Die Ursache

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Die Ursache. Eine Andeutung ist der erste Teil ein fünfteiligen Autobiographie des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard aus dem Jahre 1975. Das Buch löste bei seinem Erscheinen im Jahr 1975 einen Skandal und Unterlassungs- und Verleumdungsklagen von im Buch erwähnten Personen aus. Als zweiter Band erschien 1976 "Der Keller. Eine Entziehung", 1978 folgte "Der Atem. Eine Entscheidung" und erst 1981 der vierte Band "Die Kälte. Eine Isolation", im Jahr darauf der fünfte, "Ein Kind". Die Thomas-Bernhard Werkausgabe im Suhrkamp Verlag versammelt erstmals alle fünf Teile der "Autobiographie" in einem Band, eine solche Publikation war bereits in den 70er Jahren geplant, kam aber nie zustande.


Inhaltsverzeichnis

Charaktere

  • Grünkranz ist Direktor des NS-Internats, das Bernhard besucht. Er ist ein Muster-SA-Offizier und versucht, die Schüler zu einem Teil des Hitler-Regimes zu machen, indem er sie zwingt, Parolen und Lieder zum Lob des Führers zu singen.
  • Onkel Franz ist der Nachfolger von Grünkranz. Dieser Präfekt hatte auf katholische Weise das Erbe des nationalsozialistischen Grünkranz angetreten und schlägt die Schüler mit der gleichen Willkür. Vor ihm hat Bernhard jedoch nur noch Respekt und keine Angst mehr.
  • Seine Eltern beschimpft und kritisiert Bernhard enorm, da er sich von ihnen verlassen fühlt. Er tadelt jedoch nicht nur seine eigenen Eltern, sondern alle, die „erzeugen“, dann aber nicht zur Erziehung der Kinder fähig sind.
  • Seine Großeltern, die seine eigentlichen Eltern für ihn ersetzt haben, sind zwei der wenigen positiven Bezugspersonen, die Bernhard in seinem Buch beschreibt und nicht kritisiert.
  • Großvater, Johannes Freumbichler ist eine prägender Figur in Bernhards Leben. Er heiratet nie katholisch, weshalb ihm schließlich auch ein Grab auf dem Friedhof verwehrt bleibt. Freumbichler ist ein kritischer Schriftsteller, der nicht viel verdient, und deshalb immer wieder Probleme beim finanziellen Erhalt seiner Familie hat. Er versucht, Bernhard in seine Fußstapfen zu bringen und fördert und fordert ihn in kreativen Arbeiten.

Den meisten Personen steht Bernhard feindlich gegenüber, vor allem Grünkranz und Onkel Franz, aber auch seinen Eltern, die sich nicht um ihn kümmern.

Inhalt

Der Schüler Thomas Bernhard besucht während seines zwölften und fünfzehnten Lebensjahres das Gymnasium in Salzburg. Bernhard denkt von Anfang an an Selbstmord, da er mit den Erziehungsmethoden des Rektors Grünkranz im Internat und mit der schlimmen Zeit während des Zweiten Weltkrieges nicht zurechtkommt. Am Anfang will er auch erfahren, was eine Bombe ausrichtet, als aber eine einschlägt, ist er zutiefst erschüttert. Denn als er auskundschaftet, was sie für Folgen hat, tritt er auf eine Hand. Zuerst meint er, es sei eine Puppenhand, doch als er genauer schaut, sieht er, dass es eine Menschenhand ist. Außerdem macht das Einschlagen der Bomben einen Schulbesuch des Öfteren unmöglich. Denn bevor er in die Schule gehen will, wird meistens schon Bombenalarm gegeben. So muss er in dieser beängstigenden Zeit jeden Tag in den Schutzstollen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird im Internat nicht viel geändert, nur der nationalsozialistische Raum wird zu einem katholischen Raum umgestaltet. Der neue Rektor, Onkel Franz, benutzt die gleichen Erziehungsmethoden wie Grünkranz. Als Bernhard dies alles eines Tages zuviel wird, beschließt er, sich beim Arbeitsamt zu melden. Dort wird er an den Lebensmittelhändler Podlaha vermittelt.

Sprache und Form

Die stilistischen Merkmale sind typisch Thomas Bernhard: lange Sätze, deren Aussagen durch Wiederholungen und Variationen verstärkt werden, sowie viele Eigenschaftswörter, die den Effekt verstärken sollen. Er wechselt oft die Erzählersicht, so schreibt er beispielsweise einmal in der Ich-Form und wenige Seiten zuvor in der dritten Person. Man findet im ganzen Buch keinen einzigen Absatz, was es schwer macht, Lesepausen einzulegen. Bernhard spielt mit den Worten und deren Bedeutungen.

Intention des Autors

Thomas Bernhard wollte mit diesem Buch die Art Österreichs, den Krieg zu vergessen, öffentlich kritisieren. Man könne nicht das Geschehene einfach rückgängig machen, wie es Österreich macht. Als ob ein Lehrer nach dem Krieg durch die Türe in die Klasse schreiten und fragen würde: „Wo waren wir stehen geblieben?“ Das dazwischen Passierte wird ignoriert. Hinzu kommt die völlige Demütigung im Internat, als er vor allen Schülern als Bettnässer bloßgestellt wird. Diese Erziehungsmaßnahmen, welche zwangsläufig einen Geist zerstören, will Bernhard öffentlich verurteilen.


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