Die Gonsbachlerchen

Die Gonsbachlerchen
Wappen von Gonsenheim
Wappen von Mainz

Gonsenheim
Stadtteil von Mainz

Lage von Gonsenheim in Mainz
Koordinaten 50° 0′ 5″ N, 8° 12′ 30″ O50.0013888888898.208333333333385Koordinaten: 50° 0′ 5″ N, 8° 12′ 30″ O
Höhe 85 m ü. NN
Fläche 10,6 km²
Einwohner 20.724 (30. Juni 2008)
Bevölkerungsdichte 1959 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1938
Postleitzahl 55124 und 55122
Vorwahl 06131
Politik
Ortsvorsteherin Sabine Flegel (CDU)
Sitzverteilung (Ortsbeirat)
CDU SPD Grüne FDP Republikaner
7 3 2 1 1
Verkehrsanbindung
Straßenbahn MVG Mainz Linie 50, 51
Bus MVG Mainz Linie 57, 62, 92, MVG Mainz + ESWE Wiesbaden Gemeinschaftslinie 9, MVG Mainz + ORN Gemeinschaftslinie 64
St. Stephan inmitten des alten Ortskerns (vom Draiser Berg aus fotografiert)

Mainz-Gonsenheim, im Folgenden nur noch Gonsenheim genannt, ist ein Stadtteil der Landeshauptstadt Mainz in Rheinland-Pfalz. Mit knapp über 20.000 Einwohnern ist Gonsenheim der größte der Mainzer Vororte und nach der Ober- und Neustadt der drittgrößte Stadtteil der Landeshauptstadt.

Die Geschichte von Gonsenheim reicht bis in die Späte Jungsteinzeit (2800 bis 2400 v. Chr.) zurück. Bedeutung als Siedlungsort gewann Gonsenheim mit der Gründung einer fränkischen Siedlung im 6. Jh. n. Chr., die sich vor allem aufgrund der für den Ackerbau günstigen Lage schnell weiterentwickelte. 1938 wurde Gonsenheim zwangseingemeindet und damit Teil von Mainz.

Heute ist Gonsenheim trotz seiner fast 70-jährigen Zugehörigkeit zu Mainz in Teilen immer noch dörflich geprägt. Es gibt neben dem alten Ortskern rund um St. Stephan und dem Renaissance-Rathaus die zu Beginn/Mitte des letzten Jahrhunderts entstandenen Villen- und Arbeiterviertel, das Hochhausviertel, das rund 6.000 Menschen Wohnraum bietet, das Gewerbegebiet „Am Hemel“ und zu alledem noch reichlich Natur: Das botanisch deutschlandweit bedeutende Naturschutzgebiet „Großer Sand“ und Teile des Lennebergwaldes, des größten zusammenhängenden Waldgebietes in Rheinhessen.

Trotz oder gerade wegen seiner Vielfältigkeit ist Gonsenheim reich an traditionellem Vereinsleben und modernen Festen und hat innerhalb von Mainz, ebenso wie viele der Nachbarvororte, eine eigene und ausgeprägte Identität.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit der ersten urkundlichen Erwähnung von Guntzinheim am 13. November 774 weist Gonsenheim eine über 1200-jährige, gut dokumentierte Ortsgeschichte auf. Aber Spuren menschlicher Tätigkeiten und Ansiedlungen lassen sich bis in die späte Jungsteinzeit zurückverfolgen.

Frühzeit

Funde von vorzeitlichen Menschen in Gonsenheim lassen sich bis in die Späte Jungsteinzeit (2800 v. Chr. bis 2200 v. Chr.) zurückdatieren. Eine überregionale Bedeutung für die Vorgeschichte Gonsenheims dürfte der Beildepotfund in der Gewann Auf dem Kästrich (heute: „An der Ochsenwiese“) in der Nähe des Gonsenheimer Bahnhofes haben. Hier fand man 1850 in den für Gonsenheim typischen Sanddünen fünf polierte flache Prunkbeile aus Jadeit, die der Späten Jungsteinzeit zugeordnet werden können. Diese Prunkbeile waren damals von hohem materiellem Wert und wurden wahrscheinlich aus den Seealpen importiert. Aus der Zeit der Hügelgräberkultur (1600-1300/1200 v. Chr) gibt es in Gonsenheim einige Grabfunde aus Hügelgräbern; die hierzu gehörenden Siedlungen konnten bislang noch nicht lokalisiert werden.

Siedlungsspuren von Menschen in Gonsenheim lassen sich erstmals in die Späte Bronzezeit (Urnenfelderzeit, ca. 1200 bis 750 v. Chr.) datieren. Aus dieser Zeit gibt es gesicherte Siedlungsfunde im westlichen Gonsbachtal. Diese Siedlungsspuren datieren in die späte Urnenfelderzeit bzw. sogar schon in die frühe, ab 750 v. Chr. beginnende so genannte Ältere Eisen- oder Hallstattzeit. Mit der Hallstattzeit ist eine deutliche Zunahme der Siedlungen im Mainzer Stadtgebiet verbunden, so auch in Gonsenheim. Es wurden Siedlungsspuren sowohl der älteren wie auch der jüngeren Hallstattzeit gefunden, so beispielsweise am unteren Hang des Gleisbergs oder am Mühlweg.

In der Jüngeren Eisen- bzw. La-Tène-Zeit (ca. 450 v. Chr. bis 15 v. Chr.) scheint das Gonsbachtal nach derzeitigem Wissensstand wieder unbesiedelt gewesen zu sein. Es blieb einer keltischen Siedlung der späteren La-Tène-Zeit in Mainz-Weisenau vorbehalten, Keimzelle und Namensgeber für das römische Mogontiacum zu werden.

Römer

Zur Zeit der Zugehörigkeit von Mogontiacum zum römischen Imperium befand sich die Römerstraße Mogontiacum-Bingium (Bingen) in der Nähe von Gonsenheim. Am Gleisberg konnte eine Villa rustica mit zahlreichen Bau- und Kleinfunden wie z. B. Mosaikfußböden, Wandverputz, Reste eines römischen Badegebäudes sowie einer dazu gehörenden Wasserleitung nachgewiesen werden. Zahlreiche weitere Kleinfunde wie Münzen, Terrakotten, Glasgefäße in vielen Ortsteilen sowie das Vorhandensein römischer Brandgräber im Bereich des heutigen Gewerbegebietes belegen die Präsenz der Römer in Gonsenheim.

Nach dem Zusammenbruch des Limes in der Mitte des 3. Jahrhunderts, spätestens ab dem 4./5. Jahrhundert dürfte die römisch-keltische Landbevölkerung von Gonsenheim in die besser befestigte Stadt Mogontiacum geflohen sein.

Franken

Trotz der umfangreichen vorfränkischen Geschichte wird die Gründung einer dauerhaft bewohnten Siedlung Gonsenheim in fränkische Zeit datiert. Gründer dürfte wahrscheinlich ein fränkischer Adeliger namens Gunzo gewesen sein, der im Bereich des heutigen Gonsenheim ein größeres Gehöft als Keimzelle für die spätere Siedlung gründete. Ortsgründungen mit der Namensendung -heim sind typisch für Siedlungsgründungen im Zuge der so genannten fränkischen Landnahme, die im späten 5. bis 7. Jahrhundert stattfand. Gonsenheim reiht sich hier in die ebenfalls in diesen Zeitraum datierten Ortsgründungen anderer Mainzer Vororte wie Hechtsheim, Bretzenheim, Ebersheim oder Laubenheim ein.

Bereits am 13. November 774 wurde Gonsenheim erstmals als „Guntzinheim“ in einer Schenkungsurkunde König Karls an das Kloster Fulda erwähnt. In einer weiteren, auf den 30. Mai 775 datierten, Schenkunkungsurkunde an die Abtei Lorsch (Urkunde Nr. 1090 vom 30. Mai 775) wird der Ort als „Gunsenheim im Wormsgau genannt. Beurkundet wurde eine Schenkung eines gewissen Teurath, welcher der Abtei fünf Joch Ackerland und eine Wiese in der Gemarkung Gunsenheim überschrieb.[1] Weitere, teils umfangreiche Schenkungen an verschiedene Klöster (vor allem Lorsch) folgten, vor allem in der karolingischen Zeit, als Gonsenheim ein „Königsgut“ war. Insgesamt wird Gonsenheim im 8. Jahrhundert in fünf Urkunden genannt.

Mittelalter

Die Mainzer Mauerbauordnung, die im 10./11. Jahrhundert entstand, weist auf die mittelalterliche Verflechtung von Gonsenheim mit Mainz hin. Gonsenheim gehörte im Mittelalter einer Gruppe von 35 privilegierten Dörfern im Umfeld von Mainz an. Diese durften, ohne den üblichen Marktzoll zu entrichten, in der Stadt handeln, und die Bewohner Gonsenheims konnten in Kriegszeiten in das befestigte Mainz flüchten. Im Gegenzug verpflichteten sie sich zum Unterhalt von drei „Stadtzinnen“, was besagte, dass ihnen die Unterhaltung und Verteidigung eines Teils der Mainzer Stadtmauer oblag.

Gonsenheim entwickelte sich im Mittelalter kontinuierlich weiter. Obwohl es viele verschiedene Lehnsgüter vor allem kirchlicher Art in Gonsenheim gab, erlangten die Kurfürsten aus Mainz jedoch nie die Ortsherrschaft. Sie wurden allerdings als Landesherren anerkannt und besaßen damit einige Rechte wie etwa die hohe Gerichtsbarkeit, die Erhebung der Schatzung oder die Verpflichtung der Bürger zum Kriegsdienst. Die Herrschaft über den Ort übte der Dompropst aus, der wiederum Amtmänner (ab 1350 bürgerliche Beamte) bestellte.

Inschrift am Gonsenheimer Rathaus mit dem Wappen von Georg Friedrich von Greiffenklau Vollrads

1350 wurden erstmals die Gonsbachmühlen erwähnt. Von den acht Mühlen gehörten alleine vier zu Gonsenheim. Für das Jahr 1365 wurden für Gonsenheim circa 160 Einwohner gezählt, eine für damalige Zeiten verhältnismäßig große Einwohnerzahl. 1401 wurde erstmals die Ortskirche „St. Stephanus“ in einem Güterverzeichnis erwähnt. Der Stift St. Peter in Mainz besaß hier in direkter Nachbarschaft Weinberge. Über das Mittelalter bis in die Neuzeit wurde die Kirche St. Stephan immer weiter aus- und teilweise sogar komplett umgebaut, bis sie zu Anfang des 20. Jahrhunderts die heutige Größe erreichte, die ihr den Namen Rheinhessendom eintrug. Von St. Stephan ausgehend wuchs Gonsenheim im 16. Jahrhundert vor allem längs der „langen Ortsstraße“, der heutigen Mainzer Straße. Im Jahr 1615 wurde durch den Dompropst und späteren Mainzer Kurfürsten Georg Friedrich von Greiffenclau das Gerichts- und Rathaus erbaut. Der prachtvolle und repräsentative Renaissancebau mit Erker, Treppenturm und Rollwerkgiebel wurde zusammen mit der direkt benachbarten Ortskirche St. Stephan zum Zentrum von Alt-Gonsenheim.

Den Dreißigjährige Krieg überstand der Ort relativ unversehrt. Für das Jahr 1665 werden circa 400 Einwohner angegeben, die in nächsten Jahr ausbrechende Pestepidemie soll aber die Einwohnerzahl fast halbiert haben. Weitere Seuchen führten 1729 zur Einführung der Vierzehn Nothelfer-Wallfahrt. Zusätzlich wurde eine Vierzehn Nothelfer-Kapelle im Gonsenheimer Wald errichtet, die in der 1894/1895 wiedererbauten Form auch heute noch wichtiger Teil der Gonsenheimer Kirchengeschichte ist.

Im Zuge kurmainzerischer Reformbemühungen in der Bildungs- und Schulpolitik erhielt Gonsenheim 1779 ein Schulhaus als Anbau zum Rathaus. Allgemein gilt das 18. Jahrhundert für Gonsenheim und die Mainzer Vororte als eher friedliche Zeit, während dieser in Gonsenheim vor allem der Gartenbau (Gemüse- und Obstanbau) zu hoher Blüte gelangte und ein wichtiger Versorgungsfaktor für Mainz wurde. Mit der Französischen Revolution und dem Vordringen der französischen Revolutionsarmee unter General Custine 1792 brach allerdings gegen Ende des Jahrhunderts auch für die Gonsenheimer eine neue Zeit an.

Neuzeit

Denkmal des Gonsenheimer Napoleonvereines

Am 18. und 19. Oktober erreichten die Spitzen der französischen Revolutionsarmee auch die Mainzer Vororte. Zwar wurde auch in Gonsenheim ein „Freiheitsbaum“ errichtet, ansonsten hielten sich die Gonsenheimer aber politisch zurück, ganz im Gegensatz zu den Einwohnern von z. B. Weisenau oder Bretzenheim/Zahlbach. 1795 beherbergte Gonsenheim alleine 7.000 französische Soldaten. Ab 1798 gehörte es wie Mainz bis 1814 zu Frankreich bzw. ab 1800 zu dem neu gegründeten französischen Département du Mont Tonnerre (Donnersberg). Am 30. September 1804 wurde das weitläufige Gelände des Großen Sandes erstmals für ein fünfstündiges Militärmanöver in Anwesenheit von Napoleon benutzt. Weitere Manöver bis in die Gegenwart sollten dort folgen.

Auch Gonsenheimer kämpften für Napoleon in der Grande Armée. Von 40 eingezogenen Gonsenheimern fielen 11 in den Napoleonischen Kriegen. Überlebende Veteranen gründeten zum Andenken an diese Zeit einen Napoleonverein und setzten 1839 mit dem Napoleonstein in der „Pfarrer-Grimm-Anlage“ ein Veteranendenkmal.

1815 zählte Gonsenheim circa 1.200, 1843 sogar um die 2200 Einwohner. Der Ort gehörte nun - nach dem Rückzug der Franzosen im Januar 1814 und dem Wiener Kongress 1814/1815 - zu Rhein-Hessen und zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt. Die konservative Politik des Großherzogtums stand bald im Gegensatz zu den seit der französischen Zugehörigkeit eher liberal geprägten Rheinhessen. In Gonsenheim führte dies zu einer aktiven Rolle in der Märzrevolution 1848/49. Im Gasthaus „Zum Goldenen Stern“ agierten zwei der bedeutendsten Köpfe der Mainzer Liberalen: Dr. Ludwig Bamberger und Dr. Franz Heinrich Zitz. Zusammen mit einem Rheinhessischen Freikorps zogen unter ihrer Führung auch Gonsenheimer „Freiheitsmänner“ in den Kampf in die benachbarte (bayerische) Pfalz. Am 14. Juni 1849 unterlag das Korps allerdings im Kirchheimbolandener Schlossgarten den überlegenen preußischen Kräften unter dem späteren Kaiser Wilhelm I.

Die „“Breite Straße“ in Mainz-Gonsenheim mit ihren typischen Bürgerhäusern vom Ende des 19. und Anfang des 20. Jh.
Lokomotive No. 110, Gonsenheim der Hessischen Ludwigsbahn

Ungeachtet dieser turbulenten Zeiten wuchs Gonsenheim als Ort weiter, wenn auch nicht so stark wie die Arbeitervororte Weisenau und Mombach. Der Entstehung der „Hinteren Grabenstraße“, folgte die der „Finther Straße“, „Palmen“ und der „Unteren Mombacher Straße“. 1866 vernichtete ein Großbrand die alten Glocken von St. Stephan aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Gleichzeitig endete eine Cholera-Epidemie, die 10 % der Bevölkerung getötet hatte. 1870/71 zogen wieder Gonsenheimer in den Krieg: Im Deutsch-Französischen Krieg fielen von den 59 Gonsenheimer Soldaten 5 Männer.

Endgültig in die Neuzeit kam Gonsenheim 1871 mit der Eröffnung der Ludwigsbahn (Mainz-Alzey) und der Anbindung an das Eisenbahnnetz. 1892 wurde zudem die Dampfbahn von Mainz über Gonsenheim nach Finthen eröffnet. Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt Gonsenheim auch Gas- und Wasserleitungen und eine Kanalisation. Gas- und Wasserwerke entstanden, die elektrische Straßenbahn hielt 1907 im Anschluss an die Mombacher Linie Einzug. Elektrischen Strom bekam Gonsenheim 1910. 1909 errichtete der Flugpionier Jacob Goedecker (1882-1957) in Gonsenheim eine Flugzeugfabrik. Flugplatz und Flugzeughalle befanden sich damals am Großen Sand, einem idealen Fliegergelände.

Die Bevölkerung wuchs langsam aber konstant von circa 4.880 Einwohnern 1905 auf circa 6.200 Einwohner im Jahr 1920. Da auch in Gonsenheim wie im Nachbarort Mombach Arbeiter protestantischen Glaubens zuzogen, wurde 1903 am Ende der „Breiten Straße“ eine evangelische Kirche erbaut.

1895 avancierte Gonsenheim mit der Stationierung des Nassauischen Feld-Artillerie-Regiments Nr. 27 zum Garnisonsort. Über viele Jahre hinweg gab es im Großen Sand die so genannten Kaisermanöver oder -paraden, das letzte Mal 1913. Kaiser Wilhelm II. nahm diese ab, wenn er in Wiesbaden zur Kur anwesend war. 1931 wurden in Gonsenheim zwei SA-Stürme aufgestellt; bei der Reichtagswahl 1933 bekam Adolf Hitler und seine NSDAP im zu 80 % katholischen Gonsenheim 43 % der abgegebenen Stimme.[2] 1937 wurde die Kathen-Kaserne fertig gestellt. (→ Rheinlandbesetzung (1936))

Am 1. April 1938 wurde Gonsenheim schließlich aus militärpolitischen Gründen nach Mainz eingemeindet. Die weit über 1000-jährige Geschichte als eigenständiges Dorf im Vorfeld von Mainz ging somit zu Ende, obwohl sich Gonsenheim und die Gonsenheimer auch fast 70 Jahre später noch einiges von diesem Erbe bewahren konnten.

Gonsenheim heute

Gonsenheim 2005

Mit der Eingemeindung Gonsenheims nach Mainz endete zwar die Geschichte Gonsenheims als eigenständiger Ort, aber das Leben veränderte sich vorerst nicht allzu sehr. Gonsenheim blieb weiterhin ein bäuerlich geprägter Ort.

Im 2. Weltkrieg wurde Gonsenheim im Zuge der Luftangriffe auf Mainz mehrfach bombardiert, die Zahl der zivilen Opfer betrug fast 600 Einwohner. Am 21. März 1945 endete für Gonsenheim die Zeit des Nationalsozialismus, die amerikanischen Streitkräfte marschierten ein. Da Gonsenheim in der unmittelbaren Nachkriegszeit zur französisch besetzten Zone gehörte, hatte der Ort von 1946-48 eine französische Besatzung in der Mangin-Kaserne. Ab 1949 wurden wieder US-amerikanische Streitkräfte stationiert, die fast 50 Jahre in Gonsenheim bleiben sollten. Diese übernahmen die 1938 gebaute Kathen-Kaserne, die fortan unter dem Namen „Lee Barracks“ firmierte. Amerikanische Soldaten, ihre Familien und ihre Wohnsiedlungen sowie das an der Grenze zu Mombach gelegene „Panzerwerk“ MIP Mainz Industries Panzerwerke sollten für die nächsten Jahrzehnte das Gonsenheimer Ortsbild mit prägen.

Elsa-Brändström-Straße, Wohnanlage „Diana Am Wildpark“

Im Laufe der Nachkriegszeit ging die über Jahrhunderte dominierende Landwirtschaft in Gonsenheim immer mehr zurück. Dafür entstand mit dem Gewerbegebiet „Am Hemel“ ein neuer Gonsenheimer Ortsteil, an dem sich mehr und mehr Vertreter von Dienstleistung, Handwerk und Industrie ansiedelten. In einer Gaststätte in Gonsenheim wurde am 20. November 1948 ein Vorläufer der heutigen Lotto Rheinland-Pfalz GmbH gegründet.

Ende der 60er Jahre wurde im Rahmen des Autobahnausbaues rund um Mainz (A 60, der so genannte Mainzer Ring) die A 643 quer durch das Naturschutzgebiet Großer Sand gebaut. Sie stellte den Autobahnanschluss in Richtung Rhein nach Wiesbaden her. 1972/73 wurde zunehmend Mainzer Wohnraum in die Außenbezirke verlegt, so auch nach Gonsenheim. Es entstanden die Hochhäuser in der Elsa-Brändström-Straße, die Wohnraum für 6000 Menschen aufwiesen, gleichzeitig aber auch der „soziale Brennpunkt“ Gonsenheims werden sollten. Aus verwaltungstechnischen Gründen trat Gonsenheim 1989 die Bezirke Hartenberg und Münchfeld ab, die zu einem eigenen Mainzer Stadtteil Hartenberg-Münchfeld wurden.

Nach dem Abzug der amerikanischen Streitkräfte in den 1990-er Jahren wurden größere Flächen, vor allem im Bereich der ehemaligen amerikanischen Kasernenanlage Lee Barracks frei. Ein Gonsenheimer Bauprojekt dort, der Wohnpark „Am Gonsenheimer Sand“, sorgte für Wohnraum für weitere 4000 Menschen. Das zur Zeit größte Bauprojekt in Gonsenheim ist die Erschließung des Geländes der ehemaligen amerikanischen Panzerwerke an der Ortsgrenze zu Mombach. Hier entsteht mit den „Gonsbachterrassen“ ein weiterer Wohnpark.

Ortsverwaltung

Rathaus

Die Ortsverwaltung Gonsenheim ist im so genannten Gonsenheimer Rathaus, einem Renaissancebau aus dem Jahr 1615, untergebracht.

Ortsvorsteherin und Ortsbeirat

Seit den Wahlen zum Ortsbeirat 2004 sind folgende Parteien im Ortsbeirat vertreten:

Ortsvorsteherin ist Sabine Flegel (CDU)

Stellvertreter:
1. Wolfgang Oepen (FDP) 2. Mathias Huber (CDU)

Kommunale Einrichtungen

  • Gonso - Kinder-, Jugend- und Kulturzentrum
  • Stadtteilbücherei Mainz-Gonsenheim
  • Stadtteiltreff Elsa-Brandström-Straße (Trägerschaft über eine private Stiftung)

Wappen und Namensentwicklung

Ortswappen an der Hauswand des 400 Jahre alten Gänsehofes

Das Wappen von Gonsenheim zeigt im Wappenschild auf rotem Untergrund einen goldenen Gänsefuß. Bei älteren Ortswappenabbildungen ist manchmal noch St. Stephan als Wappenhalter zu sehen. Es handelt sich hier um ein so genanntes „redendes Wappen“, dessen Motiv Bezug auf die spätmittelalterlich-neuzeitliche Namensform (hier: Gans, Gänse) nimmt. Mit der historischen Namensentstehung „Heim des Gunzo“ (siehe Geschichte: Frankenzeit) hat das Wappenmotiv demnach nichts zu tun. Gleiches gilt im Übrigen auch für die anderen fränkischen Ortsgründungen Bretzenheim, Hechtsheim, Laubenheim.

Die Namensentwicklung des Ortsnamens Gonsenheim:

  • Guntzinheim (774)
  • Gunsenheim (775)
  • Gunt(z)inheim (779)
  • Gunsanheim (788)
  • Gunsenum (1200)
  • Gonsenheim (ab dem 17. Jh.)

Entwicklung der Einwohnerzahl

  • 1365: ca. 160 Einwohner
  • 1665: ca. 400 Einwohner
  • 1800: ca. 1.100 Einwohner
  • 1808: ca. 1.200 Einwohner
  • 1816: ca. 1.450 Einwohner
  • 1843: ca. 2.200 Einwohner
  • 1861: ca. 2.600 Einwohner
  • 1905: ca. 4.880 Einwohner
  • 1920: ca. 6.200 Einwohner
  • 1949: ca. 12.780 Einwohner
  • 1985: ca. 24.000 Einwohner
  • 1994: ca. 18.000 Einwohner [3]
  • 2004: 20.296 Einwohner
  • 2007: 20.561 Einwohner (nur Hauptwohnsitz, Stand 31. Dezember 2007)

Schulen & Weiterbildung

Maler-Becker Schule
  • Maler-Becker-Schule (Grundschule)
  • Martinusschule (Grundschule)
  • Grund- und Hauptschule „Am Gleisberg“
  • Kanonikus-Kir-Realschule (Realschule)
  • Gymnasium Gonsenheim

Am Standort „Bruchspitze“ ist außerdem noch der Fachbereich III der Fachhochschule Mainz mit den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen vertreten. Im Studienangebot des Fachbereich III finden sich folgende Studiengänge:

  • Betriebswirtschaft
  • Wirtschaftsrecht
  • Aussenwirtschaft (International Business)
  • Krankenhauswesen
  • Gesundheits- und Sozialökonomie

mit jeweils vielfältigen Studienschwerpunkten sowie eine Reihe von Teilzeit- und Weiterbildungsstudiengänge wie Masterstudiengänge oder Berufsintegrierende Studienmöglichkeiten.

Ebenfalls vertreten ist die Volkshochschule Mainz mit ihrer Außenstelle Gonsenheim.

Vereine und Gruppierungen

Gonsenheim weist ein reichhaltiges Vereinsleben auf. Neben teilweise über 150 Jahre alten Vereinen, welche die alten, dörflich geprägten Traditionen repräsentieren, gibt es auch zahlreiche Neugründungen in allen Bereichen des Vereinslebens. Nicht zu vergessen sind auch die Fastnachtsvereine, die in der Mainzer Fastnachtshochburg Gonsenheim ebenfalls eine lange Tradition haben.

Die Koordination dieser vielfältigen Vereinslandschaft übernimmt der Vereinsring Gonsenheim, der u. a. auch für das gemeinsam gestaltete Sommerfest in der Pfarrer-Grimm-Anlage zuständig ist.

Die folgende Liste zeigt lediglich eine Auswahl der Gonsenheimer Vereine und Gruppierungen:

Landwirtschaft & Gewerbe

  • Gonsenheimer Bauernverein e.V.
  • Gewerbeverein Gonsenheim e.V.

Musikvereine

  • MGV „Cäcilia“ Gonsenheim

Der MGV Cäcilia wurde bereits 1845 gegründet und ist der älteste Gonsenheimer Verein

  • MGV „Einigkeit“ Gonsenheim
  • MGV „Heiterkeit“ 1884 e.V.
  • Kath. Kirchenchor St. Stephan
  • Kath. Kirchenchor St. Petrus Canisius
  • Sacro Pop Gruppe „Domino“ - Chor & Band
  • Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde
  • Les Tambours de Mayence, Trommel und Percussion
  • Musikkapelle der Freunde der Feuerwehr Mainz-Gonsenheim
  • Jubilate Deo, freier Chor

Sportvereine

  • Turngemeinde 1861 Gonsenheim
  • Turngesellschaft 1899 Gonsenheim
  • Handballclub Gonsenheim
  • SV 1919 e.V. Gonsenheim
  • Reit- & Fahrverein 1929 Gonsenheim

Der Reit- und Fahrverein Gonsenheim richtet jedes Jahr über die Osterfeiertage sein großes Reitturnier im Gonsenheimer Wald aus. Das Turnier zählt zu den ersten Veranstaltungen der Turniersaison mit überregionaler Bedeutung.

Der Baseballklub Mainz Athletics spielt in der ersten Bundesliga.

Fastnachtsvereine

  • C.V. Kleppergarde 1877 e.V. Gonsenheim
  • C.V. „Eiskalte Brüder“ 1893 e. V. und Grenadiergarde
  • Füsilier-Garde Gonsenheim 1953 e.V.
  • Gonsenheimer Carneval-Verein „Schnorreswackler“ (GCV) 1892 e.V.

Fördervereine

  • Schöneres Gonsenheim e.V.
  • Förderverein für die Renovierung und Instandhaltung der Pfarrkirche St. Stephan in Mainz-Gonsenheim - Rheinhessendom e.V.
  • Förderverein für die finanzielle und ideelle Unterstützung der Gemeindearbeit in St. Petrus Canisius in Mainz-Gonsenheim
  • Förderverein Wildpark Mainz-Gonsenheim
  • Förderverein des kath. Kindergartens von St. Stephan
  • Freunde und Förderer des SV 1919 Gonsenheim e.V.
  • Verein der Freunde und Förderer der Grund- und Hauptschule am Gleisberg e.V.
  • Verein der Freunde und Förderer der Maler-Becker-Schule Mainz-Gonsenheim e.V.
  • Förderverein der DPSG Mainz-Gonsenheim e.V.

Weitere Vereine und Interessensgruppen

  • Heimat- und Geschichtsverein Gonsenheim

Der Heimat- und Geschichtsverein Gonsenheim bietet ein umfangreiches Aktionsprogramm (Exkursionen, Vorträge) an und betreibt seit mehreren Jahren ein sehenswertes Heimatmuseum (Standort: Budenheimer Straße).

  • Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg Stamm St. Stephan Mainz-Gonsenheim

Gastronomie

Internationale Küche in Mainz-Gonsenheim: Spanische Bodega

Von den alten Gonsenheimer Dorfgaststätten gibt es bis heute noch die Gaststätte Zur Krimm. Die Gaststätte wurde ursprünglich gegründet, um Mainzer Schaulustigen, die zu Manövern und Militärübungen am nahe liegenden Manövergebiet Großer Sand kamen, zu bewirten. Nach dem Anschluss von Gonsenheim an die Bahnstrecke „Ludwigsbahn“ wurde die Krimm ein vor allem für Mainzer Stadtbewohner beliebtes Ausflugslokal mitten im Gonsenheimer Wald. Ebenso nach wie vor geöffnet ist das Gasthaus Zur Port in der Klosterstrasse, das bereits 1877 gegründet wurde. Das Gasthaus Zur Ludwigsbahn in der ehemaligen Hauptstraße 72 (heute Mainzer Straße) stammt ebenfalls aus dem 19. Jh. und wurde, nach kurzer Pause, als Hotel-Pension und Gaststätte 2003 neueröffnet. Der Name „Ludwigsbahn“ kommt von der 1871 von der Hessischen Ludwigsbahngesellschaft gebauten Bahnstrecke Mainz-Alzey.

Gonsenheim bietet heute einen breiten gastronomischen Querschnitt an. Neben gutbürgerlicher Küche findet man Restaurants, Gaststätten und Imbiss-Stuben mit indischer, griechischer, italienischer, spanischer, türkischer, asiatischer und mediterraner Küche. Zunehmend entdeckt auch die gehobenere Gastronomie die Bedeutung Gonsenheims in direkter Nähe zur Mainzer Innenstadt, darunter auch ein Sterne-Restaurant.

Feste und allgemeine Veranstaltungen

In dem seit alters her katholisch geprägten Gonsenheim wird nach wie vor das traditionelle Kirchweihfest gefeiert, wie dies in dörflichen Gegenden Brauch ist. Dazu kommt die „Kerb“, die früher von dem jeweiligen „Kerbejahrgang“ vorbereitet wurde, und die von einem Jahrmarkt auf dem Juxplatz begleitet wird.

Das alle zwei Jahre stattfindende Parkfest, welches 2003 zum ersten Mal stattfand, hat das frühere Rathaus- und Höfefest in der Mainzer Straße abgelöst. Das Parkfest, bei dem sich die meisten Vereine und Gruppierungen Gonsenheims beteiligen, findet in der Pfarrer-Grimm-Anlage sowie in der benachbarten Kirchstraße statt. Ebenfalls zur Tradition geworden ist der Adventsmarkt am ersten Adventswochenende, getragen von Gonsenheimer Vereinen, Gruppierungen, Schulen und Kindergärten an gleicher Stelle. Zu diesen „offiziellen“ Veranstaltungen kommen noch die Straßenfeste verschiedenster Gonsenheimer Straße und deren Anwohner, so beispielsweise in der Engelstraße oder der Elsa-Brändström-Straße mit ihren Hochhausquartieren.

Übersicht

  • Fastnachtsumzug und närrischer Rekrutenumzug (Fastnacht-Samstag)
  • Reitturnier des Gonsenheimer Reit- und Fahrvereins (Karsamstag bis Ostermontag)
  • Pfarrfest St. Petrus Canisius auf dem Gleisberg (Wochenende nach Pfingsten)
  • Frühlingsfest auf dem Juxplatz (2. Wochenende im Mai)
  • Erdbeerfest (Mai/Juni)
  • Parkfest in der Pfarrer-Grimm-Anlage (alle zwei Jahre im Juli)
  • Kerb auf dem Juxplatz (August)
  • Sommerfest St. Stephan auf dem Pfarrheimgelände (erstes Septemberwochenende)
  • Adventsmarkt in der Pfarrer-Grimm-Anlage (erstes Adventswochenende)

Gonsenheimer Fastnacht

Als Fastnachtshochburg in Mainz wird in Gonsenheim auch die Fastnacht entsprechend gefeiert. Gonsenheim kann zwar keinen so umfangreichen Fastnachtszug wie der Nachbarvorort Finthen aufweisen, aber es findet die in den Vororten übliche Rathauserstürmung sowie ein Rekrutenumzug der Gonsenheimer Vereine statt.

Gonsenheimer Fastnachtvereine haben eine große Tradition. Der älteste Verein ist der C.V. Kleppergarde 1877 e.V. Gonsenheim. Ursprünglich von Gonsenheimer Landwirten und Fuhrleuten als Sparverein Kleppergarde gegründet, nannte sich der Verein 1952 zum 75-jährigen Vereinsjubiläum um. Der zweitälteste und größte Fastnachtsverein vor Ort ist der Gonsenheimer Carneval Verein „Schnorreswackler“ 1892 e.V. (GCV). Der ursprüngliche Gründungsname lautete auch hier „Spar- und Karnevalsverein Schnorreswackler“. Die Gründungsväter im Jahre 1892 hatten allesamt in wilhelminischer Tradition bedeutende Schnurrbärte (im Mainzer Dialekt: Schnorres), welche laut zeitgenössischen Aussagen im Eifer des Gefechtes in der Kampagne durchaus heftig in Bewegung geraten konnten. Der GCV ist der Verein welcher mit drei weiteren Vereinen die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz“ trägt. 1946 entstand aus Mitgliedern der Gonsenheimer Turngesellschaft (TGS 1899) heraus die Gruppe der Gonsbachlerchen rund um Josef (Joe) Ludwig und Herbert Bonewitz. Die Gonsbachlerchen waren beim Mainzer Carneval-Verein (MCV) lange Zeit ein Programmpunkt. Ab 1953 auch im Fastnachtsgeschehen des Gonsenheimer Carneval-Verein „Schnorreswackler“ (GCV) aktiv, wurden die Gonsbachlerchen auch bundesweit bekannt.

Da der GCV keine eigene Garde hat, kooperiert der Verein mit der 1953 gegründeten Füsilier-Garde Gonsenheim im Rahmen der so genannten „Närrischen Achse“. Die über 700 Mitglieder umfassende Garde (die größte eigenständige Garde in Mainz) weist alles auf, was zur Mainzer Saal- und Straßenfassenacht aufgeboten werden kann: Offiziers- und Amazonencorps, ein moderner Musikzug, großes Reitercorps, Fahnen- und Majorettencorps, Kadettencorps, eine Ehrenlegion sowie Gardeballett, Showdance und Kinderballett.

Gardeuniform und Regimentsfahne lehnen sich vage an das historische Vorbild, das ehemalige Hessen-Kasseler-Füsilier-Regiment Nr. 80 an, das im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 in Gonsenheim stationiert war. Der Gardemarsch der Füsilier-Garde ist der alte Gardemarsch des bis zum 1. Weltkrieg in Mainz stationierten Infanterie-Regiments Nr. 117.

Ein Jahr nach dem „Spar- und Karnevalsverein Schnorreswackler“, 1893, wurde der Carnevalverein Eiskalte Brüder gegründet. Laut Überlieferung fand die Gründungssitzung im Winter im Hinterzimmer einer Gonsenheimer Gastwirtschaft statt - mit nicht funktionierendem Ofen. Der Vereinsname war somit schnell geboren. Sehr am Herzen liegt den Eiskalten Brüdern der lokale Bezug zu Gonsenheim, der sich besonders in der beliebten Sitzung „Alt Gunsenum“ ausdrückt.

Bereits vor dem 2. Weltkrieg bildete das katholische kirchliche Umfeld den Nährboden für vielfältige fastnachtliche Aktivitäten. So entstanden aus der Marianischen Kongregation heraus Fastnachtssitzungen im kleinen gesellschaftlichen Rahmen. Nach Verboten in der NS-Zeit wurde die Tradition in den 50er Jahren in der Gaststätte Sängerheim und seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts in der großen Turnhalle fortgesetzt. Seit Anfang der 80er Jahre findet jährlich die traditionelle Pfarreifastnacht als ökumenische Sitzung der 3 Gonsenheimer Pfarreien St. Stephan, St. Petrus Canisius und der ev. Gemeinde statt. In diesen Sitzungen wurde die erste intensive Nachwuchsarbeit betrieben, aus der viele Gonsenheimer Fastnachtsgrößen wie GCV Ballett, und vielerlei Aktive des GCV und der Füsiliergarde erwuchsen.

Sehenswerte Gebäude

Rathaus Gonsenheim

Rathaus Gonsenheim und St. Stephan im alten Ortskern

Erbaut 1615 vom Dompropst und späteren Mainzer Kurfürst Georg Friedrich von Greiffenclau als Gerichts- und Rathaus. Bauelemente wie Rollwerkgiebel, Erker und das steinerne Treppentürmchen weisen auf den Baustil der späteren Renaissancezeit hin. Zu den angegebenen Öffnungszeiten des Rathauses kann das Innere des Gebäudes besichtigt werden. An jedem zweiten Donnerstag im Monat ermöglicht das Standesamt Hochzeiten im repräsentativen Barocksaal.

St. Stephan

St. Stephan aus einer ungewöhnlichen Perspektive

Die katholische Ortskirche St. Stephan wurde das erste Mal urkundlich 1401 erwähnt. Bei mehreren Neu- und Umbauten, zuletzt 1906, erhielt die Kirche im neugotischen Stil ihre heutige imposante Form mit über 62 m Länge des Kirchenschiffes und den beiden fast 60 m hohen Kirchtürmen. Da sie damit die größte Landkirche in Rheinhessen war, wurde St. Stephan bald als „Rheinhessendom“ bezeichnet. 2006 feiert St. Stephan sein 100-jähriges Jubiläum.

Evangelische Kirche

Mitten auf einer Verkehrsinsel am Beginn der Breiten Straße gelegen, wurde diese erste evangelische Kirche in Gonsenheim 1903 eingeweiht. Seit 2003 ist sie mit insgesamt acht Fenstern des bekannten Glaskünstlers und Malers Professor Johannes Schreiter ausgestattet.

St.Petrus Canisius (Mainz-Gonsenheim)


Vierzehn-Nothelfer-Kapelle

Die Kapelle wurde 1729 aufgrund eines Gelübdes der Gonsenheimer im Gonsenheimer Wald erbaut. Die jetzige Bauform der Vierzehn Nothelfer Kapelle beruht auf der Neuerbauung im Jahr 1895. Die Kapelle liegt am Ende der Kapellenstraße am Rand des Gonsenheimer Waldes. Der Gonsenheimer Wildpark und das im Wald gelegene Wendelinusheim sind jeweils nur einige Minuten zu Fuß entfernt.

St. Petrus Canisius

Die katholische Pfarrkirche St. Petrus Canisius in Gonsenheim wurde im Jahr 1956 erbaut. Bereits 1925 bildete sich eine eigene Gemeinde von Gonsenheimer Bürgern, die in größerer Entfernung zu St. Stephan wohnten. Diese wurde unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zur eigenen Pfarrkuratie und am 1. Februar 1950 zur eigenen Pfarrei erhoben. Am 22. Juli 1956 vollzog Bischof Albert Stohr die Weihung der neuen Pfarrkirche.[4] Der Bau des Architekten Hugo Becker steht als eines der frühesten Zeugnisse moderner Nachkriegsarchitektur mittlerweile unter Denkmalschutz.

Denkmäler

Napoleonstein

Das „Denkmal der unter den Fahnen Napoleons gefallenen Gonsenheimern“ (so die Hauptinschrift) wurde 1839 von dem Gonsenheimer Napoleonverein aufgestellt und nochmals 1926 renoviert. Das Denkmal steht in der Pfarrer-Grimm Anlage direkt an einem der Hauptwege. Es ist eines der drei Veteranendenkmäler dieser Art in Mainz. Die beiden anderen Denkmäler befinden sich auf dem Hauptfriedhof Mainz und in Hechtsheim, welches 1834 aufgestellt wurde. Das Denkmal ist aus roten Sandstein und mit dem „napoleonischen N“ und umgebenden Sternen geschmückt, die mit Gold überzogen sind. Aufgelistet werden die Gefallenen, und die Armeeeinheiten (so unter anderem auch die berühmte „Alte Garde“), zu denen sie unter Napoleon gehört haben.

Offensichtlich wurden die napoleonischen Feldzüge, an denen etwa 40 junge Gonsenheimer teilnehmen mussten, von den zurückgekehrten Veteranen im nachhinein nostalgisch verklärt und blieben, inklusive dem Andenken an die gefallenen Waffenbrüder, in positiver Erinnerung.

Kriegsdenkmäler

Fassenachts-Denkmal der „Schnorreswackler“

Das Denkmal des Nassauischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 27 Oranien, welches an die Gefallenen des in Gonsenheim stationierten Artillerieregiments erinnert, steht in der Pfarrer-Grimm Anlage. Das Denkmal wurde 1933 zur 100-Jahrfeier des Regimentes aufgestellt. Das wenige Meter entfernt stehende Denkmal des Ludwigvereins (ein Verein Großherzoglich-Hessischer Beamter aus Gonsenheim) von 1863 erinnert an die Zugehörigkeit der Gonsenheimer zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt und wurde später um die Namenslisten der im Ersten Weltkrieg gefallenen Gonsenheimer ergänzt.

Ein weiteres Kriegerdenkmal, das allgemein der Gefallenen der Weltkriege gedenkt, befindet sich einige Meter entfernt an der Breiten Straße, Ecke Juxplatz.

Der Schnorreswackler

Das Fastnachtsdenkmal wurde vom Gonsenheimer Carneval-Verein 1892 e.V. „Schnorreswackler“ (GCV) 2003 anlässlich seines 111-jährigen Jubiläums errichtet und steht an der Breiten Straße. Die Figur wurde von Herbert Bonewitz entworfen und repräsentiert die so genannte „närrische Achse“, die von 1953 bis 1992 von drei renommierten Gonsenheimer Fassenachtsinstitutionen gebildet wurde. Der „Schnorreswackler“ mit dem imposanten Schnurrbart symbolisiert den Gonsenheimer Carneval-Verein. In der Hand hält er einen Vogel mit Strohhut, der an die „Gonsbach-Lerchen“ erinnert, die ehemalige Gesangsgruppe des GCV, die von 1946 bis 1992 aktiv waren. Der an friederizianische Vorbilder angelehnte Helm mit der närrischen Zahl 11 im anderen Arm steht für die 1953 gegründete Füsilier-Garde Gonsenheim.

Natur

Lennebergwald

Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) im Lennebergwald

Der Lennebergwald wird bei der Mainzer Bevölkerung im Allgemeinen nur als „Gonsenheimer Wald“ bezeichnet. Er gehört zu einem ca. 700 ha großen Waldstück, dem größten in Rheinhessen und schließt sich westlich des Großen Sandes an. Der größte Teil des Waldgebietes gehört allerdings zur Nachbargemeinde Budenheim.

Der Lennebergwald zeichnet sich durch relativ sandigen Boden und damit verbunden einer gewissen Trockenheit sowie hohen Bodentemperaturen aus. Der sandige Boden hält auch nur wenig Nährstoffe bereit. Dies begünstigt vor allem Kiefern und Eichen sowie eine typische Trockenrasenflora, die auch teilweise im Naturschutzgebiet „Großer Sand (auch:Mainzer Sand)“ wiederzufinden ist. In seiner Form ist der Lennebergwald eher untypisch in Deutschland, wo Buchenmischwälder vorherrschen. Aufgrund seiner ökologischen wie botanischen Bedeutung ist der gesamte Lennebergwald vom Land Rheinland-Pfalz unter Naturschutz gestellt worden.

Der Lennebergwald bietet der umgebenden Bevölkerung eine Vielzahl von Möglichkeiten. Es wird geschätzt, dass jedes Jahr rund eine Million Menschen mit insgesamt 90.000 Hunden den Lennebergwald zu Erholung aufsuchen.[5] Es gibt ausgewiesene Wander- und Reitwege und Sportpfade sowie Strecken für Jogger, Nordic Walker und Mountainbiker. Grillhütten werden vom zuständigen Forstamt betreut, das auch über den Wald und seine Flora und Fauna informiert.

Großer Sand

Das Binnendünengebiet des Großen Sand nimmt aus botanischer und geoökologischer Sicht eine überregionale Bedeutung ein. Nach der letzten Eiszeit und dem Zurückweichen des Eises vor ca. 12.000 Jahren blieb in Deutschland eine weitgehend baumlose Kältesteppe zurück. Mit zunehmender Erwärmung des Klimas kam es zu einer Wiederbewaldung und die Steppengebiete verschwanden in Deutschland vielerorts bis auf wenige Relikte. Eines davon ist der „Große Sand“ in Mainz, wo sich auf einem Gebiet von heute ca. 90 ha die Restflora aus der Steppenperiode erhalten hat. Das Überdauern dieser speziellen Nacheiszeitflora wurde begünstigt durch die besonderen Bedingungen im Mainzer Becken: Sandiger und damit nährstoffarmer Boden, geringe Niederschlagsmengen (ø 560 mm/Jahr) und hohe Sommertemperaturen. Diese Rahmenbedingungen trugen dazu bei, dass es hier zu keiner nennenswerten Wiederbewaldung kam. Auch für Landwirtschaft oder Gartenbau eignete sich das Gebiet nur bedingt.

Der Mainzer „Große Sand“ wurde erstmals unter Napoleon als Gelände für ein fünfstündiges prachtvolles Militärmanöver genutzt (welches die Gonsenheimer sehr beeindruckt hatte). Weitere Kaiserparaden und -manöver folgten vor allem unter Kaiser Wilhelm II., der hier von 1898 bis 1913 jährlich zum Manöverbesuch weilte. Im beginnenden 20. Jh. wurde der Große Sand auch als Flugplatz genutzt. Vor allem Jacob Goedecker, Flugpionier und Flugzeugkonstrukteur, hatte hier seine Fabrik und ein Testgelände. 1909 landete hier Graf Zeppelin mit seinem Luftschiff.

Bereits 1938 wurde das Gelände unter Naturschutz gestellt, 1994 kam das bis dahin von der US-Army intensiv für Militärmanöver genutzte Gebiet „Mainzer Sand II“ hinzu, ebenso der angrenzende Gonsenheimer Wald. Der Große Sand ist für Besucher nur auf einem freigegebenen Rundwanderweg, teilweise auf Holzbohlen über dem Erdboden, zugänglich. Trotzdem ist dieses Gebiet heute mit seiner äußerst seltenen Sandflora stark gefährdet, es wird ein Rückgang vieler Arten verzeichnet. In den vergangenen Jahrzehnten ist das Gebiet des Großen Sandes sukzessive geschrumpft, große Teile wurden zur Wohnbebauung oder für die Anlage von Tennisplätzen freigegeben. Es ist ungeachtet der Schutzmaßnahmen fraglich, ob das verbliebene kleine Stück überlebensfähig ist. Im 2006/2007 neugestalteten Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wurde die Flora des Naturschutzgebietes Großer Sand auf einer Schaufläche nachgebildet.


Von der vielfältigen Flora des „Großen Sands“ sei an dieser Stelle nur eine kleine Auswahl der seltensten Pflanzen wiedergegeben:

Gonsbachtal

Gonsbachtal mit St. Stephan im Hintergrund

Das Gonsbachtal war bereits vor mehreren tausend Jahren aufgrund seiner guten Bewässerungs- und Anbaumöglichkeiten für menschliche Ansiedlungen attraktiv. Heute wird im Gonsbachtal immer noch Gemüsebau betrieben, dies allerdings in einem bescheidenem Rahmen. Nach einer teilweisen Kanalisierung und Zubetonierung des Gonsbachs und der Uferränder in den 70er Jahren wird eine Renaturierung heute von der Stadt Mainz projektiert.

Der Gonsbach zieht sich durch den ganzen südlichen Ortsteil. Von Finthen her kommend, schlängelt sich der kleine Bach quer durch die Kleingartenanlagen und Gemüsefelder im vorderen Gonsbachtal, durch den alten Ortskern und unterhalb der Kanonikus-Kir-Realschule entlang Richtung Mombach und Neustadt. Einige der alten Mühlengebäude entlang des Gonsbachs sind immer noch zu sehen wie z. B. die Kriegersmühle oder die Schneidersmühle. An der alten Gemarkungsgrenze zu Finthen liegt die Wildbachbrücke, ehemals Zugang zur Königsmühle, eines der wenigen mittelalterlichen Bauwerke im Bereich.

Wildpark

Tierpark beim Lennebergwald

Der Gonsenheimer Wildpark wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts von der Mainzer Jägerschaft gegründet. Ursprünglich wurden nur Wildschweine und Hirsche gehalten. Nachdem zwischenzeitlich die Leitung an die Stadt Mainz übergegangen war, kamen in den 70er Jahren weitere Käfige und Volieren für kleinere Raubtiere (Fuchs, Luchs) und Vögel (Fasane, Tauben) hinzu. Der Wildpark wurde schnell zu einem Attraktionszentrum in Gonsenheim. Weitere Tiergehege und Anlagen wie beispielsweisel das Haustiergehege, die Wasservogelanlage und zuletzt eine neue Kleintieranlage kamen hinzu.

Nachdem der Wildpark gegen Ende des letzten Jahrhunderts eigentlich erweitert und unter modernen ökologischen und tierhalterischen Aspekten neu geplant werden sollte, steht mittlerweile aufgrund der angespannten Finanzlage der Stadt Mainz die Schließung des Parks zur Diskussion. Zur Erhaltung des Gonsenheimer Wildparks, der pro Jahr mehrere hunderttausend Menschen anzieht, hat sich im Herbst 2002 der Förderverein Wildpark Mainz-Gonsenheim e. V. gegründet, dessen Arbeit bereits erste Erfolge aufweisen kann.

Bedeutende Gonsenheimer

Carl Zuckmayer

Geboren wurde Zuckmayer am 27. Dezember 1896 in Nackenheim nahe Mainz. Nachdem die Familie im Jahr 1900 nach Mainz zog, war der junge Carl Zuckmayer häufiger in Gonsenheim als Erntehelfer zugange und wohnte dort bei Familie Becker im „Gonsenheimer Hof“ (Becker XXXIX). Bei Kriegsausbruch wollte Carl Zuckmayer als Freiwilliger unbedingt zur Kavallerie. Bei den in Mainz stationierten Dragonern wäre er allerdings nur mit eigenem Pferd genommen worden. So trat Zuckmayer notgedrungen bei dem (mit Pferden bespannten) Nassauischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 27 Oranien in Gonsenheim ein und begann damit den Ersten Weltkrieg als Gonsenheimer Rekrut.

Über seine Zeit in Gonsenheim schrieb Carl Zuckmayer auch in seiner Autobiografie „Als wär’s ein Stück von mir“.

Ferdinand Becker

Gedenktafel für den Maler Joseph Ferdinand Becker am früheren Gasthaus „Zum Goldenen Stern“ in Gonsenheim

Joseph Ferdinand Becker wurde 1846 in Gonsenheim geboren. Er starb bereits 1877 in München. Seine Eltern besaßen die Gastwirtschaft „Zum Goldenen Stern“ in direkter Nachbarschaft zum Rathaus. Ferdinand Becker, in Gonsenheim besser bekannt als der „Maler Becker“, erlangte seinerzeit in Kunstkreisen einen gewissen Ruf als Kirchen- und Genremaler. Verwandte von Ferdinand Becker leben noch heute in Gonsenheim. Die „Maler Becker-Grundschule“ und die „Maler Becker-Straße“ in Gonsenheim sind nach ihm benannt. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Gonsenheimer Waldfriedhof.

Jacob Goedecker

Jacob Goedecker stammte aus einer angesehenen Mainzer Familie und kam 1882 in Warschau zur Welt. Im Rahmen eines Maschinen- und Schiffsbaustudiums, unter anderem in Aachen, lernte er dort Professor Hugo Junkers kennen. Goedecker beschäftigte sich nach dieser Begegnung intensiv mit Flugzeugkonstruktion und -bau. 1909 gründete er die „J. Goedecker Flugmaschinenwerke“, die zuerst ihren Sitz in Walluf im nahen Rheingau, später am „Großen Sand“ in Gonsenheim hatte. Schon kurz danach erzielte Goedecker mit seinen Eigenkonstruktionen, u. a. der berühmten „Taube“, große Erfolge. In seiner 1911 gegründeten Flugschule lernten viele später berühmte Flieger ihr Handwerk, unter anderem auch Anthony Fokker, der später Chefpilot bei den Goedeckerschen Flugwerken wurde. In Gonsenheim wurden Eindecker, Doppeldecker und auch Wasserflugzeuge gebaut. Ein Flugzeug von Goedecker war 1912 das erste militärisch in Deutschland genutzte Flugzeug überhaupt. Seine Flugmaschinenwerke beschäftigten zu diesem Zeitpunkt bereits 120 Menschen.

Im Ersten Weltkrieg kamen viele Doppeldecker der neuen deutschen Fliegerstreitkräfte aus Goedeckers Fabrik. Nach dem Ersten Weltkrieg stagnierte Goedeckers Fabrik, da die französischen Besatzungsmacht seine Arbeit stark einschränkte. 1957 starb Jacob Goedecker. Ein Gedenkstein an der Elbestraße in Gonsenheim (in Höhe der Canisiuskirche) erinnert an den Flugpionier und seine Arbeit am Großen Sand, der sich damals bis in dieses Gebiet erstreckte.

Gertrude Degenhardt

Gertrude Degenhardt (geboren 1940 in New York) ist eine deutsche Lithografin und Zeichnerin und lebt und arbeitet in Mainz-Gonsenheim. Gertrude Degenhardt wuchs in Berlin auf. Seit 1956 lebt sie in Mainz, wo sie ab 1966 als freischaffende Malerin und Graphikerin arbeitet. Ihre Zeichnungen und Radierungen tragen ihre individuelle, unverwechselbare künstlerische Handschrift. Wer ihren ureigenen Stil kennt und lesen kann, wird leicht in ihren Figuren den ein oder anderen Zeitgenossen wieder erkennen. Ihr jüngst verstorbener Mann Martin Degenhardt ist wohl das meist wieder zu findende Motiv. Mit Nadel und Kupferplatte, aber auch mit dem Zeichenstift, stellt sie ihre Mitmenschen verfremdet und skurril und trotzdem gut erkennbar dar.

Heinrich Acker

Geboren 1896, Beamter, Politiker und stellvertretender Oberbürgmeister von Berlin (gewählt 20. Oktober 1946).

Philipp Wasserburg

Philipp Wasserburg (Schriftstellerpseudonym Philipp Laicus) (* 11. Oktober 1827 in Gonsenheim; † 13. April 1897 daselbst) war als Politiker des Zentrums, Mainzer Stadtverordneter und Hessischer Landtagsabgeordneter, überdies ein bedeutender katholischer Schriftsteller und Publizist.

Einzelnachweise

  1. Peter Krawietz: Gonsenheimer Geschichte und Geschichtchen, S. 14 ff.
  2. siehe Heinz Leiwig: Es war ja nichts. Nationalsozialismus in Reinhessen.
  3. 1989 gab Gonsenheim die Siedlungsbereiche Hartenberg und Münchfeld ab. Aus diesen wurde der eigenständige Innenstadtbezirk Hartenberg-Münchfeld geschaffen.
  4. * Joe Ludwig: Kirchweihjubiläum am Gleisberg In: Mainz. Vierteljahreshefte für Kultur, Politik, Wirtschaft, Geschichte. Nummer 4. Jahrgang 1981. Verlag Dr. Hanns Krach Mainz, S. 52-53
  5. Zahlenangaben nach lennebergwald.de

Literatur

  • Heimat und Geschichtsverein Gonsenheim e.V. (Herausgeber): Gonsenheimer Jahrbücher. Jahrgang 1-x, Mainz ab 1992
  • Angelika Schulz-Parthu: Gonsenheimer Fotos. Die 50er Jahre. Leinpfad Verlag, Ingelheim 2001, ISBN 3-9807711-1-3
  • Peter Krawietz: Gonsenheimer Geschichte und Geschichten. Eggebrecht-Presse KG, Mainz 1986, ISBN 3-87195-060-2
  • Ronald Knöchlein: Gonsenheim - Die ältesten Besiedlungsspuren bis zur urkundlichen Erwähnung. Archäologische Ortsbetrachtungen Band 4, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-3406-0
  • Claus Wolf: Die Mainzer Stadtteile. Emons Verlag, Köln 2004, ISBN 3897053616

Dokumente

Weblinks



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