Deutsches Dan-Kollegium

Deutsches Dan-Kollegium

Das Deutsche Dan-Kollegium e.V. (DDK) ist ein Verband mit dem Anspruch, sämtliche Budosportarten in Deutschland zu vertreten. Er wurde am 20. September 1952 in Stuttgart gegründet und ist die erste und älteste Budo-Organisation Deutschlands. Nach der Gründung erhielt es vom Kodokan vertraglich die Legitimation, in Deutschland Judo zu lehren und sowohl Kyu- als auch Dan-Prüfungen abzunehmen. 1956 wurde das DDK Mitglied im Deutschen Judobund, wobei das DDK weiterhin für das Lehr- und Prüfungswesen verantwortlich war. 1982, zum 30-jährigen Bestehen des DDK, erneuerte der Kodokan den Vertrag, in welchem dem DDK das Graduierungsrecht erteilt wurde.

Aufgrund finanzieller Streitigkeiten kam es Anfang der 90er Jahre zum Zerwürfnis zwischen DDK und Judobund, was schließlich mit dem Ausschluss des DDK aus dem Judobund endete. Das DDK pflegt seitdem als eigener Verband den Breitensport und das von Jigoro Kano gelehrte Judo. Im Gegensatz zum Judobund erkennt das DDK die Prüfungen des anderen Verbandes an.

1995 wurde von Seiten des Kodokan der Vertrag mit dem DDK in Frage gestellt, da die Anerkennung des Graduierungsrechts unter der Voraussetzung erteilt war, dass das DDK innerhalb des Deutschen Judobundes (als Vertreter Deutschlands in der Internationalen Judo-Föderation) zuständig war. Da diese Zuständigkeit zwischenzeitlich entfallen war, erlosch nach Auffassung des Kodokan auch das Graduierungsrecht. Da es sich aber nach Meinung des DDK um einen internationalen Vertrag ohne Kündigungsklausel handelt, vertritt es die Meinung, dass der Vertrag nicht vorzeitig aufgelöst und damit die Legitimation des DDK Prüfungen abzunehmen auch nicht aufgehoben werden könne.

Seit langem versucht das DDK, Mitglied im Deutschen Sportbund (DSB) zu werden, was den DDK-Mitgliedern die Teilnahme an Sporthilfe und Versicherung ermöglichen würde; jedoch scheitert dies bisher am Widerstand der im DSB beheimateten Budo-Dachverbände.

Präsidenten des DDK

  • 1952–1967: Alfred Rhode
  • 1967–1971: Hans Wittmeier
  • 1971–1974: Leo Köhler
  • 1974–1987: Karl-Ludwig Lehmann
  • 1988–1990: Erich Scherer
  • seit 1991: Dieter Teige

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