekannt.
Das Tabuthema der ledigen Mutter war nicht leicht auf die Bühne zu bringen und wäre ohne das wenig realistische Happyend nicht möglich gewesen. Der Textdichter Holtei war zunächst im Kontakt mit Giacomo Meyerbeer und hoffte, dass der berühmte Komponist sein Buch vertonen würde. Als sich dies nicht erfüllte, übergab er dem Hauskapellmeister Gläser die musikalische Ausgestaltung. Die moderne französische Grand opéra hatte erheblichen Einfluss auf die Machart. Der große Erfolg des Stücks spiegelte sich in Aufführungen in Prag, Amsterdam, Budapest und einer Einstudierung an der Königlichen Oper Berlin 1855, in der Johanna Wagner die Hauptrolle spielte. In den 1880er Jahren kam das Stück aus der Mode.
Handlung
Die ledige Mutter Rose ist in ihrem Dorf zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt. Trotzdem versucht sie, in Konflikten zu vermitteln, und überzeugt ihren Arbeitgeber, seine Pflegetochter als Schwiegertochter zu akzeptieren. Plötzlich wird Roses Kind von einem Adler entführt. Heldenhaft kämpft sie sich zum Nest des Adlers durch. Da erscheint der Jäger Richard, der Vater des Kindes. Ein Blitz spaltet einen Baum. Auf dieses Zeichen hin befreit Richard das Kind durch einen Schuss aus den Klauen des Adlers. Die Familie findet zusammen.
Literatur
- Siegfried Goslich: Die deutsche Romantische Oper. Tutzing 1975. ISBN 3795201616
Kategorien:- Oper nach Titel
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- Oper aus dem 19. Jahrhundert
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