- Direct carving
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englisch für "direktes schneiden", (französisch taille directe),
bezeichnet eine Methode in der Stein- und Holzbildhauerei, bei der der Künstler die Formen unmittelbar, das bedeutet ohne vorausgehendes Modell, in Stein oder Holz ausarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Gegensatz zum direct carving war es im 18. und 19. Jahrhundert üblich, als Vorarbeit für eine Skulptur ein 1:1-Modell herzustellen. Dieses Modell wurde üblicherweise aus einem plastischen Material wie Ton, Wachs oder Gips hergestellt, dadurch waren immer wieder Korrekturen der Form möglich. Erst nach Abschluss des eigentlichen künstlerischen Schaffensprozesses wurde die Form mit Hilfe eines mechanischen Reproduktionsverfahrens in Stein oder Holz übertragen. Konsequenterweise war es im 18. und 19. Jahrhundert üblich, zumindest die grobe Vorarbeit an Gehilfen zu delegieren. So wie die im späten 19. Jahrhundert aufkommende Malerei des Impressionismus versuchte, sich von der formelhaften Malerei der Akademien zu lösen, so suchte man auch in der Skulptur nach neuen, unmittelbaren Ausdrucksformen. Einige Pariser Avantgardisten, allen voran der rumänisch-französische Bildhauer Constantin Brâncuși, arbeiteten daher im 1. Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts im taille directe. Man versuchte damit, den etablierten Stil des Auguste Rodin hinter sich zu lassen, aber auch der Einfluss außereuropäischer Kunst spielte eine Rolle. In England entstand eine ähnliche Strömung, hier ist als geistiger Vater John Ruskin zu nennen mit seinen Forderungem nach Materialgerechtigkeit und handwerklicher Qualität in der Kunst.
Gegenwart
In der Holzbildhauerei ist heute das direkte Arbeiten mit dem Beil oder der Kettensäge beliebt.
Quellen/Literatur
- Bohumil Teplý: Bildhauerische Reproduktion. Ulm 1973.
- Rudolf Wittkower: Sculpture: Process and principles. Harmondsworth 1977, ISBN 0-14-013701-7.
Weblinks
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