Deutsche Ornithologische Gesellschaft

Deutsche Ornithologische Gesellschaft
Deutsche Ornithologen-Gesellschaft e.V.
(DO-G)
Zweck: Fachverband
Vorsitz: Franz Bairlein
Gründungsdatum: 1850
Mitgliederzahl: ca. 2.300
Sitz: Radolfzell

Die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Förderung der Vogelkunde. Sie wurde im Jahr 1850 gegründet und hat die Rechtsform eines gemeinnützigen Vereins.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die DO-G wurde im Oktober 1850 unter Johann Friedrich Naumann, Eduard Baldamus (1812–1893) und Eugen Ferdinand von Homeyer in Leipzig gegründet. Sie ging aus der 1845 entstandenen Ornithologischen Sektion innerhalb der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte hervor. Das erste Jahrzehnt ihres Bestehens war von Streitigkeiten zwischen Eduard Baldamus und Jean Louis Cabanis überschattet. Beide beanspruchten für ihre Zeitschriften Naumannia (Herausgeber: Baldamus) und Journal für Ornithologie (Herausgeber: Cabanis) den Titel eines offiziellen Organs der Vereinigung. Der Streit gipfelte 1867 in der von Cabanis initiierten Gründung eines zweiten Vereins mit dem Namen Deutsche Ornithologische Gesellschaft. Zwischen 1870 und 1874 glätteten sich die Wogen und beide Gesellschaften vereinigen sich im Mai 1875 in Braunschweig zur Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft. Präsident wurde jetzt E. F. von Homeyer, der beiden Vereinen angehört hatte. Diese Gesellschaft war bis 1944 aktiv.

1949 trafen sich Mitglieder der DO-G und verabredeten, die seit fünf Jahren ruhenden Geschäfte der Gesellschaft wieder aufzunehmen. Da dies im sowjetisch besetzten Ost-Berlin nur unter großen Schwierigkeiten möglich erschien, entschloss man sich in Freiburg i. Br. zu einer Neugründung unter dem ursprünglichen Namen Deutsche Ornithologen-Gesellschaft DO-G und verlegte den Sitz der Gesellschaft 1961 von Ost-Berlin nach Radolfzell an den Bodensee. Die neue Satzung sah weder eine formelle Nachfolge der Allgemeinen Deutschen Ornithologischen Gesellschaft vor, noch war eine Fusion rechtlich möglich. Aus diesem Grund bestehen beide Gesellschaften mit identischen Vorständen und Organen bis heute fort. Bei einer Festveranstaltung im Jahr 2000 in Leipzig erinnerten die deutschen Ornithologen deshalb sowohl an das 150-jährige Bestehen ihrer wissenschaftlichen Gesellschaft als auch den 50. Jahrestag ihrer Neugründung (1950) sowie das 125. Jubiläum der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft.

Ehemalige Präsidenten

Seit der Neugründung im Jahr 1949 hatte die DO-G folgende Präsidenten:

Zeitschriften

Die DO-G gibt zwei Zeitschriften heraus. Hauptorgan ist das Journal of Ornithology, bis zum Jahr 2003 (bis Band 144) unter dem deutschsprachigen Titel Journal für Ornithologie. Es wurde 1853 gegründet und ist weltweit die älteste noch existierende ornithologische Fachzeitschrift.

Zusammen mit dem Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ in Wilhelmshaven, dem Max-Planck-Institut für Ornithologie „Vogelwarte Radolfzell“ in Radolfzell, der „Vogelwarte Hiddensee“ an der Universität Greifswald und der „Beringungszentrale Hiddensee“ gibt die DO-G außerdem die Zeitschrift Vogelwarte (Fortsetzung von Der Vogelzug, gegründet 1930) heraus.

Preise und Förderungen

Die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft vergibt regelmäßig sowohl Förderpreise zur Finanzierung von Forschungsprojekten als auch Auszeichnungen für herausragende wissenschaftliche Arbeiten:

  • Erwin-Stresemann-Förderung
  • Ornithologen-Preis
  • Werner-Sunkel-Förderpreis
  • Preis der Horst-Wiehe-Stiftung
  • Hans-Löhrl-Preis

Vernetzung

Die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft ist Initiatorin und Mitglied des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten. Sie ist, nicht zuletzt über ihre Projektgruppen, mit zahlreichen deutschen und internationalen Forschunginstitutionen und Naturschutzorganisationen eng verbunden.

Literatur

  • Einhard Bezzel: 125 Bände „Journal für Ornithologie”. Journal für Ornithologie 125 (1984), S. 381–391
  • Roland Prinzinger: 150 Jahre „Deutsche Ornithologen-Gesellschaft“. Journal für Ornithologie 142, Suppl. 1 (2001), S. 2–26 Kurzversion des Aufsatzes

Weblinks


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