Deutsches Landvolk

Deutsches Landvolk

Die Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei (CNBL) war eine deutsche Splitterpartei der Weimarer Republik.

Die CNBL entstand 1928 als eine von mehreren Abspaltungen von der DNVP im Gefolge der Landvolk-in-Not-Bewegung. Gegründet wurde sie von dem Reichstagsabgeordneten Hans Schlange-Schöningen. Die Mitglieder fühlten sich weder von der Führung der DNVP unter Alfred Hugenberg noch von den ostelbischen Großagrariern vertreten.

Programmatisch war das Landvolk, wie die Partei kurz auch genannt wurde, als Interessenpartei der Landbevölkerung ausgerichtet. 1928 errang sie mit 581.800 Wählern zehn Mandate im Reichstag. 1930, inzwischen umbenannt in „Deutsches Landvolk“, wobei der alte Parteiname meist in Klammern hinzugefügt wurde, wuchs ihr Stimmenzahl auf 1.108.700 und 19 Abgeordnete an. Im Juli 1932 blieb davon nur noch einer übrig, da die Wähler größtenteils zur NSDAP abgewandert waren. Die Wahlen vom November 1932 brachten nur noch gut 46.000 Stimmen, was nicht mehr für ein Mandat reichte. Parteivorsitzende waren Erwin Baum (1928–1930), Ernst Höfer (1930–1931) und Wolfgang von Hauenschild-Tscheidt (1931–1933). Der Schriftsteller Ernst von Salomon war Herausgeber und Chefredakteur der parteieigenen Zeitung.

Im Gegensatz zur DNVP repräsentierte die CNBL eher die kleinen und mittleren Bauern und erhielt während der reichsweiten Bauernkrise und der Bauernaufstände in Schleswig-Holstein 1930 den größten Wählerzuspruch. Der Schriftsteller Hans Fallada widmete der romantischen Landvolkbewegung in Schleswig-Holstein 1931 das Buch Bauern, Bonzen und Bomben.

Literatur

  • Lutz Fahlbusch: „Landvolkbewegung 1928-1932“, in: Dieter Fricke u. a. (Hrsg.), Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789-1945). Bd. 3, Köln/Leipzig 1985, S. 347–353.
  • Lutz Fahlbusch/Werner Methfessel: „Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei (CNBL) 1928-1933 (Deutsches Landvolk)“, in: Dieter Fricke u.a. (Hrsg.), Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789-1945). Bd. 1, Köln/Leipzig 1983, S. 434–439.
  • Helmut Lensing: „Die Landvolk-in-Not-Bewegung von 1928 im Emsland“, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes Bd. 40/1994, Sögel 1993, S. 44–63.
  • Markus Müller: Die Christlich-Nationale Bauern- und Landvolkpartei 1928–1933. Droste Verlag, Düsseldorf 2001, ISBN 3-7700-5235-8

Siehe auch


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