- Die Brücken am Fluss
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Filmdaten Deutscher Titel: Die Brücken am Fluß Originaltitel: The Bridges of Madison County Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1995 Länge: 135 Minuten Originalsprache: Englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Clint Eastwood Drehbuch: Richard LaGravenese, Robert James Waller (Romanvorlage) Produktion: Clint Eastwood, Kathleen Kennedy Musik: Lennie Niehaus, Clint Eastwood, diverse Songs Kamera: Jack N. Green Schnitt: Joel Cox Besetzung - Meryl Streep: Francesca Johnson
- Clint Eastwood: Robert Kincaid
- Annie Corley: Caroline Johnson
- Victor Slezak: Michael Johnson
- Jim Haynie: Richard Johnson
- Sarah Kathryn Schmitt: Caroline als Mädchen
- Christopher Kroon: Michael als Junge
- Phyllis Lyons: Betty
- Debra Monk: Madge
- Richard Lage: Anwalt Peterson
- Michelle Benes: Lucy Redfield
Die Brücken am Fluß ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1995. Regisseur und männlicher Hauptdarsteller ist Clint Eastwood, die weibliche Hauptrolle spielt Meryl Streep. Das Liebesdrama basiert auf dem gleichnamigen Roman von Robert James Waller und beschreibt die kurze Affäre einer Farmerin mit einem Fotografen des National Geographic Magazine.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Nach dem Tod von Francesca Johnson ordnen ihre Kinder Caroline und Michael den Nachlass. Ihre Mutter hat verfügt, verbrannt zu werden, ihre Asche soll von einer Brücke verstreut werden, was die Kinder zunächst ablehnen. Sie stoßen auf ihnen bisher unbekannte Fotos, auf denen ihre Mutter zu sehen ist, und auf einen Brief, durch den sie erfahren, dass ihre Mutter vor dreißig Jahren eine Affäre mit einem Fotografen des National Geographic Magazines hatte. Michael ist zunächst empört, möchte aber genau wie Caroline mehr erfahren. Im Tagebuch ihrer Mutter erfahren sie, was sich damals zugetragen hat.
Francesca Johnson ist eine aus Italien stammende Farmersfrau, die mit ihrem Mann auf einem kleinen Gut in Iowa lebt. Sie ist zufrieden, vermisst aber ihre Heimat und ein wenig Feuer in der in Routine erstarrten Beziehung zu ihrem Mann. Als dieser mit den beiden gemeinsamen Kindern für ein paar Tage zu einer Landwirtschaftssausstellung nach Illinois fährt, bleibt Francesca als Strohwitwe allein zurück. Sie genießt die Ruhe und widmet sich ihrer Alltagsarbeit, als ein Mann mit seinem Wagen vorbeikommt, um sie nach dem Weg zu fragen. Robert Kincaid ist ein Fotograf, der für eine Reportage die berühmten überdachten Brücken von Madison County fotografieren will.
Nach einem umständlichen Versuch, dem Fremden den Weg verbal zu erklären, begleitet Francesca den Mann zu der gesuchten Roseman-Bridge. Auf der Fahrt dorthin kommen sie ins Gespräch. Francesca ist zugleich skeptisch und fasziniert ob seiner lockeren und weltoffenen Art. Wieder daheim, bittet sie Robert, auf einen Eistee mit ins Haus zu kommen. Schließlich bleibt er zum Abendessen. Francesca fühlt sich mehr und mehr zu Robert hingezogen. Sie entdeckt durch ihn ihre eigene, verloren geglaubte Emotionalität, für die in ihrem Familienleben kein Platz mehr zu sein scheint. Trotz gegenteiliger Äußerungen ist sie in ihrem Leben nicht sehr glücklich, da sie sich, als sie nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrem damals in Italien stationierten Mann nach Amerika ging, das dortige Leben anders vorgestellt hatte. Zudem hat sie ihre Stellung als Lehrerin aufgegeben, da ihr Mann nicht wollte, dass sie arbeitet, und so ist sie nur noch für ihre Familie da, die ihre Tätigkeit nicht spürbar honoriert.
Der Fotograf führt ein ihr unbekanntes Leben, er ist in der Welt unterwegs, kennt sogar ihre Heimatstadt Bari und ist ungebunden. Davon ist sie fasziniert, verspürt aber ob ihres einfachen Hausfrauendaseins gleichzeitig Minderwertigkeitskomplexe, die Robert versucht, ihr zu nehmen. Nachdem sie jedoch über ihre unterschiedlichen Lebensentwürfe in Streit geraten, geht Robert. Fransesca bereut es, ihn angegangen zu sein und fährt zur Roseman Bridge, die Robert am nächsten Morgen fotografieren will, um ihm dort eine Nachricht zu hinterlassen.
Am nächsten Tag findet Robert die Nachricht und ruft sie an. Sie verabreden sich für den frühen Abend an der Brücke. Francesca beschließt, sich in Des Moines, der Hauptstadt von Iowa, dafür ein neues Kleid zu kaufen. In der Zwischenzeit bekommt Robert mit, wie Lucy Redfield, die eine Affäre mit einem anderen Mann aus dem Ort hatte, von den Bewohnern angefeindet und gemobbt wird. Er möchte Francesca nicht in eine solche Situation bringen, aber sie will sich trotzdem mit ihm treffen.
Am Abend kommen sie sich schließlich näher und verbringen die Nacht miteinander. In den nächsten zwei Tage nutzen sie die kurze Zeit zu Ausflügen in die Umgebung. Am letzten Tag von Roberts Aufenthalt geraten sie erneut in Streit. Sie hat Angst, nur eine seiner vielen Affären zu sein, die er ihrer Meinung nach in aller Welt hatte oder hat und wirft ihm vor, nur ein Eigenbrötler zu sein, der Angst hat, sich zu binden.
Robert jedoch bittet sie, mit ihm zu kommen, da es ihm ernst ist. Dazu ist sie jedoch nicht bereit. Sie kann ihr bisheriges Leben nicht aufgeben, auch aus Rücksicht auf ihre Familie, die mit den persönlichen und gesellschaftlichen Folgen nicht zurechtkäme. Auch glaubt Francesca, dass sie sich ihr Fortgehen irgendwann vorwerfen würde und darunter ihre Liebe zu Robert zerbrechen könnte. So bleibt sie schließlich auf der Farm, und Robert fährt ohne sie.
Tage später, als Francesca mit ihrem inzwischen zurückgekehrten Mann in der Stadt ist, begegnet sie Robert noch einmal, kurz vor seiner Abfahrt aus Madison County. Auf der Rückfahrt zur Farm macht sie sich Vorwürfe, Robert ihre Beweggründe nicht deutlicher gemacht zu haben. Sie beschließt, Kontakt zu Lucy Redfield zu suchen, mit der sie später eine tiefe Freundschaft verbindet.
20 Jahre später, ihr Mann ist inzwischen verstorben, bekommt sie nach Roberts Tod Post von dessen Anwalt. Er hat ihr all seine Habseligkeiten hinterlassen.
Durch die Lektüre der Tagebücher können ihre Kinder sie besser verstehen. Sie lernen dadurch vieles über sich selber und jeder von ihnen kann etwas für seine eigene Ehe mitnehmen. Sie kommen schließlich dem Bestattungswunsch ihrer Mutter nach und verstreuen die Asche von Francesca auf der Roseman Bridge.
Hintergrund
- Für den Film wurde ein dreißig Jahre zuvor aufgegebenes Bauernhaus komplett restauriert. Es brannte im Jahre 2003 durch Brandstiftung ab, ein Jahr, nachdem auch die einprägsame Cedar Bridge durch Feuer zerstört worden war.
- Ursprünglich war Sydney Pollack für die Regie vorgesehen. Robert Redford sollte die männliche Hauptrolle spielen. Für die weibliche Hauptrolle wurden Susan Sarandon, Jessica Lange, Barbara Hershey, Anjelica Huston oder Catherine Deneuve gehandelt.
Drehorte
- Adel, Dallas County, Iowa, USA
- Winterset, Madison County, Iowa, USA
Auszeichnungen
- Der Film gewann den ASCAP Award für außerordentlichen Erfolg an der Kinokasse.
- Meryl Streep war für den Oscar in der Kategorie Beste weibliche Hauptrolle nominiert.
- Die American Society of Cinematographers (ASC) nominierte Jack N. Green für außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der Filmkameraarbeit.
- Der Film war von der Japanischen Akademie in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film nominiert.
- Bei den BMI Film & TV Awards gewann Lennie Niehaus den Preis für die beste Filmmusik.
- Clint Eastwood konnte bei den Blue Ribbon Awards den Preis für den besten fremdsprachigen Film entgegennehmen.
- Bei den Césars und den Fotogramas de Plata war er ebenfalls in der Kategorie Bester Auslandsfilm nominiert.
- Meryl Streep war bei den Golden Globes in der Kategorie Beste weibliche Darstellerin in einem Drama nominiert, der Film in der Kategorie Bestes Filmdrama.
- Der Film gewann den Preis für den besten fremdsprachigen Film bei den Kinema Junpo Awards und dem Mainichi Film Concours.
- Meryl Streep war bei der Preisverleihung der Screen Actors Guild in der Kategorie Beste weibliche Hauptdarstellerin nominiert.
Kritiken
- film-dienst: "Die vordergründig-sentimentale Story ist mit dezenter, oft kühler Intimität inszeniert worden, ohne allerdings der psychologischen Eindimensionalität der erfolgreichen Romanvorlage entgehen zu können. Ein zwiespältiger Film, der ethische Fragestellung nur indirekt anklingen läßt."
Literatur
- Robert James Waller: Die Brücken am Fluß. Roman (Originaltitel: The Bridges of Madison County). Deutsch von Bernhard Schmid. Ueberreuter, Wien 2006, 217 S., ISBN 978-3-8000-9215-4 oder ISBN 3-8000-9215-8
Weblinks
- Die Brücken am Fluß in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
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