Dicaeum quadricolor

Dicaeum quadricolor
Vierfarben-Mistelfresser
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Familie: Mistelfresser (Dicaeidae)
Gattung: Dicaeum
Art: Vierfarben-Mistelfresser
Wissenschaftlicher Name
Dicaeum quadricolor
(Tweeddale, 1877)

Der Vierfarben-Mistelfresser (Dicaeum quadricolor), auch als Cebu-Blütenpicker bezeichnet, ist ein seltener Singvogel aus der Familie der Mistelfresser.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Der Vierfarben-Mistelfresser erreicht eine Größe von 11 bis 12 Zentimetern. Das Männchen ist durch einen großen, dreieckigen, scharlach- bis zinnoberroten Mantelfleck charakterisiert. Der Unterrücken ist ockerfarben mit grünlichem Anflug. Rücken, Nacken, Kopf- und Halsseiten, Flügel und Schwanz sind glänzend blauschwarz. Die Unterseite ist hellgelb. Kinn, Bauchmitte, Achseln, Unterschwanzdecken und Unterflügeldecken sind weiß. Die Flanken sind helloliv verwaschen. Beim Weibchen ist die Oberseite braun. Der Kopf ist schwach oliv verwaschen, der Rücken, die Flügeldecken und die Außenfahnen der Armschwingen sind stark oliv verwaschen. Der Bürzel ist fast völlig olivgelb. Die Unterseite ist grauweiß mit schwachem olivgelben Anflug, der zur Bauch- und Brustmitte heller wird. Die Unterflügeldecken, die Achseln und die Innenfahnen der Federkiele sind weiß.

Lebensraum und Lebensweise

Der Vierfarben-Mistelfresser ist ein Waldbewohner und kommt in Höhenlagen bis 500 Meter vor. Seine Nahrung besteht aus den Beeren von Riemenblumengewächsen und kleinen reifen Feigenfrüchten.

Gefährdung

Bei der wissenschaftlichen Erstbeschreibung im Jahre 1877 durch Arthur Hay, 9. Marquess of Tweeddale galt der Vierfarben-Mistelfresser noch als relativ häufig. In den 1890er-Jahren wurden Cebus Wälder stark gerodet und sein Lebensraum in der Terra typica bei Toledo City wurde komplett zerstört. Zwischen 1906 und 1992 galt er als ausgestorben, bis er vom Ornithologen Rob Timmins in einem Waldfragment bei Tabunan wiederentdeckt wurde. Heute existieren weniger als 100 Individuen in den Regionen von Tabunan, Nug-As, Dalaguette und am Mount Lantoy. 1996 wurde eine streng geschützte Zone im Central Cebu National Park geschaffen, um die Art vor der Ausrottung zu bewahren.

Literatur

  • Kennedy, R. S., Gonzales P. C., Dickinson E. C., Miranda, Jr H. C. & Fisher T. H.: A Guide to the Birds of the Philippines. Oxford University Press, Oxford 2000, ISBN 0-19-854668-8
  • Dieter Luther: Die ausgestorbenen Vögel der Welt. Magdeburg 1986, 4. Auflage 1995, ISBN 3-89432-213-6
  • Bournes, F. S. & Worcester, D. C. (1894): Preliminary notes on the birds and mammals collected by the Menage Scientific Expedition to the Philippine Islands. (Online)

Weblinks


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