Deutsches Notfallvorsorge-Informationssystem

Deutsches Notfallvorsorge-Informationssystem

Das Deutsche Notfallvorsorge-Informationssystem (deNIS) ist ein Beitrag des Bundes zur „Neuen Strategie zum Schutz der Bevölkerung“.

Inhaltsverzeichnis

Hintergrund

Nach dem 11. September 2001 und der Flutkatastrophe an Elbe, Donau und ihren Nebenflüssen haben sich die Länder und der Bund auf die „Neue Strategie zum Schutz der Bevölkerung“ verständigt. Vor dem Hintergrund der veränderten Bedrohungslage beschreibt sie die Notwendigkeit, die Hilfeleistungspotenziale der Länder und des Bundes zur Bewältigung großflächiger Gefahrenlagen zu bündeln. Die neue Strategie fordert daher neue Informations- und Koordinationsinstrumente.

Bei der Bewältigung des Elbehochwassers zeigte sich das Erfordernis von Verbesserungen beim überörtlichen Ressourcenmanagement. Defizite bei der Gewinnung, Verarbeitung und Übermittlung von Informationen waren oft Ursache für die aufgetretenen Schwierigkeiten.

Weil bei großen Katastrophen die notwendigen Informationen nicht oder nicht rechtzeitig zur Verfügung standen, wurde das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beauftragt, ein deutsches Notfallvorsorge-Informationssystem (deNIS) aufzubauen.

Aktuell werden zwei voneinander unabhängige Systeme unterhalten, wobei sich deNIS I als offenes Internetportal an alle Bürger wendet. deNIS IIplus hingegen steht nur einem begrenzten Benutzerkreis innerhalb eines geschlossenen Intranetsystems zur Verfügung.

deNIS I

Das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelte Deutsche Notfallvorsorge-Informationssystem (deNIS I) ist eine internetbasierte zentrale Informationsplattform und informiert die Bevölkerung über die verschiedenen

  • Gefahrenarten,
  • die Möglichkeiten der Gefahrenabwehr,
  • mögliche Vorsorgemaßnahmen,
  • Verhaltensregeln bei Katastrophen
  • sowie über personelle und materielle Hilfeleistungspotentiale in der Bundesrepublik.

Darüber hinaus werden auf der Startseite aktuelle Meldungen zu Gefahrenlagen aufgezeigt. Im Falle einer Katastrophe kann der Bürger hier Hinweise amtlicher Stellen und weitere Informationen als Dossier abrufen.

Die Informationen in deNIS I dienen für das rechtzeitige Einleiten von Schutzmaßnahmen im Rahmen des Selbstschutzes und der Nachbarschaftshilfe, um die Schäden im Falle einer Katastrophe so klein wie möglich zu halten.

Das als Metadatenbank konzipierte System beinhaltet eine Linksammlung von 3.200 Links sowie weiteren Informationen in Form von Merkblättern des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

deNIS IIplus

Dieses Informationssystem steht nur einem besonderen Benutzerkreis zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um Entscheidungsträger bei Bund und Länder, die bei einer großflächigen Gefahrenlage tätig werden. Die Abstimmung dieser Institutionen soll damit künftig schneller und zielgerichteter erfolgen.

Die zur Verfügung stehenden Informationen dienen im Wesentlichen der Beurteilung der Lage und der Feststellung, welche Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung eingeleitet werden müssen und ob weitere Ressourcen aus benachbarten Bundesländern, vom Bund oder aus dem Ausland anzufordern sind. Durch deNIS IIplus sollen insbesondere das Informationsmanagement sowie das überörtliche Ressourcenmanagement verbessert werden.

Die Unterstützung dieser administrativen und operativen Aufgaben der Krisenstäbe erfolgt auf der Basis eines Informationssystems mit Geo-Komponente unter Einbindung von Kartenmaterial.

Weblinks


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