Diplomökonom

Diplomökonom

Als Wirtschaftswissenschaftler (auch Ökonom) bezeichnet man in der Regel eine Person, die das Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen hat und/oder im universitären, staatlichen oder priwatwirtschaftlichen Bereich als Ökonom arbeitet.

Im Bereich des Hochschulstudiums bezeichnet der Begriff Wirtschaftswissenschaftler nicht nur Absolventen mit dem Abschluss "Diplom-Ökonom/in (Dipl. oec.)" sondern ist auch als Bezeichnung für Absolventen in anderen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen wie Betriebswirtschaftslehre oder Volkswirtschaftslehre gängig.

Inhaltsverzeichnis

Zum Berufsbild und Begriff des Wirtschaftswissenschaftlers

Zum Berufsbild eines universitären Wirtschaftswissenschaftlers gehört eine Hochschullaufbahn mit dem Ziel, als Professor auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaft zu forschen und zu lehren. Dazu gehört das Studium der Betriebswirtschaftslehre und/oder der Volkswirtschaftslehre mit einem Examen. Danach folgt in der Regel eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter, früher als wissenschaftlicher Assistent, heute als Akademischer Rat mit anschließender Promotion. Nach weiterer Tätigkeit in Forschung und Lehre ist eine Habilitationsschrift vorzulegen. Nach erfolgreicher Habilitation ist man berechtigt, als Privatdozent zu lehren. Herausragende Wissenschaftler erhalten nach einiger Zeit einen Ruf als Professor für Betriebswirtschaftslehre oder Volkswirtschaftslehre, eventuell sogar einen Ruf auf einen freiwerdenden Lehrstuhl.

Ausserhalb des universitären Sektors arbeiten Wirtschaftswissenschaftler sowohl in staatlichen und internationalen Organisationen wie Zentralbanken, Finanzministerien, der IWF oder der Weltbank, als auch in vielen priwatwirtschaftlichen Organisationen wie Wirtschaftsforschungsinstituten, Banken und anderen Grossunternehmen, die Bedarf für Prognosen und Analysen der Wirtschaftslage haben.

Ausgehend vom Begriff „Nationalökonom“ beziehungsweise „Ökonom“ wird die Bezeichnung „Wirtschaftswissenschaftler“ gelegentlich auch umgangssprachlich gleichbedeutend für einen „Volkswirt“ und „Betriebswirt“ verwendet, weil diese ein wirtschaftswissenschaftliches Studium absolviert haben. Direkte Anwendung findet der Begriff „Ökonom“ in der Bezeichnung „Chefökonom“, die vor allem im Bankenbereich, aber auch bei Industrieunternehmen üblich ist.

Berufsverband der deutschen Ökonomen ist der Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte.

Hochschulstudium

Lehr- und Studienfächer

Bei wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen werden Studenten gleichgewichtig in einzel- und gesamtwirtschaftlichen Fachgebieten ausgebildet. Ein wirtschaftswissenschaftliches Hochschulstudium beinhaltet die Möglichkeit der Spezialisierung in verschiedenen speziellen Betriebswirtschaftslehren und speziellen Volkswirtschaftslehren, manchmal auch in rechts- und sozialwissenschaftlichen Wahlfächern.

Dementsprechend sind die Lehrstühle ausgewiesen als Lehrstühle für Betriebswirtschaftslehre beziehungsweise Volkswirtschaftslehre und mindestens ein spezielles Fachgebiet.

Im Bereich des Hochschulstudiums, speziell an einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, ist der Begriff Wirtschaftswissenschaftler (abgekürzt WiWi) im universitären Sprachgebrauch, in Vorlesungen und in der Literatur meist als Synonym für einen Studenten in einem wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang anzutreffen.

Abschlüsse

An Hochschulen und Universitäten werden verschiedene wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge angeboten. In Deutschland gab es diese bislang mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann, Diplom-Volkswirt, Diplom-Betriebswirt, Diplom-Handelslehrer, aber auch Diplom-Ökonom. Infolge des Bologna-Prozesses werden die Diplomstudiengänge in Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt.

Wirtschaftswissenschaftler promovieren meist zum „Dr. rer. oec.“ oder „Dr. rer. pol.“.

Hochschulen mit wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen

Folgende Hochschulen bieten wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge an:

Bundesrepublik Deutschland

Deutsche Demokratische Republik

Auch in der DDR wurden an der Leipziger Handelshochschule, der Universität Halle, der Humboldt-Universität Berlin und der Hochschule für Ökonomie „Bruno Leuschner“ Berlin sowie an der Offiziershochschule der NVA-Zittau Diplom-Ökonomen ausgebildet. Ihre Ausbildung umfasste institutionale Schwerpunkte, wobei der Grad des Diplom-Ökonom prinzipiell, unabhängig vom Studienschwerpunkt, vergeben wurde.

Schweiz

Literatur

  • Helge Hesse: Ökonomen-Lexikon. Unternehmer, Politiker und Denker der Wirtschaftsgeschichte in 600 Porträts. Wirtschaft und Finanzen, Düsseldorf 2003, ISBN 3-87881-181-0
  • Nikolaus Piper: Die großen Ökonomen. Leben und Werk der wirtschaftswissenschaftlichen Vordenker. 2., überarbeitete Auflage. Schäffer-Poeschel, Stuttgart 1996, ISBN 3-7910-0806-4 (eine Artikelserie der Wochenzeitung Die Zeit)

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dipl.-Ök. — Diplomökonom EN certified economist …   Abkürzungen und Akronyme in der deutschsprachigen Presse Gebrauchtwagen

  • Dipl.-Ökon. — Diplomökonom EN certified economist …   Abkürzungen und Akronyme in der deutschsprachigen Presse Gebrauchtwagen

  • Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Wuppertal — Rechtsform gemeinnützige GmbH Gründung 1937 Sitz …   Deutsch Wikipedia

  • Andijew — Soslan Petrowitsch Andijew (russisch Сослан Петрович Андиев; * 21. April 1952 in Wladikawkas, Nord Ossetien) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer ossetischer Abstammung. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1.1 Internationale Erfolge 1.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Andreas Geisel — (rechts) zusammen mit Klaus Wowereit, 2009. Andreas Geisel (* 1. März 1966 in Berlin (Ost)) ist ein Politiker (SPD) und seit 2006 Stellvertretender Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr im… …   Deutsch Wikipedia

  • Elgar von Randow — (* 14. Februar 1904 in Spandau; † 3. Februar 1977 in Hamburg) war ein deutscher Diplomat und Verfasser von lyrischen Gedichten. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Beil — Gerhard Beil, 1986, 2. v. rechts Gerhard Beil (* 28. Mai 1926 in Leipzig; † 19. August 2010 in Berlin) war ein SED Politiker und Minister f …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Weiss — (* 30. Juli 1919 in Erfurt; † 7. Januar 1986 in Ost Berlin) war Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates und Ständiger Vertreter der DDR im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). Leben Weiss war der Sohn eines Angestellten,… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Kleinert — (* 1. Juni 1927 in Breslau) war Leiter des Sekretariats des Ministerrates der DDR. Kleinert studierte Wirtschaftswissenschaften mit dem Abschluss als Diplomökonom und promovierte zum Dr. rer. oec. Mitte der 1950er Jahre fungierte er als Prorektor …   Deutsch Wikipedia

  • Kurt Singhuber — (1986) Kurt Singhuber (* 20. April 1932 in Wien; † 15. Oktober 2005 in Berlin) war ein deutscher Politiker (SED). Er war Minister für Erzbergbau, Metallurgie und Kali der …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”