Dictostelium discoideum

Dictostelium discoideum
Dictyostelium discoideum
Fruchtkörper von D. discoideum

Fruchtkörper von D. discoideum

Systematik
Klassifikation: Lebewesen
Domäne: Eukaryoten (Eucaryota)
ohne Rang: Amoebozoa
Klasse: Schleimpilze
Unterklasse: Zelluläre Schleimpilze (Dictyostelea)
Art: Dictyostelium discoideum
Wissenschaftlicher Name
Dictyostelium discoideum
Raper, 1935

Dictyostelium discoideum ist eine Art aus der Klasse der Schleimpilze, die 1935 erstmals von K. B. Raper beschrieben wurde. Sie dient in der Biologie als Modellorganismus für den Übergang vom Einzeller zum vielzelligen Organismus. Besonderes Interesse liegt in der Erforschung des Übergangs von gleichartigen Zellen zur Ausdifferenzierung einer Makrostruktur mit Zellen unterschiedlicher Spezialisierung. Die Art besitzt 6 Chromosomen und etwa 8000 bis 10.000 Gene.[1]

Sein Lebenszyklus umfasst folgende Phasen:

1) Die Einzeller-Phase

Einzelne Amöben schwimmen in nährstoffreicher Umgebung und vermehren sich exponentiell, da kein Nahrungsmangel herrscht. Sie fressen Bakterien und vermehren sich durch Mitose.

2) Die Hunger-Phase

Die Zellen stoßen periodisch cAMP aus, das sich in chemischen Wellen ausbreitet. Entgegen den Wellenfronten bewegen sich die einzelnen Amöben, gesteuert durch Chemotaxis. Es bildet sich also ein Spiralmuster aus.

3) Die Schnecken-Phase

Im Zentrum dieser Ansammlungen differenziert eine Schnecke aus ("Slug"), die aus organisierten Amöben besteht. Diese ist in der Lage, die wässrige Hungerregion bis zu 20 cm in Richtung von Licht zu verlassen und nach neuer nährstoffreicher Umgebung zu suchen. Falls sie diese findet, löst sie sich wieder in Amöben auf.

4) Die Schleimpilz-Phase

Falls die Schnecke keine Nahrung gefunden hat, trocknet sie aus und bildet sich um zu einem Schleimpilz mit Stiel und Spore am oberen Ende. Es existieren nun drei Arten von Zellen: Teilungsfähige Sporenzellen, stabilisierende Stielzellen und Hüllenzellen des Sporenkopfes. Dabei bestehen die Fruchtkörper jeweils Mitgliedern genetisch ähnlichen Verwandten.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. National Institute of General Medical Science: Dictyostelium discoideum
  2. Spektrum der Wissenschaft Januar 2009, S.10 und S.32ff, Familienbande bei Amöben

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