Deutsche Fußballverbände 1890 - 1933

Deutsche Fußballverbände 1890 - 1933

Von den Anfängen um 1890 in Berlin, bis zur Gleichschaltung des Sports und somit auch des Fußballs nach der Machtergreifung der Nazis 1933, bestand im Deutschen Reich eine Vielzahl von hauptsächlich lokalen Fußballverbänden. Diese gingen mit den Jahren in der Regel ihren regionalen Fußballverbänden auf und darüber dem Deutschen Fußball Bund als Dachverband. Andere Verbände kamen und gingen, auch waren bei weitem nicht alle Vereine daran interessiert, sich anderen Verbänden anzuschließen.

Inhaltsverzeichnis

Historischer Hintergrund

Sport hatte im Deutschen Reich im 19. Jahrhundert nur eine untergeordnete Bedeutung. Bereits Deutschlands Fußball-Urvater, der Braunschweiger Professor Koch konstatierte Anfang der 1870er Jahre, dass Schüler oft reine Stubenhocker waren und auf Grund von zu wenig Betätigung an der frischen Luft oft blass und krank waren. Bei einem Aufenthalt in England lernte Koch das englische Schulsystem kennen, in dem Sport vor allem in den Eliteschulen zu den Schulfächern und zum Freizeitangebot gehörte. Dazu gehörten auch der Fußball, gespielt in beiden Versionen mit und ohne Aufnehmen des Balles, Association Football und Rugby Football. Koch führte daraufhin in Braunschweig das Spiel mit dem Aufnehmen des Balles ein, ab 1878 auch ohne Aufnahme des Balles.

Rugby Football dominierte im Deutschen Reich von 1875 bis Mitte der 1880er Jahre. In Frankfurt am Main wurde ab 1875 Rugby gespielt, auch in Wiesbaden, Homburg, Darmstadt entstanden Rugby Clubs, ebenso wie in Neuenheim, Hannover und Bremen. Von 1880 bis mindestens 1883 wurde eine deutsche Meisterschaft als „Champion der Fußball-Clubs Deutschlands“ ausgetragen. 1885 existierten in Frankfurt am Main und Umgebung bereits 14 Vereine. Am 5. Mai 1885 gründete der aus Frankfurt am Main stammende Opernsänger Georg Leux in Berlin mit dem BFC Frankfurt 1885 den ersten Fußballverein in der Reichshauptstadt. Ende der 1880er Jahre wurde dort nach Rugby auch Association Fußball gespielt.

Wie in ganz Deutschland vollzog sich auch in Berlin die Entwicklung erst sehr schleppend. Im Winter 1881/82 trugen, wie auch zum gleichen Zeitpunkt in Hamburg, in der Stadt anwesende Engländer das erste Association Fußballspiel aus. Dennoch geschah bis 1888 wenig. 1883 spielten Engländer und Deutsche gelegentlich auf dem Tempelhofer Feld in Berlin, im Hoppegarten, in Pankow (Schönholz) und in Nieder-Schöneweide. Erst zum Ende der 1880er Jahre setzte eine rasante Entwicklung durch die Gründung einer Vielzahl von Fußballklubs ein.

Am 15. April 1888 wurde mit dem BFC Germania 1888 der älteste deutsche Fußballverein gegründet. Im folgenden Jahr verließen einige Mitglieder den BFC Germania und gründeten den BFC Marbert 1889, der sich später in BFC Stern 1889 umbenannte. Danach setzte in Berlin und direkter Umgebung eine Gründungswelle neuer Clubs ein, die für Jahre unerreicht im Deutschen Reich blieb. Bis zum Ersten Weltkrieg entstanden so über 600 Vereine, vermutlich deutlich mehr, da aber nicht in Verbänden organisierte Clubs nur sehr selten oder nie genannt wurden, kann das nicht nachvollzogen werden. Durch interne Streitereien (wie in den anderen Verbänden auch) bestanden einige Clubs nur für kurze Zeit, lösten sich dann wieder auf, schlossen sich einem anderen Verein an, oder wechselten gelegentlich auch die Sportart.

Berlin hielt auch den Rekord was die Anzahl von Fußballverbänden anging. Dafür gab es eine Reihe von Ursachen: Neue Klubs fanden nicht immer sofort Aufnahme in den bestehenden Verbänden, wodurch dann in der Regel ein Spielverbot gegen den betreffenden Verein ausgesprochen wurde. Daneben wurden neue Verbände gegründet, da manche Vereine einer weniger strikten Vereinigung angehören wollten, in der nicht für jedes noch so kleine „Vergehen“ Geldstrafen verhängt wurden. Andere Vereine betrieben (hauptsächlich) auch andere Sportarten wie z. B. Leichtathletik und wollten somit „unter sich bleiben“. Teilweise lag die Gründung eines neuen Verbandes auch in Animositäten mit Verbandsvereinen oder Funktionären begründet. Die frühen Jahre verliefen teilweise sehr chaotisch, nicht nur in der Reichshauptstadt, aber in Berlin war das besonders auffällig.

Nach Berlin folgte der Süden (Südwesten) 1893 mit einem eigenen Verband, die Süd-Westdeutsche Fußball-Union, die aber auf Grund interner Streitigkeiten und der geringen Anzahl von Klubs im Süden nur zwei Jahre lang existierte. Danach folgte Hamburg/Altona mit dem Hamburg-Altonaer Fußball-Bund und Leipzig mit dem Verband Leipziger Ballspiel-Vereine und mit den Jahren weitere lokale und regionale Verbände. Dazu gehörten 1897 der Verband Süddeutscher Fußball-Vereine und ein Jahr später der Rheinische Spiel-Verband im Westen sowie der Deutschen Fußball-Bund im Jahre 1900 als Dachverband.

Die frühen Jahre

Neben den wenigen Meisterschaften mit ein paar Begegnungen, die erst in Berlin und dann in Hamburg/Altona sowie Leipzig ausgetragen wurden, gab es zahllose sogenannte „Wettspiele“ und Gesellschaftsspiele. Wettspiele, wenngleich der Begriff aus Unkenntnis oft falsch gebraucht wurde, beruhten meist auf der Herausforderung eines anderen Vereins um zu beweisen, wer die bessere Mannschaft war. Dabei ging es oft um „Diplome“, die der Sieger dann erhielt, gelegentlich auch um einen Pokal. Gegner wurden des Öfteren namentlich in Anzeigen aufgefordert zu einem Wettspiel anzutreten und würde das nicht der Fall sein, erklärte man sich selbst zum Sieger.

In England und Schottland fanden aus religiösen Gründen keine Sonntagsspiele statt, weiterhin wurde die Arbeitszeit an Sonnabenden auf einen halben Tag gekürzt. Damit bot sich der Sonnabendnachmittag als ideale Spielzeit an. In Urzeiten wurden selbst morgens früh um 6 Uhr Spiele ausgetragen, danach ging man zur Arbeit. Gelegentlich wurden sogar zwei Spiele an einem Tag bestritten. In Deutschland wurde, von wenigen Ausnahmen abgesehen, Sonntagnachmittag der generelle Spieltag. Auch Vormittagsspiele fanden statt, später generell in Hamburg/Altona für die Reservemannschaften auf Grund der wenigen vorhandenen Plätze. Im November 1894 versuchte sich der Hamburger FC 1888, 1914 in Hamburger SV 1888 umbenannt, mit zwei Spielen an einem Tag. Man trainierte um vier Stunden Fußball spielen zu können, morgens um 9:30h trat man an der Marienthaler Brauerei in Wandsbek gegen den Borgfelder FC 1894 an, um 11:30h endete das Spiel mit einer 1-2-Niederlage für den HFC. Dazwischen gab es eine zehnminütige Pause. Um 15 Uhr trat der HFC auf der Altonaer Exercierweide dem Altonaer Cricket Club 1893 (wenig später Altonaer FC 1893) gegenüber. Um 17 Uhr endete das Spiel ohne Pause mit einer 0-6 Pleite des HFC. Wie extrem altertümlich die zählweise für ein Resultat auch 1894 noch sein konnte beweist das Freundschaftsspiel des Hamburger FC 1888 gegen den Pöseldorfer Tennis Verein wenige Wochen früher, am 30. September des Jahres. Zur Pause verzeichneten die Tennisspieler „3-0 Tore, acht Abstöße, zwei Corner = 24 Punkte gegen drei Abstöße des HFC = drei Punkte“. In der zweiten Hälfte erzielte ein Pöseldorfer fünf Tore und acht Abstöße und kam damit selbst auf 43 Punkte. Der Tennisverein gewann mit 61-6 Punkten und 8-0 Toren. Die Zählweise zeigte noch eindeutig den gemeinsamen Ursprung von Association und Rugby Football.

Lokale Rivalität begann früh und war oft schon in den Anfangsjahren von Missgunst und nicht selten auch reinem Hass begleitet. Aus Mangel an Korrespondenten mussten die Sportzeitungen zwangsläufig Spielberichte der Vereine aufnehmen, teilweise von den Mannschaftskapitänen verfasst und nicht verwunderlich, sehr einseitig verfasst. Bei doppelter Berichterstattung beider betroffener Clubs wurde das mehr dann deutlich, wie beispielsweise in diesem Fall: „Schwaben – Franken 6-1. Auf dem ideal gelegenen Schwabensportplatz fand am letzten Sonntag vor einer zahlreichen Zuschauermenge das fällige Treffen obiger Vereine statt, das mit dem erwarteten Siege der Schwaben endete…Krause (1. Kapt. von Schwaben).“ Der Gegner sah das völlig anders: „Franken – Schwaben 1-6. Auf jener öden Schwabensandkute, die von extrem phantastisch veranlagten Leuten immer wieder ‚Sportplatz‘ genannt wird, fanden sich am letzten Sonntag zu ihrem Unglücke glücklicherweise nur recht wenige Zuschauer ein, um da einem Spiele beizuwohnen, das unserem Sporte wahrlich keine Ehre gemacht hat…gelingt es dem Frankensturm, Schwabenverteidigung und Torwächter in brillanter Manier zu täuschen, und unter dem weitdröhnenden Jubel der zahlreichen Menschenmengen sitzt der mit einem Bombenschuß getretene Ball im Netze des Gegners. Schulze (Kapt. von Franken).“

Im Gegensatz zu den englischen Mannschaften bei denen Fair Play, von Ausnahmen abgesehen, an der Tagesordnung war, erwiesen sich viele deutsche Mannschaften als schlechte Verlierer und das nicht nur in Punktspielen. Einseitige Spielabbrüche waren keine Seltenheit, wenn man sich nicht auf der Siegerstraße befand. Sobald eine sehr hohe Niederlage drohte nahm diese Tendenz der Unsportlichkeit noch zu. Auch verließen einzelne Spieler das Feld und ließen ihre Mannschaft im Stich, wenn ihnen der Spielverlauf nicht behagte. Oftmals fehlte auch der Respekt Anweisungen des Mannschaftskapitäns zu folgen. In den frühen Jahren gab es keine Trainer, der von der Mitgliederversammlung gewählte Kapitän leitete auch das Training, sofern der betreffende Verein überhaupt trainierte. Das war für lange Jahre eine Seltenheit. Ein ungenannter Kapitän beklagte sich in einem Leserbrief über seine Mannschaft: „Das Amt eines Kapitäns ist ein sehr schweres, und ich habe die Erfahrung gemacht, daß speziell der deutsche Volkscharakter dieses Amt noch erschwert. Gewöhnlich steht der Kapitän auf sehr vertraulichem Fuß mit seiner Clubmannschaft, und ein Tadel von ihm wird oft in einer Weise übelgenommen, als ob ihn der Haß oder Neid diktiert habe und nicht die berechtigte Absicht, seiner Pflicht als Kapitän zu genügen. Meist werden die Anforderungen des Kapitäns aus purer Freundschaft nicht befolgt, und Ratschläge, eine bestimmte Spieltaktik durchzuführen werden verlacht. Letzteres ist um so mehr der Fall, je mehr gute Einzelspieler in der Mannschaft sind und vor allem, wenn zufälligerweise der Kapitän selbst ein schlechter Spieler ist. Man vergißt hierbei, daß man ihn doch gewählt hat, weil man ihn für den geeignesten Mann für diesen Posten hielt, und das der Kapitän allein dazu ausersehen und im stande ist, seiner Mannschaft eine einheitliche Kombination beizubringen und Fehler auszumerzen, die sich ständig bei den einzelnen Spielern zu wiederholen pflegen und geeignet sind, eine gute Kombination zu stören.“

Spieler und Funktionäre

Die Verbände entstanden um den Mitgliedsvereinen eine regelmäßige Spielmöglichkeit zu geben. Die Spielklassen waren oft klein, von zwei bis acht Clubs in der Regel, nur in Ausnahmefällen mehr. Dennoch schleppte sich die Abwicklung der wenigen Punktspiele oft über Monate hin, gelegentlich bis tief in den Sommer hinein. Neben der Tatsache, dass Spieler in der Regel sehr jung waren und alle Funktionen in den Clubs und Verbänden selbst übernehmen mussten, daneben auch noch das Amt des Schiedsrichters erfüllten, das alles auf Kosten der eigenen freien Zeit und ohne viel Erfahrung, war eine Ursache der oft chaotischen Zustände in den Verbänden und Vereinen. Nebenbei mussten bei den geringen Mitgliederzahlen und ohne Spieleinnahmen auch alle Kosten durch monatliche Beiträge aus eigener Tasche bezahlt werden. Es gab in diesen Jahren kaum passive Mitglieder. Wie schon in den frühen Jahren in England stammten Spieler und Funktionäre in der Regel aus dem Mittelstand und akademischen Familien. Es bildeten sich auch eine Anzahl akademischer Vereine, als selbstständiger Club oder als Abteilung eines bestehenden Vereins. Mitglieder aus der Arbeiterschicht waren oft nicht erwünscht, daneben hätten Arbeiter auch meist nicht die Vereinsbeiträge und hohen Geldstrafen bezahlen können.

Funktionäre kamen in den Anfangsjahren aus dem Bereich der aktiven Spieler, sowohl in den Vereinen, als auch in den Verbänden. Dabei drängten sich oft auch ungeeignete Personen in den Vordergrund, um so an eine Machtposition zu gelangen um diese für ihre persönlichen Zwecke zu missbrauchen. Manche spielten sich dabei als kleine Diktatoren auf und lebten ihren Egoismus auf Kosten anderer aus. In einer Zeit von steigendem Nationalismus, von Überheblichkeit, zunehmender Ausländerfeindlichkeit, Mimosenhaftigkeit und von Deutschtümelei auf der einen, sowie Unterwürfigkeit, Radfahrertum, Anbiederung und zunehmender Verhetzung anders denkender auf der anderen Seite, war das nicht verwunderlich. Der Fußball stand ab Mitte der 1890er Jahre aus nationalkonservativen Kreisen, Lehrerschaft sowie Adel und der Turnerschaft unter schwerem Beschuss, da er aus England kam und somit nicht deutsch war. Zwar waren die vorgebrachten Argumente meistens mehr dann lächerlich, aber sie hinterließen in Fußballerkreisen eine nachhaltige Wirkung. Es gab in einigen Zirkeln krampfhafte Versuche den Fußball als eine urgermanische Sportart darzustellen, was jeder Grundlage entbehrte. In Magdeburg wurde Mitte der 1890er Jahre der Fußball mit eigenen Hausregeln eingedeutscht, aus mangelndem Interesse musste der Versuch nach kurzer Zeit wieder beendet werden. Daneben gab es in einigen Städten Abweichungen von den inzwischen geltenden englischen Regeln. In Bremen beispielsweise wurde nur zweimal 40 Minuten gespielt, woanders gab es keine Elfmeter bei Übertretungen im Strafraum. Als erster deutscher Fußballverband übernahm der Hamburg-Altonaer Fußball- und Cricket Bund für die am 21. März 1896 beginnende Rückrunde die Regeln der The Football Association.

Durch die Wahl von meist konservativen Funktionären sahen die Verbände sich in der Regel als Selbstzweck und nicht als Interessenvertretung der Mitgliedsvereine. Das führte oft zu erheblichen Spannungen und Auseinandersetzungen. Nicht selten wurden auf Verbandstagen Misstrauensanträge gestellt und ganze Vorstände abgewählt. Angriffe auf Vorstände waren an der Tagesordnung, oft gab es harte Attacken von Seiten der Clubs. Diese endeten nicht selten mit Verweisen oder Geldstrafen für die Betroffenen. Gelegentlich gab es auch Ausschlüsse aus dem Verband. Da die Einnahmen der Verbände mit zunehmenden Mitgliedsvereinen und Mitgliedern stetig stiegen, vermehrten sich auch deren Einnahmen. Besonders unpopulär war die „Kopfsteuer“, wo für jedes Mitglied ein gewisser Betrag an den Verband abgeführt werden musste. Weitere Einnahmequellen waren die Pflichtabnahme der Verbandszeitungen, basierend auf einem Anteil der Mitglieder eines jeden Vereins. Daneben wurden die Clubs verpflichtet, einen bestimmten Anteil an Fußball-Jahrbüchern abzunehmen, später auch noch von Athletik-Jahrbüchern. Diese Abnahme dieser sog. Pflichtexemplare wurde streng kontrolliert. Bestanden Zweifel, wurden die betreffenden Vereine aufgefordert, Postquittungen vorzulegen.

An einer weiteren Einnahmequelle der Verbände trugen die Vereine selbst die größte Schuld, die unzähligen Proteste, für die eine „Protestgebühr“ hinterlegt werden musste. Geschah dies nicht oder nicht rechtzeitig, wurde der Protest nicht verhandelt. Wurde dem Protest entsprochen, erhielt der betreffende Verein seine Protestgebühr zurück, ansonsten verfiel der Betrag an die Verbandskasse. Daneben entstand über die Jahre ein ganzer Katalog von Strafgebühren, von falscher Spielkleidung bis zu Platzverweisen.

Es war nicht verwunderlich, dass bei den steigenden Einnahmen der ein oder andere Funktionär schwach wurde und sich selbst aus der Kasse bediente. Dies war offenbar mit den Einnahmen aus einem Fußball-Jahrbuch geschehen und auch woanders kam dies vor. Weiterhin verloren nicht wenige Funktionäre nach einiger Zeit das Interesse und ließen die Verbandsgeschäfte völlig schleifen. In diese Fällen wurden keine Spieler mehr registriert, keine Post beantwortet, keine gemeldeten Resultate verarbeitet etc. Gelegentlich wurden nicht einmal die Unterlagen an einen Nachfolger übergeben, womit u.a. auch die ein oder andere Tabelle nicht mehr errechnet werden konnte.

Während die fußballspielenden Engländer sich in den 1860er und 1870er Jahren als Gentlemen benahmen, auch bei Streitigkeiten über den Ausgang eines Spiels dann jeder seine eigene Version des Endstandes verkündigte, war dies in Deutschland oft anders. Die Streitereien waren endlos und entzündeten sich an kleinsten Nebensächlichkeiten. Ein Grundübel war die Tatsache, dass Verbandsfunktionäre auch Mitglied eines bestimmten Vereins waren und auch direkt oder indirekt bei Entscheidungen betroffen wurden, die die Belange des eigenen Clubs berührten. Die Presse griff dieses Problem oft auf, womit deutlich wurde, dass es eines war. Das zeigte sich deutlich bei Urteilssprüchen des Spielausschusses, wo man sich nicht selten gegenseitig entgegenkam. Das Problem bestand mehr oder weniger in allen Verbänden, offenbar besonders extrem in Berlin. Besonders neue, aufgestiegene Clubs, die sich an die Spitze der höchsten Spielklasse vorarbeiteten, hatten es manchmal schwer. Die etablierten Spitzenvereine konnten oder wollten oft nicht tolerieren das sie neue Konkurrenz bekommen hatten. In Berlin gab es das Problem mit dem BTuFC Viktoria 89 und BFC Germania 1888, erst mit den Jahren und neutralerer Besetzung der Spielausschüsse entschärfte sich die Situation. In Hamburg war der SC Victoria 1895 für seinen Gang zum Spielausschuss bekannt, wenn Spiele gegen die anderen Spitzenmannschaften FC Altona 93 oder die F.A. des Eimsbütteler TV verloren gingen. Meistens durfte Victoria seine Spiele wiederholen, oder wie in einem Fall trotz Punktrückstand ein Entscheidungsspiel um den Meistertitel von Hamburg/Altona austragen. Berüchtigt waren alle Mannschaften des SC Victoria 1895 auch dafür, den Schiedsrichter auf die Überschreitung der Wartezeit aufmerksam zu machen und die Punkte somit kampflos zu erhalten. Ein Freundschaftsspiel wurde für die ansonsten umsonst erschienenen Zuschauer in der Regel noch ausgetragen.

Die Erfassung und Registrierung von Spielern erfolgte früh. Hiermit sollte gewährleistet sein, dass ein Spieler nur einem Verein angehörte und auch nur für eine seiner Mannschaften gemeldet werden durfte. Ummeldungen innerhalb eines Clubs waren jederzeit möglich. Lag ein Vereinswechsel ohne Wohnungswechsel vor, galt eine Wartefrist von zwei Monaten bis zur Spielberechtigung. Die Anzahl der Spieler pro Mannschaft war sehr restriktiv und führte zwangsweise zu Problemen. In unzähligen Spielen konnten Mannschaften nicht mit elf Aktiven antreten. Nicht selten wurde selbst das Minimum von acht Spielern unterschritten, womit die Punkte automatisch verloren waren.

Wenig wird in den frühen Jahren über Training berichtet. Trainer gab es keine, wenn trainiert wurde, leitete dieses der Kapitän der Mannschaft. Das Training selbst war sehr einseitig, selbst noch um das Jahr 1910 beschränkte es sich beispielsweise in Berlin auf Torschüsse. Technisches Training und Kondition waren von Ausnahmen abgesehen unbekannt. Schon in den frühen Jahren zeichnete sich damit auch schon der Weg des deutschen Fußballs in eine mehr physische Richtung ab. Bereits in den 1890er Jahren wurde sehr defensiv gespielt. Das Spiel war oft darauf ausgelegt, Tore des Gegners zu verhindern, anstatt selbst anzugreifen. Wie weit deutsche Vereine hinter den Leistungen und Fähigkeiten von Clubs aus anderen Ländern hinterher hinkten, zeigte sich in internationalen Freundschaftsspielen. Englische Mannschaften blieben vor dem Ersten Weltkrieg unerreicht, wenngleich der Leistungsunterschied geringer geworden war. Aber auch im kontinentalen Europa waren Fußballhochburgen am Entstehen, vor allem in Prag und Budapest, später auch in Wien und in den Niederlanden. Dort wurde technischer Fußball gepflegt. Es gab oft sehr herbe Niederlagen für die deutschen Spitzenvereine, wenn sie sich mit ausländischen Größen auf dem Spielfeld trafen.

Vor allem mit den Prager Vereinen kam es zu regelmäßigen Freundschaftsspielen. Zwar verhängte der Deutsche Fußball-Bund ein Spielverbot gegen tschechische Vereine, da diese die Unabhängigkeit Tschechiens von der KuK Monarchie anstrebten, aber die mehr weltoffenen und liberalen Berliner ließen nicht locker, bis das politisch motivierte Verbot nach Jahren durch einen Abstimmungssieg auf dem DFB Bundestag wieder aufgehoben wurde. Diese Spiele gegen kontinentale Spitzenmannschaften zogen für die Zeit große Zuschauermengen an, auf die man in Berlin sicher nicht ganz uneigennützig, ungerne verzichten wollte.

Regeln und Schiedsrichter

Die ersten modernen Fußballregeln wurden 1848 an der Universität zu Cambridge geschrieben. Interessierte Gruppen trafen sich, um Ordnung in das Regelwerk zu bringen. Die bedeutendste Entscheidung des Treffens war sich gegen die Ballaufnahme mit der Hand und für das Dribbeln mit dem Fuß auszusprechen. In den folgenden zwei Jahrzehnten wurden die Regeln weiter verfeinert.

Die Fußballregeln der Universität Cambridge von 1848 bestanden aus elf Paragraphen:

  1. Dieser Verein wird genannt University Foot Ball Club
  2. Bei Spielbeginn soll der Ball aus dem Mittelkreis angestoßen werden; nach jedem Tor soll das Spiel in gleicher Weise wieder angestoßen werden.
  3. Nach einem Tor: die Mannschaft die das Tor hinnehmen muss soll den Wiederanstoß ausführen und die Seiten sollen gewechselt werden, falls vorab keine anderen Absprachen gemacht worden sind.
  4. Der Ball befindet sich im Aus wenn er die Außenlinie zwischen den Flaggen auf beiden Seiten des Feldes passiert hat. In diesem Fall muss der Ball gerade eingeworfen werden.
  5. Der Ball ist „hinter“, wenn er an einer der beiden Seiten des Tores ins Aus gegangen ist.
  6. Wenn der Ball „hinter“ ist, soll er von der gleichen Stelle an der er ins Aus ging mit einer maximalen Abweichung von einem Schritt eingeschossen werden.
  7. Ein Tor ist erzielt, wenn der Ball zwischen den Flaggenpfosten und unterhalb des Taues durchgeschossen wird.
  8. Wenn ein Spieler den Ball vom Fuß fängt, ohne das dieser den Boden berührt hat kann er, ohne damit laufen zu müssen, sofort weiterspielen. In keinem anderen Fall darf der Ball mit den Händen berührt werden, außer ihn zu stoppen.
  9. Wenn der Ball vom eigenen Tor kommt und ein eigener Spieler angespielt wird, darf die Mannschaft den Ball erst wieder spielen nachdem der Gegner diesen berührt hat, außer im Falle das drei Spieler der gegnerischen Mannschaft vor ihm stehen. Kein Spieler darf sich zwischen dem Ball und gegnerischen Tor aufhalten.
  10. In keinem Fall ist das Festhalten eines Spielers, schieben mit den Händen oder zu Fall bringen erlaubt. Jeder Spieler hat das Recht einen Gegenspieler mit allen anderen Mitteln zu stoppen um in den Besitz des Balles zu gelangen, solange die Regeln eingehalten werden.
  11. Jedes Spiel wird durch die Anzahl der erzielten Tore entschieden.

Die Regeln des Sheffield FC der 1857 gegründet wurde und somit der älteste Fußballclub der Welt ist, sahen anders aus und galten bis zum Jahre 1878, als man auch dort die offiziellen Regeln der F.A. übernahm:

  1. Ein Strafball muss aus der Mitte ausgeführt werden.
  2. Der Abstoß darf nicht weiter dann 25 yards vom Tor entfernt ausgeführt werden.
  3. Regelgerechtes Fangen des Balles ist jedem Spieler zugestanden, solange der Ball den Boden nicht berührt hat, oder von einem Einwurf oder Freistoß kommt.
  4. Spieler können bei einem Strafball angreifen (mit Ausnahme beim Anstoß sobald sich ein Spieler bereit macht den Ball zu spielen), der Spieler kann aber jederzeit zurückgehen solange er den Ball mit dem Fuß nicht berührt hat.
  5. Stoßen mit den Händen ist erlaubt, aber Treten gegen das Schienbein und ein Bein stellen ist nicht fair.
  6. Kein Spieler darf gehalten oder umgestoßen werden.
  7. Es ist nicht erlaubt den Ball mit dem Hand aufzunehmen, außer beim Einwurf.
  8. Der Ball kann mit der Hand gestoßen oder getroffen werden, er darf aber nicht festgehalten werden, außer bei einem Freistoß.
  9. Ein Tor muss durch einen Schuss mit dem Fuß erzielt werden, aber nicht mit einen Einwurf noch durch einen Freistoß der wegen des Fangen des Balles zugesprochen wurde.
  10. Ein Ausball ist tot, dadurch muss ihn die Mannschaft die ihn zuletzt berührt hat zur Seitenlinie bringen und von dort aus wieder einwerfen.
  11. Jeder Spieler muss sich selbst mit einer roten und dunkelblauen Flanellmütze ausrüsten, jeweils eine Farbe die pro Mannschaft getragen wird.

Sheffields Regeln kannten keine Abseitsstellung, dadurch konnten in der gegnerischen Hälfte Spieler positioniert werden (kick-throughs genannt), die den Ball sofort weiter zu einem Mannschaftskameraden spielen konnten. Es gab weiterhin keine Begrenzung qua Anzahl der Spieler pro Mannschaft. Auch hinsichtlich des Aussehens und der Beschaffenheit des Balles gab es keine Regel, benutzt wurde was gerade vorhanden war oder gut auskam.

Ein drittes Regelwerk entstand 1862 an der Uppingham School:

  1. Ein Tor ist erzielt, wenn der Ball in das Tor unterhalb der Latte gegangen ist, außer er wird mit der Hand geworfen.
  2. Die Hände dürfen nur gebraucht werden um den Ball zu stoppen und auf oder vor die Füße zu legen.
  3. Getreten werden darf nur nach dem Ball.
  4. Ein Spieler darf den Ball nicht mit dem Fuß berühren solange er in der Luft ist.
  5. Beinstellen und in die Hacken treten ist nicht erlaubt.
  6. Wenn der Ball zwischen den Seitenflaggen ins Aus gegangen ist, muss er von dem Spieler der ihn zuletzt berührt hat an der Stelle wo er ins Aus ging, in einer geraden Linie in die Mitte des Spielfeldes zurückgeworfen werden.
  7. Wenn der Ball über die Torlinie ins Aus gegangen ist soll er durch die verteidigende Mannschaft an der gleichen Stelle wieder eingeschossen werden.
  8. Kein Spieler soll näher dann sechs Schritte zu dem Spieler stehen, der den Anstoß ausführt.
  9. Ein Spieler befindet sich unmittelbar im Abseits, wenn er sich vor dem Ball befindet und muss sich unverzüglich hinter den Ball zurückziehen. Wenn in einer solchen Situation der Ball von einem Spieler der eigenen Mannschaft kommt, darf der Spieler den Ball nicht berühren noch sich weiter nach vorne bewegen, solange kein Spieler der gegnerischen Mannschaft den Ball berührt hat, oder ein Spieler der eigenen soweit nach vorne gekommen ist, das er Ballkontakt hatte.
  10. Ein Spieler der sich im Abseits befindet darf keinen Spieler der gegnerischen Mannschaft angreifen, das gilt von dem Moment der Abseitsstellung an.

Nach der Gründung der Football Association (F.A.) am 26. Oktober 1863 wurde erst auf der fünften Versammlung der Verbandsmitglieder Einigung über ein offizielles Regelwerk erzielt. Die ersten Regeln der Football Association wurden in 13 Paragraphen zusammengefasst:

  1. Die maximale Länge des Spielfeldes beträgt 200 yards (1 yard = 91,5 cm), die maximale Breite 100 yards, die gesamte Länge und Breite soll mit Flaggen markiert werden; das Tor soll markiert werden durch zwei aufrechte Pfosten die acht yards auseinander stehen, ohne ein Tau oder Latte am oberen Ende.
  2. Durch den Wurf einer Münze soll die Seitenwahl entschieden werden und das Spiel soll beginnen durch den Anstoß in der Mitte beginnend durch die Mannschaft, die die Seitenwahl verloren hat; der Gegner soll einen Abstand von zehn yards wahren bis der Anstoß ausgeführt wurde.
  3. Nachdem ein Tor gefallen ist fällt die Berechtigung neu anzustoßen der Mannschaft zu, gegen die das Tor erzielt wurde, weiterhin sollen nach jedem erzielten Tor die Seiten gewechselt werden.
  4. Ein Tor ist erzielt, wenn der Ball die inneren Torpfosten passiert hat oder oberhalb des Tores (egal in welcher Höhe) ohne das er mit der Hand geworfen, gestoßen oder getragen wurde.
  5. Wenn der Ball die Außenlinie überschritten hat: der erste Spieler der den Ball berührt soll ihn von dem Punkt wo er das Spielfeld verlassen hat einwerfen, in einem rechten Winkel mit der Außenlinie und der Ball ist nicht wieder im Spiel bevor er den Boden berührt hat.
  6. Wenn ein Spieler den Ball abgespielt hat, ist jeder Spieler der gleichen Mannschaft der der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball steht in einer Abseitsposition. Er darf den Ball weder berühren, noch einen anderen Spieler behindern um in Ballkontakt zu kommen, solange er sich im Abseits befindet. Kein Spieler ist im Abseits wenn der Ball von der Torlinie eingeschossen wird.
  7. Wenn der Ball über die Torlinie ins Aus geht und ein Spieler der verteidigenden Mannschaft den Ball zuerst berührt, ein Spieler seiner eigenen Mannschaft ist berechtigt zu einem Freistoß von der Torlinie an der Stelle gegenüber dem Punkt wo der Ball ins Aus ging. Berührt ein Spieler der angreifenden Mannschaft den Ball zuerst, einer seiner Mitspieler ist berechtigt einen Freistoß auf das Tor auszuführen nur von einer Stelle die 15 yards von der Torlinie entfernt ist, gegenüber dem Punkt an dem der Ball ins Aus ging. Die verteidigende Mannschaft hat auf der Torlinie zu warten bis der Freistoß ausgeführt wurde.
  8. Wenn ein Spieler einen Ball regelgerecht fängt ist er berechtigt zu einem Freistoß, sofern er dies anzeigt durch unmittelbar mit seiner Hacke die Stelle auf dem Feld zu markieren. Um den Freistoß auszuführen kann er dafür soweit zurückgehen wie er möchte. Kein Spieler der gegnerischen Mannschaft darf sich dem Spieler über die von ihm markierte Stelle nähern, bis er den Freistoß ausgeführt hat.
  9. Kein Spieler soll mit dem Ball laufen.
  10. Weder Beinstellen noch gegen das Schienbein treten ist erlaubt and kein Spieler soll seine Hände gebrauchen um einen Gegner zu halten, oder zu stoßen.
  11. Spielern ist nicht erlaubt den Ball mit der Hand zu einem anderen Spieler zu werfen oder zu geben.
  12. Spielern ist unter gar keinen Umständen erlaubt den Ball vom Boden aufzunehmen, solange er im Spiel ist.
  13. Keinem Spieler ist erlaubt unter den Sohlen oder an den Hacken seiner Schuhe hervorstehende Nägel, eiserne oder Guttapercha (eine Art Kautschuk) zu tragen.

Auch in den ersten Regeln der F.A. war die strikte Trennung von Fußball und Rugby noch nicht vollzogen. Erst ab dem Jahre 1878 waren die offiziellen Regeln der F.A. für den Fußball bindend und die drei lokalen Versionen aus Cambridge, Sheffield und Uppingham kamen zu verfallen. Endgültig waren in England Fußball und Rugby verschiedene Sportarten geworden.

In den folgenden Jahren kam es zu Anpassungen und Verfeinerungen der Regeln. 1865 wurde festgelegt das ein Band acht Fuß (2,40 m) über dem Boden die Höhe des Tores markierte. Ein Jahr später wurde die Abseitsregel angepasst, ein Spieler war nicht mehr abseits wenn bei der Ballabgabe drei Spieler der verteidigenden Mannschaft der eigenen Torlinie näher waren dann der Ball. Im März 1866 wurde erstmals ein neuartiger Ball bei einem Auswahlspiel zweier Mannschaften eingesetzt, „Lillywhite’s Nr. 5“. Frühe Bälle nahmen bei feuchtem Wetter sehr viel Wasser auf und wurden dann schwer bespielbar.

1869 wurde die „kick out“ (der Ball überschreitet die Torauslinie) Regel geändert, fortan galt: „Wenn der Ball hinter der Torlinie ins Aus geht, muss er durch die Mannschaft deren Tor es ist abgestoßen werden. Der Abstand darf maximal sechs yards zum Tor betragen. Die Mannschaft die den Abstoß ausführt, kann dies nach eigenem Gutdünken machen, ohne vom Gegner der einen Abstand von sechs yards wahren muss, behindert zu werden.“

1872 wurde der Umfang des Balles erstmals festgelegt, er musste zwischen 68,5 und 71 cm liegen. 1873 erhielten Umpires (aus dem Cricket übernommene Bezeichnung für die frühen Schiedsrichter) das Recht, bei Handspiel einen Freistoß zu verhängen. Ab 1874 durften Umpires Spieler des Feldes verweisen, wenn sie sich andauernd regelwidrig verhielten. Im selben Jahr wurden, erneut vom Cricket, Schienbeinschützer übernommen. Wie beim Cricket wurden diese über den Socken getragen.

1875 wurde die Torlatte als obere Begrenzung des Tores eingeführt und das Tau abgelöst. Im selben Jahr wurde die Halbzeitpause eingeführt, bis dato wurden wie beim Rugby zur Halbzeit nur die Seiten gewechselt. 1877 löste der Einwurf den Einschuss ab, wenn der Ball ins Seitenaus gegangen war.

1880 wurde den Umpires ein Referee (Schiedsrichter) überstellt. Bis dahin benannten beide Mannschaften jeweils einen Umpire, was regelmäßig zu Problemen führte wenn beide Umpire sich nicht auf eine Entscheidung einigen konnten. Auch der Referee wurde durch beide Mannschaften benannt, er war verpflichtet die Zeit zu nehmen und alle Vorkommnisse während des Spiels zu notieren. Er bekam das Recht Spieler zu verwarnen die sich nicht als Gentleman benommen hatten, ohne die beiden Umpires befragen zu müssen. Verstieß ein Spieler mehrfach gegen die Regeln oder bei überhartem Spiel konnte der Referee einen Platzverweis aussprechen und den Vorgang melden, auch wenn der betreffende Spieler sich für seinen Fehltritt entschuldigt hatte. Der Referee durfte das Spielfeld selbst aber nicht betreten.

Ab 1882 musste der Einwurf mit beiden Händen ausgeführt werden. 1887 wurden für Referees und Umpires Richtlinien erlassen, wie das Spielfeld markiert werden musste. Vorgeschrieben wurde, dass das Spielfeld in zwei Hälften geteilt werden musste und ein Halbkreis von jeweils einem yard die Eckfahnen markierte. Vor jedem Torpfosten wurde jeweils ein Halbkreis von sechs yards gezogen, als Abgrenzung des Strafraumes. Auch der Anstoßpunkt im Mittelkreis musste fortan markiert werden, von dem aus gegnerische Spieler beim Anstoß einen Abstand von zehn yards zu wahren hatten. Findige Platzwarte zogen auf den Außenlinien eine Rinne, um diese nicht andauernd neu markieren zu müssen. Diese Praxis wurde später verboten.

1889 wurde das Standardgewicht des Balles auf 340 bis 425 g festgelegt. Im selben Jahr erhielten die Referees das Recht bei Faulspiel selbst Freistöße verhängen zu können, ohne auf eine Reklamation der betroffenen Mannschaft warten zu müssen. 1891 wurden Tornetze eingeführt, patentiert durch Mr. Brodie aus Liverpool. Im selben Jahr führte der Irische Fußball-Verband den penalty (Elfmeter) ein, der sofort durch das „International Board“ (internationale Regelkommission der vier britischen Fußballverbände) übernommen wurde. Anfangs galt der penalty nur für Vergehen innerhalb der sechs yards Grenze vor den Toren. Da der penalty aus einer Torentfernung von zwölf yards genommen werden musste und alle Spieler einen Abstand von sechs yards wahren mussten wurde es nötig eine zwölf und 18 yards Linie vor den Toren anzubringen. Der penalty selbst konnte anfangs von jedem Punkt auf der zwölf yards Linie ausgeführt werden. Auch durfte ein penalty noch nach Spielschluss ausgeführt werden. Im selben Jahr wurde die Rolle des Referees verankert, fortan leitete er selbst das Spiel auf dem Felde, während die beiden Umpires zu (Linesmen) Linienrichtern degradiert wurden.

1895 wurden die Maße für Torpfosten und Torlatte auf maximal 5″ (127 mm) festgelegt. 1897 wurde der Begriff „absichtliches Handspiel“ in die Regeln aufgenommen.

Die ersten deutschen Fußballregeln sahen völlig anders aus. Der Braunschweiger Prof. Konrad Koch führte den Fußball 1874 am „Martino-Catherineum“ ein. Bis 1878 wurde aber ausschließlich Fußball mit Aufnahme des Balles mit der Hand gespielt, also Rugby.

Seine Regeln bestanden aus 14 Paragraphen, die sich aber überhaupt nicht mit der Austragung des Spieles selbst beschäftigten:

  1. Schwächliche und kränkliche Kinder werden nur mit ärztlicher Erlaubnis zugelassen.
  2. Es wird niemals ohne Aufsicht eines Lehrers gespielt.
  3. Bei unsicherem Wetter wird nur von Freiwilligen gespielt.
  4. Es wird bei der Einrichtung des Spielplatzes dafür Sorge getragen, dass kein Spieler gegen den Ostwind anzulaufen hat.
  5. Auf dem Platz darf sich niemand hinlegen oder müßig stehen.
  6. Kein Schüler darf ohne besondere Erlaubnis den Rock ablegen; die Erlaubnis hierzu wird nur dann erteilt, wenn die Schüler ein wollenes Hemd tragen.
  7. Eine ärztliche Untersuchung ist vor dem Eintritt eines Mitgliedes notwendig.
  8. Wo die ärztliche Untersuchung unterlassen wurde, ist sie nachzuholen, sofern nach dem ersten Übungstage neben den üblichen Turnschmerzen noch Verdauungstörungen, Atembeschwerden, Blutandrang und Schlaflosigkeit auftreten.
  9. Man gehe nicht nach reichlich genossenem Mahl zum Spiel. Etwaigen Durst stille man mit Wasser.
  10. Bei hoher Temperatur und heftigem trockenen Wind (Richtung nebensächlich) soll nicht gespielt werden. Ruhige Kälte schadet nicht, hilft vielmehr abhärten.
  11. Während des Spiels sei man leicht bekleidet, den Kopf halte man nach Möglichkeit unbedeckt.
  12. Bei hohem Sonnenstand soll nicht gespielt werden, bei tiefem Sonnenstand spiele man tunlichst in nord-südlicher Richtung.
  13. Man beginne mit mäßiger Anstrengung, steigere dieselbe allmählich und spiele nie bis zur Erschöpfung.
  14. Weder während des Spieles, noch unmittelbar nach Beendigung desselben, darf gegessen oder getrunken werden.

Obwohl Koch selbst in England war und Fußball sowie Rugby an Schulen kennengelernt hatte, drehte er seine eigenen Erfahrungen um und passte sie den deutschen Gegebenheiten und der deutschen Mentalität an. Während sich englische Jungens bei den Spielen bei nassen und kaltem Wetter in Morast und Modder suhlten, galten für deutsche Kinder die oft Stubenhocker und kränkelnd waren strenge Kleidungs- und Gesundheitsvorschriften.

Dieses Problem setzte sich bis zum Ersten Weltkrieg bei Erwachsenen fort, wenn wegen ein paar Regentropfen Spiele abgebrochen wurden oder Spieler beim Aufziehen von Wolken ihre Wohnungen nicht erst verließen und auf die Punkte verzichteten.

Die Ansetzung von befähigten Schiedsrichtern für die Meisterschaftsspiele in allen Ligen des Deutschen Reiches stellte vor allem vor 1920, ein unüberwindbares Problem dar. Die Schiedsrichter mussten zwangsläufig aus dem Kreise der aktiven Spieler kommen. Viele Vereine waren klein, Mitgliedszahlen von 20 und weniger waren keine Seltenheit. Daneben befanden sich viele Spieler im wehrpflichtigen Alter und wurden zum Militärdienst eingezogen. Da fast nur Sonntagsspiele stattfanden musste es zwangsläufig zu Engpässen kommen, wenn ein Verein der einen Schiedsrichter stellen musste selbst keine komplette Mannschaft aufbieten konnte. Die Konsequenz war, dass man sich für eine möglichst komplette Mannschaft entschied und dafür lieber die Geldstrafe des Verbandes für die Nichtentsendung eines Schiedsrichters in Kauf nahm. Des Öfteren wurden auch Schüler entsandt, um Spiele von Erwachsenen zu leiten.

Die Schiedsrichter standen vor enormen Problemen, nur wenige besaßen ausreichende Regelkenntnisse und vielen entgingen Regeländerungen. In Einzelfällen ließen sie noch Jahre später nach längst überholten Regeln spielen. Die Anzahl der Proteste, vor allem bei Schiedsrichterentscheidungen war enorm. Zahllose Meisterschaftsspiele wurden von den Spielausschüssen neu angesetzt, wenn sich in den Verhandlungen herausstellte das es Regelverstöße der Schiedsrichter gegeben hatte. Viele Schiedsrichter ließen sich auch von Zuschauern und Heimmannschaften manipulieren und bevorteilten diese aus reiner Angst.

Auch das kam bei den Verhandlungen vor den Spielausschüssen zur Sprache und wurde oft auch von den Schiedsrichtern selbst zugegeben.Ihr Nachteil war aber auch, dass beide Mannschaften jeweils einen Seitenrichter (Linienrichter) stellten und der Schiedsrichter somit völlig auf sich selbst gestellt war. Auch eine Unzahl von Spielabbrüchen ging auf das Konto von Schiedsrichtern. Zurufe oder Gelächter der Zuschauer über eine Entscheidung des Unparteiischen genügte oft schon um ein Spiel beleidigt abzubrechen. Weiterhin waren Schiedsrichter auch nicht immer wetterfest und brachen bereits bei einigen Regentropfen ein Spiel kurzerhand ab.

Die Unzufriedenheit über Schiedsrichterleistungen erreichte in der Saison 1904/05 im Bezirk I (Cöln, Bonn, Düren) des Rheinisch-Westfälischen Spiel-Verbandes einen Höhepunkt, als im Januar 1905 alle Spiele der höchsten Klasse „wegen ungenügender Schiedsrichterleistungen annulliert wurden“ und ein Entscheidungsspiel um die Meisterschaft der beiden bis dato bestplatziertesten Mannschaften angesetzt wurde. Das Problem selbst bestand aber überall.

Die zeitgenössischen Sportzeitungen griffen das Thema immer wieder auf: „Bereits vor kurzem nahmen wir die Gelegenheit, auf die missliche Lage der Schiedsrichterfrage in Hamburg einzugehen…Wie bei fast allen Spielen war beim Antritt der Mannschaften vom Schiedsrichter nichts zu sehen; freilich sind bestimmte Clubs verpflichtet, solche zu stellen, aber jeder freut sich, wenn er seine Elf beisammen hat, was dann noch zu Schiedsrichterzwecken übrig bleibt, dürfte nicht allzu geeignet sein, den oftmals grossen an sie gestellten Aufgaben gewachsen zu sein.“

„Ein Goal wurde übrigens trotz Reklamation vom Schiedsrichter gegeben, obwohl es nach den Regeln nicht hätte gegeben werden dürfen. Selbst von fremden Spielern auf seine falsche Regelauslegung aufmerksam gemacht, beharrte der Schiedsrichter auf seinem Ausspruch.“

„Pforzheim. Am Sonntag, den 4. d. M. standen sich die Mannschaften des Fußball Clubs Pforzheim und Meteor im Retourwettspiel gegenüber…Gespielt wurde 40:40 Minuten bzw. 35:45 Minuten, da durch ein Versehen des Schiedsrichters die erste Spielzeit 5 Minuten verkürzt wurde.“

„Am Sonntag, den 31. Maerz, spielte der B.Th.u.F.C. Attila gegen den B.F.C. Hubertus in einem Wettspiele auf dem Platze des letzteren Vereins…Zu erwähnen ist, daß einige Spieler von Hubertus, wenn ihr Thor bedrängt wurde, einen zweiten Ball in das Spielfeld stießen, um die Stürmer Attilas in Verwirrung zu bringen. Anm. d. Red. Wo war denn der Schiedsrichter? Ein einmaliges Verbieten solcher Ungehörigkeiten müßte genügen.“

„… Die unmittelbare Veranlassung hierzu war, daß, als ein dritter Spieler Victoria’s ausgeschlossen werden sollte, das Publicum in einer für die Qualität desselben überaus bezeichnenden Weise für Victoria und gegen den Schiedsrichter Partei ergriff, so dass eine weitere Fortführung des Spieles thatsächlich in Frage gestellt war. Die Scenen, die sich nach Abbruch des Kampfes noch abspielten, spotten jeder Beschreibung. Es mag genügen, hier zu erwähnen, daß der Schiedsrichter sich nur mit Mühe vor einer Lynchung seitens des Publicums retten konnte, und das ein ‚Herr‘ aus dem Publicum sich nicht entblödelte, demselben aus der schützenden Menge heraus einen Schlag zu versetzen. Das ferner das Publicum seine Wut an den Spielgeräten Preußen’s auszulassen versuchte, so dass die Angehörigen desselben einen wahren Kampf um ihr Eigentum zu bestehen hatten, genügt wohl, um zu zeigen, dass ein regulärer Wettkampf von einiger Bedeutung auf dem Tempelhofer Feld vor einem solchen Publicum nicht mehr abgehalten werden kann.“

„Am Bußtag schlug die A-Mannschaft des Bremer Sportclubs den Club Spiel und Sport mit 7:2 Goals. Der Schiedsrichter, ein Mitglied des S.-C. Hansa, war vollständig unfähig.“

„Bei ausgezeichnetem Wetter kamen am letzten Sonntag in Berlin fünf von den neun angesetzten Meisterschaftsspielen zum Austrag; andere erledigten sich kampflos. Leider machte sich das Publicum wieder mehrfach unliebsam bemerkbar, indem es ins Spiel eindrang, so dass sich einige Schiedsrichter genötigt sahen, eine Pause eintreten zu lassen.“

„Vor einer mehrhundertköpfigen Menge trat Preußen dann am Sonntag zur festgesetzten Zeit (4:30h) an – doch weder Schiedsrichter noch Viktoria ließen sich sehen. Das Publicum verließ darauf unter Äußerungen des Befremdens und des Unwillens den Platz, an dessen Eingang es das Eintrittsgeld zurückerhielt, und Preußen begann unter sich ein Gesellschaftsspiel. Um 1/2 6 erschien dann ein Rohrpostbrief des Schiedsrichters, der mitteilte, dass Viktoria ihm ihren Verzicht angezeigt habe.“

„Das Spiel wurde 5 Min. vor Schluß wegen unanständigen Betragens des Puklicums abgebrochen, und den 99ern mit 4-0 der Sieg zuerkannt.“

„Offizielle Resultate des V.B.B. Vom 15.III.03…IV. Klasse Britannia III – Minerva II (Vom Feldwächter abgebrochen).“

„Bremer SC 1891 – FC St. Georg 1895 4:0 …Sehr ungewöhnlich berührte es die an die strengen Vorschriften ihres Verbandes gewöhnten Hamburger, daß es in Bremen stets erlaubt ist, auf den Mann zu spielen, auch wenn dieser nicht am Ball ist, sowie, daß das Anrempeln von hinten keineswegs als verboten betrachtet wird. Der Bremer Verband sollte seine Vorschriften mit denen des Deutschen Fussball-Bundes in Einklang bringen. Sonst dürften die Bremer bei auswärtigen Spielen mit den Schiedsrichtern trübe Erfahrungen machen.“

„Zunächst fehlte, wie anscheinend üblich, der vom Verband Mitteldeutscher Ballspielvereine zu stellende Schiedsrichter, so dass sich die beiden Mannschaften in der Weise einigten, dasß in der ersten Halbzeit ein Herr des Halleschen Clubs, in der zweiten ein Mitglied des L.B.C. das Amt des Schiedsrichters versah.“

„…Es ist lebhaft zu bedauern, daß das Wetter und die Schiedsrichter das Spiel störend beeinflußt haben.“

„Ich möchte nur bemerken, daß die Seitenrichter unvollständig waren; einer fehlte gänzlich und der andere war nicht immer bei der Sache.“

„Die von beiden Vereinen gestellten Linienrichter sollten mehr an den Linien sein, als irgend wo anders.“

„An verdorbenem Fußballspiele sind in 9 von 10 Fällen unfähige Schiedsrichter Schuld…“

Oftmals waren auch die Spielplätze nicht, oder nur schwerlich auszumachen, sodass zahllose Spiele ausfielen oder bedeutend später als vorgesehen beginnen konnten was auch die folgende Pressenotiz bestätigte: „Der Schiedsrichter hatte sich auf Minerva’s Platz an der Gotzkowskybrücke begeben, doch war auf seinen Anpfiff weder Minerva noch Rapide zur Stelle, die sich auf Rapide’s Platz in der Bernauerstrasse trafen und dort ein Spiel ausfochten.“

Das Berliner Tageblatt schrieb nach dem VI. Bundestag des DFB, der 1903 in Hamburg stattfand in einem Artikel: „Ein ergiebiges Tätigkeitsfeld für ‚Schiebungen‘ aller Art bieten auch die Schiedrichtersitzungen, in denen die Abhaltung der Verbandswettspiele geregelt wird. Wehe dem Verein, der außerhalb des ‚Ringes‘ steht, den gewisse Vereine bilden. Sie haben die Macht auf ihrer Seite, und sobald ein Verein sich sportlich hervortut oder gar durch sein gutes Spiel Absichten auf die Meisterschaft kundgibt, werden ihm die Flügel beschnitten. Unter dem Deckmantel der Verbandsstatuten, deren Auslegung manchem Juristen Ehre machen würde, wird diesem Verein bewiesen, daß seine Erfolge nicht rechtmäßig sind. Wenn die Statuten oder deren spitzfindige Auslegung nicht ausreichen, wird abgestimmt und das Recht mit Füßen getreten. Die Meisterschaften werden in Berlin nicht durch sportliche Leistungsfähigkeit auf dem grünen Rasen, sondern durch Abstimmung am grünen Tisch entschieden. Schon manchem Verein, der am Sonntag im Fußballspiel einen mühsamen Sieg errungen hatte, wurde dieser Erfolg in der darauffolgenden Schiedrichtersitzung durch die Intrigen einer Clique von Verbandsvereinen zunichte gemacht, welche es sich zum Ziel gesetzt haben, aufstrebende Verbandsvereine, die ihnen Konkurrenz machen können, zu unterdrücken. Die Zahl der Fälle, in welchen die berechtigten Ansprüche einiger Verbandsvereine durch eine zusammengebrachte Mehrheit abgewiesen wurde, ist recht zahlreich…“

Die Münchner Fußballvereine bildeten bereits im Februar 1901 ein Schiedsrichterkollegium, „das den Zweck hat, eine engere Fühlung unter den Münchner Fußballvereinen herbeizuführen und durch Aufstellung befähigter Schiedsrichter die Fußball-wettspiele auf ein möglichst vornehmes Niveau zu bringen und zu erhalten.“

Frühe Plätze und Ausrüstung

Die Voraussetzungen zur Austragung von Punkt- und Freundschaftsspielen waren, was vor allem den Spielplatz und gelegentlich auch die Umkleidemöglichkeiten anging, oft sehr primitiv. Im Gegensatz zu England, wo meist öffentliche Parks und Grünanlagen zur Austragung von Spielen genutzt werden konnten, waren Spielplätze im Deutschen Reich Mangelware. Ohne das Entgegenkommen der lokalen Militärbehörden hätten einige Verbände keinen Punktspielbetrieb aufnehmen können, da kein anderer geeigneter Platz am Ort vorhanden war, den man nutzen durfte. Wurde die Genehmigung wie in dem folgenden Fall zurückgezogen, entstanden unüberwindbare Probleme: „Rostock. Da den hiesigen Fußballclubs das Spiel auf dem Exerzierplatze von dem Militär-Commando untersagt ist, konnten wir in dieser Saison keine Wettspiele austragen. Derzeit spielen wir Wasserpolo.“ Spielfelder reichten von Exerzierplätzen bis zu Müllhalden, Wiesen, auf denen Kühe und Schafe grasten, bis hin zu mit Glasscherben übersäten Plätzen. Einige Spielberichte und Mitteilungen erwähnten die jeweiligen Zustände: „Der Platz, ein sogenannter Koksplatz, weist auf der einen Längsseite eine ziemlich breite und tiefe Rinne auf.“

„Am letzten Sonntag standen sich der Steglizer F.C. Prinz Heinrich und der Friedenauer S.C. 1900 auf dem sehr ungeeigneten Felde des letzteren gegenüber. Trotz der 1/2 m tiefen Grube, die sich vor dem einen Goal befand, gelang es den Steglitzern noch mit 7-0 abzuschließen.“

„Burgund hatte Platzwahl und spielte zuerst bergauf und gegen den Wind.“

Oft diente eine in der „Nähe“ liegende Kneipe oder Restaurant als Umkleidelokal. Die Wirte wussten, dass die Spieler nach einer Begegnung durstig waren und Umsatz garantierten und stellten somit gerne einen Raum zur Verfügung. Nicht selten mussten von dort aus erhebliche Entfernungen zum Spielplatz zurückgelegt werden. Da in dieser Zeit keine festen Spielplätze existierten, sondern nur ein Feld ohne Tore, Eckfahnen etc, musste zu jedem Spiel „gebaut“ und danach wieder „abgebaut“ werden. Die Heimmannschaft, der bauende Verein, schleppte die „Spielgeräte“ zum Platz und baute sie dort auf. Für das Einlassen der Torpfosten wurde meist ein „Erdbohrer“ verwendet, um für die Verankerung Löcher in die Erde zu bohren. Bei gefrorenem Boden war dies eine anstrengende, zeitraubende und schweißtreibende Arbeit. Gleichzeitig wartete die Gastmannschaft mit dem Schiedsrichter auf die Fertigstellung des Spielplatzes. Es gab Fälle, in denen übereifrige Schutzmänner gegen Spieler, die Torpfosten auf ihren Schultern durch die öffentlichen Straßen zum Spielplatz schleppten, Geldstrafen „wegen groben Unfugs“ verhängten.

In den Anfangsjahren musste alles Spielmaterial aus England importiert werden, wo mittlerweile eine ganze Industrie entstanden war und von Fußbällen über Schuhe, Trikots, Hosen, Drehkreuz etc. alles hergestellt wurde. Da es in Deutschland keine geschlossenen Spielplätze gab, beschränkte sich der Import auf Spielkleidung, Bälle und (Luft)Blasen, Luftpumpen, die in Fachgeschäften angeboten wurden. Erst später entwickelte sich auch im Deutschen Reich eine eigene Industrie für Sportartikel. Im Zuge des steigenden Nationalismus und der anti-englischen Stimmung wurde die deutsche Sportindustrie stark von den Fußballverbänden unterstützt, die Spieler und Vereine in ihren Verbandsorganen aufforderten, nur deutsche Waren zu kaufen. Gelegentlich ging der Nationalismus sogar soweit, die Gesundheit der Spieler bewusst zu gefährden. Ein Fabrikant stellte Fußballschuhe mit Stahlkappen her, dennoch forderte man Vereine und Spieler auf, diese solange abzunehmen, bis der vorhandene Lagerbestand ausverkauft war.

Auf Grund der leeren Kassen bei den meisten Clubs waren auch gebrauchte Spielgeräte sehr begehrt, wie die folgende Anzeige bewies: „Eine gut erhaltene Fußballspiel-Einrichtung wird zu kaufen gesucht. Offerten unter W.K. 1903, Postamt 42.“ Auch Verluste wurden angezeigt: „Verloren. Am vergangenen Sonntag, d. 11. d. Mts., kam auf dem Bernauer Spielplatze bei dem Wettspiel des B. Th. und Helgoland contra B.F.T.u.C. Allemannia ein Fußball abhanden. Der ehrliche Finder wird gebeten, denselben im Vereinszimmer bei Herrn A. Kuss, Fidicinstr. 39a, abzugeben. B. Th. u. F.C. Helgoland.“

Es gab auch Beschwerden von Gastmannschaften über erbärmliche Zustände auf einigen Plätzen, vor allem wenn man gezwungen war, sich in einem schmutzigen Kuh- oder Schafstall umzukleiden und sich dort auch nach dem Spiel zu waschen. Später gab es lokale Platzkomissionen, die Spielplätze vor Saisonbegin inspizierten und gelegentlich auch auf Grund von Gefahren für die Gesundheit der Spieler sperrten. Viele Plätze erfüllten auch nicht die Mindestmaße, wurden aus Mangel an Alternativen aber doch zugelassen. In einem „Eingesandt“ (Leserbrief) aus dem Jahre 1904 wurden die Missstände gerügt: „Als alter Spieler erlaube ich mir, auf Mißstände bei sogar führenden Sportclubs aufmerksam zu machen, die sich besonders jetzt in den kalten und nassen Monaten fühlbar machen. Sie betreffen die Unterkunftsstätten, die Clubs mieten, oder die ihnen angewiesen werden, allerorts meistens Räume, die, zu klein, zu luftig, zu feucht und in der jetzigen Jahreszeit zu kalt und unfreundlich, sich an primitivem Komfort überbieten. Und dabei sind die oft ausschlaggebend für den ersten Eindruck weitgereister, somit pflegebedürftiger Gäste. Es ist hohe Zeit, daß in dieser Hinsicht unser Sport Veredelung erfährt, und das unsere führenden Clubs beginnen, ihren Athleten die Annehmlichkeiten bieten, die für Köerperpflege notwendig sind! Mit der Bewegung, die in kurzer Spanne Zeit in richtiger Erkenntnis Völker ergriff, Rasenspiele zu fördern, scheint gerade beim Fußballsport der edle Sinn für die Pflege unseres Körpers nicht genug Schritt gehalten zu haben, was oben erwähnte Genügsamheiten beweisen! Mit vorzüglicher Hochachtung, P. Francke, F.C. W.L.“

Auch der Unterhalt der „Spielgeräte“, vor allem bei den Bällen sowie die organisatorische Vorbereitung, wer für was an Spieltagen verantwortlich war, ließ oft zu wünschen übrig. „Wilmersdorfer F.C. Ascania – B.F.C. West. West gewann kampflos, da Ascania keine Geräte und Ball zu Stelle hatte.“

„In der III. Klasse spielten Victoria III – Britannia II. Beim ersten Spiele hatte der Schiedsrichter gefehlt. Dieses Mal stand das Spiel wieder unter einem Unstern: Victoria schaffte erst verspätet einen Ball zur Stelle, der boshaft genug war, wahrscheinlich weil er wußte, daß kein Ersatzball vorhanden war, nach kurzer Zeit zu platzen. Britannia half den Gegnern aus, so daß das Spiel dem Schicksal zum trotz zu Ende geführt werden konnte.“

„Die Bälle waren schlecht, zwei derselben wurden untauglich.“

Die meisten Vereine waren sehr gastfreundlich, sie holten vor allem bei Freundschaftsspielen gegen auswärtige Mannschaften ihre Gäste bereits am Bahnhof ab, brachten sie zum Umkleidelokal und später zum Spielplatz. Danach gab es oft auch noch ein gemeinsames Essen, gelegentlich noch mit anschließendem Kommers, auch Kneipe genannt, bei dem reichlich viel getrunken, und wie in der Zeit üblich, auch gesungen wurde. Andere Clubs waren weniger gastfreundlich und überließen ihre Gäste ihrem eigenen Schicksal. Bei nur vager oder keiner Ortsangabe des Platzes war es nicht immer möglich, den Platz des Heimvereins zu finden, auch die Befragung Einheimischer führte nicht immer zum Ziel. Das kam in der zeitgenössischen Sportpresse unter den Resultaten mehrfach zum Ausdruck:

„Viktoria III hatte gegen Brandenburg III zu kämpfen, da aber die Viktorianer ihre Gegner trotz Suchens nicht finden konnten, musste das Spiel ausfallen.“

„V.B.B. Sitzung des Spielausschusses, Abteilung für Fussball, vom 20 April 1903. …Für das Spiel Sparta – Hertha II wird auf Antrag von Hertha ein neuer Termin angesetzt, da Hertha den Spielplatz von Sparta nicht hatte ausfindig machen können.“

Gelegentlich gingen Heimvereine noch einen Schritt weiter und erschienen selbst nicht zu dem von ihnen arrangierten Spiel.

Berlin hatte durch das Tempelhofer Feld (Flughafen Tempelhof) einen sehr großes Terrain, auf dem zahlreiche Vereine ihre Punkt- und Freundschaftsspiele austragen konnten, sowohl links als auch rechts der Chaussee. In der Saison 1892/93 beispielsweise spielten von den elf Vereinen in der 1. Berliner Klasse sechs links und einer rechts von der Chaussee und vier Clubs auf dem „Exercierplatz zur einsamen Pappel“ in der Bernauer Straße. Die jeweiligen „Plätze“ wurden angewiesen, so wie in der folgenden Mitteilung: „V.B.B. Folgende Spielplätze wurden festgesetzt: Stern spielt hinter Viktoria. Helgoland I. Mannschaft neben Viktoria’s II. Mannschaft. Helvetia hinter Union links der Pappel, jenseits des nach Tempelhof führenden Weges. Wacker hinter Helvetia.“ „Auf Verlangen des Generalkommandos werden alle Verbandsvereine ersucht, u m g e h e n d die Originale der Spielkonzessionen an mich einzusenden. I.A.: Carl Wüst, 1. Schriftf. V.B.B.“

Als die Gemeinde Tempelhof 1904 Strafverfügungen gegen Vereine und Spieler verhängte, die während der Kirchenzeit (Sonntag vormittags um 11 Uhr) auf dem Tempelhofer Feld spielten, kam es zu einem Rechtsstreit den der Verband Berliner Ballspiel-Vereine anspannte. „In dem bekannten Rechtsstreit zwischen dem Berliner Verbande und der Gemeinde Tempelhof, die wiederholt Verbandsmitglieder wegen Ausübung des Fußballsports während der Kirchenzeit mit Strafverfügungen bedacht hatte, verwarf das Landgericht Berlin II am verflossenen Freitag die gegen das freisprechende Urteil der ersten Instanz vom Staatsanwalt eingelegte Berufung und ließ in der Urteilsbegründung keinen Zweifel, daß das Fußballspielen keine die Sonntagsruhe störende Veranstaltung sei.“

In der Saison 1904/05 spielten 42 Mannschaften auf dem Tempelhofer Feld. Der VBB veröffentlichte ein Skizze in der die Spielfelder eingezeichnet waren. In sieben vertikalen Reihen war das Areal horizontal in fünf, sechs, sieben und zweimal acht Spielfelder eingeteilt worden. 15 erste Mannschaften und 27 untere Teams trugen hier ihre Meisterschaftsspiele aus. Der Verband bestimmte „Zwischen den einzelnen Spielfeldern ist nach allen 4 Seiten mindestens 2 m für das Publikum frei zu lassen. Nebenstehende Skizze dient als Grundlage für die bauenden Vereine. Zuwiderhandlungen werden bestraft.“

In einigen Städten, z. B. Hamburg und Leipzig konnte gelegentlich in öffentlichen Parks gespielt werden. Die Nachteile dieser Plätze zeigte ein zeitgenössischer Bericht aus Leipzig auf: „…Ein zweiter Punkt, an dem die Arbeit einsetzen müßste, ist die Absperrung des Feldes. Daß Leute hier und da die Linien über schreiten, in dem Bestreben, einen Vorgang besser verfolgen zu können, soll auch anderweitig vorkommen, aber eine Familie mit Kinderwagen mitten im Felde, wie es im vorigen Herbst hier passierte, ist wohl Rekord in dieser Hinsicht. Natürlich war das Publicum auch gestern mitten im Felde. Es ist wohl auch für die auf dem Exerzierplatz spielenden Clubs keine zu große Ausgabe, eine Leine und ein paar Stangen anzuschaffen und so das ein regelrechtes Ergebnis zu stande kommen kann.“ In Hamburg war die Situation nicht besser: „Von noch größerer Bedeutung war das nachmittags auf dem Heigengeistfelde zum Austrag gelangte Wettspiel des Altonaer-Fussball-Clubs von 1893 gegen den Fussball-Club Victoria, da aus ihm einige Schlüsse auf den Ausgang der Meisterschaft gefolgert werden können… Nachdem hier für Altona das erste Goal gefallen, verschärfte sich das Tempo. Die linke Seite der Führenden vermochte sich jedoch zu deren Nachteil nicht zu entwickeln, da die Zuschauer über die ganze Laenge des Feldes hin um 10 bis 15 m die Grenzlinie überschritten hatten.“ Und weiter in Hamburg: „Das Wettspiel fand erst am Nachmittag und im Stadtgebiete statt, nämlich auf dem Heiligengeistfelde, einem Terrain, welches alljährlich zu Weihnachten den Gästen des Hamburger Doms zur Verfügung gestellt wird, und auf welchem sich zur Zeit bereits alle Hände regen, um den Aufbau der Buden vorzunehmen. Die Folge davon war, daß das Terrain stark beschränkt war, und zum Schluß nur ein Spielplatz abgesteckt werden konnte, der in mancher Hinsicht den gebräuchlichen Anforderungen nicht genügte. Abgesehen davon, dass der Platz sehr klein war, hatte der unaufhörliche Regen seine Oberfläche in einen Zustand versetzt, der jedes sichere Spiel zur Unmöglichkeit machte.“

Erst in den folgenden Jahren verbesserte sich die Situation langsam, als neue und meist geschlossenen Plätze entstanden, auf denen auch erstmals Eintrittsgelder kassiert werden konnten.

Zuschauer

Im Gegensatz zu England wurden aus den deutschen Ligen nur sehr selten Zuschauerzahlen gemeldet, ebenso waren Mannschaftsaufstellungen eine Seltenheit. Diese schlechte Berichterstattung setzte sich bis in die 1920er Jahre fort und selbst danach wurden diese Daten nicht immer abgedruckt.

Die drei Ur-Länderspiele gegen England im November 1899 lockten nur wenige Zuschauer an. Der Berliner Polizeipräsident hatte das ursprünglich für Bußtag geplante erste Spiel verboten, wodurch die Begegnung um einen Tag auf Donnerstag den 23. November verschoben werden musste. Auf Grund der frühen Anstoßzeit um 14:38 Uhr wohnten nur rund 1.000 Zuschauer dem Spiel auf dem Athletik Sportplatz am Kurfürstendamm bei. Da die englische Mannschaft am folgenden Tag um 13 Uhr nach Prag abreiste, musste das zweite Spiel bereits um 10:45 Uhr morgens beginnen, erneut auf dem Athletik Sportplatz. Nur rund 600 Besucher fanden sich zu so früher Stunde an einem Wochentag ein. Die letzte Partie, am Dienstag, den 28. November 1899 auf dem Karlsruher Engländerplatz, wurde von ca. 1.500 Zuschauern verfolgt, die Anstoßzeit war um 14:30 Uhr.

Den Rekordbesuch für ein deutsches Länderspiel auf heimischen Boden gab es am 21. März 1913 auf dem Viktoria-Sportplatz in der Eisenacherstraße in Berlin, als die Nationalmannschaft gegen die englischen Amateure antrat. Trotz der für die Zeit sehr hohen Eintrittspreise von M 5,00 für die Tribüne, M 2,50, M 1,50 und M 0,50 für die anderen Plätze, fanden sich schon sechs Stunden vor dem für 16 Uhr angesetzten Spielbeginn die ersten Zuschauer auf dem viel zu kleinen Platz ein. Nachdem um 15:15 Uhr alle Karten ausverkauft waren und die Kassen geschlossen wurden, verschaffte sich ein Teil der wartenden Menge gewaltsam Zutritt zum Platz. Bei Spielbeginn standen die Zuschauer dichtgedrängt bis an die Außenlinien. Weitere geschätzte 8.000 Personen fanden keinen Einlass mehr. Die Sportpresse meldete einen überfüllten Platz mit 17.000 Zuschauern. Die offizielle Zuschauerzahl von 11.257 bescherte dem DFB mit 13.723,85 Mark seine Rekordeinnahme vor dem Ersten Weltkrieg.

Andere Länderspiele zogen relativ wenige Zuschauer an und das, obwohl insgesamt nur wenige internationale Begegnungen in den frühen Jahren ausgetragen wurden. Da die meisten Zahlen geschätzt wurden, gaben sie ein recht schiefes Bild der tatsächlich anwesenden und zahlenden Besucher wieder. War die deutsche Nationalmannschaft in dieser Zeit auch kein großer und attraktiver Gegner, so kamen in den Auswärtsspielen in Budapest 1912 geschätzte 25.000 und gegen die Niederlande im neuen Amsterdamer Stadion 1914 18.000 Besucher. In Deutschland fehlte es an großen und adäquaten Stadien um entsprechende Zuschauermengen bei attraktiven Spielen unterbringen zu können. Das für die Olympischen Spiele 1916 gebaute „Deutsche Stadion“ in Berlin (nach dem Ersten Weltkrieg in „Grunewald Stadion“ umbenannt), war wegen der Aschenbahn und dem integrierten Schwimmstadion eine Anlage ohne jegliches Flair und Atmosphäre. In keiner anderen deutschen Stadt gab es auch nur annähernd so viele Fußballvereine wie in Berlin, was sich aber mehr in der Anzahl der Aktiven dann im allgemeinen Interesse in der Bevölkerung niederschlug. Zuschauerzahlen in Berlin blieben im Verhältnis zur Größe der Stadt gering.

Auch die Endrunden- und Finalspiele um die Deutsche Meisterschaft erreichten erst nach Ende des Ersten Weltkrieges ansehnlichere Besucherzahlen. Wurden die Zuschauerzahlen von zwei Vorrundenspielen in den frühen Jahren verheimlicht, den Minusrekord für ein Endrundenspiel dürfte die 1905 im Sportpark des Dresdner SC 1898 ausgetragene Partie zwischen SC Schlesien 1901 Breslau und SC Alemannia 1896 Cottbus mit geschätzten 50 Zuschauern halten. Zahlen von 100 bis 400 waren in den frühen Jahren nicht selten. Die mit Sicherheit noch großzügigen Schätzungen für die Endrunden ergaben in der ersten Endrunde 1902/03 in vier Spielen 2.800 Zuschauer, 1903/04 (in dem das Finale ausfiel) 1.200 Besucher in fünf Partien (eine weitere Zuschauerzahl nicht gemeldet), 1904/05 5.050 in acht Begegnungen und 1905/06 6.550 in sechs Spielen. Zog das Finale in Nürnberg nur 1.100 Besucher, so wurden zwei Vorrundenspiele von jeweils 2.000 Personen gesehen.

Auch in den folgenden Jahren stieg das Interesse nicht nennenswert an, 1906/07 insgesamt 7.500 (fünf Spiele), 1907/08 13.200 in aber acht Begegnungen, 1908/09 7.900 Besucher in sieben Partien. Erst 1909/10 stieg die Gesamtzuschauerzahl in acht Spielen auf 25.300, wobei das Semifinale der beiden Karlsruher Clubs KFV und Phönix mit 8.000 Besuchern schon fast ein Drittel ausmachte. Der Aufwärtstrend blieb aber bestehen.

In den letzten vier Spielzeiten vor dem Ersten Weltkrieg stiegen die Zahlen weiter an. 1910/11 29.200 Zuschauer in sechs Spielen, 1911/12 wurden offizielle Zahlen gemeldet 23.152 (sieben Spiele), 1912/13 (erneut offizielle Zahlen) 22.349 (sechs Spiele) und 1913/14 47.700 Zuschauer in sieben Begegnungen. Jeweils ein Viertel- und Semifinalspiel wurde in dieser Saison von 12.000 Zuschauern besucht.

Nur das Finale von Dresden 1911 mit geschätzten 12.000 Besuchern erreichte eine fünfstellige Zuschauerzahl.

Auch der Kronprinzenpokal (vom Kronprinzen gestifteter Pokal für die Auswahlmannschaften der Regionalverbände) konnte keine Zuschauermassen auf die Beine bringen. In der ersten Saison 1908/09 sahen 10,400 Zuschauer die sechs Begegnungen, 1909/10 13.900 Besucher in sechs Partien (ein weitere Zuschauerzahl wurde nicht gemeldet), 1910/11 18.800 (sieben Spiele – eine weitere Besucherzahl nicht genannt), 1911/12 (offizielle Zahlen) 18.131 (sechs Spiele), 1912/13 (offizielle Zahlen) 25.912 (sechs Spiele) und 1913/14 (offizielle Zahlen) 31.318 in sechs Partien. Das Finale 1914 zwischen Nord- und Mitteldeutschland fand erstmals im „Deutschen Stadion“ in Berlin statt und lockte 16.100 Besucher an, vermutlich die deutsche Rekordzuschauerzahl vor dem Ersten Weltkrieg.

Die Punkspiele waren, von wenigen Spitzenspielen und langsam entstehenden Lokalderbys abgesehen, vor dem Ersten Weltkrieg schlecht besucht. Zuschauerzahlen von wenigen hundert und selbst unter 100 Besuchern waren die Regel. War der Fußball für die ältere Generation mit Sicherheit eine Neuerung die Gewöhnungszeit brauchte, wurde vielerorts aber auch bemängelt das selbst Kinder und Jugendliche ebenso wenig Interesse zeigten und lieber selbst andere Sportarten wie z.B. Schlagball betrieben. Das entscheidende Spiel um die Berliner Meisterschaft der Saison 1893/94 zwischen BFC Germania 1888 und BTuFC Viktoria 89 lockte 4.000 Zuschauer zum Tempelhofer Feld, eine damalige Rekordbesucherzahl.

Regionalverbände

Nach Verhandlungen zwischen dem DFB und den bestehenden Verbänden wurden im März 1906 die Gebiete wie folgt festgelegt:

Norddeutschland: Im Westen und Norden die deutsche Reichsgrenze, im Osten die Mecklenburgische Landesgrenze und die Grenze des Berliner Verbandes, im Süden die Grenze des Mitteldeutschen Verbandes und von Worbis bis einschl. Northeim, Einbeck, Coppenbrügge, Haste, Wunstorf, Steinhuder Meer, Wagenfeld (Stolzenau gehört zu Westdeutschland), Bramsche (Westfälische Landesgrenze) bis Nordhorn.

Westdeutschland: Im Osten und Norden die Grenzen gegen Mittel- und Norddeutschland, im Westen die deutsche Reichsgrenze bis unweit Vic, im Süden eine Linie von Vic südlich Bensdorf, Zweibrücken, Kahlhausen bis zur rheinischen Grenze nördlich von Kusel (zu Süddeutschland), diese bis Bingen, Eltville, Idstein, Gr. Kärben, Büdingen, Flieden bis zur bayerischen Landesgrenze und bis zur Grenze gegen Mitteldeutschland.

Süddeutschland: Nach Norden die Grenzen gegen West- und Mitteldeutschland und im übrigen die deutsche Reichsgrenze.

Berlin: Die Provinz Brandenburg ohne die Niederlausitz.

Mitteldeutschland: Begrenzt von: Im Süden: die sächsische Landesgrenze, im Osten: Südostdeutschland und Berlin, im Norden: eine Linie von der Einmündung des Plauer Kanals nördlich folgender Städte: Genthin, Mahlwinkel, Ochtmersleben, Klein-Germersleben, Aschersleben, Stolberg, Benechtenstein (Anhaltischen und Braunschweigische Grenze) Ellrich; Hannoversche Grenze bis Worbis, im Westen: Treffurt, Sachsen-Weimar-Eisenacher Landesgrenze bis zur bayrischen Grenze, im Süden: Sachsen-Meiningen und Sachsen-Coburg-Gothaer Landesgrenze bis Ebersdorf, südlich Kronach, Münchberg, Selb bis zur deutschen Reichsgrenze.

Pommern: Die Provinz Pommern.

Nordostdeutschland: Die Provinzen Ost- und Westpreußen, der Regierungsbezirk Bromberg.

Südostdeutschland: Die Provinz Schlesien, der Regierungsbezirk Posen und die Niederlausitz (Kreise: Luckau, Lübben, Calau, Cottbus, Spremberg, Guben, Sorau, Krossen und Züllichau).

„Diese Einteilung ist hauptsächlich mit Rücksicht auf die bestehenden Eisenbahnverbindungen geschehen, wo es angängig war wurden die politischen Grenzen genommen.“

Der große Verlierer der Neueinteilung war der Norden, der dem Wunsch der Casseler Vereine, sich dem Rheinisch-Westfälischen Spiel-Verband anzuschließen, entsprochen hatte und somit ein relativ großes Gebiet abtrat. Bis zum Jahre 1911 gehörte die Altmark (Stendal, Rathenow, Tangermünde) zu Norddeutschland. Der Bezirk bestand allerdings nur auf dem Papier, erst nach dem Übertritt in den Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine wurde dort auch tatsächlich der Spielbetrieb aufgenommen.

Im äußersten Norden reichte der Einfluss des NFV auch nur theoretisch bis an "die deutsche Reichsgrenze", denn tatsächlich gelang es nicht, die Vereine aus Nordschleswig zu integrieren. Diese waren seit 1903 im Nordslesvig Fælles-Idrætsforening organisiert, der 1911 zum Eintritt in den Verband aufgefordert wurde, dies aber ablehnte. Daraufhin disqualifizierte der NFV die nordschleswigschen Vereine und meldete dies auch dem dänischen Verband Dansk Boldspil Union.[1] Nach der Volksabstimmung von 1920 wurde das Gebiet dänisch.

Pommern erhielt eine fragwürdige Ausnahmestellung, da bis dato nur der Spielbetrieb in Stettin organisiert war, wo sich die Vereine aber endlos gegenseitig bekämpften. Von 1907 bis 1911 schlossen sich die Stettiner Vereine dem Verband Berliner Ballspielvereine (VBB) als dessen Ortsgruppe Stettin an. Nach dem Zusammenschluss der drei Berliner Verbände im Frühjahr 1911 endete die Mitgliedschaft der Stettiner Vereine. Danach wurde von Stettin der Versuch unternommen einen eigenen Regionalverband zu gründen und sich Gebiete anderer Regionalverbände anzueignen. Unter anderem hatte man ein Auge auf Mecklenburg geworfen. Nachdem dieses Ansinnen auf Grund der chaotischen Zustände in Stettin woanders nur auf Kopfschütteln und Unverständnis stieß, schloss sich Stettin 1913 dem Baltischen Rasen- und Wintersport-Verband an. 1911 hatten sich bereits andere pommersche Vereine außerhalb Stettins dem baltischen Verband angeschlossen. Vorpommern hingegen gehörte bis 1925 zum Norden (NFV).

Länderspiele

Bereits vor der Gründung des DFB wurden die ersten Länderspiele deutscher Mannschaften ausgetragen. Diese sind heute als Ur-Länderspiele bekannt. 1889 gelangen dabei in Paris zwei Siege gegen eine französische Auswahlmannschaft, 1899 verlor eine deutsche Mannschaft gegen ein englisches Team zweimal in Berlin und einmal in Karlsruhe jeweils hoch. 1901, also nach der Gründung des DFB, reiste ohne dessen Mitwirken eine deutsche Mannschaft nach England und verlor dort in London gegen ein englisches Amateurteam mit 0:12 und vier Tage darauf in Manchester gegen eine Profimannschaft mit 0:10. Diese Länderspiele werden nicht als offizielle Länderspiele anerkannt, da sie allesamt ohne das Mitwirken des DFB ausgetragen wurden. Organisator der Spiele war der Fußballpionier Walther Bensemann, der außerdem mehrere Spiele regionaler Auswahlmannschaften gegen ausländische Gegner organisierte. Am 5. April 1908 fand schließlich in Basel das erste Länderspiel unter der Regie des DFB statt, die deutsche Mannschaft verlor gegen die Schweiz mit 3:5.

Von 1908 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges bestritt die deutsche Nationalmannschaft insgesamt 30 Länderspiele. Die Bilanz mit sechs Siegen, fünf Unentschieden und 19 Niederlagen bei 72-96 Toren war ernüchternd. Von den 13 Heimspielen konnten nur zwei gewonnen werden, neben einem Unentschieden gab es zehn Niederlagen mit 18-35 Toren. Die Auswärtsbilanz war etwas besser, in 14 Begegnungen konnten drei Spiele gewonnen werden, vier Partien endeten unentschieden und sieben Spiele gingen bei einem Torsaldo von 36-53 verloren. Drei Spiele fanden während der Olympischen Spiele in Stockholm 1912 auf neutralem Platz statt. Einem Sieg standen zwei Niederlagen bei 18-8 Toren gegenüber.

Der Rekordnationalspieler vor dem Ersten Weltkrieg war Eugen Kipp (FC 1895 Karlsvorstadt/FV Sportfreunde 1896 Stuttgart/FC Stuttgarter Kickers 1899) mit 18 Berufungen, in denen er sieben Tore erzielte. Auf jeweils 15 Länderspiele kamen Camillo Ugi (VfB 1893 Leipzig/Vereinigte Breslauer Sportfreunde) und Karl Wegele (FC Phönix 1894 Karlsruhe). Adolf Werner (FV Holstein 1902 Kiel/SC Victoria 1895) wurde dreizehnmal in der Nationalmannschaft eingesetzt. Auf jeweils elf Spiele kamen Karl Burger (SpVgg. 1903 Fürth), Fritz Förderer (Karlsruher FV 1891) und Adolf Jäger (Altonaer FC von 1893). Zehnmnal international spielten Walter Hempel (FC Sportfreunde 1900 Leipzig) und Helmut Röpnack (BTuFC Viktoria 89).

Erfolgreichster Torschütze im Nationaltrikot war Gottfried Fuchs (Karlsruher FV 1891) mit 13 Toren (andere zeitgenössische Quellen schreiben ihm einen weiteren Treffer zu). Auf zehn Tore brachte es Fritz Förderer (Karlsruher FV 1891), wobei auch hier ein Treffer umstritten ist. Acht Tore erzielte Adolf Jäger (Altonaer FC von 1893) bei einem umstrittenen Erfolg, siebenmal erfolgreich war Eugen Kipp (FC 1895 Karlsvorstadt/FV Sportfreunde 1896 Stuttgart/FC Stuttgarter Kickers 1899).

Die meisten Nationalspieler vor dem Ersten Weltkrieg stellten der Karlsruher FV 1891, BTuFC Viktoria 89, VfB 1893 Leipzig und BFC Preußen 1894 mit jeweils sieben Aktiven. Sechs Internationale kamen aus den Reihen des SC Victoria 1895, jeweils fünf vom FV Holstein 1902 Kiel und FC Stuttgarter Kickers 1899.

Die meisten Einsätze mit insgesamt 45 verzeichnete der Karlsruher FV 1891, gefolgt vom BTuFC Viktoria 89 mit 35, FC Phönix 1894 Karlsruhe mit 24, FV Holstein 1902 Kiel und VfB 1893 Leipzig mit jeweils 23.

Printmedien

Da die Berichterstattung in den Printmedien im Gegensatz zu England oft sehr dürftig, ungenau, halbherzig, einseitig und falsch war, ist der Werdegang, vor allem der kleineren Verbände und Mitgliedsvereinen, nicht immer nachzuvollziehen. Da Tageszeitungen in den Uranfängen kaum über den Fußball berichteten und gelegentlich sogar Geld für den Druck von Berichten und Resultaten verlangten, entstanden mit den Jahren Sport- und Fußballzeitungen. Diese waren ohne eigene Korrespondenten und somit abhängig von lokalen Berichterstattern. Gab es diese nicht, waren sie krank, im Urlaub, verloren sie das Interesse oder kam ihr Brief in der Redaktion nicht an, gab auch keine lokalen Berichte mehr aus dieser Region oder Stadt. Die Verbandszeitungen der regionalen Fußballverbände kämpften mit dem gleichen Problemen, obwohl sie noch den Vorteil hatten das Schiedsrichter die Resultate an den jeweiligen Bezirk melden mussten, wo sie gesammelt und dann an die Redaktion geschickt wurden. Eine Institution wie The Telegraph Exchange in England, in der schon in den frühen Jahren landesweit eingehende Telegramme lokaler Korrespondenten Resultate von soeben beendeten Spielen meldeten, die dann umgehend an alle Zeitungen verbreitet wurden, gab es in Deutschland nicht. Noch in den 1930er Jahren war die Berichterstattung und Meldung von Resultaten oft sehr dürftig und falsch.

Doch waren Teile der Sportpresse schon in den Anfangsjahren oft kritisch, manchmal sehr bissig und erfrischend. Das führte des Öfteren zu Konflikten mit Verbänden und Einzelpersonen, gelegentlich auch zum Boykott durch einen Verband, der dann keine offiziellen Mitteilungen und Resultate mehr an die betreffende Sportzeitung zur Veröffentlichung weitergab.

Verbände und lokale Meisterschaften 1890–1933

Verband Bereich (heutige Bundesländer) Bestand von/bis
Bund Deutscher Fußballspieler Berlin – sah sich selbst als Dachverband für ganz Deutschland 1890–1892
Deutscher Fußball- und Cricket Bund Berlin – sah sich selbst als Dachverband für ganz Deutschland 1891–1902
Süd-Westdeutsche Fußball Union Süddeutschland (insbesondere der Südwesten) 1893–1895
Thor- und Fußballbund Berlin Berlin 1894–1895
Hamburg-Altonaer Fußball- und Cricket Bund Hamburg, Altona und Umgebung 1894–1907
Allgemeiner Deutscher Sport Bund Berlin 1894–1898
Verband Leipziger Ballspiel-Vereine Leipzig 1896–1905
Meisterschaft des Nordens Berlin 1897
Verband Deutscher Ballspielvereine
(ab 1902 Verband Berliner Ballspielvereine)
Berlin und Brandenburg – sah sich anfangs als Dachverband für ganz Deutschland 1897–1911
Ring Magdeburger Fußball-Vereine Magdeburg 1897 – vermutlich 1898
Verband Süddeutscher Fußball-Vereine
(ab 1914 Süddeutscher Fußball-Verband, ab 1927 Süddeutscher Leichtahtletik- und Fußballverband)
Südhessen, Rheinland, Pfalz, Saarland, Baden, Württemberg, Bayern, Elsaß-Lothringen 1897–1933
Westdeutscher Spiel-Verband
(1898–1900 Rheinischer Spiel-Verband, 1900–1907 Rheinisch-Westfälischer Spiel-Verband)
Westdeutschland/Osnabrück/Göttingen/Nord- und Mittelhessen/Coblenz 1898–1934
Verband Bremer Fußball-Vereine Bremen 1899–1907
Karlsruher Fußball-Bund Karlsruhe 1899 – vermutlich 1900
Mannheimer Fußball-Bund
(ab 1901 Mannheimer Fußball-Bund Wettspielverband Pfalzgau)
Mannheim ab 1901 mit Umgebung 1899–1902
Frankfurter Association Bund Frankfurt und teilweise Bockenheim 1900–1905
Deutscher Fußball-Bund Deutsches Reich 1900–1940 und 1949 – heute
Fußballverband an der Unterweser Bremerhaven, Lehe, Unterweser 1900–1906
Verband Hannoverscher Fußball-Vereine Hannover 1900 – vermutlich 1910
Verband Magdeburger Ballspiel-Vereine Magdeburg und Umgebung 1900–1905
Verband der Prager Deutschen Fußball-Vereine Prag 1900 – vermutlich 1904
Verband Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen 1900–1933
Verband Niederlausitzer Ballspiel-Vereine Niederlausitz 1900–1906
Verband Dresdner Ballspiel-Vereine Dresden 1901–1905
Märkischer Fußball-Bund Berlin und Brandenburg 1901–1911
Verband Münchner Fußball-Vereine München 1901–1906
Pokal des FC Bayern München 1901–1903
Verband Hamburg-Altonaer Fußballclubs Hamburg und Altona 1902 – vermutlich 1903
Bockenheimer Fußball-Bund (Frankfurt) Bockenheim 1902 – vermutlich 1903
Magdeburger Sport-Vereinigung Magdeburg 1903–1903
Verband Breslauer Ballspiel-Vereine Breslau 1903–1906
Verband Pfälzer Vereine für Bewegungsspiele Pfalz 1903–1905
Verband Hannoverscher Ballspiel-Vereine Hannover 1903–1906
Verband Kieler Ballspielvereine Kiel und Umgebung 1903–1907
Verband Chemnitzer Fußball-Vereine Chemnitz 1903–1905
Verband Casseler Ballspielvereine Cassel 1903–1906
Stettiner Fußball-Vereinigung Stettin vermutlich 1904 – vermutlich 1905
Fußball- und Athletik-Bund Berlin Berlin 1904–1905
Verband Stettiner Ballspiel-Vereine Stettin 1904–1905
Mecklenburgischer Fußball-Bund Mecklenburg 1904–1907
Verband Königsberger Ballspiel-Vereine Königsberg 1904–1908
Fußballbund für das Herzogtum Braunschweig Braunschweig 1904–1907
Kieler Fußball-Bund Kiel 1904–1905
Verband Berliner Athletik-Vereine Berlin 1904–1911
Neuer Leipziger Fußball-Verband Leipzig 1904 – vermutlich 1905
Berliner Ballspiel-Bund Berlin 1905 – vermutlich 1905 und 1907–1910
Verband Hallescher Ballspiel-Vereine Halle 1905 – vermutlich 1905
Bund der Bockenheimer Fußball-Vereine (Frankfurt) Bockenheim 1905–1905 oder 1906
Verband Pommerscher Ballspiel-Vereine
(von 1907 bis 1911 Verband Berliner Ballspiel-Vereine Ortsgruppe Stettin)
Stettin 1905–1913
Verband Plauener Ballspielvereine Plauen 1905–1907
Kattowitzer Ballspiel-Verband
(Kattowitzer Ballspielvereinigung)[2]
Kattowitz 1906–1906
Südostdeutscher Fußball-Verband Schlesien, Nieder- und Oberlausitz, Posen 1906–1933
Schleswig-Holsteinischer Fußball-Verband 1906 Schleswig, Flensburg, Husum, Heide, Itzehoe. 1906–1907
Sport-Bund 1907 Bonn und Umgebung 1907 – vermutlich 1907
Baltischer Rasen- und Wintersport-Verband
(1908–1910 Baltischer Rasensport-Verband, ab 1927 Baltischer Sport-Verband)
Ostpreußen, Westpreußen, Danzig, Memelland, Pommern (1911–1930) 1908–1933
Berliner Fußball-Bund Berlin Vermutlich 1911 – vermutlich 1911
Niedersächsischer Fußball-Verband 1910 Osnabrück, Bielefeld und Umgebung 1910 – vermutlich 1910
Verband Brandenburgischer Ballspielvereine Berlin und Brandenburg 1911–1933
Wojewodschaft Fußballverband Ostoberschlesien (Königshütte, Kattowitz) 1922-1924

Einzelnachweise

  1. vgl. J. Hansen, Idræt i grænselandet, in: Idrætshistorisk Aarbog 1997, Odense 1998, S. 25 f.
  2. Fußball-Chronik, Fußball in Schlesien 1900/01-1932/33, Ergebnisse und Tabellen aus den höchsten Ligen des Südostdeutschen Fußballverbandes und der Einzelverbände der Region, Herausgeber: DSfFS e. V., Berlin 2007

Quellen

... insgesamt für den Artikel und alle Verbände: verfügbare zeitgenössische Sportzeitungen 1893–1933, z. B. „Der Rasensport“ 1902–1928


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