- Dieudonné-Pascal Pieltain
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Dieudonné-Pascal Pieltain, genannt der Ältere, (* 4. März 1754 in Lüttich; † 10. Dezember 1833 ebenda) war ein belgischer Komponist und Violinist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Pieltain erhielt seine Ausbildung an der Chorschule von Saint-Pierre in Lüttich. Anschließend verließ er seine Vaterstadt, um sich in Italien weiterzubilden. Schließlich lebte er in Paris, um dort 1773 im Orchester der Concert Spirituel aufgenommen zu werden. Hier trat er sowohl als Violinsolist, als auch mit eigenen Kompositionen auf. Ab 1782 hielt sich Pieltain in London auf, wo er etwa ein Jahrzehnt wirkte. Dort spielte er in Orchestern, wie dem Vauxhall Gardens oder demjenigen des Lord Albington. Zwischenzeitlich trat er immer wieder in Frankreichs Hauptstadt in Erscheinung, hier ließ er auch die meisten seiner Werke verlegen. In London heiratete er die Opernsängerin Marie Chanu, die 1794 verstarb und ihm eine Tochter hinterließ. Nach ihrem Tod unternahm er Reisen durch Zentraleuropa, zuerst durch Deutschland, Polen und später auch Russland. 1801 kehrte er nach Lüttich zurück. Dort unterrichtete er den Violinisten Auguste Rouma (1802-1874), dem er seine gesamten Manuskripte vermachte.
Werke
- Etwa 30 Violinkonzerte (davon 12 gedruckt)
- Etwa 160 Streichquartette und „Quatuors Concertants“
- Einige „Airs variés“ für zwei Violinen
- 6 Duos concertants für 2 Violinen
Zahlreiche gedruckte Werke, Violinkonzerte und Quartett und ein Los ungesichteter Manuskripte, befinden sich in der Bibliothek des Lütticher Konservatoriums.
Wirkung
Pieltains kompositorisches Werk orientiert sich an seinen zeitgenössischen Musikerkollegen. Die meisten Werke lehnen sich an Arbeiten der in Paris wirkenden Stamitz Brüder an, sein Melodienreichtum deutet auf die Werke von Giovanni Battista Viotti und Charles de Bériot hin. Seine Quartette erinnern an die Vorbilder von Joseph Haydn und haben gelegentlich frühromantische Züge. Mit seinem technischen Können war er auf dem Höhepunkt seiner Zeit und er nimmt eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entstehung der später weltbekannten „Lütticher Violinschule“ ein.
Weblinks
- Werke von und über Dieudonné-Pascal Pieltain im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Suchmaske zu den Beständen der Bibliothek des Konservatoriums Lüttich
Literatur
- Dictionnaire des Compositeurs de Belgique. Éditions "Art in Belgium" (2005)
Kategorien:- Klassischer Violinist
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