- Deutsche Tischtennis Liga
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Im deutschen Tischtennis ist die Deutsche Tischtennis Liga (DTTL) bei den Herren und die 1. Bundesliga (1. BL) bei den Damen die höchste Spielklasse. Die 2. Bundesliga (2. BL) ist die zweithöchste Spielklasse bei den Herren und bei den Damen.
In der Deutsche Tischtennis Liga spielen neun und in der 1. Bundesliga zehn Mannschaften (Saison 2008/09). Darunter gibt es für Herren und Damen eine zweigeteilte 2. Bundesliga mit jeweils neun bzw. zehn Mannschaften. Diese Liga ist in eine Nord- und eine Südgruppe aufgeteilt.
Unterhalb der 2. Bundesliga gibt es für Herren und Damen 5 Regionalligen, nämlich zwei in der Gruppe Südwest sowie jeweils eine in den Gruppen West, Süd und Nord. Die Regionalligen werden von den Regionalverbänden organisiert.
Inhaltsverzeichnis
Historie
Herren
Gründung und Spielmodus
Bis 1966 sind vier Oberligen (Gruppen Süd, Südwest, Nord, West) die höchste deutsche Spielklasse. 1965 wird auf der Bundeshauptversammlung auf Borkum die Schaffung der Bundesliga beschlossen.
Die 1. Bundesliga für Herren wird in der Saison 1966/67 eingeführt und besteht aus 8 Mannschaften mit je 6 Spielern. Qualifiziert sind die Meister der vier Oberligen. Die restlichen vier Plätze werden in einem Relegationsturnier ausgespielt, an dem die Oberliga-Mannschaften auf den Plätzen zwei bis vier teilnehmen. Somit startet die Bundesliga mit folgenden Mannschaften:
- VfL Osnabrück – Meister der Oberliga Nord
- SV Moltkeplatz Essen – Meister der Oberliga West
- SSV Reutlingen 05 – Meister der Oberliga Süd
- 1. FC Saarbrücken – Meister der Oberliga Südwest
- DJK TuSa 08 Düsseldorf – Zweiter der Oberliga West
- TSV Milbertshofen – Zweiter der Oberliga Süd
- Post SV Augsburg – Dritter der Oberliga Süd
- TTC Mörfelden – Zweiter der Oberliga Südwest
Der DTTB leistet für diese Mannschaften einen Fahrtkostenzuschuss.
Die vier Oberligen sind nun zweitklassig.
Häufig wechselt der Spielmodus. In der nächsten Saison 1967/68 wird die Anzahl der Mannschaften um zwei auf 10 erhöht. Ab 1984/85 werden Absteiger und Meister in einer Playoff-Runde ermittelt (siehe Play-off System TT 1984).[1] Ab 1986/87 wird nur noch die Meisterschaft in einer K.-o.-Playoffrunde ausgespielt (siehe Play-off System TT 1986). Da es wegen der Weltmeisterschaft 1989 Terminprobleme gibt, wird 1988/89 die Play-off-Runde nach dem einfachen K.-o.-System (ohne Rückspiel) ausgetragen.[2]
1989/90 spielen nur noch die ersten vier Mannschaften in einer Play-off-Runde: 1 gegen 4 sowie 2 gegen 3 kämpfen in einem Hin- und Rückspiel, die Sieger bestreiten das Endspiel (ohne Rückkampf).[3] 1990/91 wird die Mannschaftsstärke in der 1. BL auf vier Spieler reduziert (unterhalb der 1. BL spielen weiterhin Sechser-Mannschaften)[4] mit der Idee, die Dauer eines Mannschaftskampfes zu verkürzen und somit attraktiver für Fernsehübertragungen zu werden. Ein Jahr später wird das Endspiel im Modus Best-of-Three durchgeführt, d.h. es findet ein Hin- und Rückspiel und bei Bedarf ein Entscheidungskampf statt.[5]
1994/95 wird die 1.Bundesliga auf 12 Mannschaften aufgestockt, danach wieder auf 10 Mannschaften reduziert. 1997/98 spielen die fünf besten Mannschaften in einer Play-Off Runde den Meister aus, gegen den Abstieg kämpfen die restlichen fünf Mannschaften in einer Play-Down Runde. 1998/99 treten sechs Mannschaften in der Play-Off-Runde an. Diese Saison kann nur mit 9 Mannschaften bestritten werden, da sowohl der 1. FC Bayreuth als auch der SV Plüderhausen der 2. BL Süd auf den Aufstieg verzichten.[6] In der Saison 2000/2001 wird das Playoff-System ausgesetzt, ein Jahr später erneut eingeführt. Dabei erreichen die beiden Tabellenersten direkt das Halbfinale. Im Viertelfinale müssen sich der Dritte (gegen den Sechsten) und der Vierte (gegen den Fünften) qualifizieren.[7] 2002/03 besteht die Playoff-Runde nur noch aus vier Teams.[8]
Seit der Saison 2007/08 heißt die 1. Tischtennis-Bundesliga der Herren Deutsche Tischtennis Liga (DTTL).
Ab der Saison 2008/09 werden die beiden Bundesliga Vereine TTC Frickenhausen und Müller Würzburger Hofbräu zu TTC Müller Frickenhausen/Würzburg zusammengelegt. Ebenso soll ein neues Spielsystem, das DTTB System, eingeführt werden, dabei wird nur auf einem Tisch, mit 3 Spielern pro Mannschaft, gespielt.
Internationalisierung
Die Konzentration auf eine Liga ruft Sponsoren und Firmengruppen auf den Plan. Zu den Pionieren gehört Calw, das in der Saison 1977/78 als "TTC Jägermeister Calw" antritt. Es folgen beispielsweise SSV Heinzelmann Reutlingen, TTC Simex Jülich, TTF LIEBHERR Ochsenhausen u.a. Diese Sponsoren ermöglichen die Verpflichtung internationaler Spitzenspieler, etwa Dragutin Šurbek, Desmond Douglas, Andrzej Grubba, Mikael Appelgren, Wladimir Samsonow, Jan-Ove Waldner und viele mehr.
Der Einsatz vieler Ausländer ist zu jeder Zeit umstritten. Kritiker bemängeln, dass zu wenig deutsche Nachwuchsspieler eine Chance erhalten, an der Spitze mitzuspielen. Daher führt der DTTB ab der Saison 1982/83 die Regelung ein, dass jeder Verein nur noch maximal einen Ausländer einsetzen darf. Diese Regelung wird später wieder aufgehoben. Ab 1993/94 dürfen in einer Sechsermannschaft maximal zwei Ausländer mitwirken, davon muss jedoch mindestens einer EG-Ausländer sein.[9]
Zweite Bundesliga
1988/89 wird eine zweigeteilte 2. Bundesliga eingeführt.[10] Die Regionalliga wird dadurch zur dritthöchsten Klasse degradiert.
Die "Gründungs-Mannschaften" der 2. BL:
Gruppe Süd Gruppe Nord Eintracht Frankfurt TTC Helga Hannover ESV Jahn Kassel Werder Bremen TFC 1884 Steinheim TTS Borsum TSV Heilbronn-Sontheim Spvg. Niedermark TTC Esslingen TSV Rudow Berlin TTC Frickenhausen Post SV Mühlheim TSV Milbertshofen TTC Plaza Altena DJK Offenburg SC Bayer 05 Uerdingen ATSV Saarbrücken II SG ara Lünen TBV Nassau Borussia Düsseldorf II Aktuelle Spielzeit
In der Spielzeit 2008/2009 spielen folgende Vereine in der Deutsche Tischtennis Liga:[11]
- SV Werder Bremen
- Borussia Düsseldorf
- TTC Müller Frickenhausen/Würzburg
- TTC Rhön-Sprudel Fulda-Maberzell
- TTV Gönnern
- TTC Zugbrücke Grenzau
- TTC indeland Jülich
- TTF Liebherr Ochsenhausen
- SV Plüderhausen
Damen
Gründung und Spielmodus
1972/73 startet eine zweigeteilte Damenbundesliga mit Dreier-Mannschaften mit folgenden Vereinen:
Gruppe Süd/Südwest Gruppe Nord/West Post SG Stuttgart aus Oberliga Süd VfL Osnabrück DJK Schwäbisch Gmünd aus Oberliga Süd TTC Ramsharde SG Siemens Erlangen aus Oberliga Süd Kieler TTK Grün-Weiß MTV Stuttgart aus Oberliga Süd Post SV Düsseldorf Gießener SV aus Oberliga Südwest TTVg Weiß-Rot-Weiß Kleve TTC Olympia Koblenz aus Oberliga Südwest DSC Kaiserberg PSV Kaiserslautern aus Oberliga Südwest TTG Remscheid CfT Sinzig aus Oberliga Südwest TSC Berlin Ab 1975/76 wird diese einteilig und mit Vierer-Mannschaften durchgeführt. 1988/89 schreibt der DTTB vor, dass die Mannschaften nach Spielstärke aufzustellen sind. Ab der Saison 1992/93 wird eine Playoff-Runde ausgespielt: Die ersten vier Mannschaften ermitteln in einem Hin- und Rückspiel den deutschen Mannschaftsmeister.[12]
In der Saison 1994/95 wird das Spielsystem vom Werner-Scheffler-System umgestellt auf das Paarkreuzsystem und somit dem System der Herrenmannschaften angeglichen.[13]
Ab der Saison 2008/09 wird das DTTB System für Dreiermannschaften eingeführt.
Aktuelle Spielzeit
In der Spielzeit 2008/2009 spielen folgende Vereine in der 1. Bundesliga:[14]
- 3B Berlin Tischtennis
- SV Böblingen
- TV Busenbach
- TuS Bad Driburg
- Hannover 96
- DJK TuS Holsterhausen
- FSV Kroppach
- TTC Langweid
- TTSV Saarlouis-Fraulautern
- MTV Tostedt
Zweite Bundesliga Damen
1988/89 startet die zweigeteilte 2.Bundesliga mit folgenden Mannschaften:
Gruppe Süd Gruppe Nord TV Großen-Linden Kieler TTK Grün-Weiß TSG 1900 Zellertal TuS Holtriem DJK RW Finthen TuS Vahr-Bremen ATSV Saarbrücken ASV Berlin KSV Hessen Kassel TuS Glane II MTV Stuttgart Weiß-Rot-Weiß Kleve SV Neckarsulm SC Bayer 05 Uerdingen RW Klettham-Erding SSV Union Hagen MTV Ingolstadt TTG Lülsdorf-Rheidt VfL Sindelfingen TTC Horst-Emscher Sonstige
In der Saison 1990/91 wurde eine 1. und 2. Herren-Bundesliga mit jeweils einer Nord- und Südgruppe für Rollstuhlfahrer eingerichtet. Unterhalb dieser Bundesliga wurde eine vierteilige Regionalliga geschaffen. Gespielt wird mit Zweiermannschaften.[15]
Deutsche Mannschaftsmeister der Damen und Herren
Literatur
- Zeitschrift DTS, 1986/8 S.4-20 + S.29-39
- Ausführliche Statistik der BL bis 1988 - Zeitschrift DTS, 1988/8 S.6-20
- Ausführliche Statistik der BL bis 1990 einschl. DDR-Mannschaften - Zeitschrift DTS, 1990/8 S.4-29 + 1990/9 S.12-27
- Winfried Stöckmann: Bilanz: Sprungbrett ins Glück, Rückblick auf die 2. BL, Zeitschrift tischtennis, 2008/7 S.28-29
Einzelnachweise
- ↑ Zeitschrift DTS, 1984/7 S.17 + S.18
- ↑ Zeitschrift DTS, 1988/8 S.27
- ↑ Zeitschrift DTS, 1989/8 S.25
- ↑ Zeitschrift DTS, 1989/7 S.15
- ↑ Zeitschrift DTS, 1991/8 S.9
- ↑ Zeitschrift DTS, 1998/8 S.20
- ↑ Zeitschrift DTS, 2002/1 S.26
- ↑ Zeitschrift DTS, 2002/8 S.24
- ↑ Beschluss der 30. ordentlichen DTTB-Bundeshauptversammlung in Münster (Westfalen), Zeitschrift DTS, 1993/6 S.38
- ↑ Beschluss des DTTB-Beirates auf der Tagung in Bremen im Dezember 1986, Zeitschrift DTS, 1987/1 S.17-18
- ↑ Deutscher Tischtennis-Bund: Deutsche Tischtennis Liga. Abgerufen am 22. Oktober 2008.
- ↑ Zeitschrift DTS, 1992/8 S.37
- ↑ Zeitschrift DTS, 1995/8 S.27
- ↑ Deutscher Tischtennis-Bund: 1. Bundesliga Damen. Abgerufen am 22. Oktober 2008.
- ↑ Zeitschrift DTS, 1990/7 S.27
Weblinks
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