Deutsche Funkturm GmbH

Deutsche Funkturm GmbH
Deutsche Funkturm
Unternehmensform GmbH
Gründung 1. Januar 2002 (Ausgliederung aus DeTeImmobilien)
Unternehmenssitz Münster, Deutschland
Unternehmensleitung

Rudolph Pospischil (Vorstandsvorsitzender)

Mitarbeiter ca. 600
Umsatz 700 Mio. Euro (2006)
Branche Infrastruktur
Website

www.dfmg.de

Die Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG, die Antennenträger plant, realisiert und vermarktet. Sitz des Unternehmens ist das Zentrum Nord in der westfälischen Stadt Münster.

Das Unternehmen wurde am 1. Januar 2002 gegründet, nahm aber erst am 1. Oktober 2002 den Betrieb auf. Ziel der Gründung war ursprünglich, das Unternehmen an ein Drittunternehmen zu verkaufen, da der Aufgabenbereich der DFMG nicht zum Kerngeschäft der Deutschen Telekom gehört und somit nicht in die Unternehmensphilosophie passt. Zu einem Verkauf der DFMG ist es bislang noch nicht gekommen, wird vom aktuellen Vorstand der Telekom aber wieder in Erwägung gezogen.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensziele

Zum Portfolio der DFMG zählt die Vermarktung von Antennenträger- und Technikflächen an Turm-, Mast- und Dachstandorten. Das bedeutet, dass die DFMG Funktürme und -masten errichtet und unterhält. An diesen können dann von Kunden der DFMG Antennen angebracht werden, die Funksignale verbreiten und empfangen. Zu den Kunden zählen die zum Konzern der Deutschen Telekom gehörenden Unternehmen T-Mobile und T-Com. Darüber hinaus gehören aber auch die drei weiteren in Deutschland tätigen Mobilfunknetzbetreiber Vodafone, E-Plus und O2 dazu. Aber auch außerhalb des Mobilfunks werden die von der DFMG errichteten Antennenträger benötigt, so von überwiegend privaten Fernseh- und Hörfunkveranstaltern, aber auch von BOS- und Amateurfunk.

Zahlen und Fakten

Anteilseignerin ist die Deutsche Telekom AG, die direkt über 83,33 % und indirekt durch die T-Mobile Deutschland GmbH über die restlichen 16,67 % an der Deutschen Funkturm GmbH verfügt.

Die DFMG beschäftigt rund 600 Mitarbeiter, die bei der Gründung von der DeTeImmobilien und von T-Mobile übernommen wurden. Die Zentrale in Münster ist Dienstleister für die zehn Regionalvertretungen in Hamburg, Hannover, Berlin, Dortmund, Leipzig, Köln, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und München. Im Jahre 2006 erwirtschaftete die DFMG einen Gesamtumsatz von 700 Mio. Euro. Das Sachanlagevermögen beläuft sich auf 707 Mio. Euro.

Im Eigentum der DFMG befinden sich deutschlandweit etwa 24.500 Funkstandorte. Hierzu gehören etwa 16.000 kleinere Masten auf Hausdächern (sogenannte „Rooftops“, Höhe bis zu 10 m), 8.000 freistehende Masten (als Schleuderbeton- oder Stahlgittermasten, Höhe bis zu 80 m) und 500 Fernmeldetürme. Zu den bekanntesten Funktürmen, deren Eigentümerin die DFMG ist, zählen der Berliner Fernsehturm (am Alexanderplatz), der Düsseldorfer Fernsehturm, der Heinrich-Hertz-Turm in Hamburg und der Europaturm in Frankfurt am Main.

Förderung des Amateurfunks

Aufgrund einer Förderverfügung des Postministers standen nach dem Zweiten Weltkrieg Funkamateuren des damaligen „Verbands der Funkamateure der Deutschen Bundespost“ (VFDB) u. a. Standorte auf den Fernmeldetürmen für automatische Amateurfunkstationen zur Verfügung. Auch nach der Privatisierung der Deutschen Bundespost stellten DeTeImmo und später DFMG den Funkamateuren im VFDB diese exponierten Standorte auf den Türmen weiterhin zur Verfügung – wenn auch nicht mehr kostenlos. Somit stehen dem Amateurfunkdienst in Deutschland bis heute diese Standorte zur Verfügung und bilden das „Rückgrat“ für das private, nicht kommerzielle und von Funkamateuren betriebene Packet Radio-, Relais- und Notfunknetz. Seit dem 1. Mai 2007 gelten neue Rahmenbedingungen für automatische Amateurfunkstellen des VFDB an DFMG-Standorten. Die Einschränkung auf maximal 100 Watt Leistungsaufnahme und maximal vier Antennen an einem Standort bedeutet einen massiven Einschnitt in den Betrieb von automatisch arbeitenden Amateurfunkstellen.

Deutsche Funkturm vor Gericht

Die Unternehmenszentrale in Münster ist auch Sitz der Rechtsabteilung. Da die Errichtung von Mobilfunkanlagen bei einem Großteil der Öffentlichkeit auf teilweise massiven Widerstand stößt, wird das Unternehmen immer wieder in Gerichtsverfahren verwickelt. Hierbei tritt die DFMG sowohl als Klägerin (vor Verwaltungsgerichten, wenn eine Gemeinde einen Bauantrag ablehnt), als Beklagte (vor Zivilgerichten, wenn Nachbarn Abwehransprüche geltend machen) und als Beigeladene (vor Verwaltungsgerichten, wenn Nachbarn die Aufhebung einer Baugenehmigung von einer Gemeinde begehren) auf.

Darüber hinaus sind auch die Mietverträge, die die DFMG mit den Eigentümern der jeweiligen Grundstücke, auf denen die Mobilfunkanlagen errichtet werden, abschließt, regelmäßig Gegenstand von Gerichtsverfahren. Im Gegensatz dazu kommt es zwischen der DFMG und ihren Mietern, also den Mobilfunkunternehmen quasi niemals zum Streit. Hierfür sorgen die zwischen den Gesellschaften abgeschlossenen Rahmenverträge.

Möglicher Verkauf

Am 1. März 2007 verkündete der Vorstand der Deutschen Telekom eine Pressemitteilung, in welcher die neue Strategie des Unternehmens, konzentriert und gezielt zu wachsen, vorgestellt wurde.[1]. In dieser heißt es: „Zudem will die Deutsche Telekom Geschäftseinheiten veräußern, die nicht zur Strategie passen. Konkret zur Veräußerung auf dem Prüfstand sind die […] Funktürme in Deutschland und den USA (Deutsche Funkturm GmbH und US Towers) […].“ Am 15. November 2007 teilte die Deutsche Telekom mit, nach eingehender Prüfung der Kaufangebote stehe die Deutsche Funkturm nicht mehr zum Verkauf.[2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Deutsche Telekom: Konzentrieren und gezielt wachsen
  2. Reuters: Deutsche Telekom verkauft weder Auskunft noch Funktürme

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