- Deutsche Kolonialschule
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Die Deutsche Kolonialschule für Landwirtschaft, Handel und Gewerbe wurde am 23. Mai 1898, unter dem Protektorat und Vorsitz des Fürsten Wilhelm zu Wied in dessen Schloss Neuwied in der Rechtsform einer GmbH gegründet. In der Aufsichtsratssitzung am selben Tag wurde Witzenhausen als Sitz der Schule offiziell bestätigt.
An der Schule wurden Wirtschafts- und Plantagenbeamte sowie Landwirte, Viehzüchter, Wein- und Obstbauern ausgebildet. Nach zwei- oder dreijähriger Ausbildung konnte ein „Diplom der Deutschen Kolonialschule“ mit der Berufsbezeichnung „Staatlich geprüfter Koloniallandwirt“ erworben werden. Die Ausbildung diente der Vorbereitung auf das Leben und Arbeiten in den deutschen Kolonien. Die Schirmherrschaft hatte Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg inne. Schulgründer war Ernst Albert Fabarius.
Die Kolonialschule bestand bis 1956 und wird seither als „Deutsches Institut für tropische und subtropische Landwirtschaft“ weitergeführt. Die Nachfolgeeinrichtungen bilden heute einen Nebenstandort der Universität Kassel: den Fachbereich 11 (Ökologische Agrarwissenschaften).
An der Deutschen Kolonialschule wurde 1906 der Verband der Tropenlandwirte Witzenhausen (VTW) e.V. gegründet als unabhängige Vereinigung der Absolventen. Der Verband besteht bis heute noch weiter als Vereinigung der Absolventen, Studenten und Hochschullehrer der Nachfolgeeinrichtungen und der heutigen Hochschule.
Literatur
- Böhlke, Jens: Zur Geschichte der Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen - Aspekte ihres Entstehens und Wirkens (Schriften des Werratalvereins in Witzenhausen, Heft 29), 1995.
- Kolonialschule Witzenhausen (Hg.): Festschrift zum 40jährigen Bestehen der Deutschen Kolonialschule Witzenhausen, 1938.
Film
- "Der Weg in die Welt" - Die Deutsche Kolonialschule Witzenhausen 1937 (1937, Produktion Paul Lieberenz, Erscheinungsjahr und Verleih: 1974 bei IWF Wissen und Medien gGmbH Göttingen.)
51.3415666666679.8568444444444Koordinaten: 51° 20′ 29,64″ N, 9° 51′ 24,64″ O
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