- Deutsch-Spanischer Vertrag 1899
-
Der Deutsch-Spanische Vertrag 1899 war ein Vertrag zwischen dem deutschen Kaiserreich und dem Königreich Spanien zwecks Überlassung von spanischen Kolonien im pazifischen Ozean.
Das Deutsche Reich nutzte die Niederlage Spaniens im spanisch-amerikanischen Krieg von 1898 (erster Krieg um die „Neuaufteilung der Welt“) aus und zwang Spanien mit Hilfe der Kriegsflotte am 12. Februar 1899 in einen Vertrag, der die Überlassung der Karolinen, der nördlichen Marianen und Palau gegen eine Entschädigung von 17 Millionen Mark festlegte. Der Vertrag wurde vom deutschen Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst und vom spanischen Ministerpräsidenten Francisco Silvela Le Vielleuze unterschrieben.
Der Verkauf stellte die endgültige Aufgabe Spanisch-Ostindiens dar. Die Inseln dienten dem Deutschen Reich als Ausgangsbasis zu weiteren kolonialen Erwerbungen bzw. Ausdehnungen.
Reaktionen
Auf deutscher Seite war der im Vertrag enthaltene Kauf der Inselgruppen umstritten. Staatssekretär Bernhard von Bülow rechtfertigte die Neuerwerbungen gegenüber Kritikern aus linksliberalen Kreisen. Aus ihrer Sicht waren die Inseln zu teuer und wirtschaftlich unrentabel.[1] Bülow verwies hingegen auf die geographische Geschlossenheit des vergrößerten deutschen Südseeraums. Zudem seien die Inseln besonders geeignet für die Land- und Forstwirtschaft: Sie seien wasserreich, hätten große Holzbestände und lieferten Kopra, der Haupthandelsartikel der Südsee. Das Klima sei für Europäer verhältnismäßig gesund und die Marianen seien ein möglich Stützpunkt für den Schiffsverkehr zwischen Südostasien und Südamerika sowie zwischen Kaiser-Wilhelms-Land und Kiautschou.[2]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Winfried Speitkamp: Deutsche Kolonialgeschichte. Stuttgart: Reclam-Verlag, 2005, S. 38, ISBN 3-15-017047-8.
- ↑ Guido Knopp: Das Weltreich der Deutschen. München/Zürich: Piper-Verlag, 2011, S. 130f., ISBN 978-3-492-26489-1.
Kategorien:- 1899
- Deutsche Kolonialgeschichte
- Historische Rechtsquelle (Spanien)
- Völkerrechtlicher Vertrag
Wikimedia Foundation.