Dipol-Ion-Wechselwirkung

Dipol-Ion-Wechselwirkung

Bei Atombindungen innerhalb von Molekülen unterscheidet man anhand der Differenz der Elektronegativität zwischen den kovalenten oder unpolaren Bindungen (Differenz der Elektronegativität ist 0,0-0,4) und den polaren Bindungen (Differenz der Elektronegativität ist 0,5-1,7).

Partialladungen am Wassermolekül

Bei den polaren Bindungen werden die Bindungselektronen zu dem elektronegativeren Atom hin angezogen. Dadurch erhält das Molekül eine negative und eine positive Partialladung. Es liegt allerdings erst dann ein Dipol vor, wenn ein Ersatzvektor gebildet werden kann. Umgangssprachlich, aber wissenschaftlich gesehen falsch, spricht man davon, dass die "negativen und positiven Ladungsschwerpunkte nicht auf einen Punkt zusammenfallen".

So ist das Wasser-Molekül ein Dipol, das CH4-Molekül nicht.

Zwischen den Molekülen, die einen solchen Dipol bilden, herrschen Dipol-Dipol-Kräfte. Diese zwischenmolekularen Kräfte sind schwächer als die Kräfte bei den Wasserstoffbrückenbindungen, jedoch stärker als die Kräfte der Van-der-Waals-Bindungen.

Bestimmung von eventuell auftretenden Dipolen in Molekülen

1. Als erstes bestimmt man den räumlichen Bau des Moleküls.

2. Dann bestimmt man mit Hilfe der Elektronegativität eventuell auftretende Partialladungen und kennzeichnet sie mit δ- und δ+.

3. Man trägt zwischen den Partialladungen die Vektoren auf und schaut, ob evtl. mehr als zwei Ladungspole auftauchen. In diesem Fall muss man mit Hilfe eines Parallelogramms eine Vektoraddition durchführen und den „Ersatzvektor“ bestimmen.

Liegen in einer Verbindung verschiedene Partialladungen vor, kann man durch eine Vektoraddition bestimmen, ob die so genannten „Ladungsschwerpunkte“ zusammenfallen. Dipole sind also Moleküle, die einen Ladungsvektor aufweisen.

Dipol des Wassermoleküls

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