- Digital Speech Standard Pro
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Der Digital Speech Standard (DSS) ist ein proprietärer (d. h. nicht offener), herstellerübergreifender Audiocodec zur verlustarmen Speicherung von Sprachdaten in Diktiergeräten.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Bereits einige Jahre vor der Markteinführung der ersten digitalen Diktiergeräte entwickelte Grundig in Zusammenarbeit mit der Universität Nürnberg 1994 den ersten DSS-Codec. Der DSS-Standard wurde darauf aufbauend 1997 als Gemeinschaftsentwicklung von Grundig, Olympus und Philips vorgestellt. Zeitgleich gründeten die beteiligten Hersteller ein offenes Standardisierungsgremium - die International Voice Association (IVA) - zur einheitlichen Spezifizierung und Weiterentwicklung des DSS-Standards.
Durch hohe Anforderungen für die Geräteentwicklung und Lizenzgebühren wird DSS nur in den professionellen Geräten der IVA-Mitglieder verwendet.[1]
Eigenschaften
Der DSS-Audiocodec wurde speziell zur Speicherung menschlicher Sprache entwickelt und benutzt wie das weit bekanntere MP3 ein psychoakustisches Modell. So wird eine relativ hohe Komprimierungsrate bei nur geringen Qualitätsverlusten erreicht. Dennoch verschlechtert sich durch die verlustbehaftete Kompression die Erkennungsrate computergestützter Spracherkennung. Diese Schwäche wurde im nachfolgenden Standard "DSS Pro" verbessert.
Neben der Optimierung des Speicherbedarfs der Aufnahmen können weitere Informationen zu den Aufnahmen hinzugefügt werden. So können in den Headerdateien der Aufnahmen z.B. eine Autorkennung ö.Ä. gespeichert werden.[2]
DSS-Dateien können durch spezielle Software weiterverarbeitet werden, die Hersteller der Diktierlösungen bieten entsprechend leistungsfähige Schreibplatzsoftware und Workflow-Management-Programme. Es existieren aber auch kostenlose Abspielprogramme[3]. Eine Weiterverarbeitung mit anderer Software ist jedoch nicht möglich. Selbst das Demonstrationsprogramm ist nur für Microsoft Betriebssysteme verfügbar.
Der Nachfolger: DSS Pro
Der Quasi-Standard für professionelle Anwendungen DSS wurde in seiner zweiten Fassung leicht modernisiert: Zum Einen wurde die Abtastrate auf 16kHz angehoben, um die Sprachqualität weiter zu verbessern und den Anforderungen von Spracherkennungssoftware besser zu genügen. So ist es jetzt mit einem DSS Pro-Diktiergerät möglich, seine Diktate direkt an die Spracherkennung Dragon Naturally Speaking zu übergeben. Die ersten Diktiergeräte mit DSS Pro sind das Philips DPM 9600 bzw. 9620 und das Grundig Digtasonic 420. Olympus hat mit dem DS-5000 mittlerweile ebenfalls ein DSS Pro fähiges Diktiergerät auf den Markt gebracht. [4]
Quellen
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