- Die alten bösen Lieder
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„Die alten, bösen Lieder“ ist ein Gedicht von Heinrich Heine, das vom notwendigen Begraben alter Übel und Leiden handelt. Heine umschreibt die Vernichtung des alten Schmerzes mit verschiedenen literarischen Bildern. Der Text bildet den Abschluss des Abschnitts Lyrisches Intermezzo in Heines Gedichtsammlung Buch der Lieder. Diese kam 1827 heraus, entstand jedoch schon in der Zeit von 1816 bis 1826.
Inhaltsverzeichnis
Vertonung durch Robert Schumann
Robert Schumann vertonte Heines Gedicht als letztes Lied seines Liederzyklus’ Dichterliebe (op. 48). Dieser Zyklus von 16 Liedern nach Heine entstand 1840 in einer Zeit, in der Schumann viele Lieder komponierte. Schumann, der selbst lange Schriftsteller werden wollte, war ein Verfechter des kreativen Austausches verschiedener Kunstformen. Als großer Bewunderer Heines vertonte er viele seiner lyrischen Arbeiten. Primär kam es dem Romantiker Schumann auf die Verschmelzung und Vereinheitlichung von Dichtkunst und musikalischem Ausdruck an. So hat Schumanns Vertonung von „Die alten, bösen Lieder” einen entschlossenen, in sich gesteigerten Charakter.
Spätere Rezeption
Fatih Akin verfilmte das Lied als deutschen Beitrag zu dem aus 25 Kurzfilmen bestehenden EU-Kompilations-Film Europäische Visionen von Lars von Trier. Mitwirkende sind beispielsweise FM Einheit und Idil Üner. Film und Lied implizieren in diesem Kontext eine Aufforderung an die EU, „die Kunst und Kultur der verschiedenen Länder als ein Werkzeug der Versöhnung zu sehen“[1].
Georg Kreisler nannte sein 1989 bei Ueberreuter erschienenes Erinnerungsbuch nach dem Heine-Lied, was bei dem für seine satirisch-boshaften Lieder bekannten Autoren vor allem als Hommage zu verstehen ist.
Einzelbelege
Weblinks
- Text in der von Schumann geringfügig veränderten Version
- Aufnahme des Schumann-Lieds mit Peter W. Shea (Tenor) und Gregory Hayes (Klavier) im mp3-Format (Größe: 11,6 MB)
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