- Divadlo na zabradli
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Divadlo Na zábradlí (deutsch Das Theater am Geländer) in Prag (Tschechien) wurde 1958 gegründet.
Geschichte
Die Gründer waren Helena Philippová, Ivan Vyskočil, Jiří Suchý, Vladimír Vodička. Der Name entstammt dem Sträßchen, das vom Anna-Marktplatz (Anenské náměstí) zum Moldauufer führt. Die erste Vorstellung war am 9. Dezember, es handelte sich dabei um die musikalische Vorstellung Kdyby tisíc klarinetů (Wenn eintausend Klarinetten). 3. März 1959 schloss sich den Schauspielern Ladislav Fialka mit seiner Pantomime-Gruppe an. Das Schauspiel und die Pantomime existierten nebeneinander bis zum Tode Josef Fialkas 1991.
Anfang der sechziger Jahre – als der Regisseur Jan Grossman, Szenograf Libor Fára und der für die Kulisse zuständige späterer Dramaturg und Dramatiker Václav Havel hinzustießen, begann im Theater die Entwicklung des tschechischen absurden Theaters. Zu den damals aufgeführten Stücken gehörten von V. Havel: Zahradní slavnost, Vyrozumění (Das Gartenfest, Verständigung), von Alfred Jarry: Král Ubu (König Ubu ) und von Franz Kafka Proces (Der Prozess). Das Theater erfuhr Anerkennung nicht nur in Tschechien sondern auch im Ausland, trotzdem mussten 1968 J. Grossman und V. Havel das Theater verlassen.
In den siebziger und achtziger Jahren wurde das Theater Zuflucht einiger Filmregisseure der neuen tschechischen Welle, denen die Filmarbeit verweigert wurde. Es war vor allem Evald Schorm, der seit 1976 einige berühmte Inszenierungen realisierte (William Shakespeare: Hamlet, Macbeth; Fjodor Michailowitsch Dostojewski: Die Brüder Karamazow ; Claude Confortés: Marathon).
1989 kehrte Jan Grossman zunächst als Regisseur und später als Direktor in das Theater zurück. Nach seinem Tode 1993 übernahmen die Direktorin Doubravka Svobodová und der künstlerische Leiter Petr Lébl die Führung des Schauspielhauses. Lébl war seinerzeit einer der talentiertesten Regisseure der selbständigen Imagination, der mit den seinen Interpretationen provozierte (Jean Genet: Služky (Die Dienerinnen); Ladislav Stroupežnický: Naši furianti (Unsere Stutzer), Nikolaj Gogol: Revizor, Anton Pawlowitsch Tschechow : Die Möwe, Ivanov, Onkel Vanja. Nach seinem tragischen Tod 1999 führte die neue künstlerische Leitung unter dem Regisseur J. A. Pitínský und dem Schauspieler, Regisseur Jiří Ornest und der Dramaturgin Ivana Slámová die unorthodoxe Linie des zeitgenössischen Theaters weiter. Aufgeführt wurden Thomas Bernhard: Ritter, Dene, Voss; Friedrich Schiller: Intrigen und Liebe; David Harrower: Nože ve slepicích (Messer auf den Hühnern). 2003 folgte dem Triumvirat die künstlerische Leiterin Ivana Slámová und der Regisseur und Dramatiker Jiří Pokorný. Zum Repertoire gehörten Jean-Claude Carriere: Die Terrasse; George Tábori: Die Ballade vom Wienerschnitzel; Gabriela Preissová: Gazdina roba.
Weblinks
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